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Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste und insbesondere eine aus
einem Polyacetalharz geformte Zahnbürste, die einen dünnen Bürstenkopf
aufweist und sich durch ihre mechanische Festigkeit,
Ermüdungsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit auszeichnet und eine gute Handhabbarkeit im Mund
besitzt.
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Mit dem in den letzten Jahren gestiegenen Interesse an der
Mundhygiene ist das Bedürfnis nach einer Zahnbürste entstanden, die eine so
gute Handhabbarkeit im Mund aufweist, daß man mit ihr die Innenseite des
Mundes gründlich reinigen kann, einschließlich der Bereiche, die bisher
kaum mit der Bürste erreichbar waren, wie insbesondere die Innenseite der
Backenzähne und dergl. Um dieses Bedürfnis zu befriedigen, besteht die
vorwiegende Tendenz darin, bei der Konstruktion einer Zahnbürste den
Bürstenkopf dünner und kleiner zu machen.
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Bei der Herstellung einer Zahnbürste umfaßt ein Verfahren zum
Einbetten der Borsten, was eine der wichtigen Stufen darstellt, d. h. ein
Verfahren zum Fixieren von mehreren Filamenten in Büschellöchern unter
Bildung von Büscheln, eine Methode unter Verwendung von ebenen Stangen,
eine Methode zum Einbetten der Filamente mit einem Harz und dergl. Von
diesen Methoden wird die Methode unter Verwendung von ebenen Stangen in
breitem Umfang eingesetzt, da der Einbettungsvorgang einfach ist, die
Büschel sicher fixiert werden können und dergl. Bei den hier angesprochenen
ebenen Stangen handelt es sich um stangenartige oder nahezu rechteckige
metallische Elemente, die aus einem im Vergleich zum Material eines
Zahnbürstengriffs härteren Material gefertigt sind und eine Größe aufweisen,
die etwas breiter als der Durchmesser der Büschellöcher ist. Die Methode
unter Verwendung von derartigen ebenen Stangen stellt eine Methode dar,
bei der die einzubettenden Filamente zu Doppelfilamenten gebogen werden
und die ebenen Stangen in die gebogenen Bereiche gebracht und unter
Anwendung einer starken Kraft durch Einsetzen in die Büschellöcher zusammen
mit den Filamenten fixiert werden, wodurch das Filamentbündel in den
Büschellöchern fixiert wird. Aufgrund der Durchführung einer derartigen
Stufe bleiben Kratzer, die beim Einsetzen der ebenen Stangen entstehen,
in den Wänden der Büschellöcher zurück. Es wird angenommen, daß diese
Kratzer den Bruch des Bürstenkopfes in der Zahnbürste bei der
Einbettungsstufe
oder einen Bruch des Bürstenkopfes während des Bürstens
verursachen kann.
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Aus diesem Grund besteht dann, wenn die Dicke des Bürstenkopfes
erheblich verringert wird, die Gefahr, daß Schwierigkeiten auftreten,
beispielsweise ein Bruch des Bürstenkopfes beim Einbetten, ein Bruch des
Bürstenkopfes beim Bürsten aufgrund einer Materialermüdung bei
Langzeitanwendung und dergl. Wenn die Zahnbürste während des Bürstens bricht,
besteht die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung von Fingern oder der
Mundhöhle, so daß dies einen gefährlichen Vorgang darstellt. Außerdem führt
eine Rißbildung und Zersplitterung des Bürstenkopfes beim
Einbettungsvorgang zu einer unerwünschten Verringerung der Produktionsausbeute.
Infolgedessen muß bei der Auswahl des Materials für eine Zahnbürste und bei
der Konstruktion der Form des Bürstenkopfes, insbesondere bezüglich der
Dicke des Bürstenkopfes, der Tiefe der Büschellöcher und dergl.,
sorgfältig auf Sicherheitsaspekte geachtet werden, um nicht derartige Gefahren
in Kauf zu nehmen.
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Bisher wurden als Materialien für Zahnbürstengriffe Styrolharze, wie
Polystyrol, Acrylnitril-Styrol-Harze, ABS-Harze und dergl., verwendet. In
letzter Zeit wurden auch Harze mit hervorragender mechanischer Festigkeit
verwendet. Beispiele hierfür sind Polymethylpenten gemäß JP-A-24906/1988,
Celluloseharze, wie ein von der Fa. Eastman Kodak vertriebenes
Celluloseacetopropionat, Celluloseacetat, Polycarbonat-ABS-Harze,
Polycarbonat-Polyethylenterephthalat-Harze (PET-PCT-Copolyester) gemäß JP-A-15411/1993,
Nylonprodukte und dergl. Bei diesen herkömmlichen Harzen muß die Dicke
des Bürstenkopfes üblicherweise 5-6 mm betragen, um die Gefahren der
Rißbildung beim Einbettungsvorgang, des Bruchs während des Bürstens und
dergl. zu vermeiden. Bei einer Zahnbürste mit dem dünnsten Bürstenkopf
ist mindestens eine Dicke von mehr als 4 mm erforderlich. Eine Zahnbürste
mit einem Bürstenkopf mit einer Dicke von 4 mm oder weniger wurde bisher
nicht für die praktische Anwendung bereitgestellt, mit Ausnahme von
Zahnbürsten für Kinder; vgl. DE-U-85 13 644.1.
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Um das tägliche Bürsten der Zähne möglichst bequem zu machen, soll
jedodh die Dicke des Zahnbürstenkopfes möglichst gering sein. Es besteht
ein starkes Bedürfnis nach einer Zahnbürste mit einem Bürstenkopf mit
einer Dicke von 4 mm oder weniger. Außerdem kann bei Berücksichtigung der
Tatsache, daß eine Zahnbürste im Leben des modernen Menschen einen
täglich mehrmals benutzten Gegenstand darstellt, die Zahnbürste nur dann in
bequemer Weise eingesetzt werden, wenn sie eine günstige Handhabbarkeit
im Mund besitzt. Sofern zu diesem Zweck die Dicke des Bürstenkopfes
verringert wird und insbesondere dem Halsbereich eine geeignete elastische
Beschaffenheit verliehen wird, erfährt die Zahnbürste im Mund zum
Zeitpunkt des Bürstens eine geeignete flexible Beschaffenheit, was ihre
Handhabbarkeit verbessert. Es ist somit empfehlenswert, ein in geeigneter
Weise elastisches Material einzusetzen.
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Bisher wurden die Harze aufgrund eines Aromabestandteils in
Zahnpasten beeinträchtigt, so daß der Bürstenkopf der Zahnbürste gelegentlich
zersplitterte. Insbesondere bei ABS-Harzen, Polycarbonaten,
Polyethylenterephthalaten und dergl. ist eine derartige Brscheinung bekannt. Da eine
Zahnbürste üblicherweise zusammen mit Zahnpasta verwendet wird, ist eine
Beständigkeit gegenüber Zahnpasten erforderlich. Überdies ist es vom
hygienischen Standpunkt aus wünschenswert, daß die Zahnbürste so
wärmebeständig ist, daß sie einer Hitzesterilisation standhält. Die bisher als
Materialien für Zahnbürsten verwendeten Harze besitzen bestimmte Vorteile
und Nachteile, wobei ein Harz, das die vorstehenden Anforderungen für
eine Zahnbürste erfüllt, bisher nicht bekannt ist.
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Die Erfindung wurde im Hinblick auf diese Umstände realisiert. Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zahnbürste mit einem im Vergleich zu
einer herkömmlichen Zahnbürste dünneren Bürstenkopf bereitzustellen,
wobei sich die Zahnbürste durch ihre elastische Beschaffenheit und
günstigen mechanischen Eigenschaften auszeichnet, eine hervorragende chemische
Beständigkeit und Wärmebeständigkeit besitzt und ein gutes
Erscheinungsbild aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Zahnbürste
bereitgestellt, die folgendes umfaßt: einen Bürstenkopf, dessen Borsten in
Büschellöcher mittels ebener Stangen eingebettet sind, einen Bürstengriff
zum Halten der Zahnbürste und einen sich längserstreckenden Hals, der den
Bürstenkopf mit dem Bürstengriff verbindet, wobei der Bürstenkopf
mindestens 3 mm, jedoch höchstens 4 mm dick ist, die Länge der Böden der
Büschellöcher bis zu einer Rückseite des Bürstenkopfes mindestens 0,2 mm,
jedoch höchstens 2,2 mm beträgt und wobei die Zahnbürste aus einem
Polyacetalharz geformt ist. Dies bedeutet, daß sich die erfindungsgemäße
Zahnbürste aufgrund der naturgegebenen Eigenschaften des Polyacetals
dadurch auszeichnet, daß der Halsbereich länglich ausgebildet ist, um ihm
eine elastische Beschaffenheit zu verleihen, wobei die Handhabbarkeit
verbessert und ein Bruch des Zahnbürstenkopfes beim Einbetten verhindert
wird. Dabei ist die chemische Beständigkeit so günstig, daß sich bei
einer chemischen Einwirkung eines Aromabestandteils in einer Zahnpasta
keine Beeinträchtigung ergibt. Außerdem weist die Zahnbürste eine
hervorragende Wärmebeständigkeit auf und kann einer Wärmesterilisation
unterzogen werden.
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Beim Polyacetalharz, das erfindungsgemäß als Material für die
Zahnbürste verwendet wird, handelt es sich um ein Harz von hervorragender
mechanischer Festigkeit, Steifigkeit, federnden Eigenschaften,
Kriechfestigkeit, Ermüdungsfestigkeit bei wiederholter Beanspruchung und
chemischer Beständigkeit. Dieses Material wird in breitem Umfang als
technischer Kunststoff eingesetzt. Die Verwendung dieses Materials für
Zahnbürsten ist bisher nicht bekannt. Unter Polyacetal ist ein Harz zu
verstehen, das Formaldehyd oder Trioxan als Hauptausgangsmaterial umfaßt und
eine Polyoxymethylenstruktur besitzt. Der Ausdruck umfaßt ein
Homopolymeres, das ausschließlich die Polyoxymethylenstruktur besitzt, und ein
Copolymeres mit Ethylenoxid, Dioxolan, Butandiol-formal oder dergl. Diese
Polymeren stehen erfindungsgemäß zur Verfügung. Besonders bevorzugt für
die erfindungsgemäße Zahnbürste sind verschiedene Typen von Polyacetal,
die beispielsweise unter der Warenbezeichnung "Delrin" (E. I. du Pont de
Nemours & Co., Inc.) vertrieben werden.
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Erfindungsgemäß kann es sich bei dem Material der Filamente zur
Bildung der Borsten um ein beliebiges Material handeln, das üblicherweise
für Zahnbürsten eingesetzt wird. Beispiele hierfür sind
Polybutylenterephthalat, Polyethylenterephthalat, Polyamid, Polypropylen,
Vinylidenchlorid, Polyvinylchlorid, Polyurethan und dergl.
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Die Dicke des Bürstenkopfes der erfindungsgemäßen Zahnbürste beträgt
mindestens 3 mm, jedoch höchstens 4 mm und vorzugsweise mindestens
3,1 mm, jedoch höchstens 3,8 mm. Liegt die Dicke unter 3 mm, so besteht
die Tendenz, daß der Bürstenkopf beim Einbetten bricht. Übersteigt die
Dicke 4 mm, so ist bei Verwendung der Zahnbürste beim Bürsten ein
beouemes Mundgefühl nicht gegeben.
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Der Abstand der Böden der Büschellöcher zur Rückseite des
Bürstenkopfes beträgt in der erfindungsgemäßen Zahnbürste mindestens 0,2 mm,
jedoch höchstens 2,2 mm und vorzugsweise mindestens 0,25 mm, jedoch
höchstens 1,8 mm. Bei einem Abstand von weniger als 0,2 mm ist die
Festigkeit des Bürstenkopfes nicht ausreichend, was einen Bruch des
Bürstenkopfes beim Einbetten und dergl. hervorruft. Übersteigt der Abstand
2,2 mm, so nimmt die Dicke des Bürstenkopfes zu, wodurch es unmöglich
wird, das erfindungsgemäß angestrebte angenehme Gefühl im Mund zu
erreichen.
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Die Tiefe der Büschellöcher in der erfindungsgemäßen Zahnbürste
beträgt 1,8 mm oder mehr, vorzugsweise 1,9 mm oder mehr und insbesondere
2,00 mm oder mehr. Liegt die Tiefe unter 1,8 mm, so wird das Einbetten
schwierig. Selbst wenn der Einbettungsvorgang durchgeführt werden kann,
ergibt sich eine unerwünschte ungleichmäßige Standhöhe der Borsten. Der
Durchmesser der Büschellöcher in der erfindungsgemäßen Zahnbürste
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen. Er beträgt vorzugsweise
mindestens 1,5 mm, jedoch höchstens 1,7 mm.
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Der Bürstengriff der erfindungsgemäßen Zahnbürste kann durch
Formgebung des Polyacetalharzes nach einem bekannten Verfahren, beispielsweise
durch Spritzgießen oder dergl., hergestellt werden. Die Zahnbürste kann
durch Einbetten der Filamente in den Bürstenkopf mittels ebener Stangen
in bekannter Weise vorgenommen werden.
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In der beigefügten Zeichnung zeigen:
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Fig. 1 eine Vorderansicht einer Probezahnbürste, die zur Bewertung
in einem Test auf die Biegefestigkeit des Halsbereichs, einem Test zur
raschen Krümmung des Halsbereichs, einem Einbettungstest, einem Test auf
Wärmebeständigkeit und einem Test auf Beständigkeit gegenüber Zahnpasta
verwendet wird;
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Fig. 2 eine Seitenansicht der vorstehenden Zahnbürste;
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Fig. 3 (a), (b) und (c) vergrößerte Querschnittansichten der
Endfläche entlang der Linien A-A, B-B und C-C von Fig. 1;
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Fig. 4 eine vergrößerte Vorderansicht einer mit eingebetteten
Borsten versehenen Oberfläche eines Bürstenkopfes der in Fig. 1
dargestellten Zahnbürste; und
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Fig. 5 eine Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens eines Tests
auf Biegefestigkeit im Halsbereich.
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In der Beschreibung und in den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen
1 einen Zahnbürstengriff und das Bezugszeichen 2 eine
Befestigungsunterlage.
Beispiele
Beispiel 1
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Als Proben für einen Einbettungstest wurden Zahnbürsten mit der in
Fig. 1 dargestellten Form und mit der in Fig. 4 dargestellten Anordnung
von Büschellöchern (Durchmesser des Büschelloches: 1,6 mm) durch
Spritzgießen von Polyacetal ("Delrin 100P", Warenbezeichnung eines Produkts der
Fa. E. I. du Pont de Nemours & Co., Inc.), Polypropylen ("Novatek 4506J",
Warenbezeichnung eines Produkts der Fa. Mitsubishi Chemical Industries
Ltd.), eines Celluloseharzes ("Tenite Propionate", Warenbezeichnung für
ein Produkt der Fa. Eastman Kodak) und eines PET-PCT-Copolyesters ("KODAR
PET-G 6763", Warenbezeichnung für ein Produkt der Fa. Eastman Kodak)
hergestellt. Bei diesen Zahnbürsten wurden insgesamt 6 Typen von Griffen mit
Bürstenköpfen, deren Dicken von 2 mm bis 7 mm in einem Abstand von
jeweils 1 mm variierten, bereitgestellt.
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Beim Einbettungstest wurden Polybutylenterephthalat-Filamente
(Durchmesser 0,20 mm) in einer Anzahl von 20 ± 3 in sämtliche
Büschellöcher eingebettet. Die Anzahl der Büschellöcher, die dabei rissen oder
weiß wurden, wurde visuell festgestellt. Der Anteil wurde bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
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Tabelle 1 zeigt, daß bei Zahnbürsten aus Polypropylen,
PET-PCT-Copolyester und Celluloseharz in 10% der Fälle Abnormalitäten beim Einbetten
im Bürstenkopf von 5 mm Dicke auftreten und daß eine Dicke von mindestens
6 mm erforderlich ist, um diese Abnormalitäten beim Einbetten zu
verhindem. Andererseits kann beim Handgriff aus Polyacetal das Auftreten von
Abnormalitäten beim Einbetten in zufriedenstellender Weise bei einer
Dicke von 3 mm verhindert werden.
Beispiel 2
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Zahnbürstengriffe der in Fig. 1 gezeigten Form mit 3,5 mm dicken
Bürstenköpfen wurden wie in Beispiel 1 durch Spritzgießen von
Polypropylen, einem PET-PCT-Copolyester, einem Celluloseharz und Polyacetal
geformt. Unter Verwendung der auf diese Weise geformten
Zahnbürstengriffe
als Proben wurde ein Test auf Wärmebeständigkeit auf folgende Weise
durchgeführt.
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Zwei Vorrichtungen mit konstanter Temperatur (Gebläsevorrichtungen
DN-63 mit konstanter Temperatur der Fa. Yamoto Kagaku K.K.) wurden auf
200 bzw. 100ºC eingestellt. In diesen Vorrichtungen mit konstanter
Temperatur wurden für jedes Material fünf Zahnbürstengriffe als Proben
stehengelassen. Das Erscheinungsbild wurde nach 5 Minuten bei 200ºC und nach 15
Minuten bei 100ºC einer visuellen Prüfung unterzogen.
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Bei diesem Test wurde festgestellt, daß die jeweils fünf Griffe aus
PET-PCT-Copolyester und dem Celluloseharz 5 Minuten nach Testbeginn bei
200ºC alle deformiert waren. In ähnlicher Weise waren die fünf Griffe
auch nach 15 Minuten bei 100ºC deformiert. Andererseits wurde
festgestellt, daß die Griffe aus Polyacetal weder bei 200ºC noch bei 100ºC
deformiert wurden. Die Testergebnisse zeigen, daß die Zahnbürstengriffe aus
Polyacetal eine höhere Wärmestabilität als die Zahnbürstengriffe aus PET-
PCT-Copolyester oder aus Celluloseharz aufweisen und insbesondere bei
100ºC oder darüber stabil sind. Dies zeigt, daß die erfindungsgemäßen
Zahnbürstengriffe auch bei Wärmesterilisation nicht deformiert werden und
eine vom hygienischen Standpunkt aus erwünschte Beschaffenheit aufweisen.
Beispiel 3
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Zahnbürsten der in Fig. 1 dargestellten Form mit einer in Fig. 4
dargestellten Anordnung von Büschellöchern (Durchmesser: 1,6 mm) wurden
aus den in Beispiel 1 verwendeten Polypropylen-, Cellulose-,
PET-PCT-Copolyester- und Polyacetalharzen geformt. In den Bürstenköpfen der
Zahnbürstengriffe wurden Polybutylenterephthalat-Filamente (Durchmesser:
0,2 mm) in einer Anzahl von 20 ± 3 eingebettet, um Probestücke für einen
Test auf Beständigkeit gegen Zahnpasta zu erhalten.
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Für jedes Harz ließ man fünf Zahnbürstenproben 3 Monate in einer
10%igen wäßrigen Zahnpastalösung stehen. Das Erscheinungsbild der Griffe
wurde in 1-wöchigem Abstand visuell geprüft.
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Bei diesem Test auf Beständigkeit gegen Zahnpasta wurde
festgestellt, daß im Griff aus PET-PCT-Copolyester in der Nähe des
Bürstenkopfes 1 Woche nach Testbeginn eine netzartige Rißbildung auftrat.
Dagegen ergaben sich bei den Zahnbürsten aus Polypropylen-, Cellulose- und
Polyacetalharz nach 3-monatigem Stehenlassen keine Abnormalitäten im
Erscheinungsbild.
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Die Ergebnisse dieses Tests zeigen, daß der aus PET-PCT-Copolyester
gefertigte Griff eine schlechte chemische Beständigkeit aufweist und das
Material bei Verwendung zusammen mit Zahnpasta durch die in der Zahnpasta
enthaltenen Aromabestandteile und dergl. beeinträchtigt wird.
Andererseits zeigen die aus den übrigen Harzen unter Einschluß von Polyacetal
gefertigten Zahnbürsten weder eine Beeinträchtigung des Materials in
bezug auf das Erscheinungsbild noch Abnormalitäten, wie ein Brechen des
Zahabürstenkopfes oder dergl.
Beispiel 4
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Zahnbürstengriffe der in Fig. 1 dargestellten Form mit 3,5 mm dicken
Bürstenköpfen wurden durch Spritzgießen von Polypropylen,
PET-PCT-Copolyester, Celluloseharz und Polyacetal gemäß Beispiel 1 geformt.
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Unter Verwendung der auf diese Weise geformten Zahnbürstengriffe
wurde ein Test auf Biegefestigkeit des Halsteils und ein Test auf rasche
Krümmung des Halsteils durchgeführt.
(1) Test auf Biegefestigkeit des Halsteils
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Wie in Fig. 5 gezeigt, wurden ein Bürstenkopf D des
Zahnbürstengriffes und ein Verbindungsteil E zur Verbindung des Halsteils und des
Bürstengriffes an einer Fixiergrundlage 2 befestigt. Unter Testbedingungen
mit einer Feuchtigkeit von 65 ± 3% und einer Temperatur von 20 ± 1ºC
wurde auf die Mitte zwischen D und E unter Verwendung eines Autographen
Modell AGS-100B der Fa. Shimadzu Corporation eine Belastung ausgeübt. Die
beim Nachgeben, beim Bruch oder bei der Zerstörung des Zahnbürstengriffes
gegebene Belastung wurde gemessen. Die Messung wurde 5 mal für jede
Harzprobe durchgeführt. Der Mittelwert dieser Messungen wurde herangezogen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 2
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In dem aus Polypropylen gefertigten Griff krummt sich der
Halsbereich mit zunehmender Belastung. Wie aus Tabelle 2 jedoch hervorgeht,
wird bei einer Belastung von über 19,2 ± 1,0 kg der Griff weiß und wird
zerstört. In der Zahnbürste aus PET-PCT-Copolyester krümmt sich der
Halsbereich mit zunehmender Belastung. Wird eine Belastung von 11,7 ± 0,8 kg
ausgeübt, so krümmt sich die Zahnbürste vollständig und der Halsbereich
springt. In der Zahnbürste aus Celluloseharz ist bei einer Belastung von
7,9 ± 1,1 kg der Halsbereich der Zahnbürste vollständig gekrümmt. Seine
Form stellt sich nicht wieder her. Dagegen ist bei dem Griff aus
Polyacetal bei einer Belastung von über 30,0 ± 1,2 kg der Halsbereich des
Griffes vollständig gekrümmt, wobei aber der Griff nicht bricht oder zerstört
wird.
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Die vorstehenden Testergebnisse zeigen folgendes: Die Zahnbürsten
aus Polypropylen, dem PET-PCT-Copolyester und dem Celluloseharz weisen
eine geringere Biegefestigkeit beim Biegeversuch als die aus Polyacetal
gefertigte Zahnbürste auf. Die Zahnbürste aus Polypropylen wird beim
Biegeversuch weiß. Die Zahnbürste aus PET-PCT-Copolyester springt beim
Biegeversuch, so daß sich das Harz als ungünstig erweist. Im Gegensatz dazu
weist die Zahnbürste aus Polyacetal einen sehr festen Halsbereich auf.
Auch bei Ausübung einer übermäßigen Kraft krümmt sich die Zahnbürste
lediglich und bleibt sicher, ohne daß sie bricht oder zerstört wird. Um
eine praxisgerechte Festigkeit der Zahnbürste aus Polyacetal zu
gewährleisten, kann diese dünner ausgestaltet werden, als dies bei Zahnbürsten
aus anderen Materialien der Fall ist.
(2) Test auf rasche Krümmung des Halsbereichs
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Der Bürstenkopf und der Bürstengriff der Zahnbürste der in Fig. 1
gezeigten Form wurden in den Händen gehalten und in diesem Zustand wurde
der Griff rasch gekrümmt. Bei den Testpersonen handelte es sich um fünf
allgemeine Verbraucher. Der Test wurde jeweils 1 mal für die Zahnbürsten
aus Polypropylen, PET-PCT-Copolyester, Celluloseharz und Polyacetal
durchgeführt. Als Ergebnis dabei brachen drei der fünf Griffe aus
Polypropylen. Die übrigen zwei Griffe färbten sich in den Halsbereichen
ebenfalls weiß. Ferner waren die Halsbereiche der Zahnbürstengriffe aus PET-
PCT-Copolyester und Celluloseharz beide vollständig gekrümmt. Eine
Wiederherstellung ihrer Form wurde nicht beobachtet. Im Gegensatz dazu
krümmte sich der Halsbereich des Zahnbürstengriffes aus Polyacetal
entsprechend der ausgeübten Kraft, brach aber nicht. Nach Absetzen der Kraft
wurde die Form des Halsbereiches wieder hergestellt, wobei nur eine
geringfügige Krümmung zurückblieb. Keine weiteren Abnormalitäten wurden
beobachtet.
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Die vorstehenden beiden Testergebnisse zeigen, daß zur Erzielung
einer gleichwertigen Festigkeit der Halsbereich der Zahnbürste aus
Polyacetal länglicher als der Halsbereich der Bürsten aus Polypropylen, PET-
PCT-Copolyester und Celluloseharz ausgebildet sein kann. Dies führt zu
einer guten Handhabbarkeit im Mund, beispielsweise an den Backenzähnen
oder an den Zahnrückseiten. Die Zahnbürste aus Polyacetal erweist sich
somit als hervorragend, um den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches zu
erhalten.
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Die Ergebnisse der vorstehenden fünf Tests sind in Tabelle 3
zusammengestellt. Aus Tabelle 3 ergibt sich, daß nur Polyacetal bei sämtlichen
fünf Tests zu guten Ergebnissen führt.
Tabelle 3
Beispiel 5
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Zahnbürsten der in Fig. 1 dargestellten Form mit einer der in Fig. 4
dargestellten Anordnung der Bürstenlöcher wurden durch Spritzgießen eines
Polyacetalharzes gemäß Beispiel 1 hergestellt. In diesen Zahnbürsten
betrugen die Dicken der Bürstenköpfe 2,6, 3,0, 3,5 und 4,0 mm. Die Abstände
der Böden der Bürstenlöcher zur Rückseite der Bürstenköpfe entsprachen
den Angaben in Tabelle 4. Diese Zahnbürsten wurden dem Einbettungstest
gemäß Beispiel 1 unterzogen. Bei diesem Test wurden Abnormalitäten und
Einbettungseigenschaften der Zahnbürstenköpfe bewertet. Die Ergebnisse
dieser Bewertung sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
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In Tabelle 4 bedeutet T die Dicke (mm) des Bürstenkopfes in der
Zahnbürste und L den Abstand (mm) vom Boden der Bürstenlöcher zur
Rückseite des Bürstenkopfes. Die Bewertung erfolgt mit o, xa und xb gemäß den
nachstehenden Angaben.
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o: Eine Abnormalität tritt am Bürstenkopf der Zahnbürste nicht auf.
Die Einbettungsbeschaffenheit ist gut.
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xa: Der Bürstenkopf der Zahnbürste unterliegt beim Einbetten einer
Rißbildung oder wird weiß. Somit entstehen in der Praxis Schwierigkeiten.
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xb: Die ebenen Stangen können in den Büschellöchern nicht fixiert
werdeh oder, selbst wenn die ebenen Stangen fixiert werden können, fallen
Borsten leicht aus oder es kommt zu einer ungleichmäßigen Standhöhe der
Borsten, was ein ungünstiges Erscheinungsbild ergibt.
Tabelle 4
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Die Ergebnisse von Tabelle 4 zeigen, daß der Abstand von den Böden
der Büschellöcher zur Rückseite des Bürstenkopfes in der Zahnbürste
0,2 mm oder mehr und die Tiefe der Bürstenlöcher 1,8 mm oder mehr
betragen müssen.
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Da Polyacetalharz als Material für den Griff der erfindungsgemäßen
Zahnbürste verwendet wird, kommt es am Bürstenkopf der Zahnbürste bei der
Einbettung nicht zu Bruch- oder Rißbildungen, selbst wenn der Bürstenkopf
dünner ausgestaltet wird. Infolgedessen ermöglicht die Erfindung die
Herstellung einer Zahnbürste mit einem im Vergleich zu den üblichen
Abmessungen dünneren Bürstenkopf. Die elastische Beschaffenheit des Materials
ermöglicht den bequemeren Einsatz der Zahnbürste im Mund, gewährleistet
eine gute Handhabbarkeit beim Bürsten, die bei üblichen Zahnbürsten nicht
gegeben ist, und verbessert die Reinigungswirkung im Mund. Insbesondere
ist es möglich, die Reinigung relativ einfach an den Innenflächen der
Backenzähne, die mit herkömmlichen Zahnbürsten nicht gereinigt werden
konnten, durchzuführen. Ferner kommt es aufgrund der hohen mechanischen
Festigkeit am Griff nicht zu einem Bruch oder einer Zerstörung, selbst
wenn beim Bürsten eine starke Kraft ausgeübt wird. Somit ist die
Sicherheit auch bei einer Dehnung des Halsbereichs gewährleistet. Ferner wird
aufgrund der hervorragenden chemischen Beständigkeit das Material nicht
durch Aromastoffe in der Zahnpasta oder dergl. beeinträchtigt, selbst
wenn die Zahnbürste zusammen mit Zahnpasta verwendet wird. Außerdem ist
aufgrund der hervorragenden Wärmebeständigkeit eine Wärmesterilisation
möglich, was vom hygienischen Standpunkt aus wünschenswert ist.