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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Behandlung
von Böden
gemäß der Präambel des
angefügten
Anspruchs 1 (s. z. B. JP06-219804), ein Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Zusammensetzung und ihre Verwendung.
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Die
Behandlung von Böden,
insbesondere von feuchten Böden
zu deren Trocknung und Stabilisierung ist bekannt, insbesondere
wenn diese Böden
dafür bestimmt
sind, bei großen
Arbeiten als Unterbau zu dienen, wie beim Bau von Straßen, Parkplätzen usw.
Zu diesem Zweck werden dem Boden ein hydraulisches Bindemittel als
Pulver oder ungelöschter
Kalk als Pulver beigemischt. Diese Behandlungen umfassen den Übergang von
ungelöschtem
Kalk oder einem hydraulischen Bindemittel als Pulver aus einem Lagerbehälter in
eine Ausbreitungsvorrichtung, die Ausbreitung des Pulvers auf den
zu behandelnden Boden und das Kneten, beispielsweise mittels Pflügen, des
Pulvers in den zu behandelnden Boden. Um angemessene Bedingungen
für den Übergang
zu erreichen, muss das eingesetzte Pulver ziemlich fluid sein, d.
h. es weist eine Korngröße auf,
die daran angepasst ist, dass es in den Leitungen frei abfließt oder
der Übergang
erfolgt rasch auf pneumatischem Weg. Es ist zudem angemessen, über einen
ungelöschten
Kalk oder ein Bindemittel mit einer genügend feinen Korngröße zu verfügen, um
im zu behandelnden Boden ebenfalls eine möglichst einheitliche Dispersion
und eine gute Reaktivität
zu erhalten. Üblicherweise
wird, beispielsweise für
die Unterbauten von Straßen,
eine Korngröße des ungelöschten Kalks
empfohlen, die 2 mm nicht überschreitet
(siehe französische
Norm NFP 98-101).
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Die
Verwendung derartiger Pulver zur Behandlung von Böden weist
jedoch eine gewisse Anzahl von Nachteilen auf, von denen der Hauptnachteil
in der Emission von Stäuben
aus Kalk und/oder hydraulischen Bindemitteln im Verlauf der vorstehend
beschriebenen Behandlung sowie während
der Ausbreitung, wie während
des Pflügens,
besteht. In Gegenwart von Wind kann bisweilen der Transport des
Behandlungsprodukts durch die Luft von mehr als 20 bis 30 Metern
von der l'emprise
(?) der Baustelle beobachtet werden. Wenn sich diese Stäube auf
feuchten Oberflächen
oder auf jeglichen ungeschützen
lebenden Körpern
niederschlagen, resultiert daraus eine starke Erhöhung des
pH-Werts (insbesondere im Fall von Kalk) oder eine Haftung des Produkts
auf diesen Unterlagen infolge einer kleinen hydraulischen Menge.
Die vorstehend genannten Staubemissionen können folglich für die Umwelt
agressiv sein (Korrosionen, Schäden
an angrenzenden Anbauflächen
...) und können
sichtbare und klebrige Spuren auf den Oberflächen, die sie bedecken, zur
Folge haben, was beispielsweise in Stadtgebieten sehr negativ wahrgenommen
wird (siehe beispielsweise M. Schaeffner und J.–C. Valeux „Emissions de poussières de
chaux et/ou de liants hydrauliques sur les chantiers de traitement
de sols et de retraitement de chaussées, réalité et remèdes", Bulletin de liaison des laboratoires
des Ponts et Chaussees 198, Juli-August 1995).
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Verfahren
zur Stabilisierung von Böden
aus Erdarbeiten oder Straßenunterbauten,
umfassend die Ausbreitung von Kalkmilch auf den zu behandelnden
Boden, sind bekannt. Diese Behandlungstyp ist nur im Fall von trockenen
Böden anwendbar,
beispielsweise in Gegenden mit viel Sonneneinstrahlung. Er ist im
Fall von mittelfeuchten bis sehr feuchten Böden nicht anwendbar.
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Im übrigen ist
ein Produkt zur Bodenstabilisierung für Arbeiten im Tiefbau bekannt,
umfassend gelöschten
Kalk, wasserfreien oder hydratisierten Gips und Wasser oder eine
wässrige
Lösung,
die ein Staub verhinderndes Mittel enthält (siehe Derwent Abstract
von JP-5222 366: Zugangsnummer 93-309 364). Dieses Produkt verwendet
Wasser oder eine wässrige
Lösung
und, wie im Fall der Kalkmilch, ist folglich zur Behandlung und
Stabilisierung von mittelfeuchten bis sehr feuchten Böden absolut
nicht geeignet, wie dies in der vorliegenden Erfindung der Fall
ist.
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Es
ist ebenfalls eine Oberflächenbehandlung
des Pulvers von ungelöschtem
Kalk bekannt, in dem die Teilchen des ungelöschten Kalks mit einer organischen
Verbindung ummantelt werden, vorzugsweise als Lösung in einem organischen Lösungsmittel.
Sobald die Teilchen vollständig
ummantelt sind, weist das Pulver von ungelöschtem Kalk eine deutlich gesteigerte
Beständigkeit
gegen Feuchtigkeit und ein erhöhtes
Fließvermögen auf,
wodurch die Bedingungen beim Transport und der Lagerung verbessert
werden (siehe Japio Abstract JP-58 180 225). Wenn die Verwendung
des Pulvers notwendig ist, muss jedoch zuerst seine ihm eigene Reaktivität wieder
hergestellt werden, indem es 10 Minuten auf etwa 400°C erhitzt
wird. Dies gestattet es offensichtlich nicht, seine Verwendung für das in
der vorliegenden Erfindung verfolgte Ziel ins Auge zu fassen.
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Die
vorliegende Erfindung hat die Bereitstellung einer Zusammensetzung
zur Behandlung und Stabilisierung von Böden zum Ziel, die den Ansprüchen der
staatlichen Auflagen entspricht und gleichzeitig die vorstehend
erwähnten
Nachteile überwindet,
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Zusammensetzung
und deren Verwendung.
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Diese
Probleme werden durch eine Zusammensetzung zur Behandlung von Böden gelöst, die
ungelöschten
Kalk und einen nichtwässrigen
fluiden Zusatzstoff umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der ungelöschte Kalk
in Form eines Pulvers mit Teilchen mit einer Korngröße von weniger
als 2 mm vorliegt, von denen ein Teil aus Feinteilchen gebildet
ist, und dass der nichtwässrige
fluide Zusatzstoff eine Fähigkeit
zur Agglomeratbildung der Feinteilchen aufweist, und dass die zur
Behandlung von Böden
bestimmte Zusammensetzung Feinteilchen-Agglomerate umfasst, die
durch den nichtwässrigen
fluiden Zusatzstoff gebildet werden und in Gegenwart von Feuchtigkeit
die Feinteilchen freisetzen.
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Vorteilhafterweise
besitzt die Zusammensetzung eine Korngrößenverteilung, in der die Teilchen,
die kleiner als 32 μm
sind, weniger als 30% der Gesamtzusammensetzung ausmachen, vorteilhafterweise
weniger als 20% derselben, vorzugsweise weniger als 10% derselben.
Vorzugsweise besitzt die Zusammensetzung auch eine Korngrößenverteilung,
in der die Teilchen, die größer als
1 mm sind, weniger als 20% der Gesamtzusammensetzung ausmachen,
vorteilhafterweise weniger als 10% derselben und vorzugsweise weniger
als 1% derselben.
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Unter
ungelöschtem
Kalk sind gemäß der Erfindung
Kalksorten zu verstehen, die durch Brennen von kalkartigen Materialien
erhalten werden. Ungelöschter
Kalk enthält
im wesentlichen Calciumoxid, manchmal einen kleinen Gehalt an Magnesiumoxid.
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Üblicherweise
eingesetzter, ungelöschter
Kalk weist im allgemeinen mehr als 50%, manchmal sogar mehr 60%
Teilchen mit weniger als 32 μm
auf. Die erfindungsgemäße Anwendung
eines nicht wässrigen
Zusatzstoffs auf die Zusammensetzung des Pulvers verringert diese
Teilchenfraktion mit weniger als 32 μm um die Hälfte, in bestimmten Fällen um
das 10-fache, manchmal um das 30-fache, wobei bei den Korngrößenfraktionen
darüber
näherungsweise
die gleichen Eigenschaften beibehalten werden. Dadurch resultiert
eine deutliche Verringerung der Staubemission ohne nachteilige Beeinflussung
des Fließvermögens des
Produkts und seiner Reaktivität.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist der Zusatzstoff hydrophob und verliert bei der
Hydratation wenigstens eines Teils des ungelöschten Kalks seine Fähigkeit
zur Agglomeratbildung. Folglich werden in Gegenwart von Feuchtigkeit
des zu behandelnden und stabilisierenden Bodens die feinsten Teilchen
freigesetzt und im Boden gut verteilt, wenngleich sie sich nicht
mehr in einem Zustand befinden, in dem sie beispielsweise durch
Seitenwind verteilt werden. Ausschließlich auf Basis von ungelöschtem Kalk oder
hydraulischem Bindemittel kann folglich ein Produkt erhalten werden,
das genauso wirksam ist und in der Wirkung auf den Boden genauso
einheitlich ist wie die bekannten, gegenwärtig eingesetzten Produkte,
ohne die bereits erwähnten
Nachteile der Letztgenannten.
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Gemäß einer
besonderen Form der Erfindung ist der Zusatzstoff bei der Reaktionstemperatur
zwischen dem ungelöschten
Kalk mit Wasser wenigstens teilweise verdampfbar. Ebenso ist bekannt,
dass der ungelöschte
Kalk mit Wasser eine exotherme Reaktion zeigt. Nach dem Mischen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mit einem Boden, reagiert die Feuchtigkeit desselben mit dem ungelöschten Kalk,
wobei Wärme
freigesetzt wird. Diese Wärme
kann bei der Verdampfung des fluiden nicht wässrigen Zusatzstoffs in die freie
Luft helfen, der dann die feinsten Teilchen befreit, die temporär durch
diesen im gelagerten Produkt agglomeriert sind.
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Der
erfindungsgemäße Zusatzstoff
ist vorzugsweise eine Verbindung, ausgewählt aus Mineralölen und
Polyolefinen sowie deren Gemischen. Als Mineralöl kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ein weißes
Mineralöl
enthalten, das vorzugsweise keine oder beinahe keine aromatische
Fraktion und mehrkernige Verbindungen umfaßt.
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Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind insbesonder ein den Patentansprüchen 1 bis 17 angegeben.
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Ebenso
hat die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung
zur Behandlung und Stabilisierung von Böden zum Ziel.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann dieses Verfahren umfassen: Zerkleinern des ungelöschten Kalks
zu einem feinen Pulver, Zugeben des fluiden Zusatzstoffs zum Pulver
und Kneten der erhaltenen Zusammensetzung. Im Verlauf des Knetens
entsteht durch Vermittlung des nicht wässrigen, fluiden Zusatzstoffs
eine temporäre
Agglomeration der feinsten Teilchen der Zusammensetzung, wobei die
Agglomeration vorzugsweise nach der Ausbreitung verschwinden wird,
insbesondere durch eine Hydratation des Kalks, das zu einem Verlust
der Fähigkeit
zur Agglomeratbildung des erfindungsgemäßen Zusatzstoffs führt.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das Verfahren umfassen: Zugeben eines fluiden Zusatzstoffs
zum ungelöschten
Kalk und Zerkleinern des ungelöschten
Kalks zu einem Pulver während
oder nach dem Zugeben unter gleichzeitigem Kneten. Dieses Verfahren
bietet den Vorteil des Zerkleinerns und Knetens in einem einzigen
Schritt.
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Falls
der fluide Zusatzstoff bei Zimmertemperatur ein wenig zu viskos
ist, kann vor seiner Zugabe Erwärmen
desselben vorgesehen werden. Es ist anzunehmen, dass die kinematische
Viskosität
des fluiden Zusatzstoffs im Moment seiner Zugabe vorzugsweise 20
centipoise und vorzugsweise sogar 15 centipoise nicht übersteigt.
Beispielsweise kann eine Zugabe bei 40°C in Betracht gezogen werden.
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Die
Erfindung betrifft gleichfalls die Verwendung einer derartigen vorstehend
beschriebenen Zusammensetzung für
die Behandlung und Stabilisierung von Böden, insbesondere von mittelfeuchten
bis sehr feuchten Böden,
beispielsweise von feuchten tonhaltigen, schlammigen oder kreideartigen
Böden.
Derartige Zusammensetzungen werden beispielsweise zur Realisierung
von Bahndämmen,
Unterbauten für
Straßenerdarbeiten
oder Parkplätze,
der Restaurierung alter Straßen,
der Erzeugung von Industrie-Plattformen, der Gründung von öffentlichen Siedlungswegen
in städtischen
oder landwirtschaftlichen Gebieten eingesetzt.
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Weitere
Einzelheiten und Besonderheiten der Erfindung werden aus der nachstehend
angegebenen Beschreibung nicht begrenzender Ausführungsbeispiele klar.
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Beispiel 1
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10
g weißes
Mineralöl
wurden auf 1 kg ungelöschtem
Kalk zur Verwendung im Straßenbau
zerstäubt. Daraufhin
wurde das Gemisch während
10 Minuten in einem Labor-Kugelmischer
(Hobart-Mischer) geknetet.
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Das
weiße
Mineralöl
ist ein Gemisch aus 68% Alkanen bzw. 32% Cycloalkanen mit einem
Gehalt an Aromaten von weniger als 1 ppm und an mehrkernigen Verbindungen
von weniger als 1 ppb. Sein mittleres Molekulargewicht liegt zwischen
340 und 360. Seine kinematische Viskosität bei 40°C beträgt 15 centipoise.
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Der
im Labor verwendete Versuchsstand zur Messung der Staubemission
wird in der einzigen beiliegenden Figur dargestellt. Er umfasst:
- – einen
auf dem Fachgebiet bekannten Schwingungsdosierer 1,
- – einen
Trichter 2,
- – eine
Säule 3 aus
stapelbaren zylindrischen Elementen, von denen das Oberste 4 den
Trichter 2 trägt,
die vier Folgenden 5 bis 8 jeweils mit einer Verbindung 9,
die über
eine Sammelvorrichtung mit einer nicht dargestellten Absaugung verbunden
ist, und einer Verbindung 10, die zur Luftzufuhr dient,
ausgestattet sind,
- – eine
Sammelstelle 11, die sich unten an der Säule 3 befindet
(Durchmesser 200 mm),
- – die
Absaugung,
- – zwei
nicht dargestellte Schieber zum Regulieren des Luftunterdrucks,
und
- – ein
ebenfalls nicht dargestelltes U-Manometer.
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Diese
Vorrichtung ermöglicht
es, den Fall des Kalks in Gegenwart von Seitenwind zu simulieren,
der dadurch erzeugt wird, dass die Vorrichtung unter Unterdruck
gesetzt wird (100 mm Wassersäule).
Nach dem Fallen wird das Gewicht des am Boden der Säule 3 gesammelten
Pulvers bestimmt und daraus der Prozentsatz an Kalk, der durch die
Verdrängung
mit Luft mitgetragen wurde.
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Nach
dem Fallen von 1 kg unbehandeltem ungelöschtem Kalk wurden 897 g des
Kalks in der Sammelstelle 11 zurückerhalten, dies entspricht
einem Verlust von 10,3%. Nach einem identischen Versuch mit ungelöschtem Kalk
nach der erfindungsgemäßen Behandlung
wurden nach dem Fallen 948 g zurückgewonnen, was
einem Verlust von 5,2% entspricht. Die Behandlung führte folglich
zu einer Verringerung des Gehalts an Staubemissionen von ±50%. Die
Korngrößenverteilungen
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks, die durch Sieben
unter Luftunterdruck (Gerät,
hergestellt von Alpine) gemessen wurden, sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Die
Bestimmung der Reaktivität
des Kalks beruht auf der Exothermie der Hydratationsreaktion des
ungelöschten
Kalks; sie besteht darin, die Temperaturerhöhung als Funktion der Zeit
zu messen. Diese Messungen wurden gemäß der Norm DIN 1060 (Teil 3 – Versuchsverfahren
10) von 1982 durchgeführt.
Die Ergebnisse werden als die Zeit ausgedrückt, die notwendig ist, um
nach dem Beginn der Hydratationsreaktion von 150 g ungelöschtem Kalk
mit 600 g Wasser eine Temperatur von 60°C zu erreichen, wobei die Anfangstemperatur 20°C betrug.
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Beispiel 2
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10
g Poly-α-olefin
(Nextbase 2002 von NESTE) wurden auf 1 kg ungelöschtem Kalk zur Verwendung im
Straßenbau
zerstäubt.
Daraufhin wurde das Gemisch während
10 Minuten in einem Labor-Kugelmischer (Hobart-Mischer) geknetet.
Vor der Behandlung beträgt
der Prozentsatz an Staubemissionen, der durch den in Beispiel 1
beschriebenen Falltest im Labor gemessen wurde, 11,1%. Er beträgt für den behandelten
Kalk 5,3%, was einer Verringerung an Staub von ±52% entspricht. Die Korngrößenverteilung
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Beispiel 3
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10
g Poly-intraolefin (MX 2101 von MIXOIL) wurden auf 1 kg ungelöschtem Kalk
zur Verwendung im Straßenbau
zerstäubt.
Daraufhin wurde das Gemisch während
10 Minuten in einem Labor-Kugelmischer (Hobart-Mischer) geknetet.
Vor der Behandlung beträgt
der Prozentsatz an Staubemissionen, der durch den in Beispiel 1
beschriebenen Falltest im Labor gemessen wurde, 8,8%. Er beträgt für den behandelten
Kalk 3%, was einer Verringerung an Staub von ±66% entspricht. Die Korngrößenverteilung
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Beispiel 4
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Eine
Tonne ungelöschter
Kalk zur Verwendung im Straßenbau
wurde in einen Industrie-Mischgranulierer vom Zickzack-Typ, der
mit Zerstäubungsstangen
und Messern ausgerüstet
war (GRC 300, hergestellt von GMV Impianti/Italien), behandelt.
Das in Beispiel 1 beschriebene weiße Mineralöl wurde in einem Verhältnis von
1% mittels einer volumetrischen Pumpe dosiert und in der Kalkmasse
durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft der Rotation der Messer
verteilt. Der Prozentsatz an Staubemissionen, der durch den in Beispiel
1 beschriebenen Falltest im Labor gemessen wurde, beträgt 8,1%
vor der Behandlung des Kalks und 3,4% für den behandelten Kalk, was
einer Verringerung an Staub von ±58% entspricht. Die Korngrößenverteilung
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Beispiel 5
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30
Tonnen ungelöschter
Kalk mit einer Größe von 5
bis 15 mm wurden in einer industriellen Anlage zerkleinert, die
am Eingang einen Hammerzerkleinerer umfasst, der mit einer Besprenkelungsrampe
ausgerüstet
ist. Der Zusatzstoff (weißes
Mineralöl)
wurde am Eingang der Zerkleinerungsmaschine in einem Verhältnis von
13 kg je Tonne Kalk auf den Kalk gespritzt. Nach dem Zerkleinern
wurde ein Kalk zur Verwendung im Straßenbau mit einer Korngröße von weniger
als 2 mm erhalten. Dieses Produkt wird anschließend im Verlauf seines Transports
mittels Schneckengangkaskaden zum Lagersilo hin homogenisiert. Der
Prozentsatz an Staubemissionen, der durch den Falltest im Labor
gemessen wurde, beträgt
8,5% vor der Behandlung und 4,2% für den behandelten Kalk, was
einer Verringerung an Staub von ±50% entspricht. Die Korngrößenverteilung
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Eine
Vergleichsmessung der Staubemission von behandeltem sowie von unbehandeltem
ungelöschtem
Kalk in Straßenbauqualität im Verlauf
der Ausbreitung auf einer Baustelle wurde vom Centre technique des
Industries Aérauliques
et Thermiques durchgeführt
(CETIAT, 69604 Villeurbanne/Frankreich). Die Bestimmung des Mittelwerts
der Staubemission im Randbereich der Ausbreitungsstelle besteht
darin, ein bekanntes Luftvolumen einzusaugen und zu filtrieren und
anschließend
den Sammelfilter zu wiegen. Die Konzentration an Staub ist durch
das Verhältnis
der Masse der durch den Filter zurückgehaltenen, festen Teilchen
und das Volumen der entnommenen Luft definiert. Sie wird in mg/m3 Luft ausgedrückt. Die unterschiedlichen
Entnahmen wurden in einer Höhe
zwischen 1 und 1,5 m mittels einer Apparatur durchgeführt, die
der französischen Norm
NF X 43-021 „Prélèvement
sur filtre de matières
particulaires en suspension dans l'air ambiant" entspricht. Diese Messungen haben gezeigt,
dass die Konzentration an Staub während der Ausbreitung des behandelten
ungelöschten
Kalks wenigstens um 10-mal geringer war als diejenige, welche bei
der Ausbreitung des unbehandelten Kalks gemessen wurde. In einem
durchgeführten
Experiment wurde in Gegenwart von Seitenwind mit 3 m/s für unbehandelten
Kalk eine mittlere Konzentration bis zu 20 m von der Ausbreitungszone zwischen
45 und 50 mg/Nm3 erhalten, während unter
den gleichen Bedingungen für
den erfindungsgemäß behandelten
Kalk ein Mittelwert in der Größenordnung
von 3 mg/Nm3 erhalten wurde.
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Beispiel 6
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30
Tonnen ungelöschter
Kalk zur Verwendung im Straßenbau
wurden in einer Anlage unter den in Beispiel 5 beschriebenen Bedingungen
zerkleinert und behandelt, aber unter Zugabe von weißem Mineralöl in einem
Verhältnis
von 6 kg je Tonne Kalk. Der Prozentsatz an Staubemissionen, der
durch den Falltest im Labor gemessen wurde, beträgt 10,1% vor der Behandlung
und 4,4% für
den behandelten Kalk, was einer Verringerung an Staub von ±55% entspricht.
Die Korngrößenverteilung
des unbehandelten Kalks und des behandelten Kalks sowie ihre Reaktivitäten sind
in der nachstehenden Tabelle angegeben:
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Wie
in all diesen Beispielen 1 bis 6 festzustellen ist, tritt bei den
behandelten Zusammensetzungen eine deutliche Verminderung der Fraktionen
mit den feinsten Korngrößen und
ein Beibehalt oder eine unwesentliche Zunahme der Fraktionen mir
den dicksten Korngrößen auf.
Dagegen wird bei den Fraktionen mit mittleren Korngrößen eine
deutliche Zunahme beobachtet: für
ungelöschten
Kalk bei 63 bis 160 μm,
gegebenenfalls bis 250 μm.
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Diese
Veränderung
in den Verhältnissen
der Korngrößen haben
keinen wirklichen Einfluss weder auf die Reaktivität des Kalks
noch auf sein Fließvermögen.
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Wie
nachstehend in Beispiel 7 zu sehen ist, werden auch die Wirkungen
des ungelöschten
Kalks auf natürliche
Böden nicht
durch die erfindungsgemäße Behandlung
des Kalks beeinträchtigt.
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Beispiel 7
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Die
Untersuchungen wurden im Labor durchgeführt, um den Einfluss der Staub
verhindernden Behandlung auf die Eigenschaften des ungelöschten Kalks
für den
Straßenbau
zu bestimmen, dessen Teilchen entsprechend der französischen
Norm NF P 98-101 (Juni 1991) eine Korngröße von weniger als 2 mm aufweisen.
Nach der Charakterisierung des Kalks vor und nach der erfindungsgemäßen Behandlung,
haben die Versuche den Kalk "[...]", aber die Behandlung
verändert
die scheinbare Korngröße; der
behandelte Kalk wird homometrisch.
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Die
Wirkungen auf den Schlamm wurden mittels des Versuchs IPI (Indice
Portant Immediat gemäß der französischen
Norm NF P 94-078 vom Dezember 1992) und des Versuchs CBR (Californian
Bearing Ratio gemäß der französischen
Norm NF P 94-078 vom Dezember 1992) nach 4tägigem Eintauchen in Wasser
gemessen. Für
jeden der beiden Kalk-Typen
wurden zwei Dosierungen realisiert: 1,5 und 3%, bezogen auf das
Gewicht der trockenen Böden.
Die Anfangsgehalte an Wasser im Boden vor der Behandlung betrugen
19 und 21%, was WOPN + 2 und WOPN + 4 entspricht (Essai Proctor
Normal gemäß der französischen
Norm NF P 94-093 vom Dezember 1993).
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Die
Ergebnisse sind wie folgt:
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Welches
auch immer der Kalk-Typ bei ansonsten gleichen Bedingungen (Anfangsgehalt
an Wasser im Boden, Dichte der untersuchten Probe und Dosierung
an Kalk) ist, liegen die IPI-Werte nach der Behandlung des Kalks
deutlich oberhalb derjenigen, die vor der Behandlung gemessen wurden,
und sie erreichen vergleichbare Niveaus hinsichtlich der Dispersion
des Versuchs.
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Welches
auch immer der Kalk-Typ ist, die linienförmigen Aufblähungen nach
4tägigem
Eintauchen in Wasser, gemessen gemäß dem CBR-Verfahren, sind ebenfalls
auf einem vergleichbaren Niveau und in jedem Fall geringer als 0,15%.
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Diese
Versuche zeigen, dass die erfindungsgemäße Staub verhindernde Behandlung
die Wirkungen des ungelöschten
Kalks auf natürliche
Böden nicht
wesentlich verändert,
die Tragfähigkeit
ist verbessert und die Aufblähungen
sind im gleichen Verhältnis
verringert, welches auch immer der Kalk-Typ ist.
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Es
sollte klar sein, dass die vorliegende Erfindung in keinster Weise
auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen begrenzt ist und
dass Veränderungen
in den Umfang der beigefügten
Patentansprüche mit
eingeschlossen werden können.