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BEREICH DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Rezeptortyrosinkinasen
und Promotoren davon.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Kreislaufsystem ist das erste Organsystem, das sich in dem sich
entwickelnden Embryo differenziert. Kaufmann, The Atlas of Mouse
Development, Academic Press (1992). Vaskuläre embryonische und Dottersack-Systeme
bilden sich in einem Mausembryo 8,5 Tage p.c. und einen Tag später schlägt das Herz
regelmäßig, wobei
es primitive Blutzellen, Nährstoffe
und metabolische Abfallprodukte transportiert. Endothelzellen, die
Blutgefäße bedecken,
stellen eine Barriere zwischen Blut und anderen Geweben des Embryos
dar. Wenn sich die Organe differenzieren und beginnen, ihre spezifischen
Funktionen auszuführen,
nimmt die phänotypische
Heterogenität
endothelialer Zellen zu. Fenestrierte Gefäße, nicht-fenestrierte Gefäße mit engen
Verbindungen und sinusoidale Gefäße werden
zum Beispiel in der Niere, im Gehirn bzw. in der Leber gefunden.
Zusätzlich üben endotheliale
Zellen spezifische Funktionen in differenziertem Gewebe aus. Solche
Zellen haben zum Beispiel Anteil an verschiedenen biochemischen
und physiologischen Abläufen
wie dem Blutzell-Trafficking, der Blutkoagulation, Hämostase,
Ovulation, Wundheilung, Atherosclerose und der Angiogenese, die
mit der Tumormetastase in Verbindung steht.
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Mindestens
fünf Rezeptortyrosinkinase-Gene
werden in endothelialen Zellen exprimiert. Von diesen gehören die
Proteinprodukte der FLT1-, KDR/FLK-1- und FLT4-Gene zur Rezeptortyrosinkinase-Unterklasse III;
wohingegen Tie und sein naher Verwandter Tek (Tie-2) eine neue eigene
Unterklasse bilden (Terman, et al., Oncogene, 6: 1677–1683, 1991,
Terman et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 187: 1579–1586, 1992, Aprelikova,
et al., Cancer Res., 52: 746–748,
1992, DeVries, et al., Science, 255: 989–991, 1992, Pajusola, et al.,
Cancer Res., 52. 5738–5742,
1992, Sarzani, et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 186: 706–714, 1992, Galland,
et al., Oncogene, 8: 1233–1240,
1993, Millauer, et al., Cell, 72: 835–846; 1993, Oelrichs, et al.,
Oncogene, 8: 11–18,
1993, Schnurch und Risau, Development, 119: 957–968, 1993). Sowohl menschliche
als auch Mäuse-Tie-cDNAs
wurden cloniert (Partanen, et al., Mol. Cel. Biol., 12: 1698–1707, 1992,
Korhonen, et al., Blood, 80: 2548–2555, 1992, Korhonen, et al.,
Oncogene, 8: 395–403,
1994, Iwama, et al., Biochem. Biophys. Res. Comm., 195: 301–309, 1993,
Sato, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA., 90: 9355–9358, 1993).
Tie- und homologe Gene wurden von Rinder- und Ratten-Quellen (Maisonpierre,
et al., Oncogene, 8: 1631–1637, 1993,
Sato, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA., 90: 9355–9358, 1993)
isoliert. Genomische Clone für
Maus-Tie- und sowohl Maus- als auch menschliche Tie-Promotorregionen
wurden cloniert und charakterisiert.
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Die
4,4 kb lange Tie-codierende mRNA codiert ein Transmembranprotein
von 125 kDa, das N-glycosyliert ist. In seiner extrazellulären Domäne enthält Tie zwei
Immunglobulin-ähnliche
Schleifen und drei zu epidermalem Wachstumsfaktor- und Finbronectin
vom Typ III homologe Regionen, gefolgt von Trans- und Juxtamembran-Domänen, die
mit einer Tyrosinkinasedomäne
verbunden sind, die durch eine kurze Kinase-Insertionssequenz gespalten
ist, und einem carboxylterminalen Schwanz (Partanen, et al., Mol.
Cell. Biol., 12: 1698–1707,
1992, Korhonen, et al., Oncogene, 8: 395–403, 1994, Sato, et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA., 90: 9355–9358,
1993). Sowohl Tie als auch TEK wurden am Maus-Chromosom 4 im Abstand
von 12,2 cm voneinander lokalisiert. Solche Rezeptoren werden während der
Embryonalentwicklung in Endothelzellen verschiedener Blutgefäße einheitlich
exprimiert, obwohl die Expression von Tek-mRNA 0,5 Tage früher als
die Expression von Tie zu beginnen scheint. In adulten Mäusen persistiert
die Expression von Tie-mRNA
in Gefäßen der Lunge,
wohingegen sie im Herz und im Gehirn abzunehmen scheint. Korhonen,
et al., Oncogene, 8: 395–403, (1994).
Die Herstellung von Tie-mRNA
wird während
der Ovulation und der Wundheilung in menschlichen Glioblastomen
verstärkt
(Korhonen, et al., Blood, 80: 2548–2555, 1992).
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Endothelzellen
spielen bei der Gentherapie, die auf Krankheiten ausgerichtet ist,
bei denen Endothelzellen und Blutgefäße beteiligt sind, wie der
Einrichtung der Neovaskularisierung oder der Hemmung der Angiogenese
und der Kontrolle von entzündlichem
Trafficking von Leukocyten, eine Schlüsselrolle. Ein Ansatz der Behandlung
von vaskulären
Krankheiten ist es, Gene an spezifischen Stellen im Kreislauf zu
exprimieren, was die Krankheit in situ verbessern könnte. Da
Endothelzellen an erkrankten Stellen gefunden werden, stellen sie
logische Träger
für den
Transport von therapeutischen Mitteln dar, die Antikoagulantien,
Vasodilatoren, angiogene oder Wachstumsfaktoren umfassen könnten. Entsprechend
stellt die genetische Modifikation von Endothelzellen einen therapeutischen
Ansatz zur Behandlung vieler vaskulärer Krankheiten, einschließlich Hypertonie,
Atherosklerose und Restenose, dar. Zum Beispiel könnten Endothelzellen,
die wachstumshemmende Proteine exprimieren, über einen Katheter in die angioplastische
Stelle eingeführt
werden, um örtliche
innere Hyperplasie und klinische Restenose zu verhindern. Die luminale
Oberfläche
vaskulärer
Transplantate könnte
auch mit genetisch modifizierten Endothelzellen ausgekleidet werden,
die therapeutische Proteine herstellen, die eine Thrombose verhindern
oder eine erneute Besiedelung fördern
(Nabel, et al., J. Am. Coll. Cardiol., 17, 189B–194B, 1991).
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Endothelzellen,
die Blutgefäße auskleiden,
werden leicht mit Verfahren transfiziert, bei denen Liposomen, Adenovirusvektoren
und retrovirale Vektoren verwendet werden (Nabel, et al., J. Am.
Coll. Cardiol. 17: 189B–94B).
Endothelzellen sind ebenfalls in direktem Kontakt mit Blut und sind
deshalb optimale Quellen für die
Herstellung und Sekretion von gewünschten Proteinen oder Peptiden
in den Blutstrom. Zum Beispiel kann das Faktor VIII-Gen unter einem
endothelialen zellspezifischen Promotor in Endothelzellen eingeführt werden, was
eine Verbesserung der Hämophilie
ergibt, wenn das Protein in ausreichender Menge exprimiert wird.
Auf der anderen Seite sind Endothelzellen auch für den Transport von Peptiden
oder Proteinen, die in ihnen exprimiert werden, in das Gewebe, nützlich.
In dieser Hinsicht ist eine selektive Expression eines regulatorischen Elements
für ein
bestimmtes Gen in Endothelzellen des Mikrogefäßsystems (Kapillaren) extrem
nützlich,
vorausgesetzt, dass ein Großteil
des Zelloberflächenbereichs,
der zum vaskulären
Lumen liegt, aus mikrovaskulären
Endothelzellen besteht.
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Kontrollelemente
der spezifischen Promotoren von Endothelzellen können nach fachspezifischen Standardverfahren
weiter in funktionelle Elemente und Einheiten unterteilt und abgetrennt
werden. Das Tie-Protein wird in bestimmten Endothelzellen und in
etwa 0,9% der menschlichen Knochenmarkszellen exprimiert. Deshalb
ist es wahrscheinlich, dass der Tie-Promotor auch in einigen hämatopoetischen
Zellen aktiv ist. Die Expression des Tie-Promotors in hämatopoetischen
Zellen kann jedoch durch Elemente kontrolliert werden, die von endothelialen
zellspezifischen Elementen unterscheidbar sind und weggeschnitten
werden können,
wobei die endotheliale Zellspezifität des Promotors erhalten bleibt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen Promotor, der mit dem Gen
in Verbindung steht, das die Tie-Rezeptortyrosinkinase codiert,
zur Verwendung in therapeutischen und diagnostischen Verfahren zur
Verfügung.
Zusätzlich
kann sich der Promotor bei der Herstellung von für das Blut oder Gewebe von
Tieren erwünschten
Proteinen als nützlich
erweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Promotorsequenzen
für die
Rezeptortyrosinkinase Tie. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Maus-Tie-Promotor bereitgestellt, der die Sequenz
umfasst, die in SEQ ID NR: 1 gezeigt ist. Ebenfalls in einer bevorzugten
Ausführungsform
wird ein menschlicher Tie-Promotor bereitgestellt, der die Sequenz
umfasst, die in SEQ ID NR: 2 gezeigt ist. Ein Promotor gemäß der Erfindung
steuert die Expression von Endothelzell-Rezeptortyrosinkinasen und insbesondere
der Rezeptortyrosinkinase Tie.
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Ein
Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jeder Vektor sein, der für den Einschluss eines Promotors
gemäß der Erfindung
geeignet ist und kann vorzugsweise der 0,73mTIEpromGL2-Vektor sein,
der am 19. September 1994 bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklawn Drive, Rockville, MD 20852 als Zugangsnummer 75892
hinterlegt wurde. Wirtszellen gemäß der Erfindung kann jede Wirtszelle
sein, die in der Lage ist, den Promotor oder einen Vektor, der den
Promotor gemäß der Erfindung
enthält,
zu beherbergen. Beispiele für
Wirtszellen gemäß der Erfindung
sind LEII-Endothelzellen.
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Andere
Vorteile und Verwendungen der Erfindung werden bei Betrachtung der
folgenden Detaillierten Beschreibung davon offensichtlich.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Diagramm des Maus-Tie-Gens und -Promotors.
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2 ist
ein Vergleich von Maus- und menschlichen Tie-Promotorsequenzen.
(SEQ ID NR: 1 und SEQ ID NR: 2).
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3 zeigt
die Ergebnisse einer Analyse der Tie-Promotor-Aktivität.
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4A zeigt
die Expressionsmuster des Tie-Promotors in dem sich entwickelnden
Endocardium und dem Kopf-Mesenchym eines 8,5 Tage alten Maus-Embryos.
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4B zeigt
die Expression eines Maus-Tie-Promotor-Konstrukts in Dottersack-Blutinseln
in 8,5 Tage alten Maus-Embryonen.
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5A und 5B zeigen
das Expressionsmuster von Maus-Tie-Promotor in 9,5 Tage alten Embryonen.
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5C und 5D zeigen
das Expressionsmuster von Maus-Tie-Promotor in 11,5 Tage alten Embryonen.
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6A zeigt
die Expression des Tie-Promotors in 9,5 Tage altem embryonalem Herzgewebe.
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6B zeigt
die Expression des Tie-Promotors in 11,5 Tage altem embryonalem
Lungengewebe.
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6C zeigt
die Expression des Tie-Promotors in 15,5 Tage altem embryonalem
Hirngewebe.
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6D zeigt
die Expression des Tie-Promotors in 15,5 Tage altem embryonalem
Lebergewebe.
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6E zeigt
die Expression des Tie-Promotors in sich entwickelnden Knochenbälkchen.
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6F zeigt
die Expression des Tie-Promotors in sich entwickelndem Nierengewebe.
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7A zeigt
die Expression des Tie-Promotors in den interalveolaren Kapillaren
der Lunge in einer 8 Wochen alten Maus.
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7B zeigt
die Expression des Tie-Promotors in dem endothelialen Netzwerk des
Knochenmarks in einer 8 Wochen alten Maus.
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7C zeigt
die Expression des Tie-Promotors im Nierengewebe einer 8 Wochen
alten Maus.
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7D zeigt
die Expression des Tie-Promotors im Herzgewebe einer 8 Wochen alten
Maus.
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7E zeigt
die Expression des Tie-Promotors im Lebergewebe einer 8 Wochen alten
Maus.
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7F zeigt
die Expression des Tie-Promotors im Hirngewebe einer 8 Wochen alten
Maus.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Promotorsequenzen zur Verfügung, die
in der Lage sind, die Expression rekombinanter DNA-Sequenzen in
Endothelzellen zu steuern. Insbesondere stellt die Erfindung Promotorsequenzen
zur Verfügung,
die die Expression des beta-Galactosidase-Reportergens in Endothelzellen
von Mausgeweben steuern. Promotoren für die Herstellung von Proteinen
und Peptiden, die als Anticoagulantien und Vasodilator-Inhibitoren
von Thrombose oder Restenose in Endothelzellen, Blut und Gewebe
wirken. Promotoren gemäß der vorliegenden
Erfindung sind für
die Steuerung der Expression von Proteinen und Peptiden für die menschliche
Gentherapie, von Antigenen und Markern, die bei der Markierung von
Endothelzellen nützlich
sind, und von Antisense-RNA-Konstruktionen zur Verwendung bei Endothelzellen
in vivo und in vitro von Nutzen. Promotoren, Vektoren und Wirtszellen
gemäß der Erfindung
sind auch bei der Gentherapie zur Förderung der Expression verschiedener
Wachstumsfaktoren oder Rezeptoren oder ihrer Domänen von Nutzen. Darüber hinaus
sind Analoga von Promotoren gemäß der Erfindung
bei der Hemmung unerwünschter
Endothelzellvermehrung wie zum Beispiel der Hemmung der Angiogenese
während
der Tumorbildung nützlich.
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Beispiel I
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Clonierung und Charakterisierung
der genomischen Tie-DNAs.
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A. Genomisches Maus-Tie
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Um
die genomische Organisation des Maus-Tie-Gens zu charakterisieren,
wurden etwa 3 × 106 Plaques abgesucht. Die Plaques wurden von
einer Ganbank erhalten, die aus der DNA von adulten SV129-Mäuseleberzellen
(Clontech) gemacht wurde, wobei als Sonde ein Mäuse-1C1D-Fragment (Korhonen, et
al., Blood., 80: 2548–2555,
1992) verwendet wurde, das die Homologie-Domänen des epidermalen Wachstumsfaktors
codiert [GCVKDCPGCLHGGVCHDHDGCVCPPGFTGTRCEQACREGRFGQSCQEQCPGT AGCRGLTFCLPDPYGCSCGSGWRGSQCQEACAPDHFGADCRLQCQCQNGGTCD
RFSGCVCPSGWHGVHCEKSDRIPQIL: SEQ ID NR: 3]. Drei getrennte Clone,
SV1, SV2 und mTie, wurden dadurch erhalten und jeder wurde in pGEM
3Zf(+) (Promega) subcloniert und durch partielle Didesoxy-Kettenabbruchsequenzierung
und Restriktionsenzym-Analyse charakterisiert. Eine schematische
Struktur des Maus-Tie-Gens und
seines Promotors ist in 1 gezeigt. In dieser Figur sind
die Positionen von Introns durch Pfeile angegeben und ihre Längen sind
angegeben. Restriktions-Kartierung, PCR und die Nucleotid-Sequenzanalyse zeigten,
dass das Tie-Gen etwa 19 kb genomischer Basen umspannt. Tie wird
durch 23 Exons codiert. Die unterschiedlichen strukturellen Domänen des
extrazellulären
Abschnitts sind entweder durch jeweils ein Exon codiert und umfassen
die erste Immunglobulinähnliche
Schleife, die Homologie-Domänen
1–3 des
epidermalen Wachstumsfaktors und die Fibronectin-ähnlichen
Domänen
2 und 3 oder durch zwei Exons, umfassend die zweite Immunglobulin-ähnliche
Schleife und die erste Fibronectin-ähnliche Domäne. Die Transmembran-Region
wird durch ein anderes Exon codiert; während die Tyrosinkinase-Domäne, die
die Kinase-Insertion enthält,
von acht Exons codiert wird, von denen das erste die benachbarte
Membranregion codiert. Die Längen der
Introns variieren von 80 bp bis zu 2,6 kb.
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B. Genomisches menschliches
Tie
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Drei
menschliche Tie-Clone wurden von einer menschlichen plazentalen
genomischen DNA-Bank im EMBL-3-Vektor-System (Clontech) isoliert,
wie in Partanen, et al., Mol. Cell. Biol., 12: 1698–1707 (1992),
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, gezeigt. Um die menschlichen
Tie-Clone zu erhalten, wurde ein PCR-Fragment, das die Tie-Signalsequenz
codiert, von menschlicher Tie-cDNA unter Verwendung der Primer 5'-CCCACATGAGAAGCC-3' (SEQ ID NR: 4) und
5'-TGAGATCTTGGAGTATGGTCTGGCGGGTGCCC-3' (SEQ ID NR: 5) amplifiziert
und verwendet, um die vorstehend erwähnte Bank zu sondieren. Der
erhaltene positive Clon, der die längste Insertion enthielt, wurde
plaque-gereinigt und ein SacI-Fragment
von etwa 7 kb wurde in pGEM 3Zf(+) subcloniert und charakterisiert.
Die erhaltene menschliche Tie-Promotorsequenz ist in 2 gezeigt.
In dieser Figur sind die Transkriptions-Initiationsstellen mit einem
Sternchen markiert (vgl. nachstehende Primerverlängerungs- und RNAse-Protektionsversuche).
Die hierin erörterten
Restriktions-Ensonuclease-Spaltungsstellen sind fett markiert.
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Ein
Vergleich der genomischen DNA-Sequenzen von Maus- und menschlichen
Tie-Promotoren ist auch in 2 gezeigt.
In dieser Figur erstreckt sich die Maus-Sequenz vom 3'-Ende des ersten
Exons zur AflII-Stelle, die sich 821 bp stromaufwärts vom
ATG-Codon befindet. Eine CA-Wiederholung, die nur in der Maus-Sequenz
gefunden wurde, ist in 2 fett markiert.
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Beispiel II
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Bestimmung der Transkriptions-Initiationsstelle
im menschlichen Tie-Gen
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Für die Primer-Verlängerungsanalyse
Tie-codierender Nucleinsäuren
wurde der Primer gemäß der Anleitung
des Herstellers (Promega, USA), markiert. Ein Aliquot von 10 pMol
Primer wurde dann mit 10 × Vorwärts-Austauschpuffer
(Promega), 10 μCi/ml
[γ-32P]-ATP und 10 U T4-Polynucleotidkinase
bei 37°C
eine Stunde inkubiert. Die Kinase wurde dann durch 2-minütiges Erhitzen
bei 90°C
inaktiviert und der markierte Primer wurde mit Ethanol präzipitiert.
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Poly(A+)-RNA
(20 μg)
und 5 × 105
CpM markierter Primer wurden dann in Hybridisierungspuffer (40 mM
PIPES, pH 6,4, 1 mM EDTA, pH 8,0, 0,4 M NaCl und 80% Formamid) durch
12-minütiges
Erhitzen bei 95°C
anneliert. Die Proben wurden dann langsam abgekühlt und mit Ethanol präzipitiert.
Das erhaltene getrocknete Annelierungsgemisch wurde in Primer-Verlängerungspuffer
(50 mM Tris-HCl, 50 mM KCl, 10 mM MgCl2,
10 mM DTT, jeweils 2 mM Desoxy-ATP, Desoxy-CTP, Desoxy-GTP und Desoxy-TTP,
0,5 mM Spermidin, pH 8,3, bei 42°C]
suspendiert und 20 U RNAsin und 40 U reverse AMV-Transkriptase wurden
zugesetzt. Nach 2 Stunden der Inkubation wurde Matrizen-RNA durch
Zusetzen von 20 μg/ml
RNAse A in 100 mM NaCl, 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, pH 7,4, 37°C 15 Minuten
lang gespalten. Das erhaltene Gemisch wurde mit Phenol extrahiert
und mit Ethanol präzipitiert.
Das Pellet wurde dann in Auftrags-Färbelösung (98%
Formamid, 10 mM EDTA, 0,1% Xylen-Cyanol, 1% Bromphenolblau) resuspendiert
und auf ein 9% Polyacrylamid/7M Harnstoffgel geladen. Nach der Elektrophorese
wurden die getrockneten Gele 2 Tage lang einem Röntgenfilm ausgesetzt.
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Die
RNAse-Protektion wurde unter Verwendung von Maus-Antisense-RNA-Sonden von 291
bp und 239 bp durchgeführt,
die aus linearisierten Plasmiden erzeugt wurden, die die Maus-Tie-Promotor-DNA-Insertionen
AflII-BamHI mit
842 bp und HindIII-ApaI mit 1,1 kb enthielten. Die menschliche RNA-Sonde mit 568 bp wurde
aus linearisiertem pGEM 3Zf(+)-Plasmid (Promega, USA) erzeugt, das
eine menschliche AccI-AlwNI-Tie-Promotor-DNA-Insertion enthielt.
Die Matrize für
die andere menschliche RNA-Sonde mit 266 bp wurde durch PCR-Amplifikation
aus dem AccI-AlwNI-Plasmid erzeugt. M13-Vorwärts- und Tie-2168-Primer (in 2 markiert)
wurden für
die Amplifikation verwendet. Die Sonden wurden unter Verwendung
von T7-Polymerase und [γ-32P]-UTP markiert. 10 μg PolyA(+)-RNA wurden mit markierter
Sonde bei 50°C über Nacht
inkubiert. Nicht-hybridisierte RNA wurde mit RNAse A (10 U/ml) und
T1 (1 μg/ml)
bei 37°C,
pH 7,5 eine Stunde lange gespalten. Die RNAsen wurden 15 Minuten
bei 37°C
durch Proteinase K-Spaltung inaktiviert und die Proben wurden in
8% Sequenzierungsgelen analysiert.
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Die
Primerverlängerungs-
und RNAse-Protektions-Produkte endeten in Maus- und menschlichen Tie-Promotoren
an den Positionen 101 bp beziehungsweise 116 bp stromaufwärts des
ATG-Codons (vgl. Sternchen in 2). Hefe-tRNA
oder NIH 3T3-RNA zeigten keine spezifischen Banden. Die Ergebnisse
sind in 2 gezeigt, worin die Sequenzen
der oben aufgeführten
Primer unterstrichen sind.
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Beispiel III
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Herstellung von Plasmiden
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Tie-Promotor/Luciferase-Genkonstruktionen
wurden durch Subclonierung des 5'-flankierenden
genomischen AflII-ApaI-Fragments hergestellt, das stromaufwärts der
ApaI-Restriktionsstelle im ersten Exon bis zu dem promotorlosen
pGL2-Grundvektor
(Stratagene) lokalisiert ist, wie durch deWet, et al., Mol. Cell.
Biol., 7: 725–737
(1987), hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist, beschrieben,
was ein 0,73mTiepromGL2-Plasmid ergibt.
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Für Versuche
in transgenen Mäusen
wurde das AflII-ApaI-Promotor-Fragment mit 788 bp (gezeigt in 2)
mit stumpfem Ende in eine stumpf endende, einzigartige HindIII-Stelle
im SDK-LacZ-Bluescript-Vektor (Stratagene) ligiert, wie in Logan,
et al., Development, 117: 905–916
(1993), hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben, was
den 0,73mpromSDK-LacZ-Vektor ergibt. Ähnlich wurde das AlwNI-Fragment
des menschlichen Tie-Promotors mit 5kb, gezeigt in 2,
mit stumpfem Ende in denselben Vektor ligiert, was ein 5,0hTIEpromSDK-LacZ-Plasmid ergab,
das bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville,
MD 20852 als Zugangsnummer 75893 hinterlegt ist.
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Beispiel IV
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DNA-Transfektion und Herstellung
von Zelllysaten
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15 μg des vorstehend
beschriebenen 0,73mTiepromGL2-Plasmids wurden entweder in endotheliale Maus-LEII-Lungenzellen,
die in Schrieber, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 82: 6138–6142 (1985),
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben sind, oder in
MK-2-Zellen, die von Weissmann, et al., Cell, 32: 599–606 (1983),
hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben sind, transfiziert.
Die Transfektion wurde unter Verwendung des modifizierten Calciumphosphatvermittelten
Transfektionsverfahrens, von dem in Sambrook, et al., (Hrsg.) Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (1989), hierin durch Bezugnahme eingeschlossen,
durchgeführt.
Die DNAs wurden mit 0,25 M CaCl2 und einem
gleichen Volumen von 50 mM N,N-bis(2-Hydroxyethyl)-2-aminoethansulfonsäure- gepufferte
Kochsalzlösung
gemischt. Das Gemisch wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert
und dann tropfenweise auf wachsende einzellige Schichten zugesetzt.
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Die
entstehenden Kulturen wurden 12 Stunden inkubiert, wonach 5% Gylcerin
in PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) 30 Sekunden zugesetzt
wurde und unter zweimaligem Austauschen von PBS abgewaschen wurde.
Dann wurde frisches Medium zugesetzt. Nach weiterer Inkubation über 24 Stunden
wurden die Zellen in 0,5 ml Lysepuffer (25 mM Tris-PO4,
2 mM Dithiothreit (DTT), 2 mM 1,2-Diaminocyclohexan, N,N,N'N'-Tetraessigsäure, 10% Glycerin, 1% Triton
X-100, pH7,8) lysiert. Die entstandenen Lysate wurden zentrifugiert
und die Überstände wurden
aufgefangen und bei 70°C
gelagert, bevor sie weiter getestet wurden. Eine Normalisierung
der Luciferase-Werte relativ zur Transfektions-Effizienz wurde durch
Cotransfektion eines CMV-β-Gal-Vektors,
beschrieben in MacGregor und Caskey, Nucl. Acids. Res., 17: 2365
(1989), hierin durch Bezugnahme eingeschlossen, erreicht.
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Tests
auf β-Galactosidase
und Luciferase wurden auf transfizierten Zellen durchgeführt. Für den β-Galactosidase-Test
wurden 30 ml des vorstehend beschriebenen Zelllysats in 33 ml o-Nitrophenyl-β-D-Galactopyranosid
(4 mg/ml) inkubiert, gelöst
in 100 ml 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,5 über 30 Minuten bei 37°C. Die optische
Dichte wurde bei 414 nm gemessen.
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Luciferasetests
wurden unter Verwendung eines FlyLight-Überwachungs-Kits (102-100,
BioTools, Finnland) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Kurz, 20 ml Zelllysat wurden in 100 ml Reaktionsgemisch inkubiert
und ein Bio-Orbit 1253-Luminometer wurde verwendet, um die Lichtintensität zu bestimmen.
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Die
Aktivität
des Tie-Promotors in gezüchteten
Zellen wurde unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Tie-Promotor-Luciferase-Konstruktionen
gemessen. Die Tie-Promotor-Luciferase-Konstruktionen wurden entweder
in LEII-Endothelzellen
oder in MK-2-Epithelzellen transfiziert. Die Promotoraktivität wurde
als das Verhältnis
der Luciferase- zur β-Galactosidase-Aktivität bestimmt.
Diese Aktivitäten
wurden mit der Promotoraktivität
des positiven Kontrollvektors RSV-luc (ATCC) verglichen.
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Die
Aktivität
des 0,73mpromGL2-Plasmids im Verhältnis zu CMV-β-Gal, verwendet
als ein konstitutiv exprimierter cotransfizierter Kontroll-Promotor,
wird in 3 zusammen mit Werten für den stark
exprimierten RSV-luc-Promotor gezeigt. Ein Maus-Tie-Promotor-Fragment
von 460 bp wurde in umgekehrter Ausrichtung als negative Kontrolle
(revers) verwendet. Wie in 3 gezeigt
war der Tie-Promotor in LEII-Zellen stark aktiv, jedoch nicht in
den Epithelzellen MK-2. Diese Ergebnisse zeigen an, dass der isolierte
Tie-Promotor für
vaskuläre
Endothelzellen spezifisch ist und die Expression des Reporters in
diesen Zellen im Vergleich zur Kontrolle wirksam fördert.
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Beispiel V
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Herstellung transgener
Mäuse
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Das
Tie-enthaltende Transgen wurde durch Spaltung mit SalI von der Vektorsequenz
getrennt, durch Elektrophorese durch ein Agarosegel gereinigt und
durch Absorption auf Glaskügelchen
(Gene Clean II, Bio 101 Inc., La Jolla, CA) nach den Anweisungen
des Herstellers wieder gewonnen. Transgene Mäuse wurden durch das Standard-Microinjektionsverfahren
hergestellt, von dem in Hogan et al., Manipulating the mouse embryo
(Cold Spring Harbor, 1986), hierin durch Bezugnahme eingeschlossen,
berichtet wird. Zygoten für
Microinjektionen wurden von weiblichen superovulierten hybriden
(BALB/c X DBA/2)-F1-Mäusen
(CD2F1), die mit CD2F1-Männchen
verpaart wurden, erhalten. Alternativ waren die Eier, die für die Injektion
verwendet wurden, von zufällig
gezüchteten
superovulierten CD1-Weibchen.
Nach der Mikroinjektion wurden die Zygoten im Ein- oder Zwei-Zellstadium in die
Eileiter von pseudoträchtigen
Ziehmüttern
(CD2F1-Mäusen) überführt. Schwanz-Proben
wurden von drei Wochen alten Mäusejungen
genommen, und die DNA wurde von den Proben durch das Salz-Präzipitationsverfahren
von Miller et al., Nucl. Acids. Res., 16: 1215 (1988), das hierin durch
Bezugnahme eingeschlossen ist, isoliert. Die Polymerase-Kettenreaktion
wurde verwendet, um die Gegenwart des Transgens unter Verwendung
des Mäuse-Promotor-spezifischen
Primers 5'-CTATTGAGAAGGTTTGGAGG3-3' [SEQ ID NR: 6],
des lacZ-Vektor-Primers 5'-GCTCTAGAACTAGTGGATC-3' [SEQ ID NR: 7],
des menschlichen Promotor-spezifischen Primers 5'-GAGACAGGGGATGGGAAAAA-3' [SEQ ID NR: 8] und
des lacZ-Vektor-Primers, 5'-GAAGATCGCACTCCAGCCAG-3' [SEQ ID NR: 9] zu
bestätigen,
wobei ein Reaktionsgemisch verwendet wurde, das 200 ng DNA (Schwanz),
10 × Puffer
(2mM MgCl2), 250 nM Primer 2040, 250 nM
Primer 1986, 0,2 mM dNTP-Gemisch, 0,02 U Dynazyme (Finnzymes, Finnland)
und 50 ml destilliertes Wasser plus 50 ml Mineralöl (M-3516;
Sigma, USA) umfasst. Das PCR-Programm bestand aus einem Heissstart
bei 96°C über 2 Minuten,
mit folgenden Zyklen: 96°C,
1 Minute, 50°C,
2 Minuten, 72°C,
3 Minuten, über
34 Zyklen, wobei der letzte Schritt 10 Minuten verzögert war.
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Beispiel VI
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Analyse von
Tie-enthaltendem Gewebe
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Ganze
Maus-Embryonen wurden erhalten und auf β-Galactosidase-Aktivität gefärbt. Gewebe
wurde in 4% Paraformaldehyd in PBS (pH 7,4) überführt und bei 4°C 20 Minuten
bei leichtem Rühren
inkubiert. Das Gewebe wurde dann mit PBS gewaschen und in frischem
X-Gal-Reaktionsgemisch [1 mg/ml 4-Chlor-5-brom-3-indolyl-β-Galactosid, 4 mM K4Fe(CN)
6 × 3
H2O, 2 mM MgCl2 in PBS] bei 30°C 1 bis 2
Tage inkubiert. Dann wurden die Proben 5 Stunden in PBS gewaschen
und für
die Lagerung in 30% Saccharose überführt.
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Die
Proben wurden dann in Tissue Tek (Miles, USA) eingebettet und 15 μm-Schnitte wurden auf
mit Silan behandelten Objektträgern
geschnitten. Die Schnitte wurden 5 Minuten in 4% Paraformaldehyd
nachfixiert und zweimal in PBS und einmal in destilliertem Wasser
gewaschen. Kernechtrot wurde als Gegenfärbung aufgebracht.
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Die
Ergebnisse sind in den 5 und 6 bereitgestellt. Die 5A–5D zeigen die Expression des Maus-Tie-Promotors
bei Maus-Embryonen 9,5 (5A und 5B)
und 11,5 (5C und 5D)
Tage post Coitum. Wie in den Figuren zu sehen, wird eine Aktivität des β-Galactosidase-Reportergens
im sich entwickelnden Herzen (h), in branchialen Gefäßen (ba),
der gepaarten dorsalen Aorta (da), der Dotter-Arterie (v), der Nabelarterie
(u) und in Kapillaren von Embryonen 9,5 Tage post Coitum gefunden.
Zwei Tage später
(5C und 5D)
wird ein ähnliches
Muster beim Zusetzen einer Färbung
im Mesonephros (m) und in den Venen der Leber (I) gefunden.
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Die 6A bis 6F zeigen
die Tie-Promotor-Aktivität
bei Embryonen 9,5, 11,5, und 13,5 Tage post Coitum. Alle Endothelzellen
der Herzregion sind gefärbt,
was eine Expression unter Kontrolle des Promotors anzeigt. Eine
Färbung
wird in der Lunge beobachtet, jedoch sind die Bronchien negativ.
Das Hirngewebe von 15,5 Tage alten Embryonen zeigt ebenfalls eine
Färbung. 6D zeigt,
dass der Promotor in den Venen der Leber exprimiert wird, und 6E zeigt
eine Färbung
in den sich entwickelnden Knochenbälkchen. Die sich entwickelnde
Rinde der Niere zeigt eine Färbung,
wobei die Expression in den Glomeruli am deutlichsten ist.
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Um
die Promotoraktivität
während
der Entwicklung zu untersuchen, wurden die 0,73mpromSDK-LacZ- und
5,0hpromSDK-LacZ-DNAs in befruchtete Mäuse- Eizellen injiziert. Sechs transgene
Mäuse wurden
erhalten, die transgenen Männchen
wurden mit Wildtyp-NMRI-Weibchen verpaart, und die Nachkommen (86
auf das 735 bp-Fragment und 57 auf das 5,0 kb-Fragment) wurden am
7,5.–17,5.
Tag der Entwicklung analysiert. Von den F1-Nachkommen waren 40%
bei der LacZ-Färbung positiv,
obwohl die Embryonen eine unterschiedliche Intensität der Färbungsreaktion
zeigten. Keine Färbung
wurde in Embryonen 7,5 Tage post Coitum beobachtet, wohingegen die
Endothelzellen der dorsalen Aorta und des sich bildenden Herzens
bei Embryonen 8,5 Tage post Coitum stark positiv waren. Bestimmte
Zellen des Kopf-Mesenchyms, wahrscheinlich differenzierende Angioblasten,
zeigten ein schwaches Signal, und die Gewebe außerhalb des Embryos wie die
Allantois und der Dottersack enthielten positive Gefäße.
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Die
Komplexität
des vaskulären
Systems nimmt in dem sich entwickelnden Embryo schnell zu, und in Embryonen
9,5 Tage post Coitum wurde in den vorstehend erwähnten Gefäßen sowie in den Arterien zwischen den
Ursegmenten eine Promotoraktivität
beobachtet. Eine besonders intensive Färbung wurde in den sich entwickelnden
Ventrikeln des Herzens beobachtet. Bei Embryonen 11,5 Tage post
Coitum ist das Kapillarsystem gut entwickelt und deshalb war die
Färbung,
die mit großen
Gefäßen des
Embryos und dem Endocardium in Zusammenhang stand, durch das dichte
Netzwerk aus blaugefärbten
Kapillaren nur schwach zu unterscheiden. Die Details des vaskulären Systems
wurden bei einer starken Vergrößerung von
Geweben von Embryonen 11,5 und 15,5 Tage post Coitum besser sichtbar
gemacht. Dieses Färbungsmuster
entspricht dem Expressionsmuster, das bei der in situ-Hybridisierung
erhalten wurde. Wie in den 4A und 4B gezeigt,
zeigten das Endocardium des Herzens, die Venen und Arterien des
Kopf-Mesenchyms
ein LacZ-Signal. Keine signifikanten Unterschiede wurden in den
Färbungsmustern
gesehen, die mit Maus-Promotorfragmenten von 788 bp und menschlichen
Promotorfragmenten von 5,0 kb erhalten wurden.
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Um
zu bestimmen, ob die Promotoraktivität des Maus-Fragments von 788
bp mit der Expression von Tie-mRNA in adulten Geweben korreliert,
wurden verschiedene Gewebetypen, die von 8-Wochen alten transgenen
Mäusen
erhalten wurden, auf β-Galactosidase-Aktivität gefärbt. Wie
in den 7A und 7B gezeigt, wurde
eine intensive Färbung
in der Lunge (7A) und im Knochenmark (in 7B als
bm bezeichnet) beobachtet. 7B zeigt
auch eine Färbung
in Kapillaren, die mit Haarfollikeln in Verbindung stehen (durch
den Pfeil in 7B bezeichnet). Eine leicht
geringere Färbung
wurde in den Nieren-Glomeruli (7C, bezeichnet als „g") und den Gefäßen, die
die Tubuli umgeben (7C, bezeichnet durch die Pfeilspitze)
beobachtet. 7D zeigt die Färbung im
Endocardium. Weder große
Lebergefäße (v in 7E),
noch sinusoidale Kapillaren (nicht gezeigt) färbten sich in adulten Mäusen mit
LacZ. Kleine Gefäße, die
die Venen umgaben, färbten sich
jedoch [Pfeile in 7(E)]. Wie in 7(F) gezeigt, wurden interstitielle Kapillaren
des Gehirns gefärbt [Pfeilspitzen
in 7(F)]. Ähnliche Ergebnisse wurden erzielt,
wenn transgene Mäuse
den menschlichen Tie-Promotor von 5 kb exprimierten.
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Die
vorliegende Erfindung wurde hinsichtlich ihrer bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben. Entsprechend sollte die Erfindung nur durch das Ziel
der angehängten
Patentansprüche
begrenzt sein.
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