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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Asthma ist eine komplexe Erkrankung,
welche die konzertierte Wirkung multipler Entzündungs- und Immunzellen, Spasmogene, Entzündungsmediatoren,
Cytokine und Wachstumsfaktoren beinhaltet. In der neueren Anwendungspraxis
hat es vier wichtige Verbindungsklassen gegeben, die bei der Behandlung
von Asthma eingesetzt worden sind, nämlich Bronchodilatatoren (z.
B. β-Adrenoceptor-Agonisten),
Entzündungshemmer
(z. B. Corticosteroide), prophylaktische Antiallergika (z. B. Cromolynnatrium)
und Xanthine (z. B. Theophyllin), die sowohl bronchodilatatorische
als auch entzündungshemmende
Aktivität
zu besitzen scheinen.
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Theophyllin ist ein bevorzugtes Arzneimittel
der ersten Wahl bei der Behandlung von Asthma gewesen. Obwohl es
aufgrund seiner direkten bronchodilatatorischen Wirkung angepriesen
wurde, wird nun angenommen, dass der therapeutische Wert des Theophyllins
auch von der entzündungshemmenden
Aktivität stammt.
Sein Wirkmechanismus bleibt unklar. Es wird jedoch angenommen, dass
mehrere seiner zellulären Aktivitäten bei
seiner Wirkung als ein Antiasthmatikum, einschließlich der
cyclischen Nukeleotid-Phosphodiesterase-Inhibition, des Adenosin-Rezeptorantagonismus,
der Stimulation der Catecholamin-Freisetzung und seiner Fähigkeit,
die Anzahl und Aktivität
der Suppressor-T-Lymphozyten zu erhöhen, wichtig sind. Während all
diese tatsächlich
zu seiner Aktivität
beitragen können,
kann nur die PDE-Inhibition sowohl für die entzündungshemmenden als auch bronchodilatatorischen
Komponenten Rechnung tragen. Es ist jedoch bekannt, dass Theophyllin über einen
engen therapeutischen Index und einen breiten Bereich unerwünschter
Nebenwirkungen verfügt,
die als problematisch erachtet werden.
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Von den vorstehend erwähnten Aktivitäten hat
die Aktivität
des Theophyllins bei der Hemmung der cyclischen Nukleotid-Phospodiesterase
in letzter Zeit erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die
cyclischen Nukleotid-Phosphodiesterasen (PDE) haben erhebliche Aufmerksamkeit
als molekulare Targets für
Antiasthmatika auf sich gelenkt. Das cyclische 3',5'-Adenosinmonophosphat
(cAMP) und cyclisches 3',5'-Guanosinmonophosphat
(cGMP) sind bekannte second Messengers, welche die funktionellen
Antworten von Zellen auf eine Vielfalt von Hormonen, Neurotransmittern
und Autocoiden vermitteln. Mindestens zwei therapeutisch wichtige
Wirkungen könnten
aus der Phosphodiesterase-Inhibition und des sich daraus ergebenden
Anstiegs des intrazellulären
(cAMP) oder (cGMP) in Schlüsselzellen
bei der Pathophysiologie des Asthmas resultieren. Bei diesen handelt
es sich um die Glattmuskelrelaxation (die in Bronchodilatation resultiert)
und die entzündungshemmende
Aktivität.
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Es ist bekannt geworden, dass multiple,
distinkte PDE-Isoenzme vorhanden sind, die sich in ihrer zellulären Verteilung
unterscheiden. Eine Reihe verschiedener Inhibitoren, die einen deutlichen
Selektivitätsgrad für das eine
oder andere Isoenzym besitzen, wurden synthetisiert.
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Die Struktur-Aktivitäts-Beziehung
(SAR) der Isoenzym-selektiven Inhibitoren wurden in aller Einzelheit,
z. B. in dem Artikel von Theodore J. Torphy, et al., „Novel
Phosphodiesterase Tnhibitors For The Therapy Of Asthma", Drug News & Prospectives,
6(4) Mai 1993, Seiten 203–214,
diskutiert. Die PDE-Enzyme können gemäß ihrer
Spezifität
hinsichtlich der Hydrolyse von cGMP oder cGMP, ihrer Empfindlichkeit
gegenüber
der Regulierung durch Calcium, Calmodulin oder cGMP und ihre selektive
Inhibition durch verschiedene Verbindungen in fünf Familien gruppiert werden.
PDE I wird durch Ca2+/Calmodulin stimuliert.
PDE II wird cGMP-stimuliert und wird im Herz und den Nebennieren gefunden.
PDE III wird durch cGMP-inhibiert, und die Inhibition dieses Enzyms
führt die
positive inotrope Aktivität
herbei. PDE IV ist cAMP-spezifisch, und seine Inhibition ruft die
Relaxation der Atemwege, entzündungshemmende
und antidepressive Aktivität
hervor. PDE V scheint bei der Regulation des cGMP-Gehaltes in der glatten
Gefäßmuskulatur
wichtig zu sein, und deshalb könnten PDE-V-Inhibitoren
kardiovaskuläre
Aktivität
besitzen.
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Während
es sich von zahlreichen Studien zur Struktur-Aktivitäts-Beziehung
herleitende Verbindungen gibt, die PDE-III-Inhibition bereitstellen,
ist die Zahl der Strukturklassen der PDE-IV-Inhibitoren relativ
begrenzt. Analoga von Rolipram, welche die folgende Strukturformel
aufweisen:
und von Ro-20-1724, welche
die folgende Strukturformel aufweisen
wurden untersucht.
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Es wurde gezeigt, dass Rolipram,
das initial aufgrund seiner Aktivität als ein Antidepressivum untersucht
wurde, das PDE-IV-Enzym selektiv inhibiert, und diese Verbindung
ist seitdem zu einem Standardmittel bei der Klassifikation von PDE-Enzym-Subtypen
geworden. Es scheint für
die PDE-IV-Inhibitoren ein erhebliches therapeutisches Potenzial
vorhanden zu sein. Außer
initialen Arbeiten, welche auf eine antidepressive Wirkung hinweisen,
ist Rolipram auf seine entzündungshemmenden
Wirkungen, insbesondere bei Asthma untersucht worden. Es wurde gezeigt,
dass Rolipram, Ro-20-1724 und andere PDE-IV-Inhibitoren in vitro
(1) die Mediatorsynthese/-freisetzung in Mastzellen, Basophilen,
Monozyten und Eosinophilen; (2) den respiratorischen Burst, Chemotaxis
und Degranulation in Neutrophilen und Eosinophilen und (3) Mitogen-abhängiges Wachstum
und die Differenzierung in Lymphozyten inhibieren (The PDE IV Family
Of Calcium-Phosphodiesterases Enzymes, John A. Lowe, III, et al.,
Drugs of the Future 1992, 17(9): 799–807).
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Andere PDE-IV-Inhibitoren sind 3,8-Alkyl-disubstituierte
6-Thioxanthine, offenbart durch US-Patent Nr. 4925847, erteilt am
15. Mai 1990 an Hofer, dessen Offenbarung hierin unter Bezugnahme
in seiner Gesamtheit inkorporiert ist.
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PDE IV ist in allen wichtigen Entzündungszellen
bei Asthma, einschließlich
Eosinophilen, Neutrophilen, T-Lymphozyten, Makrophagen und Endothelzellen
anwesend. Seine Inhibition führt
zur Down-Regulation der Zellaktivierung und relaxiert glatte Muskelzellen
in der Trachea und dem Bronchus. Andererseits führt die Inhibition des im Myokard
vorhandenen PDE III eine Steigerung sowohl der Leistung und Rate
der kardialen Kontraktilität
herbei. Bei diesen handelt es sich für einen Entzündungshemmer
um unerwünschte
Nebenwirkungen. Theophyllin, ein nicht selektiver PDE-Inhibitor,
inhibiert sowohl PDE III als auch PDE IV, was sowohl in wünschenswerten
antiasthmatischen Effekten als auch unerwünschter kardiovaskulärer Stimulation
resultiert. Mit dieser weithin bekannten Unterscheidung zwischen
PDE-Isozymen ist die Gelegenheit für eine konkomitierende entzündungshemmende
und Bronchodilatator-Aktivität
ohne viele der mit der Theophyllin-Therapie einhergehenden Nebenwirkungen
ersichtlich. Die erhöhte
Inzidenz für
Morbidität
und Mortalität
aufgrund von Asthma in vielen westlichen Ländern im Verlauf des letzten
Jahrzehnts hat den klinischen Schwerpunkt auf die etttzündliche
Natur dieser Erkrankung und die Vorteile inhalierter Steroide konzentriert.
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Zusätzliche Thioxanthin-Verbindungen
sind im Fach bekannt. Obwohl von einigen vorgeschlagen wurde, dass
sie für
die Behandlung, z. B. von Asthma nützlich sind, wurde die spezifische
Anti-PDE-IV-Aktivität dieser
Verbindungen jedoch nicht ermittelt. So offenbart zum Beispiel das
Französische
Patent Nr. 188M, erteilt am 12. August 1960 an May & Baker Ltd, die
Synthese der disubstituierten Thioxanthine 3-Butyl-1-methyl-6-thioxanthin
und 3-Isobutyl-1-methyl-6-thioxanthin für die Dilatation bronchialer
und koronarer Arterien ohne Offenbarung irgendwelcher PDE-IV-Inhibitionseffekte.
Das Französische
Patent Nr. 188M offenbart auch trisubstituierte 6-Thioxanthine (Formel
I des Patentes 188M), die an den Positionen 1 und 3 einen Alkohol
oder ein Alkyl (C1-6), geradkettig oder
verzweigt, und H oder einen Alkohol (C1-6)
an Position 8 aufweisen.
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Woolridge et al., 1962, J. Chem.
Soc., Annex IV: 1863–1868,
offenbart die Synthese von disubstituierten 6-Thioxanthinen: 1,3-
und 3,7-disubstituierte 6-Thioxanthine zur bronchialen oder koronaren
Dilatation wie auch niedere 1,3,8-Trikalkyl-substituierte 6-Thioxanthine,
bei denen die Alkylgruppen Methyl oder Ethyl sind. Die PDE-IV-Aktivität wurde
nicht charakterisiert.
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Armitage et al., 1961, Brit. J. Pharm.
17: 196–207,
offenbaren trisubstituierte 6-Thioxanthine mit bronchialer und koronarer
Dilatatoraktivität.
Die von Armitage offenbarten 1,3,8-trisubstituierten 6-Thioxanthine sind
1,3,8-Trimethyl-6-thioxanthin und 1,3-Dimethyl-8-ethyl-6-thioxanthin.
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Einige tribsubstituierte Xanthin-Derivate,
die diuretische, nierenprotektive und vasodilatatorische Eigenschaften
aufweisen, werden durch US-Patent Nr. 5,068,236, erteilt an Suzuki
et al. am 26. November 1991, offenbart. Suzuki et al., offenbaren
Xanthine, einschließlich
trisubstituierter Xanthine, die ein niederes Alkyl unabhängig an
Positionen 1 und 3 und ein -CH2-(R4)R5 an der Position
8 aufweisen, worin R4 und R5 unabhängig substituiertes
oder nicht substituiertes alicyclisches Alkyl oder substituiertes
oder nicht substituiertres Aryl sind. Die erläuterten trisubstituierten Verbindungen
mit bronchialer und koronarer Dilatatoraktivität sind hinsichtlich der PDE-IV-Aktivität nicht
charakterisiert.
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Deshalb besteht weiterhin ein Bedarf,
neue Thioxanthin-Verbindungen mit einer selektiveren und verbesserten
PDE-IV-Inhibitionsaktivität
zu finden.
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Brit. J. Pharmacol. (1961) 17, 196–207, beschreibt
Struktur-Aktivitäts-Beziehungen
mit Bronchodilatator- und Koronardilatatoreigensschaften.
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AUFGABEN UND
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist demgemäß eine erfindungsgemäße Hauptaufgabe,
neue Verbindungen bereitzustellen, die wirksamere selektive PDE-IV-Inhibitoren
sind.
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Es ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
neue Verbindungen bereitzustellen, die als wirksame PDE-IV-Inhibitoren
mit einer geringeren PDE-III-Inhibition wirken.
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Es ist eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe,
neue Verbindungen bereitzustellen, die im Vergleich zu Theophyllin,
disubstituierten 6-Thioxanthinen oder anderen bekannten Verbindungen
eine überlegene PDE-IV-Inhibitionswirkung
aufweisen.
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Es ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
Verfahren zur Behandlung eines Patienten bereitzustellen, der einer
PDE-IV-Inhibition bedarf.
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Es ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
neue Verbindungen zur Behandlung von Krankheitszuständen bereitzustellen,
die mit abnorm hohen physiologischen Cytokinspiegeln, einschließlich des
Tumor-Nekrose-Faktors, einhergehen.
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Es ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
ein Verfahren zum Synthetisieren der neuen erfindungsgemäßen Verbindungen
bereitzustellen.
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Es ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
ein Verfahren zur Behandlung eines Patienten bereitzustellen, der
an Krankheitszuständen,
wie zum Beispiel Asthma, Allergien, Entzündung, Depression, Demenz,
einer durch das Human Immunodeficiency Virus verursachten Krankheit
und an mit abnorm hohen physiologischen Cytokin-Spiegeln begleiteten
Krankheitszuständen
leidet.
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Andere erfindungsgemäße Aufgaben
und Vorteile gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung davon
hervor.
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Mit dem Blick auf den vorstehenden
und anderen Aufgaben umfaßt
die Erfindung Verbindungen der Formel I wie folgt:
worin:
R
1 und
R
3 unabhängig
aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus C
1-C
8 geradkettigen,
verzweigten oder cyclischen Alkyl-, Aryl- und Aralkyl-Teilen, die
wie nachstehend definiert substituiert sein können;
R
8 n-Propyl,
Isopropyl oder Cyclopropyl ist;
R
2 und
R
6 unabhängig
S oder O darstellen; mit der Ausnahme, dass R
2 und
R
6 nicht beide O sind; und vorausgesetzt
dass mindestens eines von R
1 und R
3 ein substituierter oder nicht substituierter
Aralkyl-Teil ist.
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In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
stellen R1 und R3 Aralkyl
dar; und eines von R1 und R3 stellt
Benzyl dar. Die Arylgruppen können
ferner substituiert oder nicht substituiert sein.
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Zu einigen besonders bevorzugten
erfindungsgemäßen Verbindungen
zählen:
1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin;
3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxybenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin.
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Die Erfindung umfaßt auch
pharmazeutische Zusammensetzungen, einschließlich einer wirksamen Menge
einer Verbindung gemäß der Formel
(I) oder ein Salz davon, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger.
Der pharmazeutisch verträgliche
Träger
ist zur Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung oral,
topisch, mittels Suppositorium, Inhalation und parenteral und eines
jeglichen anderen geeigneten Verfahrens zur Verabreichung einer
Medikation geeignet.
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Es sind erfindungsgemäß Verfahren
zur selektiven Inhibition der PDE-IV- und/oder PDE-V-Enzymaktivität in einem
Patienten erlaubt, der die gleiche durch Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung zur
Verabreichung einer wirksamen Menge einer pharmazeutisch verträglichen
erfindungsgemäßen Verbindung
benötigt.
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Als Alternative sind erfindungsgemäße Verfahren
zur Behandlung eines Patienten, der an einer Erkrankung oder Störung, wie
zum Beispiel Asthma, Allergien, Entzündung, Depression, Demenz,
atopischen Erkrankungen, Rhinitis und Krankheitszuständen leidet,
die mit abnorm hohen physiologischen Cytokin-Spiegeln einhergehen,
mittels Verabreichung einer wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen pharmazeutisch verträglichen
Verbindung erlaubt.
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Beide Verfahren umfassen die Verabreichung
einer wirksamen Menge der Verbindung gemäß der Formel (I) in einer pharmazeutisch
verträglichen
Form, wie vorstehend beschrieben, an einen Patienten, der einer derartigen
Behandlung bedarf.
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In bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekten
schließt
das Verfahren die Verabreichung einer der folgenden Verbindungen
ein:
1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin;
3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin;
1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin;
und
3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin.
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Ein alternativer erfindungsgemäßer Aspekt
erlaubt ein Verfahren zur Behandlung, welches die Verabreichung
einer wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen pharmazeutisch verträglichen
Verbindung mit entzündungshemmender
und/oder immunsuppressiver Aktivität beinhaltet, an einen Patienten,
der einer derartigen Behandlung bedarf.
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Wenn R1 und
R3 der Verbindung unabhängig Aryl oder Arylalkyl darstellen
und Bronchodilatator-Aktivität
aufweisen, beinhaltet das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren die
Verabreichung der Verbindung an einen Patienten, der einer derartigen
Behandlung bedarf.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 stellt
ein Reaktionsschema 1 bereit, das die Herstellung bestimmter erfindungsgemäßer Verbindungen
erläutert.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, wie in den
anhängenden
Beispielen ersichtlich, sind bei der Mediation oder Inhibition der
PDE-IV-Enzymaktivität,
bei Patienten die einer derartigen Behandlung bedürfen, wirksam.
Diese Verbindungen sind ferner selektive PDE-IV-Inhibitoren, die
bronchodilatatorische, entzündungshemmende
und andere Eigenschaften besitzen, die für PDE-IV-Inhibitoren, im Wesentlichen
ohne durch die PDE-IIII-Inhibition verursachte unerwünschte kardiovaskuläre Stimulation,
charakteristisch sind. Viele dieser Verbindungen weisen im Vergleich
zu Theophyllin, disubstituierten 6-Thioxanthinen und anderen zuvor
bekannt gewesenen PDE-IV-Inhibitoren eine weitgehend gleiche oder überlegene
PDE-IV-Inhibitionswirkung auf.
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Es werden erfindungsgemäß neue Verbindungen
mit einer unerwartet überlegenen
PDE-IV-Inhibitionsaktivität
und neue Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen oder Störungen bereitgestellt,
welche die PDE-Enzymaktivität
betreffen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
umfassen Verbindungen der gegebenen Formel I.
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R1 und R3 werden optional durch Halogen, Hydroxy,
C1-C4-Alkoxy, C3-C7-Cycloalkoxy,
Oxo, Oximido, Carbamido oder Hydroxycarbimido substituiert.
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In noch weiteren Ausführungsformen
stellen ein oder mehrere R1 und R3, bevorzugt, in dieser Ausführungsform,
sowohl R1 als auch R3 Cycloalkylalkyl-Teile
dar.
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Die Alkyl-Teile können geradkettig, verzweigt
oder cyclisch sein. R1 und R3 können Substituenten,
ausgewählt
aus Halogen, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy,
C3-C7-Cycloalkoxy,
Oxo, Oximido, Carbamido oder Hydroxycarbimido aufweisen. Bevorzugte
Alkyl-Teile schließen
geradkettige oder verzweigte niedere Alkyle, wie zum Beispiel Methyl,
Ethyl, Isopropyl, n-Propyl, Cyclopropyl, Butyl und Pentyl ein. Der
Alkyl-Anteil der Aralkyl-Teile ist ein niederes Alkyl. Der Begriff „niederes
Alkyl" ist für erfindungsgemäße Zwecke
als gerad- oder verzweigtkettige Radikale mit von 1 bis 8 Kohlenstoffatom(en)
definiert. In einer Ausführungsform
steht R8 bevorzugt für Isopropyl.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist eine erfindungsgemäße Verbindung
eine der folgenden:
1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin;
und
3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin.
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Erfindungsgemäß sind auch Verfahren zur selektiven
Inhibition der Enzyme PDE IV und/oder PDE V in einem Patienten zulässig, um
eine Erkrankung oder Störung
zu behandeln, welche die erhöhte
PDE-IV- und/oder PDE-V-Aktivität
in einem Patienten, wie vorstehend aufgezählt, betrifft. Das Behandlungsverfahren umfasst
die Verabreichung an einen Patienten, der einer wirksamen Dosis
eines pharmakologischen Wirkstoffs mit PDE-IV- und/oder PDE-V-Inhibitionsaktivität und einer
Struktur gemäß der Formel
I vorstehend bedarf.
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In einer Ausführungsform stellt R1 ein C1-C3-Alkyl, geradkettig oder verzweigt dar,
R3 stellt ein C1-C5-Alkyl, einen geradkettigen oder verzweigten
Teil, dar.
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In einer anderen Ausführungsform
stellen R1 und R2 Aralkyl,
substituiert oder nicht substituiert, dar, und R2 und
R6 stellen S oder O dar, aber R2 und
R6 stellen nicht beide O dar, und R8 stellt bevorzugt Isopropyl dar.
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Gegenstand der Erfindung ist weiter
ein Verfahren zur Behandlung allergischer und entzündlicher
Erkrankungen, welche die Verabreichung einer wirksamen Menge der
erfindungsgemäßen Verbindungen,
die zur selektiven Inhibition von PDE IV fähig sind, an einen Patienten,
der ihrer bedarf, umfasst.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können bei
der Behandlung anderer Erkrankungen oder Störungen, wie zum Beispiel bei
der Behandlung von Krankheitszuständen, die mit einem physiologisch
nachteiligen Überschuss
des Tumor-Nekrose-Faktors (TNF) einhergehen, Verwendung finden.
TNF aktiviert Monozyten, Makrophagen und T-Lymphozyten. Diese Aktivierung
wurde bei der Progression der Infektion mit dem Human Immunodeficiency
Virus (HIV) und anderen Krankheitszuständen impliziert, welche die
Produktion von TNF und anderen durch TNF modulierten Cytokinen betreffen.
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In einer besonderen Ausführungsform
beinhaltet das Behandlungsverfahren die Verabreichung von erfindungsgemäßen Verbindungen
mit entzündungshemmender
und/oder immunsuppressiver Wirkung an einen Patienten, der einer
derartigen Behandlung bedarf.
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In einer anderen besonderen Ausführungsform
beinhaltet das Behandlungsverfahren die Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung,
worin R1 und R2 unabhängig Aryl
oder Arylalkyl darstellen, an einen Patienten, der einer derartigen
Behandlung bedarf.
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In der vorstehend dargelegten Formel
sind die folgenden Verbindungen besonders bevorzugt:
1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin
3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin;
und
3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin.
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Es wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
hochwirksame PDE-IV-Inhibitoren sind, deren Inhibition faktisch
signifikant und überraschend
größer als
die zum Beispiel für
Theophyllin oder disubstituierte 6-Thioxanthine ist.
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Die erfindungsgemäßen trisubstituierten Verbindungen
weisen erheblich niedrigere IC50-Werte für PDE IV
auf, was darauf hindeutet, dass diese Verbindungen eine erhöhte Potenz
und/oder Selektivität
bei der Behandlung PDE-IV-bezogener Erkrankungen oder Störungen aufweisen.
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Eine Beschreibung der Synthese beispielhafter
Repräsentanten
dieser Moleküle
wird in den Beispielen vorgelegt. Die Synthese anderer nicht speziell
in den Beispielen gezeigter Moleküle, die aber zum erfindungsgemäßen Umfang
gehören,
werden unter Verwendung dieser mit Modifikationen gezeigten Verfahren durchgeführt, die
dem Durchschnittsfachmann bekannt sind. Eine Übersicht über die beispielhaften synthetischen
Pläne sind
durch 1 bereitgestellt.
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Unter nunmehriger Zuwendung auf die
Figur können
Thioxanthine (8), zum Beispiel über
zwei verschiedene Routen hergestellt werden, entweder durch Beginn
mit einem N,N'-disubstituiertem
(Thio)harnstoff der für
R1 ≤ R3 angewendet werden kann, oder durch Beginn
mit einem monosubstituierten Harnstoff, gefolgt von Alkylierung
der Verbindungen von (6), worin R1 für H steht,
3,8-disubstituierte Thioxanthine mit R3 =
H, die in allen Fällen,
einschließlich
R1 > R3 angewendet werden können. In Schema 1 wird Verbindung
(1) (1), worin X = O,
S, mit Verbindung (2), worin R = H oder Alkyl, zur Herstellung von
Verbindung (3) zur Reaktion gebracht. Schritte (4) bis (7) stellen
das Schließen
des zweiten aromatischen Rings zur Herstellung eines Xanthins bereit,
worin R6 für O steht. Reaktionen, die
Verbindungen (7) bis (8) produzieren, stellen ein 6-Thioxanthin
als Verbindung (8) bereit.
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In 1,
Schema 1, können
Thioxanthine zum Beispiel über
zwei verschiedene Routen hergestellt werden, entweder durch Beginn
mit einem N,N'-disubstituierten
(Thio)harnstoff der für
R1 ≤ R3 verwendet werden kann oder durch Beginn
mit einem monosubstituierten (Thio)harnstoff gefolgt durch Alkylierung
von Verbindungen des Typs (4) oder (6), worin R1 für H steht,
das in allen Fällen,
einschließlich
R1 > R3 angewendet werden kann. In Schema 1, wird
Verbindung (1), worin X für
Ooder S steht, mit Verbindung (2), worin R1 für H oder
andere Substituenten steht, zur Herstellung von Verbindung (3) zur
Reaktion gebracht. Schritte (4) bis (7) stellen die Schließung des
zweiten Rings zur Herstellung eines Xanthins bereit, worin R6 für
O steht. Reaktionen, die Verbindung (8) produzieren, stellen ein
6-Thioxanthin bereit.
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Die vorliegende Erfindung schließt auch,
wenn angemessen, alle pharmazeutisch verträglichen Salze der vorstehenden
Verbindungen ein. Ein Fachmann wird erkennen, dass Amin-, Alkali-
und Erdalkalimetallsalze durch Reaktion der erfindungsgemäßen Verbindungen
mit der entsprechenden Base über
eine Reihe verschiedener bekannter Verfahren hergestellt werden
können.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können an
jedermann, der einer PDE-IV-Inhibition bedarf, verabreicht werden.
Die Verabreichung kann oral, topisch, mittels Suppositorium, Inhalation
oder Insufflation oder parenteral erfolgen.
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Es können verschiedene orale Dosierungsformen,
einschließlich
derartiger fester Formen wie Tabletten, Gelkapseln, Kapseln, Caplets,
Granulate, Lutschtabletten und Bulk-Pulver und Flüssigformen,
wie zum Beispiel Emulsionen, Lösungen
und Suspensionen verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können allein
oder in Kombination mit verschiedenen pharmazeutisch verträglichen
Trägern
und Hilfsstoffen, die dem Fachmann bekannt sind, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Verdünnungsmittel,
Suspensionsmittel, Lösungsvermittler,
Bindemittel, Zerfallshilfsmittel, Konservierungsmittel, Farbstoffe,
Gleitmittel und dergleichen verabreicht werden.
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Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
in orale Tabletten inkorporiert werden, können diese Tabletten komprimiert,
trituriert, magensaftresistent überzogen,
dragiert, filmbeschichtet, mehrfach komprimiert oder mehrfach geschichtet
werden. Flüssige
orale Dosierungsformen schließen
wässrige
und nicht wässrige Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen und Lösungen
und/oder aus nicht brausenden Granulaten rekonstituierte Suspensionen
ein, die geeignete Lösungsmittel,
Konservierungsmittel, Emulgiermittel, Suspensionsmittel, Verdünnungsmittel,
Süßstoffe,
Farbstoffe und Geschmacksstoffe enthalten. Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
parenteral injiziert werden sollen, können sie z. B. in der Form
einer isotonischen sterilen Lösung vorliegen.
Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
als Alternative inhaliert werden sollen, können sie in ein Trockenaerosol
formuliert werden, oder sie können
in eine wässrige
oder teilweise wässrige
Lösung
formuliert werden.
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Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
außerdem
in orale Dosierungsformen inkorporiert werden, wird daran gedacht,
dass diese Dosierungsformen eine sofortige Freisetzung der Verbindung
in den Gastrointestinaltrakt bereitstellen können, oder als Alternative
eine kontrollierte und/oder hinhaltende Freisetzung durch den Gastrointestinaltrakt
bereitstellen können.
Eine breite Reihe verschiedenster Formulierungen mit kontrollierter
und/oder hinhaltender Freisetzung sind dem Fachmann weithin bekannt,
und werden zur Verwendung in Verbindung mit den erfindungsgemäßen Formulierungen
in Betracht gezogen. Die kontrollierte und/oder hinhaltende Freisetzung
kann z. B. bereitgestellt werden durch eine Beschichtung auf der
oralen Dosierungsform oder durch Inkorporation der erfindungsgemäßen Verbindungen)
in eine Matrix zur kontrollierten und/oder hinhaltenden Freisetzung.
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Spezifische Beispiele pharmazeutisch
verträglicher
Träger
und Hilfsstoffe, die zur Formulierung oraler Dosierungsformen verwendet
werden können,
werden im Handbook of Pharmaceutical Excipients, American Pharmaceutical
Association (1986), die hierin unter Bezugnahme eingeschlossen sind,
beschrieben. Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung fester
oraler Dosierungsformen werden in Pharmaceutical Dosage Forms: Tablets
(Lieberman, Lachman und Schwarz, Herausgeber), 2. Auflage, Verlag:
Marcel Dekker, Inc., die hierin unter Bezugnahme eingeschlossen
sind, beschrieben. Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung
von Tabletten (komprimiert und geformt), Kapseln (Hart- und Weichgelatine)
und Dragees werden auch in Remington's Pharmaceutical Sciences (Arthur Osol,
Herausgeber), 1553–1593
(1980), die hierin unter Bezugnahme eingeschlossen sind, beschrieben.
Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung flüssiger oraler
Dosierungsformen werden in Pharmaceutical Dosage Forms: Disperse
Systems (Lieberman, Rieger und Banker, Herausgeber), Verlag: Marcel
Dekker, Inc., die hierin unter Bezugnahme inkorporiert sind, beschrieben.
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Wenn erfindungsgemäße Verbindungen
zur parenteralen Verabreichung durch Injektion (z. B. Dauerinfusion
oder Bolusinjektion) inkorporiert werden, kann die Formulierung
zur parenteralen Verabreichung in der Form von Suspensionen, Lösungen,
Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln vorliegen, und diese Formulierungen können ferner pharmazeutisch
notwendige Zusatzstoffe, wie zum Beispiel Stabilisatoren, Suspensionsmittel,
Dispergiermittel und dergleichen umfassen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können auch
in der Form eines Pulvers zur Rekonstitution als eine injizierbare
Formulierung vorliegen.
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Die Dosis der erfindungsgemäßen Verbindungen
ist abhängig
von den zu behandelnden Beschwerden, dem Schweregrad der Symptome,
dem Verabreichungsweg, der Frequenz des Dosierungsintervalls, des Vorliegens
jedweder unerwünschter
Nebenwirkungen und der speziellen verwendeten Verbindung unter anderen
Dingen.
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Außerdem können die erfindungsgemäßen PDE-IV-Inhibitionsverbindungen
auf ihre PDE-IV-Inhibitionswirkungen mithilfe von Verfahren untersucht
werden, die in den folgenden Beispielen vorgelegt werden, worin
die Fähigkeit
der Verbindungen, das aus der bovinen glatten Trachealmuskulatur
isolierte PDE IV zu inhibieren, vorgelegt wird.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die folgenden Beispiele erläutern verschiedene
erfindungsgemäße Aspekte
und dürfen
nicht als Einschränkung
der Ansprüche
auf welche Weise auch immer ausgelegt werden.
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BEISPIEL 1
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3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
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A. 3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-xanthin
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13,47 g (40 mM) 6-Amino-1-(4-chlorobenzyl)-5-isobutyrylaminouracil
wurden in 130 ml DMF aufgelöst, bei
5°C mit
4,57 g (40,8 mM) Kalium-t-butoxid behandelt, und nach der Auflösung wurden
3,28 ml (44 mM) Ethylbromid zugefügt. Nach 3 Stunden wurden weitere
1,14 g t-BuOK und 1,64 ml Ethylbromid zugefügt. Nach weiteren 1,5 Stunden
wurden 1,64 ml Ethylbromid zugesetzt. Nach insgesamt 22 Stunden
wurde die Lösung mit
1 N HCl auf pH 7 neutralisiert und die Lösungsmittel im Vakuum verdampft.
Der Rückstand
wurde in Dichlormethan-Wasser aufgenommen, und die gesammelte organische
Phase ergab 17,66 rohes 3-Ethyluracil, das in 17,6 ml 1 N NaOH aufgelöst und 1
Stunde unter Rückfluss
erhitzt wurde. Die Lösung
wurde zweimal mit 1 g Holzkohle behandelt, filtriert und mit 5 N
HCl auf pH 7 neutralisiert. Der Feststoff wurde mit Wasser verdünnt, gesammelt
und getrocknet. Das Rohmaterial wurde aus Methanol umkristallisiert,
um 7,42 g (49,2%) 3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-xanthin, Schmelzpunkt 221–2°C, zu ergeben.
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B. 3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
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6,59 g (19 mM) Xanthin und 5,07 g
(22,8 mM) Phosphorpentasulfid wurden 3 Tage unter Rückfluss
in 102 ml Pyridin erhitzt. Bei 0°C
wurden 25,1 ml 2 N NaOH zugefügt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit Pyridin gewaschen. Die Lösungsmittel
wurden im Vakuum verdampft, der Rückstand in Wasser suspendiert,
gesammelt, erneut in 100 ml 1 N NaOH und 50 ml Isopropanol aufgelöst, zweimal
mit 0,3 g Holzkohle behandelt, filtriert und mit 5 N HCl auf pH
7 neutralisiert. Das Isopropanol wurde im Vakuum entfernt und der
Feststoff gesammelt, gewaschen und getrocknet, um 6,80 g (98,7%)
6-Thioxanthin, Schmelzpunkt 188–9°C, zu ergeben.
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Elementaranalyse
für C
17H
19ClN
4OS:
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BEISPIEL 2
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1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
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A. 1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-xanthin
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3,17 g (28,2 mM) Kalium-t-butoxid
(t-BuOK) wurden einer Lösung
aus 6,11 g (27,5 mM) 6-Amino-1-ethyl-5-isobutyrylaminouracil zugefügt. Bei
0°C wurden
4,90 g (30,4 mM) 4-Chlorobenzylchlorid zugefügt. Nach 3 Stunden bei 0–5°C wurden
weitere 1,22 g t-BuOK und 2,45 g 4-Chlorobenzylchlorid zugefügt. Nach weiteren
3 Stunden wurden weitere 2,45 g Benzylchlorid zugesetzt. Nach 3
Tagen wurde die Lösung
mit 1 N HCl neutralisiert und die Lösungsmittel verdampft. Der
Rückstand
wurde in Wasser suspendiert, der Feststoff wurde gesammelt und gewaschen.
Das Rohintermediäramid
wurde unter Rückfluss
in 100 ml 1 N NaOH und 10 ml 1-Propanol erhitzt. Nach 1 Stunde wurde
das Gemisch auf pH 7 neutralisiert und mit Chloroform extrahiert.
Kristallisation aus Dichlormethan (hauptsächlich verdampft) – Methanol
ergab 2,99 g (31,3%) des Titel-Xanthins, Schmelzpunkt 194–5°C. Die Mutterlaugen
ergaben 6,33 g unreines Material, das mittels 15 g Silikagel-Elutionen mit Dichlormethan
getrennt wurde und zusätzliche
0,78 g (8,2%) Xanthin ergab.
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B. 1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
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2,77 g (8,0 mM) Xanthin und 2,13
g (9,6 mM) Phosphorpentasulfid wurden 7 Tage unter Rückfluss
in 50 ml Pyridin erhitzt. Bei 0°C
wurden innerhalb von 15 Minuten 10,6 ml 2 N NaOH zugefügt. Die
Lösungsmittel wurden
im Vakuum verdampft und der Rückstand
in Wasser suspendiert (langsame Kristallisation). Der Feststoff
wurde gesammelt und gewaschen, erneut in 50 ml 1 N NaOH und 50 ml
Isopropanol aufgelöst,
zweimal mit 0,3 g Holzkohle behandelt, filtriert und mit 5 N HCl
auf pH 7 neutralisiert. Das Isopropanol wurde durch Zufügen von
Wasser abdestilliert und der Feststoff gesammelt, gewaschen und
getrocknet, um 2,60 g (89,7%) Rohthioxanthin zu geben, das in 40
ml Dichlormethan aufgelöst
wurde und durch 30 g Silikagel filtriert wurde: 1,91 g (65,9%) 6-Thioxanthin,
Schmelzpunkt 153–4°C, wurden
rückgewonnen.
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BEISPIEL 3
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1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin
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A. 1,3-Di-(chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-xanthin
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Unter Verwendung eines Verfahrensanalogons
zu Beispiel 2, Teil a, wurde 1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-xanthin
hergestellt. Die Ausbeute des Rohprodukts betrug 96,5%. Die Kristallisation
aus Chloroform mit ein wenig Methanol ergab eine 59,8%ige Ausbeute
von Xanthin mit einem Schmelzpunkt von 218–9°C.
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B. 1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin
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Unter Verwendung eines Verfahrensanalogons
zu Beispiel 2, Teil b, wurde 1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin
hergestellt. Die Ausbeute des Rohprodukts betrug 87,1 %. Nach der
Filtration durch Silikagel und Umkristallisation aus Dichlormethan
mit ein wenig Methanol betrug die erhaltene Ausbeute 71,1% Thioxanthin,
mit einem Schmelzpunkt von 106–7/178°C.
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Elementaranalyse
für C
14H
22N
4OS
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BEISPIEL 4
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3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thoxanthin
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A. 3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-xanthin
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Unter Verwendung eines Verfahrensanalogons
zu dem von Beispiel 1, Teil a, wurde 3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-xanthin
mit einer Ausbeute von 63,3% und mit einem Schmelzpunkt von 208–9°C hergestellt.
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B. 3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
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Unter Verwendung eines Verfahrensanalogons
zu Beispiel 1, Teil b, mit der Modifikation, dass der Rückflussschritt
13 Tage lang durchgeführt
wurde, wurde 3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin
mit einer Ausbeute von 14,7%, Schmelzpunkt 176–7°C, hergestellt.
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Elementaranalyse
für C
23H
30N
4O
3S
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BEISPIEL 5
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Protokolle für die PDE-IV-Inhibitionsaktivität werden
nachstehend vorgelegt:
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Protokoll zur Isolation
des Phosphodiesterase-Enzyms Typ IV
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PDE Typ IV wurde aus der bovinen
glatten Trachealmuskulatur unter Verwendung eines Verfahrens, das
dem zuvor von Silver, P. J. et al., Eur. J. Pharmacol. 150: 85,
1988, (1) beschriebenen ähnlich
ist, isoliert. In Kurzfassung wurde der glatte Muskel aus der bovinen
Trachea gemahlen und unter Verwendung eines Polytrons in 10 Volumen
eines Extraktionspuffers mit 10 mM Tris-acetat (pH 7,5), 2 mM Magnesiumchlorid,
1 mM Dithiothreitol und 2 000 Einheiten/ml Aprotinin homogenisiert.
Dieses und alle sich anschließenden
Verfahren werden bei 0–4°C durchgeführt. Das
Homogenat wird beschallt und dann 30 Minuten bei 48 000 × g zentrifugiert.
Der sich ergebende Überstand
wird auf eine DEAE-Trisacryl-M-Säule
gegeben, die zuvor mit Natriumacetat und Dithiothreitol äquilibriert
wurde. Nach den Aufgaben der Probe wird die Säule mit Natriumacetat/Dithiothreitol
gewaschen, wonach die verschiedenen PDE-Formen unter Verwendung
eines linearen Tris-HCl/NaCl-Gradienten aus der Säule eluiert
werden. Fraktionen, die PDE des Typs IV enthalten, werden gesammelt,
dialysiert und auf 14% des ursprünglichen
Volumens konzentriert. Die konzentrierten Fraktionen werden auf
50% mit Ethylenglycol verdünnt
und bei –20°C gelagert.
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Messen der
Aktivität
von PDE Typ IV
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Die Enzymaktivität wird durch Messen der Hydrolyse
von [3H]-cyclischen AMP beurteilt, wie von Thompson,
W. J. et al., Adv. Cyclic Nucleotide Res. 10: 69, 1979, beschrieben.
Die in diesem Assay verwendete cyclische AMP-Konzentration beträgt 0,2 mM,
die sich dem Km-Wert annähert. Die Proteinkonzentration wird
angeglichen zur Gewährleistung,
dass nicht mehr als 15% des verfügbaren
Substrats während
der Inkubationsperiode hydrolysiert werden.
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Alle Test-Verbindungen werden in
Dimethylsulfoxid (Endkonzentration 2,5%) aufgelöst. Die Dimethylsulfoxid-Konzentration
inhibiert die Enzymaktivität
um ca. 10%.
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BEISPIEL 6
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Vergleich des IC50 der PDE-IV-Aktivität für trisubstituierte Thioxanthine
und disubstituierte Thioxanthine
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Die Verfahren von Beispiel 5 wurden
zur Messung der PDE-IV-Aktivität
für beispielhafte
Verbindungen und für
einige analoge disubstituierte Thioxanthin-Verbindungen verwendet,
um den IC50 der PDE-IV-Aktivität für die erfindungsgemäßen Verbindungen
nachzuweisen. Die Ergebnisse, worin ein niedrigerer IC50-Wert
für PDE
IV eine überlegene
Aktivität
anzeigt, werden nachstehend bereitgestellt.
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BEISPIEL 7
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Protokoll zur Isolierung
des Phosphodiesterase-Enzyms Typ V
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Enzymisolationsverfahren:
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PDE Typ V wird unter Verwendung eines
Verfahrens, das dem zuvor von Weishaar et al., Hypertension 15:
528 (1990) beschriebenen ähnlich
ist, isoliert. In Kurzfassung werden 1–2 Thrombozyteneinheiten in
einem gleichen Volumen Puffer A (20 mM Tris-HCl, pH 7,5, mit 2 mM
Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol und 5 mM Na2-EDTA)
mithilfe eines Polytrons suspendiert. Der Proteinase-Inhibitor Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)
wird auch in diesem Puffer bei einer Endkonzentration von 200 μM eingeschlossen.
Dieses und alle sich anschließenden
Verfahren werden bei 0–4°C durchgeführt. Das
Homogenat wird dann 60 Minuten bei 100 000 U/min zentrifugiert.
Der Überstand
wird dann entfernt und durch vier Gazelagen filtriert und auf eine DEAE-Trisacryl-M-Säule gegeben.
Die Säule
wird mit mehreren Bettvolumina Puffer B (20 mM Tris-HCl, pH 7,5,
mit 2 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol und 200 μM PMSF) gewaschen
und durch zwei aufeinanderfolgende lineare NaCl-Gradienten (0,05–0,15 M,
300 ml insgesamt; 0,15–0,40
M, 200 ml insgesamt) eluiert. Fünf-ml-Fraktionen
werden gesammelt und auf cyclische AMP- und cyclische GMP-PDE-Aktivität analysiert.
Fraktionen, die PDE V enthalten, werden gepoolt und über Nacht
gegen 4 l Puffer C (20 mM Tris-HCl, pH 7,5, mit 2 mM Magnesiumacetat
und Proteinase-Inhibitoren) dialysiert. Das dialysierte PDE V wird
dann auf 10% seines ursprünglichen
Volumens konzentriert, mit Ethylenglycol-Monoethylether auf 50% verdünnt und bei –20°gelagert.
PDE V kann in der Regel bis zu vier Wochen mit wenig oder keinem
Aktivitätsverlust
zurückbehalten
werden.
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Messung der Aktivität von PDE
Typ V:
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Die Enzymaktivität wird mittels Messung der
Hydrolyse von [3H]-cyclischer GMP, wie von
Thompson et al. (Thompson, W. J., Teraski, W. L., Epstein, P. N.,
Strada, S. J.: Adv. Cyclic Nucleotide Res. 10: 69, 1979) beschrieben,
beurteilt. Die in diesem Assay verwendete cyclische GMP-Konzentration
beträgt
0,2 μM,
die sich dem Km Wert annähert. Die Protein-Konzentration
wird zur Gewährleistung
angeglichen, dass nicht mehr als 15% des verfügbaren Substrats während der
Inkubationsperiode hydrolysiert werden.
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Alle Testverbindungen werden in Dimethylsulfoxid
(Endkonzentration von 2,5%) aufgelöst. Die Konzentration von Dimethylsulfoxid
inhibiert die Enzymaktivität
um ca. 10%. Der Bezugsinhibitor von PDE Typ V Zaprinast wird mit
jedem Assay bewertet.
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Die Verbindungen werden über den
Konzentrationsbereich 0,1, 1, 10, 100 μM (n = 1) getestet, während die
IC
50-Bestimmungen unter Verwendung von 5
geeigneten Konzentrationen (n = 2) durchgeführt werden.
INHIBITIONSAKTIVITÄT VON PDE
V
Verbindung | IC50 von PDE V (μM) |
1-(4-Chlorobenzyl)-3-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin | 0,6 |
3-(4-Chlorobenzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin | 0,3 |
1,3-Di-(4-chlorobenzyl)-8-isopropyl-6-thioxanthin | 0,1 |
3-(3-Cyclopentyloxy-4-methoxy-benzyl)-1-ethyl-8-isopropyl-6-thioxanthin | 3,0 |
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Wie aus Vorstehendem hervorgeht,
sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch potente Inhibitoren von PDE V in Säugern. Diese Aktivität ist im
medizinischen Fach nützlich,
um die Proliferation glatter Muskelzellen zu reduzieren und die
pulmonale Vasodilatation zu erhöhen.
In bestimmten erfindungsgemäßen Aspekten
weisen die Verbindungen auf eine Kombination selektiver PDE-IV-
und PDE-V-Inhibition hin und können
bei Erkrankungen, wie zum Beispiel Restenose und verwandten Erkrankungen
eingesetzt werden. Diese Aspekte schließen selbstverständlich die
Verabreichung einer wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
ein, welche die Kombination aus PDE-IV- und PDE-V-Inhibitionsaktivitäten besitzt,
an einen Säuger
mit Bedarf an einer derartigen Therapie.
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Der Umfang der vorliegenden Erfindung
ist nicht durch die hierin beschriebenen spezifischen Ausführungsformen
eingeschränkt.
Zusätzlich
zu den hierin beschriebenen können
vom Fachmann in der Tat verschiedene erfindungsgemäße Modifikationen
aus der vorstehenden Beschreibung und den anhängenden Figuren erkannt werden.