BEREICH DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fernsehsignalempfänger, wie im
Oberbegriff des Anspruchs 1 erwähnt. Ein Empfänger dieser Art ist beispielsweise ein
Fernsehgerät, ein Videorecorder oder ein CDI-Spieler.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Empfänger der eingangs beschriebenen Art sind allgemein bekannt. Das
von einem Tuner, einem Band oder einer Platte empfangene Signal wird in dem
Empfänger einer Anzahl Verarbeitungsvorgängen ausgesetzt, die je eine vorbestimmte
Funktion haben. So umfasst beispielsweise ein Fernsehgerät u. a. die nachfolgenden
Mittel:
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- ein Amplitudensieb, das Synchronsignale von dem Videosignal trennt, aus dem er
Horizontal-Ablenksignale und Vertikal-Ablenksignale für einen Wiedergabeschirm
herleitet;
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- einen Farbdecoder, der das Fernsehsignal in Farbartsignale und ein
Leuchtdichtesignal aufteilt, aus denen er drei Elementarfarbsignale R, G und B erzeugt;
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- einen Videtextdecoder, der in der Vertikal-Rücklaufperiode des Fernsehsignals ein
Datensignal regeneriert, die Daten der selektierten Tafel speichert und ausliest,
decodiert und diese Daten mit einer gewünschten Bildfrequenz wiedergibt;
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- einen Audiodecoder zum Decodieren des Audiosignals;
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- eine Bearbeitungsschaltung.
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Bei den bekannten Fernsehempfängern werden die genannten
Verarbeitungsmittel in Form speziell entwickelter integrierter Schaltungen (ICs)
verwirklicht. Jede IC hat eine bestimmte Verarbeitungsleistung zum Durchführen des
Verarbeitungsvorgangs, der zu einem beträchtlichen Umfang durch vorher festgelegte
Anforderungen über Bildqualität, Tonqualität und Bedienungskomfort bestimmt wird.
Die Verarbeitungsleistung einer IC wird manifest in der Menge an Chipoberflächengebiet.
Die Vielzahl von ICs und peripheren Elementen in dem Empfänger stellt die
gesamte Verarbeitungsleistung des Empfängers dar. Diese gesamte
Verarbeitungsleistung ist ebenfalls abhängig von dem Ausmaß, in dem der Empfänger Merkmale wie
Videotext, Bild-in-Bild, Stereo-Ton und Mehrnormenempfang hat.
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Die gesamte Verarbeitungsleistung des bekannten Fernsehempfängers
wird bestimmt durch die Summe der Verarbeitungsleistung aller Verarbeitungsmittel.
Die Verarbeitungsleistung wird festgelegt, sobald die ICs gewählt und miteinander
verbunden worden sind und ist unabhängig von de Tatsache, ob ein bestimmter
Verarbeitungsvorgang durchgeführt oder nicht durchgeführt wird. Die Funktionalität des
bekannten Empfängers ist ebenfalls unveränderlich festgelegt.
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In EP 529 442 wird ein Empfänger beschrieben, der im Lichte der
vorliegenden Erfindung zwei relevante Untersysteme aufweist. Erstens gibt es eine
Hauptbildverarbeitungsanordnung 210. Zweitens gibt es eine
Systemdiskriminatoreinheit 500 und einen Programmspeicher 211. Diese letzteren zwei werden die aktielle
Übertragungsnorm detektieren und die Verarbeitungsanordnung 210 mit dem
entsprechenden Programm laden. Die Anordnung 210 ist bis zu einem derartigen Grad
parallelisiert, dass ein Übergang zu einer anderen Norm viele der parallelen DSP-Module
außer Betrieb lässt, siehe die Fig. 8, 9 für PAL bzw. NTSC. Bestimmte DSP-Module
empfangen Pfeile, herrührend von DSP-Modulen, die früher in der Zeitlinie liegen, die
den allgemeinen Stand der Technik darstellen, und zwar, die eine Kettenreaktion von
Verarbeitungsvorgängen auslösen durch parallele Hardware.
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In EP 574 901 wird ein Empfänger beschrieben, der es ermöglicht, dass
die Signalverarbeitung an mehrere Übertragungsnormen angepasst wird, was eine
analoge sowie eine digitalbasierte Norm umfassen kann. Folglich wird das analoge
Signal, wenn empfangen, als durch einen speziellen externen Detektor detektiert, in
ein digitales Signal umgewandelt und danach verarbeitet. In Bezug auf die gesamte
Lehre der vorliegenden Erfindung besagt Fig. 1 des Bezugsmaterial, dass es wieder
eine Vielzahl einzelner DSPs (20, 27, 23, 31 usw.) gibt, die je ihr eigenes Programm
durchführen.
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In US 5 285 264 wird ein Empfänger beschrieben, der ebenfalls auf der
Verarbeitung mit einer Vielzahl von DSP-Modulen basiert ist. Fig. 1 hat mehrere
Verarbeitungsmittel, die je einer betreffenden Funktion zugeordnet sind und Fig. 6 ist eine
detaillierte Wiedergabe eines auf Multi-Module-DSP basierten Prozessors. In der
Spalte 6, 1.1-15 wird beschrieben, dass außerhalb des Austastintervalls der Multi-
DSP-Prozessor mehrere bildbezogene Vorgänge durchführen wird, dass aber während
der Vertikal- oder Horizontal-Austastung ein anderer Vorgang, beispielsweise
Geisterbildunterdrückung, durchgeführt wird. Das Bezugsmaterial erkennt die Tatsache,
dass solche Austastintervalle für Standard-Verarbeitungsvorgänge nicht verwendet
werden sollten und folglich anderen Aufgaben zugeordnet werden könnten. Aber
genauso wie in den beiden anderen Bezugsschriften wurden viele DSPs in einer
Verarbeitungsanordnung zusammengetan zum kollektiven Durchführen mehrerer Vorgänge
in paralleler Form.
AUFGABE UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist nun u. a. eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Fernsehsignalempfänger zu schaffen, der auf eine alternative Art und Weise konstruiert
worden ist.
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Der Empfänger nach der vorliegenden Erfindung ist dazu
gekennzeichnet, wie in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erwähnt.
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Ein derartiger Empfänger ist sehr flexibel. Damit soll gemeint sein, dass
Funktionen geändert oder hinzugefügt werden können durch Änderung oder
Hinzufügung eines geeigneten Steuerprogramms. Durch diese Flexibilität lassen sich schnell
neue Geräte entwickeln und vermarkten. Durch Änderung oder Hinzufügung von
Steuerprogrammen ist es ebenfalls möglich, Geräte zu aktualisieren, die bereits
hergestellt sind. Gewünschtenfalls kann Aktualisierung sogar von dem Benutzer selbst
durchgeführt werden, beispielsweise mit Hilfe einer Datenkarte oder durch
Herunterladen von Daten von einem Sender. Ein Benutzer kann ebenfalls seinem Fernsehgerät
eine persönliche Note verleihen. Er kann einen Hilfssatz der gespeicherten
Steuerprogramme wählen, solange die Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinheit nicht
überschritten wird.
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Eine Ausführungsform des Empfängers weist dazu das Kennzeichen
auf, dass die Verarbeitungseinheit die jeweiligen Steuerprogramme selektiert, die in
Abhängigkeit von Steuersignalen von dem Benutzer, der diese Signale von einer
Benutzersteueranordnung erhält, durchgeführt werden sollen. Eine weitere
Ausführungsform des Empfängers weist das Kennzeichen auf, dass die Verarbeitungseinheit die
jeweiligen Programme selektiert, die in Abhängigkeit von Ausgangssignalen eines
früheren Teilverarbeitungsvorgangs, durchgeführt werden sollen. Diesen
Ausführungsformen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Fernsehempfänger nicht alle
Verarbeitungsvorgänge gleichzeitig durchzuführen braucht. Einige
Verarbeitungsvorgänge sind nur notwendig in vom Benutzer selektierten Betriebsmoden (beispielsweise
Videotext oder Bild-in-Bild). Andere Verarbeitungsvorgänge sind nur notwendig,
wenn ein Fernsehsignal entsprechend einer bestimmten Norm (PAL, SECAM, NTSC)
empfangen wird. Die Verarbeitungsleistung der Verarbeitungseinheit wird auf diese
Art und Weise in den genannten Ausführungsformen adaptiv verwendet, damit die
Verarbeitungsvorgänge auch wirklich durchgeführt werden. Für den
Verarbeitungsvorgang, der nicht durchgeführt wird, ist keine Verarbeitungsleistung der
Verarbeitungseinheit erforderlich. Die gesamte Verarbeitungsleistung kann auf diese Weise
geringer sein als die der bekannten Empfänger, wobei die Verarbeitungsleistung aller
Verarbeitungsvorgänge völlig und ständig vorhanden ist.
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Eine sehr günstige Ausführungsform des Empfängers weist das
Kennzeichen auf, dass wenigstens ein teilweiser Verarbeitungsvorgang in dem Empfänger
in wenigstens zwei Steuerprogrammen verschiedener Komplexität vorgesehen ist, und
dass die Verarbeitungseinheit das komplexere der wenigstens zwei komplexen
Steuerprogramme selektiert, die wegen Anforderungen von einem oder mehreren
Steuerprogrammen von der Verarbeitungseinheit verarbeitet werden können. So kann
beispielsweise in einer gemischten TV-TXT-Mode, in der Farbdecodierung sowie
Videotextdecodierung durchgeführt wird, ein weniger fortschrittliches
Videotextsteuerprogramm durchgeführt werden als in einer Nur-Videotext-Mode. Nach einer Änderung
der Kanäle kann ebenfalls ein qualitativ besseres Steuerprogramm zur
Synchronverarbeitung durchgeführt werden, so dass der Empfänger eine neue Station schneller
einfängt bei beispielsweise eine (vorübergehend) geringeren Bildqualität.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Darstellung der Struktur eines
Fernsehempfängers nach der vorliegenden Erfindung,
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Fig. 2 eine Darstellung einer etwaigen Aufteilung eines
Befehlsspeichers aus Fig. 1,
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Fig. 3-6 Ausführungsformen eines Flussdiagramms eines Programms,
das von einem Signalprozessor aus Fig. 1 durchgeführt wird.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Fig. 1 zeigt schematisch die Struktur eines Fernsehempfängers nach der
vorliegenden Erfindung. Der Fernsehempfänger ist verbunden mit einer Antenne 1
und umfasst ein Frontende 2, Analog-Digital-Wandler 3, einen digitalen
Signalprozessor 4, Digital-Analog-Wandler 5, einen oder mehrere Lautsprecher 6, einen
Wiedergabeschirm 7, einen Fernsteuerungssender 8 und einen Fernsteuerungsempfänger 9. Der
Signalprozessor 4 empfängt ein ZF-Tonsignal SND und ein zusammengesetztes
Videosignal CVBS von dem Frontende 2. Diese Signale werden von Mitteln der Analog-
Digital-Wandler 3 digitalisiert. Weiterhin empfängt der Signalprozessor
Fernsteuerungssignal RC von dem Fernsteuerungsempfänger 9. Über die Digital-Analog-
Wandler 5 führt der Prozessor Audiosignale L und R den Lautsprechern 6 zu, führt
dem Wiedergabeschirm Elementar-Farbsignale RGB zu und führt einer mit dem
Wiedergabeschirm gekoppelten Ablenkeinheit 71 Ablenksignale DFL zu. Andere Signale,
die in der Praxis vorhanden sind (sein können), sind deutlichkeitshalber nicht
dargestellt. Beispiele sind Eingangs- und Ausgangssignale, ein zweites Frontende-Signal für
Bild-in-Bild, usw.
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Der digitale Signalprozessor 4 ist vorzugsweise ein
Hochleistungsprozessor mit einer RISC-Architektur (Reduced Instruction Set Computer), beispielsweise
vom Typ PA1700LC von Hewlett Packard oder vom Typ TMS320C90 von Texas
Instruments. Der Prozessor kann mehrere Hundert Millionen Vorgänge in der Sekunde
an 16-bit oder 32-bit Wörtern durchführen und eignet sich im Grunde für die
Echtzeitverarbeitung von Videosignalen. Der Prozessor ist über einen Kommunikationsbus 12
mit einem Befehlsspeicher 10 vom ROM-Typ und mit einem Datenspeicher 11 vom
RAM-Typ gekoppelt. Abtastwerte von Eingangssignalen, Ausgangssignalen und
etwaigen Hilfssignalen werden in dem Datenspeicher 11 gespeichert. Die Speicherung
von Eingangssignalen des Frontendes 2 und das Auslesen von Ausgangssignalen Ihr
Lautsprecher 6 und den Wiedergabeschirm 7 erfolgt mit Hilfe von
DMA-Schaltungsanordnungen (Direct Memory Acces) 41 bzw. 42, die in dem Signalprozessor 4
untergebracht sind. Zum Minimieren der Belastung des Kommunikationsbusses 12 hat der
Signalprozessor Cache-Speicher. Ein erster Cache-Speicher 43 ist vorgesehen zur
vorübergehenden Pufferung von Befehlen aus dem Befehlsspeicher 10, ein zweiter
Cache-Speicher 44 ist vorgesehen zur vorübergehenden Pufferung von Datenwörtern
aus/zu dem Datenspeicher 11.
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Fig. 2 zeigt ein mögliches Layout des Befehlsspeichers 10. Dieses
Layout umfasst eine Anzahl Steuerprogramme. Insbesondere umfasst es ein
Steuerprogramm 101 (CTRL) zum Verarbeiten von Fernsteuerungssignalen RC, ein
Steuerprogramm 102 (AUD) zum Demodulieren des ZF-Tonsignals SND, ein Steuerprogramm
103 (SYNC) zum Trennen von Synchronsignalen aus dem Videosignal CVBS, ein
Steuerprogramm 104 (SUBC) zum Regenerieren des Farbart-Hilfsträgers, ein
Steuerprogramm 105 (COL) zum Decodieren der Farbsignale aus dem Videosignal CVBS
und ein Steuerprogramm 106 (TXT) zur Videotext-Decodierung und -Wiedergabe.
Jedes Steuerprogramm umfasst Befehle zum Verarbeiten von Datenwörtern in dem
Datenspeicher 11 und/oder Daten-Cache 44 durch den Signalprozessor 4 (siehe Fig.
1). Jedes Mal wird ein zeitbeschränkter Teil des Signals verarbeitet. Dies kann ein
Abtastwert eines zu verarbeitenden Signals (beispielsweise ein Abtastwert des
Videosignals) oder eine Anzahl Abtastwerte (beispielsweise eine Bildzeile oder ein Frame).
Nachher wird vorausgesetzt, dass die Signale zeilenweise verarbeitet werden. Der
Befehlsspeicher 10 nach Fig. 2 umfasst weiterhin ein "Überwacher-Programm" 109
(SPRV), das bestimmt, welches Steuerprogramm von dem Signalprozessor
durchgeführt wird und in welcher Reihenfolge diese Programme durchgeführt werden. Dazu
ladet der Überwacher nacheinander während einer Bildzeile die in diesem
Befehlscache des Signalprozessors durchzuführenden Steuerprogramme.
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In einer ersten Ausführungsform des Empfängers ladet der Überwacher
alle in dem Speicher 10 vorhandenen Programme nacheinander und führt diese durch.
Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm des Programms, das auf entsprechende Art und Weise
von dem Signalprozessor durchgeführt wird. Wie vorausgesetzt, zur Darstellung in der
Figur ladet der Überwacher zunächst das Verarbeitungssteuerprogramm 101. Dieses
Steuerprogramm interpretiert die Fernsteuerungssignale und erzeugt u. a. ein
Hilfssignal TV/TX/MX, das angibt, ob der Empfänger sich in einer Verarbeitungsmode
"TV-only", "TXT-only" oder "mixed TV/TXT" befindet. Das Steuerprogramm CTRL
erzeugt ebenfalls ein Hilfssignal P, das die Tafelnummer einer selektierten Videotext-
Tafel definiert. Die genannten Hilfssignale werden im Daten-Cache 44 (siehe Fig. 1)
gespeichert, so dass die für andere Steuerprogramme zugänglich sind. Sie sind als
gestrichelte Linien in Fig. 3 dargestellt, um sie von den gezogenen Linien zu
unterscheiden, welche die Reihenfolge der Verarbeitungsvorgänge angeben.
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Daraufhin ladet der Überwacher das Steuerprogramm 102 (AUD) in
dem Befehls-Cache des Signalprozessors. Abtastwerte des ZF-Tonsignals werden von
diesem Steuerprogramm decodiert und die wiederzugebenden Audiosignale L und R
werden berechnet.
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Auf eine entsprechende Art und Weise werden die Steuerprogramme
103 (SYNC) für Sync-Regeneration und 104 (SUBC) zur
Farbart-Hilfsträgerregeneration werden danach geladen und durchgeführt. Das Steuerprogramm SYNC erzeugt
die Ablenksignale DFL für den Wiedergabeschirm, sowie Hilfssynchronsignale H und
V zur Verwendung durch andere Steuerprogramme. Das Steuerprogramm SUBC
erzeugt einen regenerierten Hilfsträger SC zur Verwendung durch andere
Steuerprogramme. Die Hilfssignale sind wieder als gestrichelte Linien dargestellt.
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Danach ladet der Überwacher das Steuerprogramm 105 (COL). Dieses
Steuerprogramm verarbeitet alle Video-Abtastwerte einer Bildzeile zum Erhalten eines
wiedergebbaren RGB-Bildsignals. Wie in der Figur dargestellt, benutzt das
Steuerprogramm COL die Hilfssignale H, V und den Hilfsträger SC.
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Daraufhin wird das Steuerprogramm 106 (TXT) durchgeführt. Dieses
Steuerprogramm decodiert ein Videotextsignal während der Vertikal-Rücklaufzeit und
fordert eine gewünschte Tafel an. Dazu benutzt das Steuerprogramm die
Hilfssynchronsignale H, V und die Tafelnummer P. Die angeforderte Tafel wird in RGB-Pixel
übersetzt, die zur späteren Wiedergabe in dem Datenspeicher 11 gespeichert werden
(siehe Fig. 1). Je nach dem Hilfssignal TV/TX/MX wird das von dem Steuerprogramm
COL erzeugte RGB-Bildsignal dadurch völlig überschrieben ("TXT-only"), teilweise
überschrieben ("mixed TV/TXT") oder nicht überschrieben ("TV-only").
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Die Steuerprogramme AUD, SYNC, COL und TXT, die ein
Ausgangssignal erzeugen, das gemeint ist für die Reproduktion und Wiedergabe (Audiosignale
L und R, Ablenksignale DFL, RGB-Bildsignal, Videotextpixel) speichern die
erhaltenen Abtastwerte über Daten-Cache 44 in dem Datenspeicher 11. Die Abtastwerte
werden danach auf automatische Weise mit Hilfe einer DMA-Schaltungsanordnung 42
den Lautsprechern 6 und dem Wiedergabeschirm 7 zugeführt.
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Die beschriebenen Verarbeitungsvorgänge werden jede Bildzeile
durchgeführt, so dass Echtzeitwiedergabe und -reproduktion von Bild und Ton
stattfindet. Das Laden jedes Steuerprogramms in dem Befehls-Cache des Signalprozessors
und die nachfolgende Durchführung des Vorgangs nimmt immer eine bestimmte Zeit.
Diese Zeit ist abhängig von der Rechenkapazität des Signalprozessors und der
Komplexität des Steuerprogramms. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wird
vorausgesetzt, dass alle Steuerprogramme innerhalb der verfügbaren Zeilenperiode von 64 us
durchgeführt werden kann. Berechnungen und praktische Versuche haben dafür
gesorgt, dass die Steuerprogramme zur Verarbeitung, Synchronisation und
Hilfsträgerregeneration relativ einfach sind und eine kurze Durchführungszeit erfordern. Die
Steuerprogramme zur Audioverarbeitung, Farbdecodierung und Videotext sind aber
ziemlich groß. Es sei ebenfalls bemerkt, dass in der Praxis zusätzliche Steuerprogramme
erwünscht sind für Funktionen, wie die Verarbeitung externer Signale, Bild-in-Bild-
Wiedergabe, Mehrnormenempfang, Bildverbesserung, wie Rauschreduktion u. dgl.
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Ausführungsformen des Empfängers werden nachstehend näher
erläutert, wobei der Signalprozessor nicht alle Steuerprogramme innerhalb der verfügbaren
Zeit durchführen kann. Fig. 4 zeigt das Flussdiagramm einer Ausführungsform, wobei
der Überwacher die in Abhängigkeit der Verarbeitungssignale durchzuführenden
Steuerprogramme selektiert. Völlig entsprechend dem Flussdiagramm nach Fig. 3
werden die Steuerprogramme CTRL, AUD, SYNC und SUBC nacheinander geladen
und durchgeführt. Es wird vorausgesetzt, dass diese Vorgänge 14 us dauern, so dass
die restliche Zeilenperiode 50 us beträgt. Diese Periode reicht nicht aus zum
Durchführen des Steuerprogramms COL (40 us) und des Steuerprogramms TXT (20 us).
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Der Überwacher SPRV empfängt nun das Hilfssignal TV/TX/MX, das von dem
Benutzer erzeugt wird und durch das Steuerprogramm CTRL dem Überwacher zugeführt
wird. Unter Hinweis auf dieses Hilfssignal entscheidet der Überwacher, ob das
Steuerprogramm COL (in der Betriebsart "TV only") oder das Steuerprogramm TXT (in
der Betriebsart "TXT only") geladen wird. Dies ist in der Figur auf symbolische Weise
mit Hilfe eines Schalters 40 angegeben. Die Betriebsart "mixed TV/TXT" ist bei
dieser Ausführungsform nicht möglich.
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Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm einer Ausführungsform, bei der
ebenfalls die "mixed TV/TXT"-Betriebsart implementiert worden ist. Bei dieser
Ausführungsform umfasst der Befehlsspeicher zwei verschiedene Versionen des
Steuerprogramms COL für Farbcodierung: eine komplexe Version 105a (COL1) mit einer
hohen Bildqualität und einer Durchführungsperiode von 40 us und eine einfachere,
Version von geringerer Qualität 105b (COL2) mit einer Durchführungsperiode von 25 us.
In der Praxis wird eine derartige einfachere Version durch Verwendung beispielsweise
geringerer Längen in dem Farbdecodierungsalgorithmus erhalten. Wie auf
symbolische Art und Weise mit Hilfe des Schalters 50 in Fig. 5 dargestellt, ladet der
Überwacher das komplexe Steuerprogramm COL1 in der Betriebsart "TV only" das
Steuerprogramm TXT in der Betriebsart "TXT only" und danach das einfachere Programm
COL2 und das Steuerprogramm TXT in der Betriebsart "mixed TV/TXT". Die
Durchführungsperiode von COL2 und TXT kombiniert beträgt 45 us und kann innerhalb des
restlichen Teils der Zeilenperiode durchgeführt werden.
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Es sind viele Abwandlungen der in Fig. 5 dargestellten
Ausführungsform möglich. Eine nützliche Alternative ist einen Farbdecoder mit einer guten
Qualität und zwei verschiedene Versionen des Videotext-Decoders zu implementieren,
beispielsweise
einen einfachen Einzeltafel-Niederauflösungsdecoder in der gemischen
Betriebsart und einen besseren Mehrtafel-Hochauflösungsdecoder in der "TXT only"
Betriebsart.
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Fig. 6 zeigt das Flussdiagramm einer Ausführungsform, wobei der
Überwacher die in Abhängigkeit von Ausgangssignalen anderer Steuerprogramme
durchzuführenden Steuerprogramme selektiert. Bei dieser Ausführungsform umfasst
der Befehlsspeicher ebenfalls zwei verschiedene Versionen des Steuerprogramms
COL zur Farbdecodierung, und zwar eine Version 105C (COL-PAL) für PAL-Signale
und eine Version 105b (COL-NTSC) für NTSC-Signale. Auch hier werden wieder
entsprechend dem Obenstehenden die Steuerprogramme CTRL, AUD, SYNC und
SUBC nacheinander geladen und durchgeführt. Bei dieser Ausführungsform detektiert
das Steuerprogramm SUBC zum Regenerieren des Farbarthilfsträgers ob die
Hilfsträgerfrequenz 4,43 MHz oder 3,58 MHz beträgt und führt diese Information dem
Überwacher zu. Abhängig davon selektiert der Überwacher nun die PAL- oder NTSC-
Version des Farbdecoders mit Hilfe des nur symbolisch dargestellten Schalters 60.
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Ein anderes Beispiel einer Ausführungsform, wobei der Überwacher in
Abhängigkeit von den Ausgangssignalen anderer Steuerprogramme die
durchzuführenden Steuerprogramme selektiert, wird erhalten, wenn eines der Steuerprogramme
ein Messprogramm ist zum Messen der Qualität des empfangenen Signals,
beispielsweise der Menge der Rauschanteile. Abhängig davon kann ein Steuerprogramm zum
Unterdrücken selektiert werden.
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Gewünschtenfalls können die oben beschriebenen Ausführungsformen
kombiniert werden. So kann beispielsweise dadurch, dass die Fig. 5 und 6 kombiniert
werden, ein Mehrnormen-PAL/NTSC-Empfänger erhalten werden, der in der
gemischten TV/TXT-Betriebsart entweder eine weniger moderne Form von
Farbcodierung aktiviert, oder weniger Videotextmöglichkeiten schafft.
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Weiterhin ist es möglich, eine kompliziertere Version eines bestimmten
Steuerprogramms zu laden, wenn dabei mehr Durchführungszeit für dieses Programm
verfügbar ist. Die verfügbare Zeit kann sogar dynamisch variieren, wenn die
Durchführungszeit der Verarbeitungsvorgänge verfügbar ist. So ist beispielsweise die Durchführungszeit
der Steuerprogramme Col und TXT innerhalb der
Vertikal-Rücklaufperiode kürzer als außerhalb dieser Periode, weil es notwendig ist, ein Bild zu erzeugen.
Während dieser Rücklaufperiode kann eine modernere Version des Steuerprogramms
SYNC geladen werden. Es ist ebenfalls möglich, vorübergehend zusätzliche
Verarbeitungsleistung zum Synchronisieren und weniger Leistung zur Farbdecodierung
nach Änderung von Kanälen zu benutzen, so dass der Empfänger schnell ein stabiles
Bild wiedergibt.