-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Peptide und ihre Fragmente,
die für
das Virus der Katzen-Immundefizienz (virus de l'immunodéficience féline (VIF))
spezifisch sind sowie auf die Verwendung der genannten Fragmente
als Reagens zur Diagnose und als Agens, das eine Immunantwort (zelluläre und/oder Produktion
von Antikörpern)
induziert, insbesondere zur Prävention
der Katzen-Immundefizienz.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf Nukleotidsequenzen,
die für
die Peptide kodieren.
-
Katzen-Immundefizienz
wird durch ein Lentivirus, das Katzen-Immundefizienz-Virus (VIF)
verursacht, das eine genetische Struktur ähnlich der der Lentiviren der
Primaten (VIH und VIS) zeigt.
-
Die
Katzen-Immundefizienz stellt ein wichtiges Problem der Tiergesundheit
dar, und zwar in dem Maße
wie eine bedeutende Anzahl von Katzen, die durch das VIF infiziert
waren, in den Vereinigten Staaten, in Japan und in Europa entdeckt
wurde (5 bis 25% der Tiere).
-
Derzeit
wird die Katzen-Immundefizienz im Wesentlichen beim Auftreten klinischer
Anzeichen (allgemeine Lymphknotenerkrankung und Auftreten opportunistischer
Infektionen) diagnostiziert, so dass eine sehr frühe Diagnose
sowohl bei der Behandlung als auch bei der Prävention dieser Krankheit Vorteile
hätte.
-
In
der ganzen Welt haben mehrere unabhängige virale Isolate Aufmerksamkeit
erregt und eine bestimmte Anzahl von Arbeiten, um die Struktur der
isolierten Stämme
zu beweisen, wurde durchgeführt,
insbesondere in Bezug auf den amerikanischen Stamm Petaluma [R.
L. Talbott et al. (Natl. Acad. Sci. USA, 1989, 86, 5743–5747);
T. R. Philipps et al. (J. Virol., 1990, 64, 10, 4605–4613)],
die japanischen Stämme
(Stämme TM1
und TM2) [T. Miyazawa et al. (Arch. Virol., 1989, 108, 59–68)] oder
die Schweizer Isolate (FIVZ1 und FIVZ2) [S. Morikawa et al. (Virus
Research, 1991, 21, 53–63)].
-
Die
Nukleotidsequenzen von drei proviralen Klonen, die von den amerikanischen
Isolaten des VIF stammen (Stamm Petaluma) wurden beschrieben (Klone
FIV34TF10, FIV14 und Isolat PPR) [R. A. Olmsted et al. (Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 1989, 86, 2448–2452);
T. R. Philipps et al., 1990; R. L. Talbott et al. (Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 1989, 86, 5743–5747)
und mit zwei Schweizer Isolaten (S. Morikawa et al.) verglichen. Dieser
Vergleich hat S. Morikawa et al. dazu geführt, das Vorliegen von bestimmten
konservierten Regionen und bestimmten variablen Regionen in Gen
env des VIF zu präzisieren.
-
Es
wurden auch französische
Stämme
isoliert (die Stämme
Wo und Me) [A. Moraillon et al., 1992, Vet. Mic., 31, 41–45, In
vitro properties and experimental pathogenic effect of three feline
immunodeficiency viruses isolated from cats with terminal diseases].
-
Es
wird davon ausgegangen, dass die Hüllproteine des VIF im Mittelpunkt
der Beziehung Wirt-Virus stehen; ihre Untersuchung ist demnach essentiell,
um die Wechselwirkung des Virus mit dem Immunsystem (Neutralisationsepitope,
Epitope B und T) und mit den Zielzellen der Infektion zu verstehen
und leistungsfähige Reagenzien
zur Diagnose wie auch wirksame Impfstoffe herzustellen, die aus
viralen Proteinen mit immunogener und schützender Wirkung gegenüber der
Gesamtheit der VIF-Stämme
bestehen.
-
Das
env-Protein des VIF kann nach Spaltung zwei Glycoproteinfragmente
liefern, die SU (Oberflächenglycoprotein)
und TM (Transmembranglycoprotein) genannt werden.
-
Es
wurde gezeigt, dass Peptidfragmente aus dem env-Protein des VIF
Hauptdeterminanten des Schutzes enthalten (französische Patentanmeldung Nr.
2 669 338 oder Internationale PCT-Anmeldung WO 92/09632 im Namen
der Anmelderin).
-
Durch
ihre Arbeiten hat die Anmelderin gefunden:
- – Einerseits
ist es im Hinblick auf die Entwicklung von leistungsfähigeren
diagnostischen Werkzeugen und Mitteln zur Herstellung von spezifisch
schützenden
Vakzinen wichtig, ausgehend von diesen Stämmen Sequenzen zu selektionieren,
die geeignet sind, um in der frühzeitigen
differenziellen Diagnostik der Katzen-Immundefizienz leistungsfähig zu sein,
und die fähig
sind, Produkte zu produzieren, die durch Gentechnologie abgeleitet
sind, mit dem Ziel einer Impfung oder einer an den infizierenden
Stamm angepasste Immuntherapie zu wählen;
- – andererseits
war es zur Optimierung der Diagnose wie auch der Prävention
(Impfstoff-Untereinheiten) notwendig, virale Peptide kleiner Größe auszuwählen, die
insbesondere an die Diagnose und Prävention angepasst sind und
es ermöglichen,
einen Pool an Reagenzien zur Detektion der Gruppe (Gesamtheit der VIF-Stämme) und/oder
die Typdetektion (selektive Detektion bestimmter Stämme) zu
ermöglichen.
-
Die
vorliegende Erfindung hat sich folglich zum Ziel gesetzt, einerseits
Sequenzen, die vom VIF stammen, und ihre Fragmente, die insbesondere
wegen ihrer Stammspezifität
ausgewählt
wurden, zur Verfügung zu
stellen und andererseits eine Zusammensetzung mit immunogener und/oder
schützender
Wirkung spezifisch gegen das Virus der Katzenimmundefizienz bereitzustellen,
erhalten durch Exprimieren der Fragmente, die wegen ihrer neutralisierenden
Fähigkeit
und/oder des Vorliegens von Epitopen zur Erkennung der Gruppe und/oder
des Typs ausgewählt
wurden; den Erhalt durch Gentechnologie oder chemischer Synthese
von solchen spezifischen Peptiden hat den Vorteil, dass das Problem
der Virusproduktion gelöst
wird und die gewünschten
Peptide direkt erhalten werden.
-
Nukleotidsequenzen,
die aus der genomischen RNA des Virus der Katzen-Immundefizienz
(VIF) stammen, umfassen wenigstens ein Fragment eines Gens, das
hypervariable Zonen zeigt und das aus der Gruppe, bestehend aus
dem Gen, das für
das Protein env des Stamms Wo des VIF kodiert, und dem Gen, das
für das Protein
gag des Stamms Wo des VIF kodiert, ausgewählt ist.
-
Was
die genannte Sequenz angeht, so umfasst diese die Nukleotidsequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
der folgenden Formel I, die dem Gen env des VIF, Stamm Wo, entspricht:
-
-
-
-
-
Eine
solche Sequenz entspricht der cDNA der mRNA des Proteins env des
Stamms Wo des VIF.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Peptid, das vom Env-Protein des
VIF des Stamms Wo stammt, das ein konserviertes Epitop der Proteine
des VIF bildet, dadurch gekennzeichnet, dass es aus der Gruppe,
bestehend aus
- – dem Fragment aus 45 Aminosäuren, das
TM3 genannt wird, und den Positionen 744–788 der Sequenz der Formel
I entspricht,
- – dem
Fragment der Sequenz Gln763-Gln-Leu-Gln-Glu-Trp-Glu-Asp770 (Peptid, das P241 genannt wird), das den
Positionen 763–770
der Sequenz der Formel I entspricht, und
- – dem
Fragment der Sequenz Val772-Gly-Trp-Ile-Gly-Asn-Ile-Pro779 (Peptid, das P242 genannt wird), das den
Positionen 772–779
der Sequenz der Formel I entspricht,
ausgewählt ist.
-
Dieses
Peptid wird besonders von den Antikörpern erkannt, die gegen wenigstens
einen Stamm gerichtet sind, der sich von dem unterscheidet, von
dem das Peptid stammt, und/oder durch die Antikörper erkannt, die von infizierten
Katzen natürlicherweise
produziert werden; außerdem
weist es die Fähigkeit
zur Induktion einer zellulären
Immunantwort und/oder zur Erzeugung von schützenden Antikörpern gegen
wenigstens einen VIF-Stamm bei nicht-infizierten Katzen auf.
-
Das
Fragment beinhaltet ein Segment aus 45 Aminosäuren, das TM3 genannt wird,
und den Positionen 744–788
der folgenden Sequenz der Formel II entspricht, wobei das Segment
ein Epitop enthält,
welches die Sequenz Gln764-Leu-Gln-Glu-Trp-Glu-Asp-Trp-Val-Gly-Trp-Ile-Gly-Asn-Ile778 oder die Sequenz Gln763-Gln-Leu-Gln-Glu-Trp-Glu-Asp770 (Peptid, das P241 genannt wird) oder
die Sequenz Val772-Gly-Trp-Ile-Gly-Asn-Ile-Pro779 (Peptid, das P242 genannt wird) umfasst.
-
Das
Peptid, das dem Env-Protein des VIF, Stamm Wo, entspricht, zeigt
die folgende Sequenz:
-
-
-
-
Unter
Epitop versteht man im Sinne der vorliegenden Erfindung die Epitope,
die allen VIF-Stämmen gemeinsam
sind (konservierte Zonen), die durch die Antikörper erkannt werden, die gegen
alle VIF-Stämme gerichtet
sind (Gruppenerkennung); darüber
hinaus induzieren alle diese Fragmente eine Antikörperproduktion
und/oder eine zelluläre
Antwort.
-
Diese
Fragmente haben den Vorteil, dass sie bezüglich VIF Selektivität und/oder
eine bedeutende Spezifität
aufweisen, obgleich sie eine kleine Größe haben [Selbstkostenpreis
(prix de revient nettement diminué) verringert].
-
Diese
Peptide werden durch eine Sequenz oder ein Nukleotidsequenzfragment
definiert, wie es/sie in der Sequenz der Formel I unten definiert
ist.
-
Diese
Peptide TM3 ermöglichen:
- – unter
diagnostischem Gesichtspunkt: als universelle Fragmente die durch
ein VIF, wenn es vorliegt, ganz gleich welcher Stamm, produzierten
Antikörper
zu erkennen;
- – unter
einem schützenden
Gesichtspunkt (insbesondere als Impfstoff):
-
Die
Fragmente TM3 induzieren spezifischerweise die Produktion an Antikörpern und
gegebenenfalls eine zelluläre
Antwort; als Folge gewährleistet
der Pool aus Peptiden gemäß der Erfindung
entweder einen spezifischen Schutz gegenüber dem Ursprungsstamm oder
einen weiteren Schutz (mehrere VIF-Stämme).
-
Im
Sinn der vorliegenden Erfindung umfasst der Ausdruck Peptidfragment
alle Fragmente, die ein Peptidsegment gemäß der Erfindung enthalten sowie
die homologen Peptide; im Allgemeinen versteht man unter homologem
Peptid Peptidfragmente, deren Position und Funktion im Inneren des
VIF (selbe Lokalisierung wie die oben definierte auf dem Genom des
VIF) äquivalent
sind; was insbesondere die Fragmente TM3 angeht, so versteht man
unter homologen Peptiden die Peptide, die die Eigenschaften zur
Erkennung der Antikörper,
die gegen das Referenzpeptid gerichtet sind, nicht verlieren.
-
Die
Gesamtheit der genannten Peptide kann vorteilhafterweise durch Klonierung
oder durch Synthese, insbesondere durch Merrifield-Synthese erhalten
werden.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein rekombinanter Klonierungs- und/oder Expressionsvektor,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass er eine Nukleotidsequenz umfasst,
die für
eines der Peptide TM3, die oben definiert wurden, kodiert.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man unter rekombinantem
Vektor sowohl ein Plasmid, ein Cosmid wie auch einen Phagen.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Vektors besteht dieser aus einem Plasmid, das einen Replikationsursprung,
mindestens einen Selektionsmarker und eine Nukleotidsequenz, die
für eines
der oben definierten Peptide TM3 kodiert, umfasst, wobei der Vektor
ein Klonierungsvektor ist.
-
Nach
einer vorteilhaften Anordnung dieser Art der Durchführungsform
wird der Klonierungsvektor von einem Plasmid gebildet, das fähig ist,
sich in E. coli zu replizieren, in das eine Nukleotidsequenz, die
für eines der
Peptide TM3, die oben definiert sind, kodiert, insertiert ist.
-
Wenn
man die Sequenz der Formel I in einen Vektor Bluescript® SK+ einführt,
wird der Vektor pKSel genannt.
-
Dieser
Vektor wurde bei der Collection Nationale de Microorganismes, die
vom Institut Pasteur unterhalten wird, am 12. Juni 1992 unter der
Nummer I-1220 hinterlegt.
-
Wenn
die Sequenz in einen Vektor Bluescript® KS+ eingeführt
wird, wird der Vektor pKSe genannt.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
dieses Vektors wird dieser durch einen rekombinanten Vektor gebildet,
umfassend einen Replikationsursprung in einem geeigneten Mikroorganismuswirt,
insbesondere einem Bakterium oder einer Eukaryontenzelle, wenigstens
ein Gen, dessen Expression die Selektion der Bakterien oder der
Eukaryontenzellen, die den Vektor aufgenommen haben, erlaubt, einen
Promotor, der die Expression der Gene in den Bakterien oder den
Eukaryontenzellen erlaubt und in den eine Nukleotidsequenz insertiert
ist, die für
eines der oben definierten Peptide TM3 kodiert, wobei der Vektor
ein Expressionsvektor für ein
Peptid TM3, wie es oben definiert ist, ist.
-
Vorteilhafterweise
wird der Expressionsvektor durch einen Phagen λgt11 gebildet, in den auf dem
Niveau seiner EcoRI-Schnittstelle Abbaufragmente des Plasmids pKSel
durch DNAse insertiert sind.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine Zusammensetzung mit immunogener
Wirkung und/oder Schutzwirkung, dadurch gekennzeichnet, dass sie
mindestens ein Peptid TM3, wie es oben definiert ist, gegebenenfalls
in Verbindung mit mindestens einer anderen immunogenen oder immunstimulierenden Substanz
und/oder ein pharmazeutisch annehmbares Vehikel umfasst.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist darüber hinaus ein Verfahren zum
Nachweis von Antikörpern
gegen VIF, dadurch gekennzeichnet, dass es darin besteht, die Antikörper gegen
VIF, die gegebenenfalls in einer biologischen Probe vorliegen, mit
Hilfe eines Peptids TM3, wie es oben definiert wurde, das gegebenenfalls
an einem geeigneten festen Träger
fixiert ist, nachzuweisen, wobei die biologische Probe mit dem Peptid/den
Peptiden, an das/an die sich die Antikörper gegen VIF binden, wenn
solche Antikörper
in der zu analysierenden Probe vorliegen, in Kontakt gebracht wird
und das Ablesen des Resultats durch ein geeignetes Mittel, insbesondere
DIA, RIA, Fluoreszenz, sichtbar gemacht wird.
-
Dieses
Verfahren erlaubt es insbesondere, die Serokonversion der geimpften
Tiere zu verifizieren oder serologische Untersuchungen mit epidemiologischem
Ziel vorzunehmen.
-
Mit
Hilfe eines Peptids TM3 ermöglicht
das Verfahren die Bestimmung einer Infektion durch VIF, ungeachtet
des Stamms (universelles Reagens, wie es oben genauer beschrieben
wurde).
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist außerdem ein Kit, der zur Verwendung
im Verfahren zum Nachweisen von Antikörpern gegen VIF gebrauchsfertig
ist, dadurch gekennzeichnet, dass er außer nützlichen Mengen an Puffern,
die zur Durchführung
des genannten Nachweises geeignet sind, geeignete Dosen mindestens
eines Peptids TM3, wie es oben definiert wurde, umfasst.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch ein Reagens zur Diagnose von
Katzen-Immundefizienz,
dadurch gekennzeichnet, dass es aus der Gruppe, bestehend aus einem
der Peptide TM3, wie sie oben definiert sind, ausgewählt ist
und dass es ein universelles Diagnosereagens für einen VIF-Stamm ist.
-
BEISPIEL 1: Sequenzierung
des Gens env des Virus der Katzen-Immundefizienz Wo
-
a) DNA-Proben
-
Einkernige
Zellen aus peripherem Blut (PBMC), die aus Katzen, die natürlicherweise
durch das französische
Isolat Wo infiziert worden waren, erhalten wurden, die ein erworbenes
Katzen-Immundefizienz-Syndrom zeigten, werden zusammen mit einkernigen
Zellen von peripherem Blut, erhalten von Katzen, die als negative
Kontrollen bezeichnet werden (SPF-Katzen), in Gegenwart von rekombinantem
humanem Interleukin-2 (Genzyme, Boston, USA) und Concanavalin A
(Sigma) kultiviert (A. Moraillon et al., 1992, Vet. Mic., 31, 41–45, In
vitro properties and experimental pathogenic effect of three feline
immunodeficiency viruses isolated from cats with terminal diseases).
-
Die
Aktivität
der reversen Transkriptase (RT), die von Mg++ abhängig ist,
wird ganz speziell überwacht. Nach
15 Tagen wird die Gesamtzell-DNA aus den RT-positiven Kulturen in
Phenol extrahiert (Sambrook et al., 1989, Molecular cloning, a laboratory
manual) extrahiert und als Ausgangsmaterial zur Amplifikation der
Gene des VIF verwendet. Dadurch können mehrere Passagen in vitro
und die Anpassung an CD4-negative Zelllinien vermieden werden.
-
b) PCR
-
Die
Gene env und gag des Stamms Wo des Virus der Katzen-Immundefizienz
werden in drei bzw. zwei überlappenden
Fragmenten amplifiziert, wobei synthetische Primer verwendet werden,
die den konservierten Regionen in den VIF-Sequenzen, Isolat Petaluma
(Talbott et al., 1989) und Isolat PPR (Philipps et al., 1990), entsprechen.
-
Die
Sequenzen der Primer und die Position (entsprechend der für das VIF
34TF10 verwendeten Nummerierung) sind wie folgt:
- *
env:
- – für das erste
env-Fragment, E1 genannt, verwendet man
als 5'-Primer das
Fragment 5'-GCAACAATAAGAATGGCAGAAGC-3' (6251–6274) und
als 3'-Primer das
Fragment 5'-GTTTAGGGTGACTAGTTAATATGTAAACC-3' (7236–7263);
- – für das zweite
env-Fragment, E2 genannt, verwendet man
als 5'-Primer das
Fragment 5'-CAAATCCCACTGATCAATTATACATTTGG-3' (7236–7263) und
als 3'-Primer das
Fragment 5'-CGTAGTTCATGATCATTATCCTAATTTTC-3' (8269–8298);
- – was
das als E3 bezeichnete Fragment angeht,
so verwendet man als 5'-Primer
das Fragment 5'-GCATCAAGTACTAGTAATAGGATTAAAAG-3' (8269–8298) und
als 3'-Primer das
Fragment 5'-CTTTTTCTCCTCCTTACTACTTC-3' (8809–8833);
- * gag:
- – für das erste
gag-Fragment, G1 genannt, verwendet man
als 5'-Primer das
Fragment 5'-GGAGAGATTCTACAGCAACATGGGG-3' (608–632) und
als 3'-Primer verwendet
man das Fragment 5'-GCCAATTTTCCTAATGCCTCGAGATACCATGC-3' (1398–1429);
- – für das zweite
gag-Fragment, G2 genannt, verwendet man
als 5'-Primer das
Fragment 5'-GCATGGTATCTCGAGGCATTAGGAAAATTGGC63' (1398–1429) und
als 3'-Primer verwendet
man das Fragment 5'-AATTTACAAATCCAATAGTTTCTCCTCC-3' (1954–2123).
-
Die
Oligonukleotide, die dem 5'-Primer
des Fragments E2 entsprechen, enthalten
eine BclI-Restriktionsstelle und das Oligonukleotid, das dem 3'-Primer des Fragments
E2 entspricht, enthält eine SpeI-Stelle, die die
Rekonstruktion eines vollständigen
env-Klons ermöglicht.
-
Diese
PCR umfasst 38 Zyklen, einschließlich je einer Denaturierung
bei 94°C
während
einer 1 Minute, einer Hybridisierung bei 55°C während einer 1 Minute und einer
Verlängerung
bei 72°C
während
1 Minute mit 1 μg
genomischer Gesamt-DNA, 150 pmol jedes Primers und 20 nmol jedes
Desoxynukleotidtriphosphats in einem Puffer, der 10 mM Tris, 50
mM KCl und 2 mM MgCl2 enthält.
-
c) Klonierung und Sequenzierung
-
Ein
Vektor M13mp8 wird durch das Enzym SmAI derart abgebaut, dass die
oben erhaltenen PCR-Fragmente dort insertiert werden können [z.
B. für
das env-Gen Fragmente der Sequenz der Formel I, E1 (Nukleotide
1–977),
E2 (978–2016)
und E3 (2017–2562)]. Der erhaltene rekombinante
Vektor wird zum Transformieren der kompetenten E. coli-JM101 verwendet.
-
Die
rekombinanten Klone werden durch eine in situ-Hybridisierung mit
den entsprechenden PCR-Fragmenten, die mit Phosphor 32 markiert
sind, detektiert.
-
Die
Sequenzierung der Einzelstrang-DNA, ausgehend von rekombinanten
Phagen, wird durch das enzymatische Verfahren durch Didesoxynukleotide
mit einem Sequenzierungskit Séquenase® 2,0
DNA, durchgeführt,
wobei als Primer Oligonukleotide verwendet werden, die zum Vektor
(17 mer, universeller Primer) oder zum VIF-Insert komplementär sind.
-
Um
das vollständige
Gen env wieder herzustellen, werden die drei Fragmente (E1, E2 und E3), ausgehend vom rekombinanten Vektor M13mp8,
wie er oben definiert ist, hergestellt, wobei die Restriktionsstellen, die
in der Sequenz der Mehrstellenbindung des M13mp8 oder in den Amplifikationsprimern
vorliegen, verwendet werden: E1, HindIII-BclI;
E2, BclI-SpeI; E3,
SpeI-EcoRI. Die
drei Fragmente werden in den Vektor KS+ Bluescript® (Stratagene),
verdaut durch die Enzyme HindIII und EcoRI, stromabwärts vom
Promotor T3, ligiert. Die erhaltene Konstruktion wird pKSe genannt.
-
Die
Fragmente können
auch in den Vektor SK+ Bluescript® (Stratagene),
verdaut durch die Enzyme HindIII und EcoRI, stromaufwärts zum
Promotor T7, ligiert werden. Diese letztgenannte Konstruktion, als pKSe1
bezeichnet, erlaubt die Transkription des Gens env in Säugerzellen,
die das Gen der RNA-Polymerase des Phagen T7 exprimieren, während die
Konstruktion pKSe die Transkription des Gens env in Säugerzellen erlaubt,
die das Gen der RNA-Polymerase des Phagen T3 exprimieren.
-
d) Analyse der entsprechenden
Aminosäuresequenzen
-
Die
Analyse der Sequenzen wird mittels Computer mit dem Programm "Salsa" durchgeführt.
-
Die
vielen Anordnungen, die die Sequenz VIF Wo mit anderen VIF-Sequenzen
und insbesondere VIF34TF10 (USA) (TALBOTT et al., 1989), VIF 14
(USA) (OLMSTED et al., 1989), VIF PPR (USA) (PHILLIPS et al., 1990),
VIF TM2/GVEPX (JAPAN) (KIYOMASU et al., 1991; MIYAZAWA et al.),
VIF Z1 und VIF Z2 (Schweiz) (MORIKAWA et al., 1991), VIF 19K1 und
VIF 19K2 (Niederlande) (K. M. J. SIEBELINK et al., J. Virol., 1992,
66, 1091–1097),
erhalten von der Genbank "GenBank", vergleichen, sind
in
1a und
1b dargestellt,
in denen es scheint, dass die Variationen in der Mehrzahl auf dem
Gen env liegen und bezüglich
der genannten Aminosäuresequenzen
die folgenden sind:
– FIV-Wo-Sequenz/FIVZ2-Sequenz: | 8,9% |
– FIV-Wo-Sequenz/Isolat
Petaluma-Sequenz: | 10,2–10,9% |
– FIV-Wo-Sequenz/FIV19-Sequenz: | 10,8% |
– FIV-Wo-Sequenz/FIVZ1-Sequenz: | 11% |
– FIV-Wo-Sequenz/FIVPPR-Sequenz: | 13,6% |
– FIV-Wo-Sequenz/FIVGVEPX-Sequenz: | 19% |
-
Die
variablen Sequenzen gemäß der Erfindung,
die ausgewählt
wurden (V1 bis V9,
bezüglich
ihrer Aminosäuresequenzen)
sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst; vorteilhafterweise
erlaubt die Selektion dieser Fragmente durch Ableitung konservierte
Zonen bei der Gesamtheit der VIF zu definieren und erlaubt es auch,
die variablen Zonen und die konservierten Zonen herauszuarbeiten;
dies ermöglicht
es, universelle Reagenzien zur Detektion des VIF, selektive Reagenzien
zu definieren und den Tieren den bestmöglichen Schutz zukommen zu
lassen:
-
-
e) Transkription und Translation
in vitro
-
Für die in
vitro-Synthese der RNA werden die zwei Konstruktionen pKSe und pKSel
verwendet, wobei die Transkription im ersten Fall durch die Polymerase
T3 und im zweiten Fall durch die Polymerase T7, wie es oben angegeben
wurde, durchgeführt
wird.
-
1 μg DNA der
Plasmide pKSel und pKSe wird linearisiert, wobei die Restriktionsstelle
EcoRI verwendet wird, die in der Sequenz der Mehrstellenbindung
des Vektors stromabwärts
zum insertierten Gen vorliegt. Das linearisierte und mit Proteinase
K behandelte Plasmid wird transkribiert, wobei die RNA-Polymerase
T3 für pKSe
und die RNA-Polymerase T7 für
pKSel entsprechend dem vom Hersteller (Stratagene) gelieferten Protokoll
verwendet wird. Nach Behandlung mit DNase und Extraktion mit Phenol
wird das Transkriptionsprodukt in Ethanol in Gegenwart von 5 μg tRNA von
E. coli ausgefällt,
mit 15 μl
Wasser, das mit DEPC behandelt worden war, in Suspension gebracht
und bei –70°C gelagert.
Die Größe der Transkripte
wird durch Elektrophorese an 1% Agarosegel in einem 10 mM Phosphatpuffer,
pH 7, nach Denaturierung in Glyoxyl/Dimethylsulfoxid beurteilt.
-
Etwa
10 ng in vitro-RNA-Transkript werden etwa 30 min bei 30°C in ein
Endvolumen von. 12,5 μg übertragen,
welches 6 μg
Lysat von Kaninchenretikulozyten (RRL) (Promega), 0,25 μl eines Aminosäuregemisches,
das an Methionin verarmt ist (Promega) und 1,75 μl Methionin, das mit Schwefel
35 markiert ist, in Abwesenheit (–M) oder in Anwesenheit (+M)
mikrosomaler Membranen (1 oder 2 μl)
enthält,
um die Glycosylierung der Proteine zu ermöglichen (2A).
Die 1 oder 2 μl
mikrosomaler Pankreasmembranen vom Hund (Promega) werden pro 12,5 μl Reaktionsgemisch
zugesetzt. Für
die Kinetikassays werden 3 μl-Aliquots
zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen (15, 30, 60 und 90 Minuten,
4 Stunden). Die Proben werden bei –70°C gelagert.
-
Die
Inhibierungsstudien in Gegenwart von Castanospermin werden durchgeführt, indem
das Translationsgemisch, das die mikrosomalen Membranen enthält (2 μl pro 12,5 μl Gemisch)
mit 5 mM Castospermin (Endkonzentration) (Sigma), vor Verwendung
in mit DEPC behandeltem Wasser hergestellt, bei 30°C während 15
Minuten vor Zugabe von RNA inkubiert wurde.
-
Die
Translationsprodukte werden durch Aufkochen in Laemmli-Puffer denaturiert
und durch Elektrophorese (SDS-PAGE, Gradient 5 bis 10%) beurteilt.
Es werden auch Molekulargewichtsmarker verwendet (BIORAD H. M. W.
oder Rainbow-Marker). Nach der Elektrophorese werden die Gele fixiert,
behandelt und mit einem Kodak XAR-5-Film autoradiographiert.
-
Unter
diesen Bedingungen wandert das in vitro-RNA-Transkript aus dem Plasmid
pKSe (enthaltend das vollständige
Gen env von VIF-Wo) in Agarosegel unter denaturierenden Bedingungen
in einer einzelnen Bande mit etwa 2,5 kb, was der erwarteten Größenordnung entspricht.
Nach Übertragung
dieses Transkripts in ein Kaninchenretikulozytenlysat (RRL) hat
das Produkt, das mit der größten Menge
erhalten wird, ein scheinbares Molekulargewicht von 90 kDa (2A),
das mit dem Molekulargewicht kompatibel ist, welches für das kodierte
Polypeptid errechnet wurde, das aus der Sequenz abgeleitet wurde
(98.079 kDa).
-
Die
Translation der RNA in Gegenwart von Hunde-Pankreasmikrosomen, die
eine N-Glycosylierung der erhaltenen Polypeptidkette erlaubt, liefert
zwei Produkte mit erhöhtem
Molekulargewicht, 150 bzw. 130 kDa (2A). Um
die Relation zwischen den zwei erhaltenen glycosylierten Produkten
zu analysieren, führt
man zwei ausgedehnte Experimente durch; wie oben angegeben, führt man
die Translation (traduction) ebenfalls in Gegenwart von Castanospermin
einem Inhibitor der α-Glucosidase
I des rauen endoplasmatischen Retikulums durch, um festzustellen,
ob das Produkt zu dem niedrigsten Molekulargewicht sich vom Glycoprotein
mit 150 kDa durch Spalten der Zucker während der Glycosylierung ableiten
könnte.
Die Kinetik der Reifung des Hüllproteins
zeigt nach 15 Minuten das Auftreten von zwei glycosylierten Produkten,
die sich bis zu 90 Minuten Inkubation quantitativ erhöhen (2B).
In Gegenwart von Castanospermin wandern die zwei Moleküle zu einem
höheren
Molekulargewicht, 160 bzw. 145 kDa und bleiben während der zeitlich ausgedehnten
Experimente unmodifiziert (2B).
-
Diese
Experimente zeigen, dass man in Abwesenheit von mikrosomalen Membranen,
die die Glycosylierung erlauben, ein Produkt mit einem scheinbaren
Molekulargewicht von 90 kDa beobachtet, das so dem nicht-glycosylierten
Hüllvorläufer entspricht.
Nach Zugabe von mikrosomalen Membranen beobachtet man zwei glycosylierte
Arten mit Molekulargewichten von 150 kDa bzw. 130 kDa, was die bedeutende
Glycosylierung dieses Peptids bestätigt. Die Sequenz env von Wo
enthält
21 potentielle N-Glycosylierungsstellen, die wahrscheinlich vollständig verwendet
werden, was die Molekulargewichte der Translationsprodukte in Gegenwart
von mikrosomalen Membranen nahe legen.
-
f) Immunpräzipitation
-
VIF-Antiseren
werden von zwei SPF-Katzen (Katzen, die frei von spezifischen Pathogenen
sind) erhalten, die mit Isolaten von Wo oder Petaluma beimpft worden
waren, und auch von zwei Katzen, die natürlich infiziert waren, gegenüber dem
Virus der Katzenleukämie,
aber seronegativ waren, erhalten. Kontrollseren werden von zwei
SPF-Katzen erhalten. Für
die Stufe der Präabsorption
wird ein Vorrat an SPF-Katzenseren verwendet. Polyklonale Kaninchen-Antikörper, die
gegen synthetische Peptide gerichtet sind, wie sie in der französischen
Patentanmeldung Nr. 2 669 338 beschrieben werden, werden ebenfalls
verwendet, und zwar in Konzentrationen von 20 μg pro ml. Das erste dieser Peptide
(P100) mit einer Länge
von 21 Aminosäuren
liegt am C-terminalen Ende des Oberflächenproteins des VIF und beinhaltet
die Spaltungsstelle zwischen dem Oberflächenprotein (SU) und den Transmembranglycoproteinen
(TM); das zweite Peptid (P102) mit einer Länge von 25 Aminosäuren entspricht
dem C-terminalen Ende des Glycoproteins TM des VIF. Vorimmunisierte Kaninchenseren
werden für
die Stufe der Vorabsorption und als negative Kontrolle in den Immunpräzipitationsassays
eingesetzt.
-
Aliquots
der in vitro-Translationsprodukte (etwa 100.000 cpm, bestimmt nach
Präzipitation
mit Trichloressigsäure)
werden in 200 μl
RIPA-Puffer (1% Triton-X-100, 0,5% Natriumdesoxycholat, 150 mM NaCl,
2 mM EDTA in 50 mM Tris-HCl, pH 7,5) verdünnt. Die Reaktionen werden
bei 4°C
durchgeführt.
Die Proben werden während
30 Minuten mit 4 μl
eines Pools aus Seren von SPF-Katzen oder mit einem vorimmunisierten
Kaninchenserum vorabsorbiert und mit 50 μl Protein A-Sepharose CL-4B
(PrA, Pharmacia) präzipitiert.
Die Überstände werden
dann während
einer Nacht mit 4 μl
Serum von infizierten Katzen, Serum von SPF-Katzen oder polyklonalen
Kanichenantikörpern
gegen synthetisches Peptid, wie es oben definiert wurde, inkubiert.
50 μl PrA
werden zugesetzt und 1 Stunde inkubiert. Nach vier Waschgängen in
RIPA-Puffer werden die Bodensätze aus
Immunkomplexen-PrA durch Kochen für 5 Minuten in 50 μl Laemmli-Puffer
eluiert. Die Proben werden durch SDS-PAGE mit einem 5 bis 10%-Gradienten
analysiert.
-
FL-4-Zellen,
die von einkernigen Zellen aus peripherem Blut (PBMC), infiziert
mit einem Petaluma-Stamm und spontan das VIF produzierend (Yamamoto,
1991), stammten, werden in kaltem PBS gewaschen und in RIPA-Puffer
lysiert. Die Zelllysate werden durch 30-minütige
Zentrifugation mit 17.000 g geklärt.
-
Die
in vitro erhaltenen Translationsprodukte von reifem env werden mit
den vorstehend genannten verschiedenen Tierseren (SPF-Seren, experimentell
mit den Isolaten Wo und Petaluma beimpft (Banden 1 und 4), Seren
von natürlicherweise
infizierten Katzen (Banden 2 und 5), Seren von nicht-infizierten
SPF-Katzen als negative Kontrolle (Bande 3)) unterworfen. Diese 3 erläutert
die erhaltenen Resultate; die zwei glycosylierten Produkte (150
kDa und 130 kDa) werden durch die Seren von infizierten Katzen immunpräzipitiert,
wobei das Produkt mit 130 kDa das Hauptprodukt ist. Die Bande mit
90 kDa stellt wahrscheinlich nicht glycosyliertes Restmaterial dar.
Das Produkt mit dem niedrigsten Molekulargewicht kann als ein Transkriptionsprodukt oder
ein Produkt einer partiellen Translation angesehen werden. In den
Seren von SPF-Katzen, die nicht infiziert sind, wird keine Bande
detektiert.
-
3b veranschaulicht
die Immunpräzipitation
von VIF-Proteinen, die metabolisch markiert sind und aus den Zellen
FL-4 erhalten wurden, im Vergleich. Die Banden a, b und c stellen
das Resultat dar, das mit Seren von nicht-infizierten SPF-Katzen,
Seren von Katzen, die mit einem Petaluma-Stamm infiziert waren,
und Seren von Katzen, die durch VIF-Wo infiziert waren, erhalten
wurde. Die Banden d, e und f entsprechen einem Serum eines präimunen Kaninchens,
Kaninchenseren mit polyklonalen Antikörpern gegen das C-terminale Peptid
des Proteins SU (Aminosäure
6 am Teil TM (P100)) und Kaninchenseren mit polyklonalen Antikörpern gegen
das C-terminale Peptid des Proteins TM (P102)). Die Baden b und
c erlauben die Detektion von zwei Proteinen (150 kDa und 115–125 kDa),
die dem Vorläufer
des Hüllproteins
bzw. dem Glycoprotein SU entsprechen, wie es durch Immunpräzipitation
mit den zwei Kaninchenantikörpern,
die gegen die Peptide, die die Spaltungsstelle SU-TM einschließen oder
dem C-terminalen Teil des Vorläufers
env entsprechen (Banden e und f), gerichtet sind, bestätigt.
-
BEISPIEL 2: Test auf Erkennung
einer Infektion durch VIF
-
Man
hybridisiert in situ die Nucleinsäurefragmente, die von einer
zu untersuchenden Probe isoliert wurden und auf ein Nitrocellulosefilter
transferiert wurden, mit einem Nucleinsäurefragment gemäß der Erfindung
(mit dATP 32P markierte Sonde) für eine Nacht
bei 58°C
nach Blockierung der nicht-spezifischen Bindungen mit einer Denhardt-Lösung.
-
Ein
derartiges Verfahren, das mit einem Pool von Fragmenten, Variable
(V1–V9) genannt, durchgeführt wird, ermöglicht eine
spezifische Differenzierung des VIF-Stamms.
-
BEISPIEL 3: Peptide, die
den plus/minus-konservierten Epitopen (TM3) gemäß der Erfindung entsprechen
-
a) Konstruktion einer
Expressionsbank der Peptide gemäß der Erfindung
-
Die
Klonierung des Gens env des VIF-Wo in einem Vektor Bluescript® KS+, was die Konstruktion pKSe liefert, oder
in einen Vektor Bluescript® KS+,
was die Konstruktion pKSe1 liefert, wurde in Beispiel 1 beschrieben.
-
Überlappende
Fragmente des Plasmids pKSe werden durch Verdau mit DNase I in Gegenwart
von Manganionen erzeugt. Die erhaltenen DNA-Fragmente werden nach
einer optimalen Inkubationszeit mit der DNase (Zeit, die Fragmente
mit einer Länge
von etwa 200 bp liefert) mit dem Klenow-Fragment der DNA-Polymerase
von E. coli derart behandelt, dass freie Enden für eine wirksame Bindung mit
der Bindungssequenz erhalten werden. Die Markierung der DNA-Fragmente
mit Phosphor 32 ermöglicht
die Kontrolle der späteren Stufen.
-
Die
Bindungssequenzen aus 10 Basenpaaren (bp), die eine EcoRI-Stelle
(Pharmacia) haben, werden für
die Ligation mit den erhaltenen pKSe-Fragmenten verwendet. Die Produkte
der Ligation werden dann mit dem Restriktionsenzym EcoRI verdaut
und durch Elektrophorese in Agarosegelen LMP NUSieve 2% getrennt, so
dass eine Gruppe von Fragmenten zwischen 100 und 200 bp ausgewählt wurde
und freie Bindungssequenzen eliminiert wurden.
-
Die
selektionierten Fragmente werden aus Agarose in Phenol extrahiert
und mit einem Vektor λgt11, der
mit dem Restriktionsenzym EcoRI (Promega) verdaut ist, gebunden.
-
Die
Produkte der Ligation werden unter Verwendung eines Kits Packagene
(Promega) eingekapselt und auf einem Stamm von E. coli Y1090 verteilt.
Die rekombinanten Phagen werden durch Detektion einer Farbe in Gegenwart
von 25 μl
1 M IPTG und 25 μl
Xgal, 80 mg/ml, selektioniert. Die Ausbreitung der Bank λgt11 liefert
105 unabhängige Klone. Die Phagen-DNA,
die von nicht-gefärbten
Plaques erhalten wurde, wird durch PCR analysiert, wobei die Primer λgt11 1218
und 1222, die zum β-Galactosidase-Fragment
der Matrix von λgt11
komplementär
sind, verwendet werden: 8 von 10 Klonen enthalten Inserts mit einer
mittleren Größe von etwa
160 bP. Die Bank wird dann amplifiziert, um einen Titer von 3 × 109/ml zu erhalten.
-
Eine
in situ-Hybridisierung von 37 Phagen mit DNA-Sonden, die mit Phosphor
32 markiert waren, die eine PCR-Amplifikation der drei Regionen
E1, E2 und E3 des Gens env-Wo (Fragmente 1–977; 978–2016; 2017–2562) darstellt,
zeigt, dass die Bank für
das gesamte Gen env repräsentativ
ist.
-
b) Durchmusterung der
Bank
-
Die
Bank env λgt11
wird durchgemustert, indem Seren von zwei Katzen verwendet wurden,
die experimentell mit dem VIF-Wo-Isolat infiziert worden waren.
Die Bank wird in einer Konzentration von etwa 3 × 104 kwE
auf E. coli Y1090 verteilt, und die Plaques werden bei 42°C 3 bis 4
Stunden lang inkubiert. Die Plaques werden dann mit Nitrocellulosefilter,
die mit 10 mM IPTG gesättigt
sind, bedeckt und 3 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Filter werden
zur immunologischen Durchmusterung mit Katzenseren, CTF 191 S und
CTF 1916 genannt, die 300-fach
verdünnt
worden waren, unter Verwendung von Standardverfahren behandelt [Verfahren mit
entfetteter Milch (MANIATIS)]. Ziegen-IgG gegen Katzen (H + L),
gebunden an Peroxidase (KPL) und 1000-fach verdünnt, werden als zweiter Antikörper verwendet.
Eine positive Reaktion wird durch 4-Chlor-1-naphthol (Merck) entwickelt
(Hintergrundrauschen wenig bedeutend).
-
Agarfragmente,
die die Phagenpartikel enthalten, die ausgehend von Regionen, die
den positiven Signalen auf dem Filter entsprechen, erhalten werden,
werden herausgenommen und mit 1 ml SM, der umfasst:
NaCl | 2,9
g |
MgSO4 | 2
g |
1 M
Tris, pH 7,5 | 2,5
ml |
Gelatine,
2% | 2,5
ml |
H2O | 500
ml |
inkubiert.
-
Die
ausgewählten
Phagen werden für
eine zweite Durchmusterung einer erneuten Strichkultur unterzogen.
Die Plaque der positiven Phagen werden herausgenommen und mit 1
ml SM inkubiert. Die Reaktivität der
ausgewählten
Phagen wird schließlich
durch ein drittes Durchmusterungsverfahren bestätigt. Die Lysate der Phagen λ, die aus
den positiven Phagen erhalten wurden, werden durch ein Standard-Ausstreichverfahren (Protokoll
Promega) hergestellt und bei 4°C
in Gegenwart von 0,3% Chloroform gelagert. Die anschließende Analyse
der env-Inserts erfolgt durch direkte Sequenzierung der PCR-Amplifikationen
oder durch in situ-Hybridisierung, wobei mit Phosphor 32 markierte
Sonden verwendet werden, wie es in Beispiel 1 genauer beschrieben
ist.
- – Die
immunologische Durchmusterung der Bank wird mit den zwei oben genannten
Seren durchgeführt. 170
positive Plaques werden bei der ersten Durchmusterung detektiert,
108 dieser Plaques werden nach der dritten Durchmusterung isoliert,
60 Klone von 108 werden sequenziert und die anderen durch in situ-Hybridisierung
mit radioaktiven Sonden, die bereits sequenzierten immunogenen Hauptregionen
entsprechen, wie es oben spezifiziert ist, analysiert.
-
Für die in
situ-Hybridisierung wird die Bakteriophagen-DNA auf ein Nitrocellulosefilter
transferiert und mit Sonden, die mit Phosphor 32 markiert sind,
bei 58°C
eine Nacht nach Blockierung der nicht-spezifischen Bindungen mit
einer Denhardt-Lösung
hybridisiert. Als Sonden verwendet man Produkte der Amplifikation
der VIF-Klone 1, 2, 9, 35, 44, 90, 133, 147 und 170, die mit dATP [32]P markiert sind, wobei das Verfahren
der Spaltungstranslation verwendet wird.
-
Unter
Anwendung dieser doppelten Strategie wurden 85 Inserts selektioniert,
die 6 immunologischen Regionen der Hülle entsprechen, wie es in
den folgenden Tabellen I und II erkennbar ist, wobei Tabelle I die Sequenzen
antigener Peptide zeigt, die durch die rekombinanten Bakteriophagenklone
exprimiert werden, und Tabelle II die Verteilung der positiven Klone
in den immunogenen Regionen genau angibt.
-
-
-
Es
ist zu betonen, dass das Protein SU (Glycoprotein der äußeren Oberfläche der
Hülle)
ein Molekulargewicht von 100 bis 120 aufweist und dass das Protein
TM (virales Glycoprotein der Transmembranhülle) ein Molekulargewicht zwischen
35 und 45 aufweist.
-
Die
Tabelle I und die 4 geben die Nukleotidsequenzen
der verschiedenen Inserts sowie die entsprechenden Peptidsequenzen
genauer an.
-
Die überlappenden
Sequenzen heben das Vorliegen von acht immunogenen Domänen (Epitopen) hervor,
von denen fünf
im Glycoprotein außerhalb
der Membran (gp) SU liegen (SU1, Aminosäuren 253–289; SU2, Aminosäuren 388–424; SU3,
Aminosäuren
467–492;
SU4, Aminosäuren
508–528
und SU5, Aminosäuren
572–606)
und drei im Transmembran-gp TM liegen (TM2, Aminosäuren 681–711; TM3,
Aminosäuren 744–788 und
TM4, Aminosäuren
826–854)
(1). Die Peptidsequenz 597–646, die
durch die Klone 20 und 124 definiert wird, überlappt das 5. Epitop SU (574–606) und
stellt ohne Zweifel ein NH2-terminales TM-Epitop (TM1)
dar. Diese Hypothese wird durch die immunologische Durchmusterung
mit den Katzenseren bestätigt, welche
die verschiedenen Reaktivitäten
zwischen dem Klon 51 (Epitop SU5) und dem Klon 124 (Epitop TM1) zeigt.
-
Diese 4 stellt
die Lokalisierung der Epitopregionen der Hüllglycoproteine (gp) des VIF
dar; SU:gp100; TM:gp40. In dieser Figur werden die Spaltungsstellen
durch vertikale Pfeile dargestellt; die Hauptklone werden durch
verstärkte
Linien dargestellt und die verschiedenen Rechtecke zeigen die Epitope
an, die überlappenden
Minimalsequenzen entsprechen (dunkel gefärbtes Rechteck). Die folgende
Tabelle II gibt die Anzahl der Klone an, die die immunogenen Regionen
aufweisen, wie sie in der obigen Tabelle I genauer angegeben sind.
-
-
Die
Phagen, die dieselbe Sequenz aufweisen, werden einmal gezählt, und
die Phagen, die ein Insert oder mehrere Inserts enthalten oder die
mit mehr als einer Sonde hybridisierten, werden eliminiert.
- – Die
serologische Durchmusterung der identifizierten Epitope wird ausgehend
von Seren von 24 Katzen, die experimentell mit verschiedenen VIF-Isolaten
infiziert waren, und ausgehend von 24 Katzen, die natürlicherweise
infziert waren (2 von diesen waren gleichzeitig mit dem Katzenleukämievirus
infiziert) durchgeführt
(Tabelle III). Alle Seren wurden als mit den viralen Strukturproteinen
reaktiv angesehen, als sie durch Western-Blot getestet wurden. Als
Kontrolle werden acht Seren von SPF-Katzen verwendet. Die Bakteriophagenklone
54, 133, 154, 44, 51, 124, 157, 9 und 27 der Tabelle I, die die
Inserts enthalten, welche den identifizierten epitopischen Domänen entsprechen,
wurden ebenfalls durchgemustert, und zwar unter Verwendung eines "Dot-Phage"-Assays (5A und 5B),
wie folgt:
-
Etwa
100 kbE jedes Phagen in 1 μl
SM werden auf eine E. coli Y1090-Schicht ausgebreitet und bis zum
Auftreten von Plaques kultiviert.
-
Zur
immunologischen Durchmusterung wird ein mit IPTG imprägniertes
Nitrocellulosefilter auf die Schicht gelegt und man führt die
Stufen durch, wie sie vorstehend für die Durchmusterung der Bank
beschrieben wurden.
-
Die
Resultate sind in der folgenden Tabelle III und in den 5 dargestellt.
-
In 5A entspricht jedes Nitrocellulosefilter
einem Serumtest.
-
Die
Tests wurden wie vorstehend beschrieben durchgeführt und die Entwicklung der
Reaktion erfolgte mit 4-Chlor-napthol bis der Hintergrund der Kontrollproben
sichtbar wurde (Filter λ:
nicht-rekombinanter Phage als negative Kontrolle verwendet).
-
Die
Nummern der Klone sind in der Figur oben angegeben (54, 51, 44,
27, 9 und λ,
157, 154, 133, 124).
-
In
dieser Figur (1–5 und 6–10) sind ganz speziell zwei Tests dargestellt,
NC1 und NC2 sind negative
Kontrollen (SPF-Katzen); 1, 7 und 10: Katzen, die mit dem VIF-Villefranche
beimpft waren; 2 und 3: Katzen, die natürlicherweise infiziert waren;
4 und 9: Katzen, die mit dem VIF ENVNIP inokuliert waren; 5: Katzen,
die durch VIF Petaluma inokuliert waren; 6: Katzen, die durch VIF
Me inokuliert waren; 8: Katze, die durch VIF-Wo inokuliert war.
-
-
Die
Tabelle III, in der PET = Petaluma; Villefr = Villefranche; NAT.
INF. 1st = natürlich
infizierte Katzen, die aus der Veterinärschule von Nantes stammen;
NAT. INF. 2nd = Katzen, die natürlicherweise
infiziert sind und von der Veterinärschule von Maisons-Alfort
stammen; IV = intravenöse
Inokulierung; IC = intracerebrale Inokulierung, zeigt die Reaktivität der Epitopregionen
mit den Seren von SPF-Katzen und infzierten Katzen: Der Klon 133
(Epitop SU2) ist mit allen Seren von Katzen, die experimentell infiziert
worden waren, und mit 23/24 Seren von natürlich infizierten Katzen reaktiv.
Der Klon 157 (Epitop TM2) wird durch die Gesamtheit der Seren infizierter
Katzen erkannt. Für
diese zwei Klone ist die Reaktionsintensität sehr wichtig. Der Klon 9
(Epitop TM3) ist mit 100% der Seren von Katzen, die experimentell
infiziert sind, und mit 75% der Seren von Katzen, die natürlicherweise
infiziert sind, reaktiv; der Klon 27 (TM4) reagiert mit 29% der
Seren von Katzen, die experimentell infiziert sind (1 Wo und 4 Me),
aber nur mit 12,5% der natürlich
infizierten Katzen. Der Klon 44 (SU4) reagiert mit 25% der Seren
von experimentell infizierten Katzen und mit 12,5% der natürlicherweise
infzierten Katzen.
-
Die
anderen Epitope zeigen eine variable Reaktivität ohne deutliche Differenz
zwischen den natürlichen
und experimentellen Infektionen: 29% SU1, 39,5% SU5 und 27% TM1.
SU3, das durch die zwei Katzenseren, durch Wo infziert, verwendet
zur Durchmusterung der Bank, detektiert wird, reagiert nur mit einem der
zwei anderen Seren, die untersucht wurden (Katzen, die durch Wo
infiziert waren) und reagiert mit den Seren anderen Ursprungs überhaupt
nicht. Mit den normalen Seren wird keinerlei Reaktivität detektiert.
- – Die
Reaktivität
beim "Dot-Phage" der Seren von infizierten
Katzen mit den Peptiden, die durch die oben genannten Klone exprimiert
werden, wird durch Western-Blot (5B)
bewiesen, der mit den E. coli-Lysaten durchgeführt wurde, welche die rekombinanten
Antigene, exprimiert durch die lysogenen Phagen, enthielten. 5B veranschaulicht diese Reaktivität. Die verwendeten
Seren sind dieselben wie die der 5A,
Nr. 6 und Nr. 8. Die Nummern der Klone sind oben in der Figur angegeben.
-
Genauer
ausgedrückt,
die rekombinanten Klone λgt11
54, 133, 73, 154, 44, 51, 124, 157, 9 und 27 werden als Lysogene
in E. coli Y1089 exprimiert, wie es von HUYNH et al. (1985) beschrieben
ist. Rohlysat, das die Fusionsproteine enthält, wird ausgehend von einer
lysogenen Kultur, die durch IPTG induziert wurde, unter Durchführung von
Gefrier-Auftau-Zyklen und Beschallung der Zellanhäufung, erneutes
Suspendieren in 200 μl
TEP-Puffer (Tris-HCl 100 mM, pH 7,4, EDTA 10 mM, PMSF 1 mM) hergestellt.
-
Die
Extrakte werden in Laemmli-Puffer zum Sieden gebracht und in SDS-Polyacrylamidgelen,
5 bis 10% (40 μg/Vertiefung)
in Suspension gebracht, wobei eine Mini PII (BIO RAD)-Apparatur verwendet
wurde. Nach Übertragung
der Proteine auf ein Nitrocellulosefilter und Blockierung der nicht-spezifischen
Stellen durch Inkubation mit entfetteter Milch mit 3% in 10 mM Tris,
150 mM NaCl, 0,1% Tween 20 (TNT-Puffer) werden die Nitrocellulosebanden
mit dem Katzenserum (300-fach verdünnt) während 2 Stunden bei 37°C inkubiert.
Die bindenden Antikörper
werden durch Inkubation mit Ziegen-IgG, gekoppelt an Peroxidase,
gegen Katzen (1000-fache Verdünnung),
gefolgt von einer Entwicklung mit 4-Chlor-1-naphthol (Merck) entwickelt.
Die Kontrollen werden von einem Lysat von E. coli Y1089, infiziert
mit λgt11,
und einem Pool aus normalen Seren gebildet.
-
c) Vergleichsanalyse der
Sequenzen:
-
Die
Analyse der Sequenzen wird auf einem Computer mit dem Programm "Salsa" (siehe Beispiel
1, f) mit Vergleichsprozentangaben zwischen verschiedenen Stämmen und
mit Hilfe der 1a und 1b durchgeführt.
-
Im
Glycoprotein SU von env betrifft die Hypervariabilität sukzessive
die Segmente 361–377,
die sich von einem konservierten Cystein in Position 367 aus nach
beiden Seiten erstrecken, vier kurze Fragmente 452–455, 466–471, 479–485 und
494–496,
das Dipeptid 541–542
und das Segment 553–570,
das ein konserviertes Cystein in Position 566 umfasst. Im Protein
TM sind auch zwei hypervariable Zonen lokalisiert: Reste 710–718 und
832–842.
Variable Regionen befinden sind in der N-terminalen rev-artigen
Domäne,
im C-terminalen Teil des SU und im C-terminalen Teil der hydrophoben
Transmembrandomäne
des TM (zwischen den Positionen 220 und 286) und weisen eine Variabilität unterhalb
der Schwelle von 10% auf.
-
Genauer
ausgedrückt,
solche Peptide umfassen vorteilhafterweise die neun variablen Regionen,
wie sie oben definiert sind (hypervariable Regionen + angrenzende
variable Regionen), d. h.: V1 (Reste 26–72), V2 (Reste 96–174, 23%
Divergenz), V3 (Reste 361–422,
die die hypervariable Region 361–391 und die variable Region
392–422
umfassen, 12% Divergenz), V4 (Reste 452–497, 13% Divergenz), VS (Reste
541-570, 30% Divergenz), V6 (Reste 586–612, 10% Divergenz), V7 (Reste
710–718,
26% Divergenz), V8 (Reste 765–778,
12% Divergenz) und V9 (Reste 832–842, 21% Divergenz), wie es 6 zeigt,
die die variablen Domänen
und konservierten Domänen
darstellt: Die konservierten Domänen
sind weiß dargestellt,
die variablen Regionen sind grau dargestellt und die hypervariablen
Regionen sind in schwarz dargestellt.
-
BEISPIEL 4: Test auf Erkennung
einer Infektion durch VIF
-
Peptide,
die den immundominanten Epitopen (SU2, TM2 oder TM3) entsprechen,
werden in den Vertiefungen einer ELISA-Platte absorbiert.
-
Das
zu testende Serum wird in einer optimalen Verdünnung (vorbestimmt während der
Durchführung des
ELISA, wobei eine Reihe von Seren von infizierten Katzen und von
SPF-Katzen verwendet
wurde) inkubiert. Das Vorliegen von Antikörpern gegen VIF wird durch
Antikörper
gegen Katzen-Ig, gekoppelt an Meerrettichperoxidase, in Gegenwart
eines chromogenen Substrats entwickelt.
-
1) ARBEITSPROTOKOLL
-
a) Selektionierte Peptide
-
Die
selektionierten Peptide sind die Peptide P237, P240, P241 und P242;
sie entsprechen, wie bereits oben genauer angegeben:
- – P237,
Fragment, das in TM2 enthalten ist und den Positionen 697–705 der
Sequenz der Formel II entspricht,
- – P240,
Fragment, das in SU2 enthalten ist und den Positionen 398–408 der
Sequenz der Formel II entspricht,
- – Fragmenten
P241 und P242, die in TM3 enthalten sind und den Positionen 763–660 bzw.
772–779
der Sequenz der Formel II entsprechen.
-
Diese
verschiedenen Peptide werden getrennt gegenüber 17 Seren, die von natürlich infizierten
Katzen stammen, gegenüber
16 Seren von Katzen, die experimentell mit verschiedenen VIF-Stämmen infiziert wurden
und gegenüber
Seren von 11 negativen Katzen (SPF-Katzen) getestet.
-
b) Bedingungen des ELISA-Tests
-
Die
Peptide werden in Konzentrationen zwischen 1 und 10 μg/ml verwendet;
um die Beschichtung der Mikrotiterplatten mit den Peptiden durchzuführen, werden
0,1 M Natriumcarbonat, pH 9,6, PBS oder mit Poly-L-lysin voraktivierte
Mikroplatten verwendet.
-
Die
Sättigung
der freien Stellen wird mit unterschiedlichen Konzentrationen an
entfetteter Milch oder an Rinderserumalbumin durchgeführt.
-
Die
verschiedenen Seren werden 1 : 1 bis 1 : 200 verdünnt.
-
Der
Test läuft
wie folgt ab: 0,25 μg
Peptid in 50 μg
0,1 M Natriumcarbonat, pH 9,6, werden an den Vertiefungen einer
Mikrotiterplatte (DYNATECH IMMULON® 2)
während
einer Nacht bei 4°C
adsorbiert. Die Vertiefungen werden dann 3 Mal mit PBS gewaschen.
Die verbleibenden Adsorptionsstellen an den Mikroplatten werden
durch Inkubation mit 100 μl
PBS, der Milch (1%) und Tween 20 (0,1%) (ELISA-Puffer, EB) enthält, für 2 Stunden
gesättigt.
50 μl verdünntes Katzenserum
werden 2 Stunden lang bei Umgebungstemperatur in den Vertiefungen
inkubiert.
-
Nach
dreimaligem Waschen mit EB-Puffer werden die Immunglobuline-gegen-Katzen,
konjugiert mit Peroxidase (0,5 μg/ml)
(KIRKEGAARD & PERRY
LABORATORIES, INC.) während
1 Stunde bei Umgebungstemperatur zugesetzt. Nach 5 Waschgängen mit
PBS wird das adsorbierte Konjugat mit Peroxidase mit 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure) (ABTS)
(Sigma), 0,2 mg/ml, in 0,6%iger Essigsäure, pH 4,7, und bei einer
Endkonzentration (G/V) an H2O2 von
0,1% sichtbar gemacht.
-
2) RESULTATE
-
Die
Assays werden in zweifacher Ausführung
durchgeführt.
-
Um
die positiven Reaktionen von den negativen zu unterscheiden, wird
ein Grenzwert wie folgt errechnet: P = mNC +
3 × Sd
(mittlere Extinktion für
die negativen SPF-Kontrollseren (NC) + 3 Standardabweichungen).
Die Extinktionswerte über
P werden als Hinweis für
das Vorliegen von Antikörpern
gegen die Peptide angesehen.
-
Der
ELISA-Test (7a und 7b, ⎕),
der das Fragment P240 verwendet, detektiert 100% der Seren von natürlich infizierten
Katzen und 87,5% der Seren von experimentell infizierten Katzen.
(P = 0,156(0,084 + 3 × 0,024)).
-
Das
Fragment P237 (
7a und
7b,
)
wird von 100% der Seren von natürlich
infizierten und experimentell infizierten Katzen erkannt (P = 0,294(0,138
+ 3 × 0,052)).
-
Das
Fragment P241 (
7a und
7b,
)
ist gegenüber
94% der natürlich
infizierten Katzen und gegenüber
75% der experimentell infizierten Katzen reaktiv (P = 0,443(0,209
+ 3 × 0,078)).
-
Das
Fragment P242 (
7a und
7b,
)
ist gegenüber
12% der natürlich
infizierten Katzen und gegenüber
17% der experimentell infizierten Katzen reaktiv (P = 0,359(0,149
+ 3 × 0,070)).
-
Alle
Seren von SPF-Katzen behalten einen P-Wert unter dem für jedes
der vorgenannten Peptide bei.
-
Diese
Resultate, die in 7 (7a:
Seren von experimentell mit VIF infizierten Katzen; 7b:
Seren von natürlicherweise
mit VIF infizierten Katzen) dargestellt sind, und oben genauer beschrieben
wurden, zeigen insbesondere, dass ein ELISA-Test, dessen Reagens
das Peptid P237 ist, in hohem Maße spezifisch ist (keine falsch-positiven
Ergebnisse) und empfindlich ist (alle Seren von Katzen, die verschiedenen
Ursprungs infiziert waren, sind reaktiv). Darüber hinaus liefert die Verwendung
eines solchen synthetischen Peptids ein reines und kostengünstiges
Reagens für
die routinemäßige Diagnose
der Infektion durch VIF.
-
Darüber hinaus
liegt die mittlere Extinktion M der positiven Seren für P237 über der
für andere
Peptide (M237 = 1,042 +/– 0,110; M240 =
0,434 +/– 0,219;
M241 = 0,660 +/– 0,161; M242 =
0,589 +/– 0,136).
-
Die
folgenden Resultate zeigen auch, dass das Peptid P237 als Reagens
in einem immundiagnostischen Test interessant ist:
-
110
Seren von natürlicherweise
infizierten Katzen, 61 Seren von Katzen, die experimentell mit verschiedenen
VIF-Isolaten infiziert worden waren (Tabelle IV) und 61 Seren von
SPF-Katzen wurden durch ELISA getestet.
-
Der
Grenzwert dieses Assays ist 0,346 (P = 0,088 + 3 × 0,086).
-
Die
171 Seren von Katzen, die durch VIF infiziert waren, zeigen eine
positive Reaktion, während
keine der SPF-Katzen eine positive Reaktion zeigt.
-
Die
8 stellt
diese Resultate dar (
:
SPF-Katzen; ⦁: experimentell infizierte Katzen; ♦: natürlich infizierte
Katzen).
-
-
Was
die vorangehenden Ausführungen
betrifft, so wird die Erfindung keineswegs auf die durchgeführten Ausführungsformen,
die beschriebene Durchführung
und Anwendung, die genauer beschrieben wurden, beschränkt; im
Gegenteil, sie umfasst alle Varianten, die dem Fachmann einfallen,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.