HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Blutkomponenten-trennende
Zusammensetzung (im folgenden als "Bluttrennungseinrichtung"
bezeichnet), die bei dem Zentrifugal-Abtrennungsverfahren
eingesetzt wird, um Serum oder Plasma vom Gesamtblut
abzutrennen, wobei der Unterschied in der relativen Dichte
zwischen diesen ausgenutzt wird.
2. Stand der Technik
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Viele Arten von Bluttrennungseinrichtungen, die
vorgeschlagen worden sind, sind nützlich bei dem
Zentrifugalverfahren. Solche bekannten Trennungseinrichtungen
enthalten als ihren Hauptbestandteil ein gelartiges Material,
wie Siliconöl, chloriertes Polybuten, Acrylpolymeres oder
Copolymeres aus α-Olefin und Diester von Maleinsäure
(vergleiche z.B. EP-A-0 076 051 und EP-A-0 384 331).
Typische Zusatzstoffe, die mit dem Hauptbestandteil vermischt
werden, sind ein Thixotropiermittel, das die wichtigen
Eigenschaften hinsichtlich des gelartigen Material verstärkt
(vergleiche z.B. EP-A-0 075 119) und eine anorganische
Substanz. Das Thixotropiermittel bewirkt, daß das
gelartige Material innerhalb der Blutsammelröhrchen nicht
fließt, sondern an dessen Boden verharrt, während es
transportiert wird. Wenn Zentrifugalkraft auf die mit Blut
gefüllten Sammelröhrchen angewendet wird, bewegt sich das
gelartige Material aufwärts und bildet eine
Verteilungsschranke zwischen dem Serum (oder Plasma) und dem Klumpen.
Das Thixotropiermittel erhöht auch eine stabile Stärke
hinsichtlich der Verteilungsbarriere. Andererseits wird
die anorganische Substanz, wie Titaniumdioxid oder
Calciumcarbonat, mit dem gelartigen Material vermischt, um so
dessen relative Dichte einzustellen.
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Die bekannten gelartigen Materialien haben jedoch den
Nachteil, daß es nicht einfach ist, die Viskosität
einzustellen und die relative Dichte auf einen Wert
einzustellen, der für Bluttrennungseinrichtungen wünschenswert ist.
Folglich ist es notwendig, dem gelartigen Material eine
große Menge eines Thixotropiermittels und/oder eines
Mittels zur Einstellung der relativen Dichte zuzusetzen,
wobei mit dem zuerst genannten Mittel die thixotrope
Eigenschaft der Bluttrennungseinrichtung festgelegt wird.
Somit kann die tatsächliche relative Dichte der
Bluttrennungseinrichtung nicht bei einem konstanten Niveau
gehalten werden, sondern variiert innerhalb der Chargen
derselben und im Laufe der Zeit. Zusätzlich können einige
Fraktionen der Trennungseinrichtung in der Serumphase
(oder Plasmaphase) dispergiert werden, was durch die
Zentrifugaltrennung der Blutproben eintreten kann. Diese
Fraktionen bilden eine ölige Substanz, die in dem Serum
oder dem Plasma schwimmt und somit die Düsen eines
automatischen Analysators verstopfen kann. Des weiteren ist
nicht sichergestellt, aufgrund der ungenügenden Stärke der
Verteilungsbarriere, daß die perfekte zentrifugale
Isolierung des Serums (oder Plasmas) von dem Klumpen erreicht
wird. Eine Anzahl an Blutzellen bleiben in der Serumphase
oberhalb der Verteilung zurück und beeinträchtigen somit
die Trenngenauigkeit.
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In der US-A-4 101 422 und der WO-A-91/08246 werden
Copolymergele zur Verwendung bei der Bluttrennung beschrieben,
welche eine Fettsäurekomponente, eine Dicarbonsäure (z.B.
Sebacinsäure)-Komponente und eine Diol(z.B. ein Gemisch
von 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und 1,2-propandiol)-Kompo
nente enthalten.
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Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine
Bluttrennungseinrichtung bereitzustellen, die von den vorgenannten
Nachteilen der bekannten Trennungseinrichtungen frei ist.
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Die in der Erfindung bereitgestellte
Bluttrennungseinrichtung umfaßt charakteristischerweise als ein gelartiges
Material ein Copolymeres von Sebacinsäure mit
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und 1,2-Propandiol, wobei das
gelartige Material einen Hauptbestandteil der
Bluttrennungseinrichtung darstellt.
DIE BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Erfinder haben zur Erreichung der Aufgabe eine Reihe
von Forschungsuntersuchungen durchgeführt und gefunden,
daß das Copolymere von Sebacinsäure mit 2,2-Dimethyl-1,3-
propandiol und 1,2-Propandiol als besagter
Hauptinhaltsstoff wirksam ist, um in einfacher Weise die relative
Dichte und Viskosität hinsichtlich eines für die
Bluttrennungseinrichtung wünschenswerten Niveaus zu verwirklichen.
Die Bluttrennungseinrichtung besitzt eine hohe
Trennungskapazität, selbst wenn sie nicht eine solch große Menge an
Thixotropiermittel oder Mittel zur Einstellung der
relativen Dichte enthält, und sie ist deshalb von einem
besonders hohen praktischen Wert.
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Die Erfindung soll nachstehend nun im Detail
zusammengefaßt werden.
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Das Copolymere von Sebacinsäure, die mit 2,2-Dimethyl-1,3-
propandiol und 1,2-Propandiol polymerisiert wurde, ist das
gelartige Material, das als der Hauptbestandteil in der
erfindungsgemäßen Bluttrennungseinrichtung enthalten ist.
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Ein Copolymerisationsverhältnis von 1 mol Sebacinsäure zu
1,02 - 1,07 mol eines Gemisches von
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und 1,2-Propandiol ist bei der Erfindung
wünschenswert. Ein niedriger Anteil an Sebacinsäure unterhalb
von 1 mol in 1 mol des Copolymeren verursacht eine
unerwünscht niedrige Viskosität des gelartigen Materials,
während ein höherer Anteil an besagter Säure oberhalb 1 mol
die Viskosität auf ein unerwünschtes Ausmaß erhöht.
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Ein Verhältnis von 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol zu
1,2-Propandiol beträgt vorzugsweise 0,85 : 0,15 - 0,75 : 0,25.
Falls das Erstgenannte in einem niedrigeren Anteil
enthalten ist, wird dann die relative Dichte des
gelartigen Materials zu hoch, während ein höherer Anteil des
erstgenannten Diols eine unerwünscht niedrige relative
Dichte erhalten läßt. Andererseits verursacht ein Anteil
des letztgenannten Diols unterhalb des Grenzbereiches
einen unerwünscht hohen Schmelzpunkt, welcher das Material
wachsartig werden läßt, aber ein Anteil des letztgenannten
Diols oberhalb des Grenzbereiches macht die Handhabung der
Materials schwierig.
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Das Molekulargewicht des Copolymeren sollte 1000 - 10.000,
noch wünschenswerter 2000 - 8000 betragen. Ein niedrigeres
Molekulargewicht unterhalb dieses Grenzbereiches führt zu
einer übermäßigen Erniedrigung sowohl der Viskosität als
auch der relativen Dichte des Copolymeren auf ein nicht
annehmbares Maß, während ein höheres Molekulargewicht als
der Grenzbereich im Gegensatz dazu die Viskosität und die
relative Dichte auf ein hohes Niveau hebt, welches für die
Bluttrennungseinrichtung nicht mehr geeignet ist.
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Die bevorzugte relative Dichte des Copolymeren beträgt
1,035 - 1,055, und die bevorzugte Viskosität desselben
beträgt 30.000 - 150.000 mPa.s (cP) bei 25ºC.
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Liegt die relative Dichte unterhalb 1,035 und die Viskosi
tät niedriger als 30.000 mPa.s (cP), wird die
Bluttrennungseinrichtung zu beweglich, um in den Röhrchen
stillzustehen, wenn Gravitationskraft oder dergleichen darauf
während der Lagerung einwirken. Genauer gesagt kann die
Trennungseinrichtung in diesem Fall sich nahe an einen
Gummistopfen, der den offenen oberen Teil des zuvor
evakuierten Blutsammelröhrchens abdichtet, bewegen, selbst wenn
sie in dem Röhrchen aufgenommen wurde, um zunächst an dem
Boden desselben zu verbleiben. Folglich wird es nicht nur
durchmischt und kontaminiert dadurch ein zentrifugalmäßig
abgetrenntes Serum oder Plasma, sondern es kann auch an
dem Gummistopfen hängen bleiben, wodurch es schwierig
wird, eine reine Probe des Serums oder Plasmas zu
erhalten. Solch eine Trennungseinrichtung steigt (oder
"aszendiert") von dein Boden mit einem beschleunigten
Timing auf, so daß die Verteilungsbarriere zu früh
gebildet wird, wobei die Blutzellen daran gehindert
werden, vollständig unter die Barriere abzusinken. Somit
beeinträchtigen die innerhalb einer Fraktion oberhalb der
Barriere verbleibenden Blutzellen seine Trennfähigkeit.
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Umgekehrt wird bei einer relativen Dichte oberhalb von
1,055 in Kombination mit einer Viskosität höher als
150.000 der Trennungseinrichtung die Fähigkeit genommen,
leicht auf zusteigen, wodurch ebenfalls das Ziel, eine
gewünschte Trennfähigkeit zur Geltung zu bringen, verfehlt
wird. Die unangemessen hohe Viskosität verursacht weitere
Nachteile, wie schwierige Handhabung und schwierige
Zuteilung der Trennungseinrichtung auf eine Anzahl von
Sammelröhrchen.
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Ein Thixotropiermittel kann der Bluttrennungseinrichtung
zugesetzt werden, so daß es hinsichtlich seiner
thixotropen Eigenschaft einfach zu kontrollieren ist. Obwohl
irgendeines der üblichen Thixotropiermittel verwendet werden
kann, sind bevorzugte Thixotropiermittel Fettsäureamide,
Siliciumdioxid, Ton und dergleichen. Die Fettsäureamide
sind gegenüber Blut inert, und eine kleine Menge der Amide
kann mit dem gelartigen Material vermischt werden, um
dessen Geleigenschaft, die für die Bluttrennungseinrichtung
zur Bildung einer Verteilungsbarriere benötigt wird, zu
verbessern. Hierbei kann irgendeines der Fettsäureamide
mit 10 - 25 Kohlenstoffatomen oder wünschenswerter 16 - 18
Kohlenstoffatomen pro Molekül oder irgendein Gemisch
derselben eingesetzt werden.
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Es können 0,5 - 7 Gew.-Teile oder wünschenswerter 1 - 4
Gew.-Teile der Fettsäureamide zu 100 Gew.-Teilen des
Copoylmeren zugesetzt werden. Im Falle, daß als das
Thixotropiermittel die Fettsäureamide mit einem in diesen
Bereich fallenden Anteil zugesetzt werden, besitzt das
gelartige Material eine wünschenswerte Fließfähigkeit, die
die Formstabilität und Verschlossenheitsfähigkeit des
Materials verbessert und somit eine Bluttrennungseinrichtung
bereitstellt, die ausgezeichnete "Aszendierbarkeit" und
Verteilungstrennstärke aufweist.
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Die erfindungsgemäße Bluttrennungseinrichtung kann leicht
hergestellt werden, beispielsweise durch Durchführung der
Stufen: Erwärmen einer vorgegebenen Menge des gelartigen
Materials, d.h. des Copolymeren von Sebacinsäure mit 2,2-
Dimethyl-1,3-propandiol und 1,2-Propandiol auf eine
Temperatur zwischen 60ºC und 80ºC; Hinzufügen einer geeigneten
Menge des Thixotropiermittels, z.B. des (der)
Fettsäureamids(e) und Fortfahren mit dem Rühren dieses Gemisches
mit einer ausreichenden Scherspannung, unter Beibehaltung
der Temperatur, bis daß der (die) Amid(e) vollständig in
dem gelartigen Material aufgelöst ist (sind).
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Die auf diese Weise hergestellte erfindungsgemäße
Bluttrennungseinrichtung muß eine relative Dichte aufweisen,
die zwischen der des Serums oder Plasmas und der des
Klumpens liegt. Die in die Blutsammelröhrchen gegebene
Trennungseinrichtung
verbleibt üblicherweise auf dem Boden
derselben. Deshalb ist ein größerer Unterschied
hinsichtlich der relativen Dichte zwischen der
Trennungseinrichtung und dem Klumpen oder den Blutzellen vorteilhaft da
durch, insofern als die zentrifugierte
Trennungseinrichtung in den Röhrchen leichter und
schneller aszendieren kann. Andererseits schließt eine
solche Trennungseinrichtung, wie die mit einer relativen
Gesamtdichte von nicht über 1,035, deren Fraktion ein, die
eine relative Dichte von sehr viel weniger als 1,035
aufweist. Diese Fraktion kann in unerwünschter Weise von
der Einrichtung in die zentrifugalmäßig getrennte
Serumphase oder Plasmaphase wandern.
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Neben der vorstehend beschriebenen relativen Dichte
besitzt die Bluttrennungseinrichtung, die aus dem gelartigen
Material und der festgelegten Menge an Thixotropiermittel
zusammengesetzt ist, vorzugsweise eine Viskosität von
100.000 - 400.000 mPa.s (cP) bei 25ºC (wenn in der
gleichen Weise gemessen, wie für die untenstehenden Beispiele
beschrieben).
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Die relative Dichte ebenso wie die Viskosität der
Trennungseinrichtung können erforderlichenfalls eingestellt
werden durch das weitere Hinzufügen einer Menge einer
anorganischen Substanz, wie Titandioxid oder
Calciumcarbonat.
Beispiele
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Die folgenden Beispiele sind nur als Beispiele zu
verstehen, ohne die Absicht, den Umfang der Erfindung darauf zu
beschränken.
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Die Viskosität in den Beispielen wurde unter Verwendung
eines "E-Typ-Viskometers" gemessen, bei dem es sich um ein
Rotations-Viskometer (mit einem Kegelwinkel von 3º und
einem
Durchmesser von 28 mm, hergestellt von TOKYO KEIKI
CO., LTD.) handelt. Die relative Dichte wurde gemäß der
Kupfer(II)-sulfatmethode unter Verwendung von Kupfer(II)-
sulfatlösungen unterschiedlicher Konzentrationen gemessen.
Ein Tropfen jeder Probe wurde in die Lösungen gegeben, um
festzustellen, welche der Lösungen den Tropfen weder zur
Oberfläche aufsteigen noch zum Boden absinken läßt. Die so
gefundene Lösung sollte die gleiche relative Dichte
aufweisen wie die geprüfte Probe.
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-- Herstellung der Copolymeren --
Copolymer Nr. 1
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Das Copolymere von Sebacinsäure kann nach irgendeinem im
Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden.
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Die Polymerisation wurde in einem mit vier Öffnungen
versehenen Gefäß, umfassend einen Rührer, ein Thermometer,
ein N&sub2;-Gaseinleitungsrohr und eine Vigreaux-Kolonne,
durchgeführt. Diese Vigreaux-Kolonne von mittlerer Länge
umfaßte ihrerseits einen Destillationskopf und einen
Kühler, der ein Thermometer und ein Auffanggefäß enthielt.
Der Kühler wurde so angeordnet, um Wasser und/oder einen
Anteil des überschüssigen Diols unter Atmosphärendruck
oder reduziertem Druck abzudestillieren. Die in diesem
Verfahren involvierten Reaktanten sind wie folgt.
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202 g Sebacinsäure, 89 g 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und
16 g 1,2-Propandiol wurden in den mit vier Öffnungen
versehenen Kolben gegeben, wodurch ein Reaktionsgemisch
gebildet wurde. Dieses Gemisch wurde auf etwa 225ºC unter
kontinuierlichem Entfernen von Wasser erhitzt,
währenddessen die Dampftemperatur nahezu konstant gehalten
wurde, daß sie in einen Bereich von etwa 100 bis 120ºC
fällt. Nach Feststellung einer reduzierten Geschwindigkeit
der Wassererzeugung nach etwa vier Stunden, ausgehend vom
Start der Reaktion, wurde eine kleine Menge einer
Titanverbindung als Veresterungskatalysator (mit einem Anteil
entsprechend 0,005% des Anfangsgewichts der Reaktanten)
zugesetzt. Gleichzeitig wurde der Druck des
Reaktionssystems auf 933 bis 1333 kPa (70 bis 100 mmHg) erniedrigt,
und die Umsetzung wurde für fünf Stunden unter diesen
Bedingungen fortgeführt. Im Anschluß an diese Phase des
Verfahrens wurde der Druck unter 67 kPa (5 mmHg) für eine
weitere Umsetzung für 3 Stunden erniedrigt. Ein
hochviskoses Produkt wurde aus dem Kolben ausgetragen und auf
Raumtemperatur gekühlt unter Erhalt einer Ausbeute von 98%.
Die Produktviskosität lag bei 35.000 mPa.s (cP), und die
relative Dichte betrug 1,041 bei 25ºC, wobei das Produkt-
Molekulargewicht bei 3800 lag.
Copolymeres Nr. 2
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202 g Sebacinsäure, 87 g 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und
15 g 1,2-Propandiol wurden in den mit vier Öffnungen
versehenen Kolben unter Bildung eines weiteren
Reaktionsgemisches gegeben. Die Umsetzung unter Herstellung eines
Copolymeren wurde in der gleichen Weise wie für das Copolymere
1 beschrieben durchgeführt, ausgenommen, daß die
Gesamtreaktionszeit 15 Stunden, einschließlich der letzten Phase
über 3 Stunden mit einem bei 20 kPa (1,5 mmHg) gehaltenen
Druck, betrug. Die Ausbeute des auf diese Weise erhaltenen
Copolymeren Nr. 2 lag bei 95%, seine Viskosität betrug
150.000 mPa.s (cP) mit einer relativen Dichte von 1,041
bei 25ºC, wobei sein Molekulargewicht bei 6600 lag.
Copolymeres Nr. 3
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202 g Sebacinsäure, 88 g 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol und
16 g 1,2-Propandiol wurden in den mit vier Öffnungen
versehenen Kolben gegeben unter Bildung eines weiteren
Reaktionsgemisches. Die Reaktion zur Herstellung eines
Copolymeren wurde in der gleichen Weise wie für das
Copolymere
Nr. 1 durchgeführt, ausgenommen, daß die Gesamtreak
tionsdauer 15 Stunden, einschließlich der letzten Phase
über 3 Stunden mit einem bei 20 kPa (1,5 mmHg) gehaltenen
Druck, betrug. Die Ausbeute des auf diese Weise erhaltenen
Copolymeren Nr. 3 betrug 95%, seine Viskosität lag bei
68.000 mPa.s (cP) mit einer relativen Dichte von 1,041 bei
25ºC, wobei sein Molekulargewicht bei 4400 lag.
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-- Herstellung der Bluttrennungseinrichtung --
Beispiel Nr. 1
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Dieses Beispiel der Bluttrennungseinrichtung wurde durch
Vermischen von 2 Gew.-Teilen Stearamid (enthaltend einen
kleinen vermischten Anteil von Palmitamid) mit 100 Gew.-
Teilen des Copolymeren Nr. 1 hergestellt. Beispiel Nr. 1
zeigte eine Viskosität von 140.000 mPa.s (cP) und eine
relative Dichte von 1,043 bei 25ºC.
Beispiel Nr. 2
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3 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copolymeren Nr. 1 vermischt, um das Beispiel Nr. 2 der
Bluttrennungseinrichtung mit einer Viskosität von 187.000
mPa.s (cP) und einer relativen Dichte von 1,042 bei 25ºC
zu erhalten.
Beispiel Nr. 3
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2 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copoylmeren Nr. 2 vermischt, um Beispiel Nr. 3 der
Bluttrennungseinrichtung mit einer Viskosität von 260.000 mPa.s
(cP) und einer relativen Dichte von 1,041 bei 25ºC zu
erhalten.
Beispiel Nr. 4
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3 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copolymeren Nr. 3 vermischt, um Beispiel Nr. 4 der
Bluttrennungseinrichtung mit einer Viskosität von 156.000 mPa.s
(cP) und einer relativen Dichte von 1,042 bei 25ºC zu
ergeben.
Beispiel Nr. 5
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4 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copolymeren Nr. 3 vermischt, um Beispiel Nr. 4 der
Bluttrennungseinrichtung mit einer Viskosität von 187.000 mPa.s
(cP) und einer relativen Dichte von 1,042 bei 25ºC zu
ergeben.
Referenz Nr. 1
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0,01 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copolymeren Nr. 3 vermischt, um eine Referenz der
Bluttrennungseinrichtung mit einer Viskosität von 80.000 mPa.s
(cP) und einer relativen Dichte von 1,041 bei 25ºC zu
ergeben.
Referenz Nr. 2
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10 Gew.-Teile Stearamid wurden mit 100 Gew.-Teilen des
Copolymeren Nr. 2 vermischt, um eine weitere Referenz mit
einer Viskosität von 460.000 mPa.s (cP) und einer
relativen Dichte von 1,044 bei 25ºC zu ergeben.
Referenz Nr. 3
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4 Gew.-Teile Stearamid ebenso wie 4 Gew.-Teile feines
Siliciumdioxid ("Aerosil R972", eine Warenbezeichnung von
Nippon Aerosil Co., Ltd.) wurden mit 100 Gew.-Teilen eines
Copolymeren von α-Olefin und Maleinsäure vermischt, um
noch eine weitere Referenz mit einer Viskosität von
360.000 mPa.s (cP) und einer relativen Dichte von 1,039
bei 25ºC herzustellen.
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-- Vergleich der Beispiele mit den Referenzen --
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Beispiele Nrn. 1 - 5 ebenso wie die Referenzen Nrn. 1 - 3
wurden auf ihre Stabilität während Lagerung und ihre
Fähigkeit der Aufteilung der Blutphasen geprüft.
(1) Stabilität während Laperung
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Es wurden Blutsammel/-trennungs-Röhrchen aus Glas und
solche aus Polyethylenterephthalat mit einem Innendurchmesser
von 13,6 mm verwendet. Eine kleine Menge der
Bluttrennungseinrichtung aus dem "Beispiel" oder der "Referenz"
mit einem Gewicht von 1,5 g wurden in jedes Röhrchen
gegeben, und nach dem Halten bei 25ºC für 24 Stunden wurde der
"Fließabstand" der Mittel bei verschiedenen Temperaturen
gemessen. Der "Fließabstand" ist ein Abstand zwischen
einer Anfangsposition der Bluttrennungseinrichtung und einer
Endposition derselben, die nach Ablauf von festgelegten
Stunden der Lagerung gemessen wurde. Ein Ergebnis dieses
Tests ist in Tabelle 1 dargestellt.
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Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, war die
erfindungsgemäße Bluttrennungseinrichtung stabiler, selbst bei
Lagerung über einen langen Zeitraum und weniger fließfähig
beim Transport oder sonstiger Handhabung als die durch die
Referenzen vertretenen bekannten
Bluttrennungseinrichtungen.
Tabelle 1
Fließabstand (mm)
Glas
PET (*)
Material des Rörchens
Temperatur und Zeitdauer der Lagerung
40ºC für 336 h
60ºC für 72 h
40ºC für 336 h
60ºC für 72 h
Beispiele
Referenzen
Bemerkung "PET" = Polyethylenterephthalat
(2) Fähigkeit zur Teilung der Blutphasen
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Es wurden in gleicher Weise Blutsammel/-trennungs-Röhrchen
aus Glas oder Polyethylenterephthalat mit einem
Innendurchmesser von 13,6 mm verwendet. Eine kleine Menge der
Bluttrennungseinrichtung des "Beispiel" oder der
"Referenz" mit einem Gewicht von 1,7 g wurde in jedes
Röhrchen gegeben und darin bei 25ºC für 24 Stunden nach
Lagerung bei 40ºC für 336 Stunden gehalten.
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9 ml Humangesamtblut wurde in jedes Röhrchen gegeben, und
nach der vollständigen Koagulation desselben wurden sie
mit 1300 G für 10 Minuten zentrifugiert ("G" ist die
Erdbeschleunigung).
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Leistungsvermögen oder Fähigkeit der Bluttrennungseinrich
tung wurde gemäß den folgenden Punkten entsprechend den
nachstehend angegebenen Standards untersucht.
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Der hierin verwendete Ausdruck "Aszendierfähigkeit"
kennzeichnet das Ausmaß, mit dem die Bluttrennungseinrichtung
in dem zentrifugierten Sammelröhrchen, das zuvor mit einer
vorgegebenen Menge an menschlichem Blut gefüllt worden
war, aufsteigen kann. Ein Bewertungssymbol "+++"
("ausgezeichnet") wurde einer Trennungseinrichtung
zugeteilt, welche in dem Blutsammelröhrchen vollständig
aufgestiegen war, während ein weiteres Symbol "++" ("gut")
bedeutet, daß eine kleine Menge der Einrichtung auf dem
Röhrchenboden zurückgeblieben war. Ein weiteres
Bewertungssymbol "+" ("schlecht") bedeutet, daß eine
signifikante Menge der Bluttrennungseinrichtung auf dem Boden
zurückgeblieben war, während noch ein weiteres Symbol "±"
("schlechter") das sehr unbefriedigende Aufsteigen der
Trennungseinrichtung, welche vollständig auf dem
Röhrchenboden verblieben war, kennzeichnet.
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Die "Stabilität der Trennbarriere" zwischen dem Serum und
dem Klumpen wurde, bezogen auf den Zustand der an der
Röhrchenwand anklebenden Barriere, nachdem 24 Stunden seit
dem Zentrifugal-Trennungsverfahren vergangen waren,
beurteilt. In gleicher Weise wie bei der
"Aufsteig"-Eigenschaft kennzeichnen die Bewertungssymbole
("ausgezeichnet"), "++" ("gut"), "+" ("schlecht") bzw. "±"
("schlechter") die perfekt anhaftende Barriere, die
teilweise gelöste Barriere, die signifikant gelöste
Barriere bzw. die vollständig gelöste Barriere.
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Die "freigesetzte Menge an öliger Substanz" aus der
Trennungseinrichtung wurde durch Beobachtung der
Serumoberfläche untersucht.
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Die "Rötlichkeit" des Serums wurde geprüft, um zu bestim
men, ob oder ob nicht irgendeine signifikante Anzahl an
Blutzellen im Serum zurückgeblieben waren, und auch um zu
bestimmen, ob oder ob nicht Hämolyse stattgefunden hatte.
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Die Testergebnisse sind in den Tabellen 2 bzw. 3 für die
Glasröhrchen und für die Polyethylenterephthalat-Röhrchen
dargestellt.
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Aus den Tabellen 2 und 3 ist ersichtlich, daß bei dem
Blutphasentrennungs-Arbeitsgang unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Trennungseinrichtung nicht nur die
Aufsteigfähigkeit, sondern auch die Stabilität der
Trennbarriere ausgezeichnet und zufriedenstellend sind. Zusätzlich
wurden weder irgendein Anteil an freigesetzter öliger
Substanz noch irgendein Ausmaß an Hämolyse oder irgendeine
Anzahl an in dem Serum zurückgebliebenen Blutzellen
beobachtet.
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Aus dem Vorstehenden ist es nun offensichtlich, daß die
durch die Erfindung bereitgestellte
Bluttrennungseinrichtung vorteilhaft hinsichtlich ihrer hohen
Trennungsfähigkeit und hinsichtlich ihrer guten Stabilität, die durch
eine Langzeitaufbewahrung oder dergleichen nicht
beeinflußt wird, ist. Die erf indungsgemäße
Bluttrennungseinrichtung bewegt sich weder in negativer Weise in den
Sammelröhrchen während des Transports derselben, noch
verändert sie sich hinsichtlich ihrer minimalen Scherspannung
und ihrer Aufsteigeigenschaft bei dem Zentrifugalverfahren
und erhält so ihre hohe Fähigkeit zur Trennung der
Blutphasen aufrecht. Des weiteren ist die Trennungseinrichtung
inert gegenüber Blut, so daß Blut weder absorbiert wird,
noch daß Hämolyse durch die Einrichtung verursacht wird.
Bestrahlungssterilisation unter Verwendung von
Gammastrahlen oder dergleichen gibt keinen Anlaß zu irgendeiner
physikalischen oder chemischen Veränderung der
Trennungseinrichtung. Des weiteren setzt die Trennungseinrichtung
keinerlei ölige Substanz frei, welche einen unerwünschten
Einfluß auf die Arbeitsweise der Prüfgeräte ausübt.
Tabelle 2
Aszendierbarkeit
Stabilität der Verteilung
Freigesetzte ölige Substanz
Rötlichkeit des Serums
Beispiele
Referenzen
Null
Vorhanden
Nein(*)
Nein
Ein wenig
Bemerkungen: "Nein" = kein Vermischen der Blutzellen in das Serum
+++ = ausgezeichnet
++ =
gut
+ = schlecht
+ = schlechter
Tabelle 3
Aszendierbarkeit
Stabilität der Verteilung
Freigesetzte ölige Substanz
Rötlichkeit des Serums
Beispiele
Referenzen
Null
Vorhanden
Nein(*)
Nein
Ein wenig
Bemerkungen: "Nein" = kein Vermischen der Blutzellen in das Serum
+++ = ausgezeichnet
++ = gut
+ = schlecht
+ = schlechter