DE690254C - Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen - Google Patents
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- C09B35/02—Disazo dyes
- C09B35/039—Disazo dyes characterised by the tetrazo component
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Description
Es wurde gefunden, daß säurewalkechte Azofarbstoffe von sehr guter Lichtechtheit.
erhalten werden, wenn man 1 " Mol einer
tetrazotierten Diammodiphenyldisulfoinsäure oder einer diazotierten Monoacyldiamiinodi-■phenyldisulfonsäure
mit 1 Mol eines mindestens eine Sulfonsäuregrappe enthaltenden
i-Aryl^-methyl-s-pyrazolons, Naphthols, Arylaminonaphthols
oder Acylaminonaphthols und, gegebenenfalls nach Verseifung und Weiterdiazotierung
des entstandenen Monoazofarbstoffes, mit 1 Mol eines Phenols oder
dessen carbonsäuregruppenfreien " Abkömmlingen kuppelt und die so erhältlichen Dis-
azofarbstoffe mit Ärylsulfonsiäurehalogeniden unter solchen Bedingungen behandelt, daß
mindestens die phenolische Hydroxylgruppe verestert wird.
Man kann auch so verfahren, daß man ι Mol 'einer Diamino diphenyldisiufotnsäure
imonodiazotiert, die Diazoverbindung mit 1 Mol ■einer -der obengenannten Azokomponenten
vereinigt, die Aminoazoverbindung nochmals däazotiertj die Diazoverbindung mit 1 Mol
einer von der ersten Azokompoinente verschiedenen Azokomponente vereinigt und die so
erhältlichen Disazofarbstoffe unter solchen Bedingungen mit Arylsulfonsäurehalogeniden
behandelt, daß mindestens "die phenolische Hydroxylgruppe verestert wird.
Die neuen Disazofarbstoffe übertreffen die aus den Patentschriften 54084, 163 142 und
261047 und der amerikanischen Patentschrift,
ι 792355 bekannten unsymmetrischen
Disazofarbstoffe in der Lichtechtheit und in 3S
der Säurewalkechtheit ihrer Wollfärbungen, Sie sind* ferner bedeutend lichtechter als
die aus den Patentschriften 268 067 und
543 041 bekannten Disazofarbstoffe.
40 Beispiel 1
37,2 g" 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethyldiphenyl-6j
6'-disulfonsäure werden mit 200 ecm Wasser verrührt und bei 15 bis 200 C mit
einer Lösung von 6,9 g -Natriumnitrit versetzt.
Nachdem das Natriumnitrit verbraucht ist, gibt man Salzsäure bis zur kongosauiren·
Reaktion zu, wobei die braune Lösung fast farblos wird·. Die Lösung der Diazoverbindung
läßt man unter Rühren zu einer auf o° C" abgekühlten Lösung von 9,4 g Phenol
und 50 g Natriumcarbonat in 200 ecm Wasser einfließen. Die Kupplung findet augenblicklich
statt. Der Farbstoff wird dann in üblicher Weise durch Aussalzen oder Aussäuern
als gelber Kristallbrei abgeschieden,
in 500 ecm 3prozentiger Natriumchloridlösung unter Zusatz von Natronlauge bis; zur
schwach alkalischen Reaktion gelöst und die Lösung bei etwa 700C kongosauer gestellt.
Das saure Natriumsalz kristallisiert sofort in gut ausgebildeten gelben Prismen aus, die
man infolge ihrer Schwerlöslichkeit schon aus der warmen Mutterlauge ohne nennenswerte
Verluste absaugen kann. 49)9 S des sauren Natriumsalzes; des
Aminoazofarbstoffs werden in 200 ecm Wasser unter Zusatz von Natronlauge bis· zur schwach
alkalischen Reaktion gelöst und mit 6,9 g
Natriumnitrit versetzt. Diese Lösung läßt man dann unter Rühren zu 30 ecm konzentrierter
Salzsäure fließen, die man vorher mit Wasser auf etwa 150 ecm verdünnt hat,
und hält dabei die Temperatur auf 10 bis 20° C. Die Diazoverbindung fällt sofort als
dunkles Kristallpulver aus und kann abgesaugt werden. Die Aufschwemmung der
Diazoverbindung gibt man dann bei o° C zu einer Lösung von 32,3 g i-(4'-Sulfo-2',
5' -<dichlorphenyl) - 3 -methylpyrazolon, die überschüssiges1 Natriumcarbonat enthält. Nach
beendeter Kupplung salzt man den in schönen Prismen kristallisierenden Farbstoff aus und
behandelt ihn in Gegenwart von Natriumbicarbonat mit 4-Methylbenzol- i-sulfonsäurechlorid
bis zum Verschwinden der Säureempfindlichkeit. Man erhält den im Phenolrest
veresterten Disazofarbstoff, der Wolle und Haar in säurewalkechten und lichtechtein,
reinen gelben Tönen färbt".
Bei Verwendung von 4, ^-Diaminodiphenyl-
2, 2'-disulfonsäure an Stelle der 4, 4'-Diamino-
3, 3'-dirnethyldiphenyl-6, 6'-disulfonsäure wird ein noch grünstichiger färbender Disazofarbstoff
erhalten.
Kuppelt man die nach Beispiel 1, Absatz 2, hergestellte Diazoverbindung mit 31,5g
2 - Phenylamino- 8 -oxynaphthalin- 6-siulf onsäure
bei Natriumcarbonatüberschuß, so erhält man einen Farbstoff, der nach Überführung
in den p-Toluolsulfonsäureester Wolle
in licht- und säurewalkechten braunen Tönen färbt.
43,2 g 4, 4'-Diaminodiphenyl-5, 5'-dicarbonsäure-2,2'-disulfonsäure
werden in Wasser und Natronlauge gelöst und in üblicher Weise mit 13,8g Natriumnitrit und Salzsäure diazotiert.
Zur Aufschwemmung der Diazoverbindung gibt man "eine Lösung von 30,4 g
2-0xynaphthalin-6, 8-disulfonsäure, stellt mit
Natriumcarbonat schwach alkalisch und rührt die-Mischung, bis die Tetrazoverbittdung verschwunden ist. Nach Zusatz von 10 g Phenol
und log Natriumcarbonat bildet sich aus der
vorhandenen Zwischenverbindung fast augenblicklich der- Disazofarbstoff. Man erwärmt
nun die Lösung auf 700C, versetzt mit 10
bis 150/0 Kaliumchlori'd und stellt durch
vorsichtiges Zutropfen von Salzsäure kongosauer. Beim Erkalten kristallisiert der Farbstoff
als saures Kaliumsalz in schönen Prismen aus. Man behandelt dann den Farbstoff in sodaalkalischer Lösung mit 4-Methylbenzoli-sulf
onsäurechlorid bei 50 bis 6o° C, bis eine Tupfprobe auf Papier mit Salzsäure
keinen Farbumschlag mehr zeigt, und erhält den im Phenolrest veresterten Disazofarbstoff.
Er färbt Wolle in orangen Tönen von sehr guter Säurewalkechtheit und hervorragender
Lichtechtheit. Die nachchromierte Färbung ist braun, und ausgezeichnet walk-
und lichtecht.
37,2g 4,.4'-Diamino-3,3'-dimethyldiphenyl-6,
6'-disulfonsäure werden in bekannter Weise tetrazotiert und in- Gegenwart von Natriumcarbonat
mit 30,4 g 2-Oxynaphthalin-6,8-disulfonsäure
zu der in roten Nädelchen auskristallisierenden Zwischenverbindung und nach dem Verschwinden des Tetrazokörpers
mit 9,4g Phenol zum unsymmetrischen Disazofarbstoff gekuppelt und dieser in den
p-Toluolsulfonsäureester überführt. Er färbt Wolle in reinen, gelbstichigroten Tönen von
sehr guter Licht- und Säurewalkechtheit.
Den gleichen, Farbstoff erhält man durch Kuppeln der nach Beispiel 1, Absatz 2, hergestellten
Diazoverbindung mit 30,4g 2-0xynaphthalin-6,8-disulfonsäure
und anschließender Veresterung.
Verwendet man 4,4'-Diaminodiphenyl-2,2'-disulfonsäure
als Diazokomponente, so wird eine reine orange Färbungen liefernder
Farbstoff von gleichfalls guten Echtheitseigenschaften erhalten. ·
34,4 g 4, 4'-Diaminodiphenyl-3, 3'-disulfansäure
werden tetrazotiert und nacheinander mit 30,4g 2-Oxynaphthalin-6, 8-disulfonsäure
und mit 9,4 g Phenol gekuppelt. Der entstandene Disazofarbstoff wird in den p-Toluolsulfonsäureester
übergeführt. Dieser Ester färbt- Wolle und Haar in licht- und säurewalkechten
roten Tönen.
37,2 g 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethyldiphenyl-6,
6'-disulfönsäure werden in 200 ecm Wasser unter Zusatz von Natronlauge gelöst, mit
13)8 g Natriumnitrit vermischt und durch
Eingießen, in ein Gemisch aus 400 ecm 2oO/oiger Natriumchloridlösung und 50g kon-
zentrierter Salzsäure tetrazotiert. Diese Tetrazolösung vermischt man mit einer neutralen
Lösung von 22,4 g i-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure
und stumpft die Säure durch Zusatz von Natriumcarbonat, -"bicarbonat,
Magnesiumcarbonat oder von anderen säure bindenden Stoffen ab. Nach kurzer Zeit
bildet sich, ein dicker Brei der Zwischenverbindung. Man rührt 1 bis 2 Stunden bei
ο bis s° C und tropft dann, wenn nötig, noch ■etwas verdünnte Lösung von i-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure
zu, bis die Tetrazoverbindung verschwunden ist. Hierauf gibt. man eine
Lösung von 9,4 g Phenol und iog Natriumcarbonat
zu. Die Kupplung zum Disazofarbstoff ist nach kurzer Zeit beendet. Durch
Aussalzen fällt man den Farbstoff vollständig aus und trennt ihn von der Mutterlauge durch
Absaugen. Aus ioprozentiger Natriumchloridlösung kristallisiert der Farbstoff in dunkelroten
Prismen.
Man löst den Farbstoff dann in 2 1 4- bis 5prozentiger. Natriumchloridlösung bei 50° C,
versetzt die Lösung mit 20*g Natriumbicarbonat" und dann in kleinen Teilmengen
mit 20 bis 25 g 4-Methylbenzol-1 -sulfonsäurechlorid,
bis eine Tupfprobe zeigt, daß der Farbstoff nicht mehr säureempfindlich ist. Der veresterte Disazofarbstoff kristallisiert
schon teilweise während der Umsetzung in schönen hellroten Prismen aus, die nach
dem Erkalten abgesaugt und mit verdünnter Natriumichloridlösung gewaschen werden. Der
veresterte Disazofarbstoff färbt Wolle und Haar in gut licht- und säurewalkechten roten
Tönen.
Behandelt man den unveresterten Farbstoff bei 60 bis 700Cm. Gegenwart von Natriumcarbonat
mit 50 bis 60 g 4-Methylbenzoli-sulfonsäurechlorid,
so wird sowohl die phenolische als auch die Hydroxylgruppe des Naphthalinkerns verestert, und es entsteht
ein Farbstoff, der Wolle orange färbt. Durch kurzes Erhitzen der Lösung dieses Farbstoffs
in Natronlauge zum Sieden kann die im Naphthalinkern. veresterte Hydroxylgruppe verseift
werden.
Die folgende Zusammenstellung enthält eine Reihe weiterer, nach vorliegendem Verfahren
verwendbarer Tetrazo- und Azokomp.onenten sowie die färberischen Angaben der
daraus erhältlichen Disazofarbstoffe.
5o | desgl. | Azokomponente I | desgl. | Azokomponente II, | Phenol | desgl. | desgl. | Farbton | |
nach der Kupplung ver | |||||||||
Tetrazokomponente | desgl. | ■ desgl. | estert mit 4-Methyl- | desgl. | desgl. | ||||
i- (4'- Sulfophenyl) -3 -methyl- | benzol-1 -sulfonsäure- | orange | |||||||
>5 j desgl. |
5-pyrazolon | desgl. | chlorid | i-Oxy-2-methyl- | desgl. | ||||
4,4'-Diaminodiphenyl-3,3'-di- | desgl. | benzol | gelb | ||||||
35 sulfonsäure | desgl. | desgl. | i-Oxy-3-methyl- | ||||||
4, 4'-Diamino-2, 2'-dimethyl- | ι - Oxynaphthalin - 4 - sulfon - | benzol | rot | ||||||
diphenyl-5, 5'-disulfonsäiire | Ό . desgl. | säure | desgl. | i-Oxy-3, 5-dimethyl- | |||||
4,4'-Diaminodiphenyl-3,3'-di- | benzol | scharlach | |||||||
sulfonsäure | desgl. | i-Oxy-2-methoxy- | rot | ||||||
♦° 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethyl- | benzol | scharlach | |||||||
diphenyl-6, 6'-disulfonsäure | ι - Oxynaphthalin - 3 - sulfon | 2-Acetylamino- | rot | ||||||
desgl. | säure | i-oxybenzol | scharlach | ||||||
ι - Oxynaphthalin - 3, 6 - di - | 3-Acetylamino- | rot | |||||||
45 desgl. | sulfonsäure | i-oxybenzol | scharlach | ||||||
2-AcetyIamino-8-oxynaphtha- | Phenol | rot | |||||||
desgl. | lin-6-sulfonsäure | scharlach | |||||||
i-Acetylamino-8-oxynaphtha- | rot | ||||||||
desgl. | lin-3, 6-disulfonsäure | scharlach | |||||||
rot | |||||||||
gelbstichig | |||||||||
rot | |||||||||
rot | |||||||||
rot | |||||||||
blaustichig- | |||||||||
rot |
5 | 4, 4'-Dianiino-3, 3'-dimethyl- | 1S | Azokomponente I | Azokomponente II, | Farbton | |
diphenyl-6, 6'-disulfonsäure | nach der Kupplung ver | |||||
Tetrazokomponente | estert mit 4-Metnyl- | |||||
10 4,4'-Diamino-3,3'-dimethoxy- | p-Toluolsulfonsäureester der | benzol-1 -sulfonsäure- | blaustichig - | |||
diphenyl-6, 6'-disulfonsaure | ι -Amino - 8-oxynaphthalin- | chlorid | rot | |||
4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethyl- | 3, 6-disulfonsäure | Phenol | ||||
diphenyl-6, ö'-disulfonsäure | ι - Oxynaphthalin - 4 - sulfon- | rot | ||||
desgl. | säure | |||||
2 - Qxynaphthalin - 6 - sulfon- | desgl. | gelbstichig | ||||
säure | rot | |||||
2 - Oxynaphthalin - 3, 6-di | desgl. | rot | ||||
sulfonsaure | ||||||
desgl. | ||||||
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol einer tretrazotierten DiamirLodiphenyldisulfonsäure oder einer diazotierten Monoacyldiaminodiphenyldisulfonsäure mit 1 Mol eines mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthaltenden ι -Äryl-3-methyl- 5-pyrazolons, Naphthols, Arylaminonaphthols oder Acylaminonaphthols und, gegebenenfalls nach Verseifung und Weiterdiazotierung des entstandenen Monoazofarbstofies, mit 1 Mol eines Phenols oder dessen' carbonsäuregruppettifreien Abkömmlingen kuppelt und die so erhältlichen Disazofarbstoffe mit Arylsulfonsäurehalogeniden unter solchen Be-'dingungen behandelt, daß mindestens die phenolische Hydroxylgruppe verestert wird.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen nach Patentanspruch iy dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol einer Diaminodiphenyldisulfonsäure monodiazotiert, die Diazoverbindung mit 1 Mol einer der obengenannten Azokomponenten vereinigt, die Aminoazoverbindung nochmals diazotiert, die Diazoverbindung mit ι Mol einer von der ersten Azokomponente versichiedenen.Azokomponente ve,r-■einigt und die so erhältlichen Disazofarbstoffe unter solchen Bedingungen mit Arylsülfonsäurehalogeniden behandelt, daß mindestens die phenolische Hydroxylgruppe verestert wird.
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Also Published As
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