-
Die vorliegende Erfindung betrifft schmelzklebfähige Verbundfasern
und ein Verfahren zur Herstellung der Verbundfasern. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung teilweise angeschmolzenes (auch
bezeichnet als "fixiertes") textiles Flächengebilde, das die Verbundfasern
aufweist und eine hohe Festigkeit hat, hohes Bausch-Erholungsvermögen nach
Kompression, hervorragende Merkmale geringer Nissenbildung (kleine
Faseraggregate) und einen weichen Griff. Ferner betrifft die Erfindung ein
Oberflächenmaterial für medizinische Versorgungen wie Damenbinden und
Papierwindeln, das das teilweise angeschmolzene textile Flächengebilde
aufweist.
2. BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
-
In den letzten Jahren haben sich die Leistungsanforderungen an
nichtgewebte textile Flächengebilde (nachfolgend bezeichnet als
"Vliesstoff"), die für Oberflächenmaterialien für medizinische Versorgungen
wie Damenbinden und Papierwindeln verwendet werden, weiter entwickelt und
diversifiziert, wobei speziell von derartigen Vliesstoffen verlangt wird,
daß die textilen Flächengebilde eine hohe Festigkeit bei einer möglichst
geringen flächenbezogenen Masse bewahren, ein hohes
Bausch-Erholungsvermögen nach Kompression haben, eine begrenzte Nissenzahl (kleine
Faseraggregate) als ein Bildungsmerkmal des textilen Flächengebildes haben
und über einen weichen Griff verfügen.
-
Um diesen Anforderungen zu genügen, wurde in der "Examined Japanese
Patent Publication No. 1-37505" ein Verfahren zum Herstellen eines
Bausch-Vliesstoffes vorgeschlagen, bei welchem schmelzklebfähige
Verbundfasern teilweise angeschmolzen sind, in deren Herstellung der Q-Wert
der ersten Komponente der Fasern, Vorwärmtemperatur, Reckverhältnis,
Kräuselzahl und Kräuselelastizität angegeben sind.
-
Als ein Oberflächenmaterial für medizinische Versorgungen ist der
Vliesstoff jedoch noch nicht zufriedenstellend, wobei speziell der nach der
vorgenannten Patentschrift erhaltene Vliesstoff Probleme darin hatte, daß
Schwierigkeiten beim Schritt des Kardierens auftraten, zahlreiche Nissen
unter Beeinträchtigung der Leistungsmerkmale des textilen Flächengebildes
gebildet werden, das Bausch-Erholungsvermögen gering ist, die Festigkeit
niedrig und der Griff schlecht. Daher bestand ein starkes Bestreben nach
der Entwicklung eines Vliesstoffes, mit dem solche Probleme, wie sie
vorstehend ausgeführt wurden, gelöst werden.
3. ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Als Ergebnis sorgfältiger Untersuchung der Leistungsmerkmale von
Vliesstoffen, die schmelzklebfähige Verbundfasern aufweisen, sowie von
Verfahren zur Herstellung derartiger textiler Flächengebilde wurde
festgestellt, daß die Mängel des Standes der Technik mit Hilfe der
vorliegenden Erfindung folgendermaßen behoben worden sind:
-
Die vorliegende Erfindung gewährt schmelzklebfähige Verbundfasern,
umfassend eine erste Komponente, die ein kristallines Polypropylen
aufweist, und eine zweite Komponente, die ein Polyethylen aufweist, wobei
die Komponenten in einer Seite-an-Seite- oder einer Kern/Mantel-Beziehung
angeordnet sind und worin die zweite Komponente mindestens auf einem Teil
der Faseroberfläche entlang der Länge der Faser endlos vorliegt, welche
Fasern über dreidimensionale Kräuselungen von 4 bis 16/2,54 cm verfügt,
über eine Denier-Zahl des Filaments von 1,0 bis 2,0 und über eine
scheinbare Faserschnittlänge von 20 mm bis 40 mm.
-
Die Verbundfasern der vorliegenden Erfindung können hergestellt
werden durch Ausführen der folgenden Schritte:
-
Verspinnen der Polymer-Komponenten unter Verwendung einer Spinnbrause
für Verbundfasern vom Seite-an-Seite- oder Kern/Mantel-Typ,
-
Verstrecken der so erhaltenen unverstreckten Filamente bei einer
Temperatur oberhalb von 90ºC, jedoch unterhalb von 130ºC bei einem
Reckverhältnis des 0,60- bis 0,85-fachen des maximalen Reckverhältnisses,
-
Kühlen der verstreckten Filamente auf eine Temperatur unterhalb einer
Vorwärmtemperatur und die Filamente einer Kräuselungsbehandlung
unterziehen, und
-
die Filamente bei einer Temperatur oberhalb von 80ºC, jedoch
unterhalb von 120ºC einer Wärmebehandlung unterziehen.
-
Ferner gewährt die vorliegende Erfindung ein teilweise
angeschmolzenes textiles Flächengebilde, das mehr als 50 Gewichtsprozent
der vorgenannten schmelzklebfähigen Verbundfasern oder der Fasern enthält,
die nach dem vorgenannten Verfahren erhalten wurden. In dem
erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde sind die Schnittpunkte der
Verbundfasern angeschmolzen, um sich über die zweite Komponente in den
Verbundfasern miteinander zu verbinden.
-
Ferner gewährt die vorliegende Erfindung ein Oberflächenmaterial für
medizinische Versorgungen, das eine Dicke größer als 1 mm aufweist und das
vorgenannte, teilweise angeschmolzene textile Flächengebilde umfaßt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Verbundfaser.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Das in den erfindungsgemäßen Verbundfasern als eine erste Komponente
verwendete kristalline Polypropylen bedeutet allgemein ein kristallines
Polymer, das polymerisiertes Propylen als Hauptkomponente enthält (z.B. 80
bis 100 Gewichtsprozent der ersten Komponente bildet), und nicht nur
Homopolymere von Propylen einschließt, sondern auch Copolymere aus Propylen
mit Ethylen, Buten-1 oder 4-Methylpenten.
-
Das als eine zweite Komponente in den erfindungsgemäßen Verbundfasern
verwendete Polyethylen bedeutet allgemein ein Polymer, wie beispielsweise
ein Mitteldruck- oder Niederdruck-Polyethylen und Hochdruck-Polyethylen,
das polymerisiertes Ethylen enthält und nicht nur Homopolymere von Ethylen
einschließt, sondern auch Copolymere mit Propylen, Buten-1 oder Vinylacetat
(EVA). Die Schmeiztemperatur des Polyethylens ist vorzugsweise um 20ºC oder
mehr niedriger als die Schmeiztemperatur des kristallinen Polypropylens als
die erste Komponente.
-
Die vorgenannten kristallinen Polypropylene und Polyethylene können
verschiedene Additive enthalten, die allgemein für Polyolefin-Fasern
verwendet werden, wie beispielsweise als Stabilisiermittel, Füllmittel und
Pigment, und zwar innerhalb eines Bereichs, in welchem das Lösen der
Aufgabe der vorliegenden Erfindung nicht verfehlt wird.
-
Die schmelzklebfähigen Verbundfasern sind in der vorliegenden
Erfindung solche, die aus einer Spinndüse für Verbundfasern vom
Seite-an-Seite-Typ oder Kern/Mantel-Typ aus einer Spinndüse extrudiert
werden. Die zweite Komponente muß auf mindestens einem Teil der
Faseroberfläche in Längsrichtung der Faser als endlos vorliegen, wobei die
zweite Komponente die Faseroberfläche vorzugsweise so weit wie möglich
einnimmt. Da die schmelzklebfähigen Verbundfasern Kräuselungen entwickeln,
indem der Unterschied in der elastischen Schrumpfung der zwei Komponenten
eingesetzt wird, wird, wie in Fig. 1 gezeigt ist, eine exzentrische
Kern/Mantel-Struktur in dem Fall bevorzugt, wo die Verbundfasern eine
Struktur vom Kern/Mantel-Typ aufweisen und wobei das Zentrum der
Kernkomponente vom Zentrum der Mantelkomponente vorzugsweise um 5 bis 15%
(bezogen auf den Durchmesser der Kern/Mantel-Verbundfaser) versetzt ist.
-
Die erfindungsgemäßen Verbundfasern können nach konventionellen
Verfahren zum Spinnen einer Seite-an-Seite-Verbundfaser oder einer
Kern/Mantel-Verbundfaser erhalten werden, worin die zweite Komponente als
Mantelkomponente verwendet wird. Hinsichtlich des Verhältnisses der zwei
Komponenten in der Verbundfaser gibt es keinerlei spezielle Einschränkung,
vorzugsweise beträgt die zweite Komponente jedoch 40 bis 70
Gewichtsprozent.
-
Die erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen Verbundfasern verfügen über
dreidimensionale Kräuselungen. Vorzugsweise entwickeln die Verbundfasern
keine Kräuselungen zum Zeitpunkt einer Wärmebehandlung bei der Herstellung
eines Vliesstoffes, d.h. die Verbundfasern der vorliegenden Erfindung
verfügen vorzugsweise über keine latente Kräuselungen. Wenn die Fasern bei
der Wärmebehandlung im wesentlichen keine latenten Kräuselungen aufweisen,
kann die Schrumpfung der Fasern vermieden werden, die durch die
Entwicklungen von Kräuselungen zum Zeitpunkt der Wärmebehandlung für die
Herstellung von Vliesstoff hervorgerufen werden.
-
Die Zahl der Kräuselungen der erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen
Verbundfasern beträgt allgemein 4 bis 16/2,54 cm und vorzugsweise 6 bis
14/2,54 cm. Wenn die Zahl der Kräuselungen kleiner ist als 4/2,54 cm ruft
sie ein Aufwickeln der Fasern auf einem Zylinder einer Kardiermaschine
hervor. Wenn die Zahl der Kräuselungen 16/2,54 cm überschreitet, wird das
Auflockern minderwertig und führt zum Zeitpunkt der Vliesstoffherstellung
zur Bildung von Nissen.
-
Die erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen Verbundfasern müssen über
eine Filament-Denierzahl von 1,0 bis 2,0 verfügen. Wenn die Denierzahl
kleiner ist als 1,0, werden die Kräuselungen zu fein und bewirken die
Bildung von Nissen. Wenn die Denierzahl 2,0 überschreitet, besteht eine
Neigung, daß der Griff härter wird und das Bausch-Erholungsvermögen des
Vliesstoffes nach Kompression abnimmt.
-
Die scheinbare Schnittlänge der erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen
Verbundfasern beträgt 20 bis 40 mm und vorzugsweise 25 bis 35 mm. Wenn sie
kleiner ist als 20 mm, ist die Transfereigenschaft der Fasern in
Kardiermaschinen schlechter und wird zu einer Fehlerquelle insofern die
Fasern sich um das Bedienungspersonal wickeln. Wenn sie 40 mm
überschreitet, kommt es zu einem merklichen Verhaken der Fasern, was zu
einer Ursache für Nissenbildung wird.
-
Das Verhältnis der scheinbaren Schnittlänge zur Schnittlänge beträgt
bei den erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen Verbundfasern vorzugsweise 50
bis 70%. Wenn das Verhältnis kleiner ist als 50%, ist die
Tansfereigenschaft der Fasern in Kardiermaschinen schlechter und wickeln
sich um die Zylinder, woraus eine Ursache der Nissenbildung resultiert.
Wenn das Verhältnis 70% überschreitet, kommt es zu einem zu starken
Verhaken der Fasern, es wird ein Aufwickeln der Fasern auf eine
Vorreißwalze hervorgerufen, und der Schritt des Kardierens selbst wird
unmöglich.
-
Das Verfahren zum Herstellen schmelzklebfähiger Verbundfasern der
vorliegenden Erfindung umfaßt die folgenden Schritte:
-
Verspinnen der Polymer-Komponenten durch eine Spinndüse für
Verbundfasern vom Seite-an-Seite-Typ oder Kern/Mantel-Typ,
-
Verstrecken der so erhaltenen unverstreckten Filamente bei einer
Temperatur oberhalb von 90ºC, jedoch unterhalb von 130ºC bei einem
Reckverhältnis des 0,60- bis 0,85-fachen des maximalen Reckverhältnisses,
-
Kühlen der verstreckten Filamente auf eine Temperatur unterhalb einer
Vorwärmtemperatur und die Filamente einer Kräuselungsbehandlung
unterziehen, und
-
die Filamente bei einer Temperatur oberhalb von 80ºC, jedoch
unterhalb von 120ºC einer Wärmebehandlung unterziehen.
-
In dem Schritt des Verspinnens werden die ein kristallines
Polypropylen aufweisende erste Komponente und die hauptsächlich ein
Polyethylen aufweisende zweite Komponente durch eine Spinndüse für
Verbundfasern vom Seite-an-Seite-Typ oder Kern/Mantel-Typ versponnen, um
Filamente so zu erzeugen, daß die zweite Komponente auf mindestens einem
Teil der Faseroberfläche als endlos vorliegt.
-
In dem Schritt des Verstreckens werden unverstreckte Filamente, so
wie sie extrudiert sind, einem Vorwärmen auf eine Strecktemperatur
unterzogen. Wenn die Strecktemperatur kleiner ist als 90ºC, werden die
Kräuselungen zu fein. Wenn die Strecktemperatur 130ºC überschreitet, kommt
es zu einem merklichen, unvorteilhaften Anschmelzen der Verbundfasern
miteinander durch das Polyethylen.
-
Wenn das Reckverhältnis kleiner ist als 0,60-fach des maximalen
Reckverhältnisses, wird die Differenz in der elastischen Erholung der zwei
Komponenten klein, so daß keine Kräuselungen entwickelt werden. Wenn das
Reckverhältnis das 0,85-fache des maximalen Reckverhältnisses
überschreitet, wird die Differenz in der elastischen Erholung der zwei
Komponenten zu groß und der Kreis der Kräuselungen wird zu klein. Als
Resultat wird nicht nur die Zahl der Kräuselungen zu groß, die scheinbare
Schnittlänge der Fasern wird unvorteilhaft zu kurz. Das maximale
Reckverhältnis bedeutet das Reckverhältnis, bei dem im Filamentenkabel eine
Flaumbildung aufzutreten beginnt, wenn das Reckverhältnis allmählich
zunimmt.
-
In der Kräuselungsbehandlung werden gestreckte Filamente bei einer
Temperatur gekühlt, die unterhalb der Strecktemperatur liegt, die Filamente
werden mit einer Walze aufgenommen, wie beispielsweise mit einer
Aufrollwalze einer Zugwalze in einem gespannten Zustand, wonach die
Filamente entspannt werden, um Kräuselungen zu entwickeln. Wenn die
Kräuselungsbehandlung bei einer Temperatur ausgeführt wird, die die
Strecktemperatur überschreitet, wird die Entwicklung von Kräuselungen
unzureichend.
-
In dem Wärmebehandlungsschritt werden die Filamente, die bei der
Kräuselungsbehandlung Kräuselungen entwickelt haben, einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur oberhalb von 80ºC, jedoch unterhalb von 120ºC für 0,5
bis 30 Minuten unterzogen. Wenn die Wärmebehandlungstemperatur kleiner ist
als 80ºC, besteht die Gefahr, daß in dem Schritt der Herstellung eines
Vliesstoffes unvorteilhaft latente Kräuselungen entwickelt werden. Wenn die
Wärmebehandlungstemperatur größer ist als 120ºC, werden die Kräuselungen,
die infolge der Differenz in der elastischen Erholung der zwei Komponenten
entwickelt worden sind, auseinander gezogen, und die scheinbare
Schnittlänge der Fasern wird unvorteilhaft lang.
-
Die erfindungsgemäßen schmelzklebfähigen Verbundfasern werden oftmals
auf eine vorbestimmte Länge geschnitten und als Stapelfaser vom Standpunkt
der leichteren Verarbeitung zu Vliesstoffen verwendet.
-
Das teilweise angeschmolzene textile Flächengebilde der vorliegenden
Erfindung kann mehr als 50 Gewichtsprozent und bis zu 100 Gewichtsprozent
der vorgenannten schmelzklebfähigen Verbundfasern aufweisen. Der teilweise
angeschmolzene Vliesstoff kann erhalten werden, indem die
schmelzklebfähigen Verbundfasern zu einem Vliesstoff nach einem
konventionellen Kardierverfahren, Blasvliesverfahren,
Trockenzellstoffverfahren überführt wird und danach der Vliesstoff einer
Wärmebehandlung unterzogen wird, um das textile Flächengebilde zum
teilweisen Schmelzen zu bringen. Der teilweise angeschmolzene Vliesstoff
kann bis zu 50 Gewichtsprozent Polyester, Polyamid, Polypropylen,
Polyethylen oder Synthesefasern, Naturfaser,. wie beispielsweise Baumwolle
und Wolle, oder Regeneratfasern, wie beispielsweise Kunstseide, als Fasern
aufweisen, die nicht-schmelzklebfähige Verbundfasern sind. Bei dieser Stufe
müssen die schmelzklebfähigen Verbundfasern in einer Menge von 50
Gewichtsprozent oder mehr in dem textilen Flächengebilde eingemischt sein.
Wenn der Gehalt der schmelzklebfähigen Verbundfasern kleiner ist als 50
Gewichtsprozent, ist es nicht nur unmöglich ein textiles Flächengebilde mit
einer hohen Vliesstoffestigkeit zu erhalten, da das textile Flächengebilde
zu wenig Überschneidungen der Fasern hat, sondern es lassen sich auch keine
hohe Bauschigkeit und hohes Bausch-Erholungsvermögen des textilen
Flächengebildes nach Kompression erhalten, wie sie beabsichtigt sind.
-
Als das Verfahren zum teilweisen Anschmelzen der schmelzklebfähigen
Verbundfasern kann ein Verfahren unter Verwendung eines Heißluftrockners
oder eines Saugbandtrockners exemplifiziert werden. Bei Anwendung dieser
Verfahren auf das textile Flächengebilde werden die Überschneidungen der
Verbundfasern durch die Schmelze der zweiten Komponente unter Bildung eines
textilen Flächengebildes miteinander verschmolzen. Die Temperatur für das
Anschmelzen ist in der Regel höher als die Schmelztemperatur der zweiten
Komponente, jedoch niedriger als die Schmelztemperatur der ersten
Komponente und beträgt vorzugsweise 120 bis 155ºC. Die Dauer für das
Anschmelzen beträgt in der Regel mehr als 5 Sekunden, wenn z.B. ein
Trockner verwendet wird.
-
Das Oberflächenmaterial für medizinische Versorgung nach der
vorliegenden Erfindung ist ein solches, das unter Verwendung des teilweise
angeschmolzenen Vliesstoffes verwendet wird und normalerweise eine Dicke
von mehr als 1 mm hat. Das Oberflächenmaterial wird speziell mit der
Oberflächencharakteristik von besser als 1 mm und einer elastischen
Erholung nach Kompression größer als 50% angestrebt. Wenn die Dicke kleiner
als 1 mm ist und die Erholung weniger als 50%, kann ein weicher Griff des
Materials nicht erhalten werden.
-
Die in der vorliegenden Beschreibung angegebene Dicke bedeutet die
Dicke (mm), die bestimmt wird, indem eine Last von 50 gf/cm² auf das
Material für 24 Stunden aufgebracht wird, das Material lastfrei für 1
Stunde zur Wiederherstellung der Dicke stehengelassen wird und danach die
Dicke (mm) unter einer Last von 2 gf/cm² gemessen wird. Die elastische
Erholung nach Kompression bedeutet die als Prozent (%) angegebene Dicke
eines Oberflächenmaterials, gemessen nach Aufbringung einer Last von 50
kgf/cm² für 24 Stunden, und der Dicke des gleichen Oberflächenmaterials,
gemessen, nachdem man das Material lastfrei für 1 Stunde zur
Wiederherstellung seiner Dicke stehengelassen hat.
-
Nach der vorliegenden Erfindung können schmelzklebfähige
Verbundfasern hergestellt werden, die über ein hohes
Bausch-Erholungsvermögen, gute Bildungseigenschaften, hohe Festigkeit und
gleichzeitig weichen Griff verfügen und damit als ein Oberflächematerial
für medizinische Versorgungen verwendbar ist. Speziell lassen sich die
teilweise angeschmolzenen textilen Flächengebilde der vorliegenden
Erfindung umfassend für Damenbinden und Papierwindeln verwenden.
BEISPIEL
-
Die vorliegende Erfindung wird eingehender unter Bezugnahme auf die
Beispiele beschrieben. Es ist jedoch davon auszugehen, daß die vorliegende
Erfindung in keiner Weise auf diese speziellen Beispiele beschränkt ist.
Die Werte der physikalischen Eigenschaften in den Beispielen wurden nach
den folgenden Methoden bestimmt:
-
Zahl der Kräuselungen: Die Zahl der Kräuselungen der
schmelzklebfähigen Verbundfasern wurde nach dem Standard JIS L1015
(Prüfverfahren für Chemie-Stapelfasern) 7.12.1.
-
Filament-Denierzahl: Die Filament-Denierzahl der schmelzklebfähigen
Fasern wurde bestimmt nach dem Standard JIS L1015 (Prüfverfahren für
Chemie-Stapelfasern) 7.5.1-A.
-
Scheinbare Schnittlänge: Die scheinbare Schnittlänge der
schmelzklebfähigen Verbundfasern wurde bestimmt, indem die Faserlänge (mm)
spannungsfrei ohne Ausdehnen der Kräuselungen der Stapel und ohne
Aufbringen einer zusätzlichen Kraft auf die Stapel gemessen wurde. Es wurde
der Mittelwert von 30-fachen Messungen genommen.
-
Bausch-Erholungsvermögen: Das Bausch-Erhol ungsvermögen des teilweise
angeschmolzenen Vliesstoffes wurde bestimmt, indem die Dicke (A) einer
Probe eines textilen Flächengebildes nach Aufbringen einer Last von 50
gf/cm² für 24 Stunden auf das Flächengebilde gemessen wurde, das textile
Flächengebilde für 1 Stunde lastfrei zur Wiederherstellung seiner
Bauschigkeit stehengelassen wurde, die Dicke (B) des textilen
Flächengebildes unter einer Last von 2gf/cm² gemessen wurde und das
Bausch-Erholungsvermögen nach der folgenden Gleichung berechnet wurde:
Bausch-Erholungsvermögen (%) =
-
Dicke (B) - Dicke (A)/Dicke (B) x 100
-
Bei der Auswertung der Ergebnisse wurden textile Flächengebilde, die
über ein Bausch-Erholungsvermögen von 50% oder höher verfügten, als
annehmbar angesehen und die übrigen textilen Flächengebilde als nicht
annehmbare verworfen. Annehmbare textile Flächengebilde wurden bezeichnet
als "A" und nicht annehmbare Flächengebilde als "C".
-
Festigkeit von Vliesstoff: Die Festigkeit von teilweise
angeschmolzenen Vliesstoffen wurde bestimmt nach dem Standard JIS L1085
(Prüfung von Futterstoff aus Vliesstoff), indem eine Probe eines textilen
Flächengebildes einer Breite von 5 cm auf Festigkeit in Geweberichtung (MD)
und in senkrechter Richtung (CD) zur Geweberichtung durch Strecken des
Gewebes unter den Bedingungen einer Greifentfernung von 10 cm und einer
Streckgeschwindigkeit von 30 ± 2 cm/min gemessen wurde. Bei der Auswertung
der Ergebnisse wurden die textilen Flächengebilde mit einer MD-Festigkeit
von 2.500 g/5 cm oder höher als annehmbar betrachtet und diejenigen mit
einer Festigkeit kleiner als 2.500 g/5 cm als nicht annehmbar; die textilen
Flächengebilde mit einer CD-Festigkeit von 500 g/5 cm oder höher wurden als
annehmbar und die mit einer Festigkeit kleiner als 500 g/5 cm als nicht
annehmbar betrachtet. Annehmbare textile Flächengebilde wurden bezeichnet
mit "A" und nicht annehmbare textile Flächengebilde mit "C".
-
Zahl der Nissen: Die Zahl der Nissen der teilweise angeschmolzenen
Vliesstoffe wurde bestimmt, indem die Zahl der Nissen in einer Probe eines
textilen Flächengebildes von 1 m² gemessen und als Zahl/m² bezeichnet
wurde. In der Auswertung wurden teilweise angeschmolzene Vliesstoffe, die
eine Nisse oder weniger hatten, als annehmbar angesehen und mit zwei oder
mehr als nicht annehmbar. Annehmbare textile Flächengebilde wurden
bezeichnet mit "A" und nicht annehmbare textile Flächengebilde mit "C".
-
Griff: Der Griff der teilweise angeschmolzenen Vliesstoffe wurde
bestimmt, indem eine Gruppe von 5 Prüfern sensorische Test ausführte. Wenn
alle Prüfer eine Probe eines textilen Flächengebildes als weich bewerteten,
wurde das textile Flächengebilde als "hervorragend" angesehen; wenn 3 oder
mehr Prüfer eine Probe eines textilen Flächengebildes als weich bewerteten,
wurde das textile Flächengebilde als "gut" angesehen und wenn 3 oder mehr
Prüfer eine Probe eines textilen Flächengebildes als unzureichend in bezug
auf einen weichen Griff bewerteten, wurde das textile Flächengebilde als
"schlecht" angesehen. Hervorragende textile Flächengebilde wurden
bezeichnet als "A", gute textile Flächengebilde wurden bezeichnet als "B"
und schlechte als "C".
-
Gewebeschrumpfung: Die Schrumpfung der teilweise angeschmolzenen
Vliesstoffe wurde bestimmt, indem eine Probe eines textilen Flächengebildes
in einer Größe von 25 cm² aufgeschnitten wurde, das textile Flächengebilde
bei 145ºC für 5 Minuten lastfrei mit einem Trockner erhitzt wurde, die
Schrumpfung an drei Stellen in Geweberichtung gemessen und durch Berechnung
die Mittelwerte erhalten wurden. In der Auswertung wurden textile
Flächengebilde mit einer Schrumpfung von weniger als 10% als annehmbar und
die textilen Flächengebilde mit einer Schrumpfung von 10% oder darüber als
nicht annehmbar angesehen. Annehmbare textile Flächengebilde wurden
bezeichnet mit "A" und nicht annehmbare textile Flächengebilde mit "C".
BEISPIELE 1 BIS 4 UND VERGLEICHSBEISPIEL 1 BIS 9
-
Jeder der in Tabelle 1 gezeigten schmelzklebfähigen
Verbundfaserstapel wurde durch Extrudieren eines Polypropylens als die
erste Komponente und eines Polyethylens als die zweite Komponente durch
eine Spinndüse mit 350 Düsen eines Durchmessers von 0,6 mm für Verbundfaser
vom Mantel/Kern-Typ oder Seite-an-Seite-Typ erhalten, um Filamente zu
bilden, die Filamente unter den in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen zu
verstrecken und danach die verstreckten Filamente zu Stapel zu schneiden.
Die physikalischen Eigenschaften der so erhaltenen Fasern sind in Tabelle
1 gezeigt.
-
Die Stapel jeder auf diese Weise erhaltenen, schmelzklebfähigen
Verbundfasern wurden zu einer Bahn mit einer flächenbezogenen Masse von 20
bis 30 g/m² mit Hilfe einer Kardiermaschine geformt und die Bahn einer
Wärmebehandlung bei einer vorbestimmten Temperatur von 135 bis 140ºC für
5 Sekunden mit einem Saugbandtrockner unterzogen, um einen Vliesstoff zu
erhalten, in welchem Überkreuzungen der Fasern miteinander angeschmolzen
wurden. Die Eigenschaften der textilen Flächengebilde sind in Tabelle 2
gezeigt. Im Beispiel 4 und Vergleichsbeispiel 9 von Tabelle 2 wurden die
Stapel von Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 3 verwendet.
TABELLE 1
-
2) PP: kristallines Polypropylen
-
3) PE: Polyethylen hoher Dichte
-
4) LL: lineares Polyethylen niedriger Dichte
TABELLE 1 (Fortsetzung)
-
1) MS-Verhältnis: tatsächliches Rechverhältnis + maximales Rechverhältnis
-
5) Maschine: Die Kräuselform wurde unter Verwendung einer Stauchkammer erhalten.
TABELLE 2
-
6) Die Fasern von Beispiel 1 (50 %) wurden mit Fasern von Vergleichsbeispiel 3 (50%) gemischt.
-
7) Die Fasern von Beispiel 1 (30 %) wurden mit Fasern von Vergleichsbeispiel 3 (70%) gemischt.
TABELLE 2 (FORSETZUNG)