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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen eines abgewinkelten Montagearins für eine Sonnenblende,
die mit elektrischem Strom über wenigstens zwei Leitungen
versorgt wird.
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Fur Kraftfahrzeug-Insassenräume sind Sonnenblenden mit
Makeup-Spiegeln bekannt, welche mit Lampen beleuchtbar sind, die
über zwei elektrische Leiter gespeist werden, welche
ihrerseits an im Dach unsichtbar verlegte Zuführleitungen
angeschlossen sind. Diese Leiter können neben dem Montagearm für
die Sonnenblende verlegt sein, jedoch ist es vom ästhetischen
Standpunkt her vorzuziehen, sie durch Hindurchführen durch
den Montagearrn den Blicken zu entziehen (sh. z.B. DE-A-3 338
279). Aus diesem Grunde wird der Montagearm einer mit
elektrischem Strom gespeisten Sonnenblende gewöhnlich durch
Umgießen eines Einsatzteils mit einem Kunststoff hergestellt.
Dieses Einsatzteil kann ein hohles Rohr sein, in dessen Kanal
wenigstens ein elektrischer Leitungsdraht verlegt wird. Das
Rohr ist im allgemeinen aus Metall und kann die Rolle des
weiten, an Masse angeschiossenen Leiters übernehmen.
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Die Verdrahtung dieses Montagearms bietet jedoch
Schwierigkeiten, denn der Montagearm ist abgewinkelt, um eine Drehung
der Sonnenblende uin eine waagerechte Achse und ihre
Schwenkung um eine senkrechte Achse zu ermöglichen.
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Das hohle Einsatzteil muß also vor seinem Umgießen
abgewinkelt werden, wodurch Falten und Einschnürungen am Kanalknie
hervorgerufen werden können. Daraus ergeben sich
Schwierigkeiten beim Verlegen des oder der Leitungsdrähte, ja auch
Fertigungsausschuß. Die auf diese Weise hergestellten
Montagearme haben eine hohen Gestehungspreis wegen der notwendigen
Arbeitsgänge zum Herstellen der Einsatzteile, ihrer
Abwinklung und der Verlegung der Leitungsdrähte. Hierzu kommen noch
die Kosten der Verbinder zum Anschließen der Endstücke des
Einsatzteils einerseits an die Lampe und andererseits an
Masse oder an einen Zuführdraht.
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Die Herstellung des Montagearms durch Umgießen eines massiven
metallischen Einsatzteils mit einem Kunststoff ist ebenfalls
bekannt. Dieses Einsatzteil bildet einen der Leiter für die
elektrische Versorgung der Sonnenblende. Der zweite Leiter
ist in diesem Falle an der anderen Tragstange der
Sonnenblende vorgesehen, welche letztere an ihrem dem Montagearm
abgewandten Endstück durch Zusammenwirken mit einer mit dem
Dach fest verbundenen Klemmhülse, die Mittelhaken genannt
wird, hält.
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Diese Lösung hat den Vorteil, einen besonders stabilen
Montagearm zu schaffen, hat aber den Nachteil, daß zwischen der
genannten Stange und der genannten Klemmhülse ein
einwandfreier elektrischer Kontakt erforderlich ist, wenn der
Makeup-Spiegel beleuchtet werden soll, und daß die
Beleuchtungseinrichtung für die Sonnenblende außer Betrieb ist, wenn die
stange mit dieser Klemmhüise nicht zusammenwirkt. Diese
Anordnung der anderen Tragstange erhöht den Gestehungspreis in
bedeutendem Maße.
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Es ist bereits bekannt, die derzeitigen abgewinkelten
Montagearme durch Umgießen eines hohlen oder massiven Einsatzteils
mit einem Kunststoff herzustellen. Das Einsatzteil wird in
die Höhlung des Formwerkzeuges eingesetzt und durch mit dem
Wormwerkzeug fest verbundene Stifte im Abstand von den Wänden
gehalten. Diese Stifte erhöhen die Fertigungskosten des
Formwerkzeuges und erzeugen in der Außenwand des fertigen
Montagearms offene Schlitzer welche die mechanische Festigkeit des
Montagearms verringern.
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Es sind ebenfalls Verfahren zum Umhüllen flexibler
elektrischer Drähte mit einer Isolierschicht bekannt. Bei diesen
Verfahren werden die zu umhüllenden Drähte kontinuierlich
abgewickelt und während des Umhüllungsschrittes gerade und
gespannt gehalten, damit die isoliermasse die gesamte
Seitenfläche des Drahtes mit einer im wesentlichen homogenen Dicke
bedeckt. Diese Vorgehensweisen können für das Umgießen der
flexiblen elektrischen Drähte für die Herstellung der
erfindungsgemäßen abgewinkelten Montagearme nicht angewandt
werden, weil die im Formwerkzeug abgewinkelten Drähte nicht
unter Zugspannung gehalten werden können. Sicher könnte man ein
Formwerkzeug mit mehrfachen Führungen zum Halten der Drähte
im Abstand von den Wänden vorsehen. In diesem Falle aber
hätte der fertige Montagearm eine zu große Anzahl Schlitze und
wurde zu zerbrechlich werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Herstellen eines abgewinkelten Montagearms für einen mit
elektrischem Strom über zwei im genannten Montagearm verlegte
leitungen in einfacher und wirtschaftlicher Weise zu
schaffen. Die Sonnenblende kann mit einem beleuchtbaren Spiegel
oder mit einem beliebigen anderen elektrischen Zubehör
versehen sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
wenigstens ein Abschnitt der genannten Leitungen mit einem
Kunststoff in zwei Arbeitsschritten umgossen wird, wobei in einem
ersten Arbeitschritt ein Abschnitt von Leiterin mit einem
Kunststoff diese verbindend 50 umgossen wird, daß ein
Montagearm-Rohling entsteht, von dem wenigstens ein erster Teil
einen Querschnitt hat, der kleiner ist als der entsprechende
Querschnitt des genannten Montagearms, und ein zweiter Teil
einen Querschnitt hat, der gleich ist dem entsprechenden
Querschnitt des genannten Montagearms, wobei dieser zweite
Teil es ermöglicht, den Rohling während eines zweiten Umgieß-
Arbeitsschrittes in einem zweiten Formwerkzeug zu halten.
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Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung ist
der im zweiten Arbeitsschritt verwendete Kunststoff von dem
tm ersten Arbeitsschritt verwendeten Kunststoff verschieden.
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Die Leitungsdrähte können ohne besondere Sorgfalt in das
erste Formwerkzeug eingesetzt werden. Der Rohling kann an
seinein Außenwänden Bereiche aufweisen, in denen einer der Leiter
sichtbar ist, jedoch ist dies nicht besonders wichtig, denn
dieser starre Rohling wird im folgenden Arbeitsschritt in
gleicher Weise wie das Einsatzteil des gegenwärtigen
Montagearms umgossen.
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Vorteilhafterweise werden die Endstücke des genannten
Montagearms im ersten Arbeitsschritt hergestellt, und das Umgießen
des abgewinkelten Teils wird im zweiten Arbeitschritt
beendet.
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Dies ermöglicht die Verwendung von Formwerkzeugen, die zum
Abstützen des Rohlings im zweiten Umgieß-Arbeitsschritt keine
Stifte benötigen, weil die Endstücke des Montagearms bereits
fertiggestellt sind und es ermöglichen, den Rohling im
zweiten Formwerkzeug während des zweiten Umgieß-Arbeitschrittes
zu halten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich beim Lesen der nachstehenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, in denen zeigt:
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Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der durch zwei Leiter mit
elektrischem Strom versorgten Sonnenblende,
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Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Montagearm für
Sonnenblenden, bei dem zwei getrennte elektrische Drähte von
dem den Montagearm bildenden Kunststoff umhüllt
sind,
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Fig. 3 eine Schnittansicht gemäß der Linie III-III in Fig.
2,
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Fig. 4 einen erfindungsgemaßen Montagearm für
Sonnenblenden, bei dem ein Koaxialkabel vom Kunststoff
umhüllt ist,
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Fig. 5 eine Schnittansicht gemäß der Linie V-V in Fig. 4,
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Fig. 6 einen erfindungsgemaßen Montagearm für
Sonnenblenden, bei dem zwei metallische Lamellen in den
Kunststoff eingebettet sind,
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Fig. 7 eine Schnittansicht gemäß der Linie VII-VII in Fig.
6,
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Fig. 8 eine Darstellung des ersten Formwerkzeuges zum
Ausbilden eines Rohlings des Montagearms,
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Fig. 9 den im ersten Umgieß-Arbeitsschritt erzielten
Rohling,
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Fig. 10 das zweite Formwerkzeug zum Umgießen des Rohlings
gemäß Fig. 9, und
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Fig. 11 den im zweiten Umgieß-Arbeitsschritt erzielten
Montagearm.
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Fig. 1 zeigt eine Sonnenblende 1 für einen
Kraftfahrzeug-Insassenraum mit einem Make-up-Spiegel 2, der zumindest in der
gegen die Windschutzscheibe 3 umgeklappten Stellung mit einer
Lampe 4 beteuchtet werden kann, die durch zwei Leiter 5 und 6
gespeist wird. Die Leiter 5 und 6 sind ihrerseits mit
Zuführdrähten und 8 verbunden die im Dach 9 versteckt
angeordnet sind. Die Sonnenblende 1 ist an einem ihrer Endstücke
10 durch den waagerechten Schenkel 11 eines abgewinkelten, L-
formigen Montagearms 12 abgestützt, dessen senkrechter
Schenkel 13 an einer am Dach 9 befestigten Halterung 14 schwenkbar
angeordnet ist, und am anderen Endstück 15 durch eine
Tragstange 16, die in eine mit dem Dach 9 fest bzw. einstückig
verbundene Klemmhülse 17 einrastbar ist. Die Sonnenblende 1
kann sich um den waagerechten Schenkel 11 des Montagearms 12
drehen und entweder in der gegen die Windschutzscheibe 3
umgeklappten Stellung oder in hochgeklappter Stellung aufgrund
von Blattfedern 18 festgehalten werden, die mit einer an der
Wand des waagerechten Schenkels 11 des Montagearms 12
ausgebildeten Anflächuing zusammenwirken.
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Aus ästhetischen Rücksichten verlaufen die Leiter 5 und 6 in
der Mitte des Montagearins 12. Die außerhalb des Montagearms
12 gelegenen Abschnitte 5a, 5b, 6a, 6b dieser Leiter 5 und 6
sind von flexiblen elektrischen Drähten gebildet, die von
einer isolierenden Umhüllung 21 umschlossen sind.
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Die Abschnitte 5c und 6c der Leiter 5 und 6, die im
Montagearm 12 verlegt sind, sind erfindungsgemäß mit dem Montagearm
12 dadurch eng verbunden, daß letzterer durch Umgleßen der
genannten Abschnitte 5c und 6c mit einem Kunststoff
hergestellt ist.
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Die Abschnitte 5c und 6c können von einem beliebigen Typ
eines blanken oder elektrisch isolierten elektrischen Leiters
gebildet sein.
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Wenn die Abschnitte 5c und 6c vom Typ eines blanken
elektrischen Leiters sind, können sie, wie in den Fig. 6 und 7
dargestellt, von Kupferlamellen gebildet sein, die abgewinkelt
und voneinander getrennt in ein zweckdienliches Formwerkzeug
eingesetzt werden, in das der den Montagearm 12 bildende
Kunststoff eingespritzt wird. Die Abschnitte 5a, 5b, 6a, 6b
werden dann durch Verbinder 21A an den Endstücken der
Kupferlamellen befestigt,
die aus dem Kunststoff an den freien
Enden der Schenkel 11 und 12 herausragen.
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Sind die Abschnitte 5c und 6c vom Typ eines elektrisch
isolierten Leiters, ist es ratsam, diese Abschnitte 5c und 6c
mit den zugehörigen Abschnitten 5a, 5b und 6a, 6b den ein und
denselben elektrisch isolierten elektrischen Draht bilden zu
lassen.
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In diesem Fall können die beiden Leiter 5 und 6, wie in den
Fig. 2 und 3 dargestellt, von zwei isolierten und flexiblen
elektrischen Drähten gebiLdet sein, deren isolierende
Umhüllung 21 so vorgesehen ist daß sie die Temperaturen beim
Einspritzen des Kunststoffs aushält.
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Sie können, wie in Fig. 4 sind 5 dargestellt, auch die Form
eines Koaxialkabels haben. Der Mantel dieses Kabels ist
vorzugsweise aus Metall und kann von einer Drahtlitze gebildet
sein, welche den zweiten Leiter 6 bildet.
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Das Umgießen der Abschnitze 5c und 6c der Leiter 5 und 6 wird
vorzugsweise durch doppeltes Umgießen dieser Abschnitte 5c
und 6c so ausgeführt, daß in einem Zwischenschritt ein
Rohling 22 entsteht, von den zumindest der abgewinkelte
Abschnitt einen kleineren Querschnitt als der Montagearm 12
hat.
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Die Fig. 8 und 10 zeigen iie in jedem Umgieß-Arbeitsschritt
verwendeten Formkästen. Wie Fig. 8 zeigt, hat die Formhöhlung
23 des ersten Formwerkzeuces 24 in ihrem abgewinkelten
Mittelbereich 25 einen kleineren Querschnitt als der
herzustelende Montagearm 12.
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Dieses erste Formwerkzeug 24 ermöglicht die Herstellung des
in Fig. 9 dargestellten Rohlings, an dem zu erkennen ist, daß
die Endstücke 11a und 13a der Schenkel 11 und 13 exakt die
Abmessungen der Enden der Schenkel 11 und 13 haben. Im
abgewinkelten zwischenabschnitt 26 können die Leiter 5 und 6
freiliegen. Die Leiter 5 und 6 werden in dieser Formhöhlung
23 ohne besondere Sorgfalt angeordnet und können die den
abgewinkelten Bereich der Formhöhlung 23 begrenzenden Wände
berühren.
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Das in Fig. 10 dargestellte zweite Formwerkzeug 27 weist eine
Formhöhlung 28 auf, deren Abmessungen mit denen des
Montagearms 12 übereinstimmen. Der mit dein ersten Formwerkzeug 24
erzielte Rohling 22 wird in diesem zweiten Formwerkzeug 27
umgossen. Die Endstücke 11a und 13a des Rohlings ermöglichen
es, den Zwischenabschinitt 26 des Rohlings 22 im Abstand von
den die Formhöhlung 28 begrenzenden Wänden zu halten. In den
abgewinkelten Bereich 30 der Formhöhlung 28 wird ein
Kunststoff eingespritzt, dessen Zusammensetzung von der des den
Rohling 22 bildenden Kunststoffs verschieden sein kann,
wodurch sich der in Fig. 11 dargestellte Montagearm 12 erzielen
läßt.