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Gefechtsstand für Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf einen Gefechtsstand für Fahrzeuge, insbesondere £uftfahrzeuge,
bei dem der Waffenträger vermittels eines selbsttätigen Antriebes über ein selbstsperrendes
Getriebe und eine von Hand lösbare Kupplung angetrieben wird.
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Die Erfindung bezweckt, die Antriebsverbindung zwischen dem selbsttätigen
Antrieb und dem zur Verstellung des Waffenträgers dienenden Getriebeteil so auszugestalten,
daß die Bauweise und die Bedienung möglichst einfach und außerdem möglichst kleine
Abmessungen erhalten werden, was insbesondere dann wichtig ist, wenn es sich um
einen Gefechtsstand für Luftfahrzeuge handelt. Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst
durch die Verwendung eines Differentialgetriebes, das man im vorliegenden Falle
auch als Zwei-,veggetriebe bezeichnen könnte, als Kupplung in der Weise, daß die
eine Seite des Differential., Betriebes in Reihe mit dem selbstsperrenden Getriebe
liegt und die andere Seite mit einer von Hand lösbaren Sperrvorrichtung gekuppelt
ist.
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Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus def folgenden Beschreibung
des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels. Fig. i und 2 zeigen
eine der möglichen Ausbildungen eines Gefechtsstandes mit selbsttätigem Antrieb.
i ist der Waffenträger. Er ist im Ausführungsbeispiel als Wagen ausgebildet, d.
h.- mit Hilfe seitlicher Führungsrollen i" zwischen zwei Schienen 2 und 3 U-förmigen
Profils geführt. Die Schienen z und 3 verlaufen halbkreisförmig und sind mit ihren
Enden an einer Plattform oder einem Drahtring q. befestigt, der seinerseits an einem
fahrzeugfesten Ring 5 mit Hilfe von nicht näher dargestellten Rollen o. dgl. drehbeweglich
gelagert ist. Zur Verschiebung des Waffenträgers i längs der beiden Schienen 2 und
3 dient ein mit der Schiene 3 verbundener Zahnkranz 3" und ein in diesen eingreifendes
Ritzel 6, das auf der Ausgangswelle des erfindungsgemäß ausgebildeten und
mit dem Waffenträger i verbundenen Getriebes 6 sitzt. Die Eingangswelle des Getriebes
6 ist über Kegelräder 7, eine Welle 8 tmd ein zweites Kegelradgetriebe 9
mit der Achse eines Elektromotors i o gekuppelt. Die geometrische Achse des Elektromotors
fällt zusammen mit der geometrischen Achse der beiden Schienen 2 und 3. Danach ist
klar, daß bei Einschaltung des Elektromotors io sich je nach dem Drehsimi
des
Motors der Waffenträger i im einen oder anderen Sinne längs der beiden Schienen
2 und 3 bewegt. Durch Einschaltung eines zweiten, nicht näher dargestellten Antriebes
kann die Plattform .4 noch wiederum gedreht werden, so daß die Bahn, längs der der
Waffenträger i mit Hilfe des Motors io verschiebbar ist, in alle Richtungen der
durch die Plattform 4 gegebenen Ebene eingestellt werden kann.
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Fig. 3 und 4 zeigen die nähere Ausbildung des Getriebes 6 in einem
Längsschnitt. 8 ist die bereits aus Fig. i und 2 ersichtliche Welle zur Zuleitung
der Antriebsbewegung und 7 die ebenfalls aus Fig. i ersichtlichen Kegelräder. Die
Eingangswelle 6b des Getriebes ist mit einer Scheibe 6, verbunden, die mit seitlichen
Ansätzen eine mit der Welle 6d verbundene Unrundscheibe 6e trägt. Diese Teile gehören
zu dem selbstsperrenden Getriebe, d. h. zu einem Getriebe, das wohl eine über die
Welle 6b zugeleitete Drehbewegung, gleichgültig, ob diese im Uhrzeigersinne oder
entgegen dem Uhrzeigersinn verläuft, an die Welle 6d weiterleitet, aber eine Übertragung
einer Bewegung über die Welle 6,1 zur Welle 6b nicht zuläßt, vielmehr in
diesem Fall die Welle 6d sperrt. Auf die Einzelheiten dieses Getriebes braucht hier
nicht eingegangen zu werden, da es bereits den Gegenstand der Patentschrift
508 123 bildet.
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Die Ausgangswelle des selbstsperrenden Getriebes 6d ist mit der einen
Seite eines Planetenradgetriebes gekuppelt, dessen Räder ineinanderliegen. Dieses
Planetenradgetriebe ist in Fig. 5 in einem Schnitt veranschaulicht. 6 ist ein mit
der Welle 6d verbundener Exzenterzapfen. Auf ihm sind mit Hilfe eines Kugellagers
die beiden untereinander verbundenen Räder 6, und 61, drehbar gelagert. Das
erste dieser beiden Räder trägt eine Außenverzahnung, über die es mit der Innenverzahnung
-eines mit der Ausgangswelle 6k verbundenen Rades 61 in Eingriff steht. Das Rad
61, besitzt eine Außenverzahnung und steht mit dieser in Eingriff mit dem
innen verzahnten Rad 61. Dieses Rad ist auf einem gehäusefesten Teil drehbar
gelagert und trägt in der Nähe seines unteren Endes einen Kranz von Sperrzähnen
61, in die unter der Wirkung einer Feder 6" eine Sperrklinke 6"t eingreift, so daß
also normalerweise das Rad 61 arretiert ist. Die obengenannte, mit dem Rad 61 verbundene
Welle 61, trägt das Ritzel 6", das mit dem Zahnkranz 3" in Eingriff steht.
Zur Bedienung der Sperrklinke 6,n dient ein Bedienungsorgan 6", das, wie
aus dem teilweisen Schnitt nach Fig. 4 ersichtlich ist, durch den von den beiden
Kegelrädern 7 eingeschlossenen Raum hindurchgeführt ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei Einschalturig des Motors io arbeitet
dieser über die Teile 9, 8, 7, 6b, 6" 6E auf die Welle 6,1.
Bei der Bewegung
des Exzenterzapfexis 61 wälzt sich das Rad Dl auf dem feststehenden Rad
61 ab. Die dadurch herbeigeführte Drehbewegung des Rades 6J1 um den Exzenterza.pfen
6 überträgt sich auch auf das mit dem Rad 61, verbundene Rad 6,. Dieses Rad
arbeitet, wie oben erwähnt, auf das mit der Welle 6k verbundene Rad 61 und versetzt
diese beiden Teile in Drehung. Entsprechend der Geschwindigkeit dieser Drehbewegung
wälzt sich das Ritzel 6" auf dem Zahnkranz 3" ab und verschiebt dadurch den Waffenträger
i längs der durch die beiden Schienen 2 und 3 gebildeten Bahn. Bei Abscbaltung des
Motors bleiben die Teile in der erreichten Stellung stehen, da infolge der Wirkung
des selbstsperrenden Getriebes 6b bis 6e das Eigengewicht des Waffenträgers usw.
keine Verschiebung der Teile herbeiführen kann.
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Soll jedoch ohne Mitwirkung des Antriebes i o der Waffenträger längs
der durch die Schienen 2 und 3 gegebenen Bahn bewegt werden, so wird über das Bedienungsorgan
6" die Sperrklinke 6"1 entgegen der Wirkung der Feder 6" ausgehoben. In diesem Zustand
wird die bei .einer Verschiebung des Waffenträgers i über das Ritzel6" in das Getriebe
eingeleitete Bewegung über das Rad 61 leer abgeleitet. Es hat also das Bedienungspersonal
jederzeit die Möglichkeit, beim Versagen. oder einer Zerstörung des Motors io eine
Verstellung des Waffenträgers i von Hand herbeizuführen. Dieses Ziel ist durch die
erfindungsgemäße Anordnung auf überaus einfachem Wege erreicht. In diesem Zusammenhang
sei besonders hingewiesen auf die überaus gedrängte Gestaltung des Betriebes 6,
die durch die Verwendung und durch die Kombination des selbstsperrenden Getriebes
nach Patent 5o8123 mit dem dargestellten Planetenradgetriebe herbeigeführt ist.