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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur
Reinigung eines heißen Reduktionsgases. So zum Beispiel
betrifft sie Verfahren zur wirksamen Entfernung von
Schwefelverbindungen wie Hydrogensulfid und Carbonylsulfid
aus einem heißen Reduktionsgas bei einem
Kohlevergasungsverfahren.
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In den letzten Jahren wurde als Ergebnis der Erschöpfung
von Erdölvorkommen und dem Preisanstieg von Erdölprodukten
viel Aufmerksamkeit auf verschiedene Brennstoffe (oder
Rohmaterialien) und Anwendungsverfahren von Kohle und
Schwerölen (Ölsand, Schieferöl, Maya-Rohöl, chinesisches
Taikei-Rohöl, Olrückstände bei vermindertem Druck u.dgl.)
gerichtet. Die so erhaltenen vergasten Produkte enthalten
jedoch mehrere hundertstel bis zu mehreren tausendsteln ppm
an Schwefelverbindungen wie Hydrogensulfid (H&sub2;S),
Carbonylsulfid (COS) und dergleichen, je nach den
eingesetzten Ausgangsmaterialien wie Kohle oder Schweröl.
Diese Schwefelverbindungen müssen entfernt werden, um die
Verschmutzung der Umwelt und die Korrosion der stromabwärts
gelegenen Ausrüstungen zu vermeiden.
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Es ist bekannt, daß Trockenverfahren zur Entfernung von
Schwefelverbindungen aus wirtschaftlichen und sonstigen
Erwägungen besser geeignet sind. Da die eingesetzten
Verfahren und Vorrichtungen einfacher sind, wird oft ein
Vefahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen eingesetzt,
das darin besteht, daß ein Absorbens, dessen
Hauptbestandteile Metalloxide sind, mit den vorstehend
angeführten Schwefelverbindungen bei hohen Temperaturen in
Berührung gebracht wird, wodurch die Metalloxide in Sulfide
umgewandelt werden.
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Metalloxide von Fe, Zn, Mn, Cu, Mo und W werden als
Absorbentien eingesetzt und mit dem Hydrogensulfid (H&sub2;S),
Carbonylsulfid (COS) und dergleichen bei einer Temperatur
von 250 bis 500ºC umgesetzt.
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Als Beispiel werden Reaktionen zur Entfernung von in dem
oben angeführten heißen Reduktionsgas vorliegendem H&sub2;S unter
Verwendung von Fe&sub2;O&sub3; beschrieben; die Absorptionsreaktionen
gehen nach den nachstehend angeführten GLeichungen (1) bis
(4) vor sich:
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3Fe&sub2;O&sub3; + H&sub2; T 2Fe&sub3;O&sub4; + H&sub2;O (1)
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3Fe&sub2;O&sub3; + CO T 2Fe&sub3;O&sub4; + CO&sub2; (2)
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Fe&sub3;O&sub4; + H&sub2; + 3H&sub2;S T 3FeS + 4H&sub2;O (3)
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Fe&sub3;O&sub4; + CO + 3H&sub2;S T 3FeS + 3H&sub2;O + CO&sub2; (4)
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Nach der Absorption wird das Absorbens mit einem
sauerstoffhältigen Gas regeneriert und wie in Gleichung (5)
dargestellt in das als Ausgangsmaterial eingesetzte
Metalloxid rückverwandelt. Durch Wiederholung dieser
Absorptions- und Regenerationsverfahren werden die in einem
heißen Reduktionsgas vorliegenden Schwefelverbindungen als
SO&sub2; Gas entfernt und gesammelt.
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4FeS + 7O&sub2; T 2Fe&sub2;O&sub3; + 4SO&sub2; (5)
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Das in diesem Verfahren eingesetzte Metalloxid besteht
aus einem oder mehreren der vorstehend angeführten
Metalloxide entweder allein oder vermischt mit einem
porösen, hitzebeständigen Trägermittel. Falls als Reaktor
ein Fließbett verwendet wird, wird das Absorbens
üblicherweise in Kugel- oder Extrusionsform verwendet, im
Falle eines Festbettes wird es üblicherweise in Wabenform
eingesetzt.
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Da das gereinigte Gas, das durch Entfernung der
Schwefelverbindungen aus einem in Kohlevergasungsverfahren
anfallenden Reduktionsgas gewonnen wird, als Energiequelle
eingesetzt wird, wird ein Herstellungsverfahren bevorzugt,
bei dem ein gereinigtes Gas erhalten wird, das stabile
Konzentrationen an CO und H&sub2; enthält. Für eine stabile
Herstellung sollten die in den oben angeführten Gleichungen
(1) und (2) beschriebenen Reaktionen so genau wie möglich
gesteuert werden. Da in einem Fließbettsystem die
Absorptions - und Regenerationsverfahren kontinuierlich
wiederholt werden, ist dies leicht erzieltbar.
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In einem Festbettsystem fallen jedoch die
Konzentrationen an CO und H&sub2; im gereinigten Gas, da die
Absorptions- und Regenerationsverfahren intermittierend
wiederholt werden, zeitweise zu Beginn der
Absorptionsreaktionen unmittelbar nach der Regeneration ab.
Dieses Phänomen ist bei einem Verfahren zur Reinigung eines
heißen Reduktionsgases höchst unerwünscht.
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Von der Anmelderin wurde bereits ein Verfahren zur
Reinigung eines heißen Reduktionsgases vorgeschlagen, das
darin besteht, daß bei einem Verfahren zur Entfernung von
Schwefelverbindungen, die in einem heißen Reduktionsgas
vorliegen, durch Absorption derselben unter Verwendung eines
Metalloxide als Hauptbestandteile enthaltenden Absorbens
folgende Schritte angewendet und kontinuierlich wiederholt
werden:
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Regenerieren des Absorbens, das die Schwefelverbindungen
absorbiert hat, mit einem sauerstoffhältigen Gas;
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darauffolgendes Reduzieren des regenerierten Absorbens
unter Verwendung des heißen Reduktionsgases, bis die
Konzentration des heißen Reduktionsgases vor und nach
Durchleiten des Absorbens konstant bleibt; und
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Entfernung der Schwefelverbindungen durch Leiten des
heißen Reduktionsgases durch das Absorbens,
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um die Konzentration der im gereinigten Gas enthaltenen
Reduktionsgase zu stabilisierten (Japanische Patentanmeldung
Nr. 85412/1985).
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Ein weiteres, von der Anmelderin vorgeschlagenes
Verfahren zur Reinigung von heißen Reduktionsgasen ist
dadurch gekennzeichnet, daß
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in einem Verfahren zur Reinigung eines heißen
Reduktionsgases, bei dem kontinuierlich die Schritte der
Absorption und Entfernung von Schwefelverbindungen wie H&sub2; S
und COS, die im heißen Reduktionsgas vorliegen, mit einem in
Reaktoren eingefüllten Absorbens wiederholt werden, die
Schritte der Regeneration des Absorbens und der Absorption
und Entfernung der Schwefelverbindungen nach Reduktion des
regenerierten Absorbens solange wiederholt werden, bis die
Konzentration des Reduktionsgases am Eingang und Ausgang der
Absorbensschichten konstant ist,
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wobei das genannte Verfahren wenigstens drei mit einem
Absorbens gefüllte Reaktortürme verwendet und die genannten
Schritte aus den vier Schritten der Absorption, vorläufigen
Regeneration, Regeneration und Reduktion bestehen
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und die Durchführung der Absorptions- und
Regenerationsschritte stabilisiert wird, indem die
Schwefelverbindungen aus dem heißen Reduktionsgas, das durch
das Absorbens geleitet wird, absorbiert und entfernt werden
(Japanische Patentanmeldung Nr. 167814/1987).
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Die Anmelderin hat ein weiteres Verfahren zur Reinigung
eines heißen Reduktiongases vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß
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es vier Schritte umfaßt, nämlich einen Absorptions- und
Entfernungsschritt zur Entfernung der Schwefelverbindungen,
einen vorläufigen Regenerationsschritt zur Erwärmung des
Absorbens, das die Schwefelverbindungen absorbiert hat, auf
eine Temperatur, die für die Regenerationsreaktionen
erforderlich ist, einen Regenerationsschritt zur
Regeneration des Absorbens, das die für die
Regenerationsreaktionen erforderliche Temperatur erreicht
hat, unter Anwendung eines sauerstoffhältigen Gases, und
einen Reduktionsschritt zur Reduktion des regenerierten
Absorbens unter Verwendung des heißen Reduktionsgases, bis
die Konzentration des Reduktionsgases vor und nach dem
Durchleiten des Absorbens konstant ist;
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wenn die Charge gering ist, die Absorptions- und
Regenerationsleistung dadurch stabilisiert wird, daß die im
genannten Regenerationsschritt umgewälzte Gasmenge gesteuert
wird oder die Menge an umgewalztem Reduktionsgas gesteuert
wird und die Verbrennungswärme des heißen Reduktionsgases
verwendet wird, das in den genannten Regenerationsschritt
eingebracht wird (Japanische Patentanmeldung Nr.
167815/1987).
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Die Temperatur des behandelten Gases beträgt
normalerweise während des Absorptionsschrittes 300 bis
500ºC. Während des Regenerationsschrittes steigt die
Temperatur aufgrund der in Gleichung (5) beschriebenen
Reaktion zwischen dem Sauerstoff (O&sub2;) im Gas für die
Regeneration und dem Eisensulfid im Absorbens auf 500 bis
900ºC an. Das Absorbens wird daher auf eine abnormal hohe
Temperatur erwärmt, da es dazu tendiert, Wärme zu speichern,
und kann durch diese Erwärmung beschädigt werden. Es wurde
daher nach einem Regenerationssystem gesucht, das die im
Absorbens angestaute Wärme zerstreuen oder mäßigen kann.
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Im Fall eines Festbettsystems beträgt die Konzentration
an O&sub2; am Eingang eines Regenerationsreaktors üblicherweise 1
bis 3 Vol.-%. Wenn die O&sub2;-Konzentration steigt, kann die
Menge an umgewälztem Regenerationsgas umgekehrt
proportional zur O&sub2;-Konzentration verringert werden. Die
Ausrüstung im Regenerationssystem und der Verbrauch an Strom
wird daher wirtschaftlicher. Wenn jedoch anderseits die
Konzentration einen bestimmten Wert überschreitet, tritt
die vorstehend beschriebene, unerwünschte Wirkung des
Absorbens ein. Daher ist es nicht möglich, ein
wirtschaftliches und wirksames Verfahren nur durch die
Steuerung der Konzentration an O&sub2; am Einlaß eines
Regenerationsreaktors zu erreichen. Es ist vielmehr ein
Verfahren zur Reinigung eines heißen Reduktionsgases
erforderlich, in dem eine stabile Absorptions- und
Regenerationsleistung erzielt wird und das ein
Turmumschaltsystem vorsieht, das die Belastungsschwankungen
eines Schwefelrückgewinnungsystems stromabwärts auf ein
Minimum einschränkt.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu
schaffen, das in einem System eingesetzt wird, in dem jeder
der Schritte der Absorption, Regeneration und Reduktion in
jedem Turm durchgeführt wird, um die Nachteile der
vorstehend beschriebenen Verfahren zur Reinigung von heißen
Reduktionsgasen auszuschalten. Genauer gesagt schafft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Mäßigung der Wirkung
der abnormalen Anstauung von Wärme, die durch
Regenerationsreaktionen während des Regenerationsschrittes
erzeugt wird, zur Verlängerung der Lebensdauer des Absorbens
und zur Stabilisierung der Absorptions- und
Regenerationsleistung.
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Die vorliegende Patentanmeldung betrifft daher ein
Verfahren zur Reinigung eines heißen Reduktionsgases, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß
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bei einem Verfahren zur Absorption und Entfernung von
Schwefelverbindungen wie Hydrogensulfid und Carbonylsulfid,
die in einem heißen Reduktionsgas vorliegen, ein Absorbens
verwendet wird,
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bei dem genannten Verfahren wenigstens vier mit einem
Absorbens gefüllte Reaktortürme verwendet werden und die
vier Schritte der Absorption und Entfernung von
Schwefelverbindungen mit einem Absorbens, der Regeneration
des Absorbens mit einem sauerstoffhältigen Gas, der Kühlung
nach dem Regenerationsschritt und der Reduktion des
regenerierten und gekühlten Absorbens mit dem heißen
Reduktionsgas durchgeführt werden, bis die Konzentration des
Reduktionsgases vor und nach dem Leiten durch das Absorbens
gleichmäßig ist;
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im genannten Regenerationsschritt kontinuierlich Wärme
aus dem heißen Gas am Auslaß des Regenerationsreaktors
rückgewonnen wird; und
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die Regenerations- und Absorptionsleistung stabilisiert
wird.
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Wenn das Absorbens nach der Absorption regeneriert wird,
um es wieder für die Absorption von Schwefelverbindungen
bereit zu machen, geben die folgenden Reaktionen (6) bis (9)
vor sich, in denen Sulfate bei absinkenden
Reaktionstemperaturen erzeugt werden. Wenn diese Sulfate im
Absorbens verbleiben und seine feinen Poren verstopfen,
können sie nicht einmal durch Regeneration bei hohen
Temperaturen vollständig entfernt werden und beeinträchtigen
damit die Leistung des Absorbens.
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FeS + 2O&sub2; T FeSO&sub4; (6)
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2FeS + SO&sub2; + SO&sub2; T Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; (7)
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2Fe&sub2;O&sub3; + 4SO&sub2; + O&sub2; T 4FeSO&sub4; (8)
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2Fe&sub2;O&sub3; + 6SO&sub2; + 3O&sub2; T 2Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; (9)
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Daher muß die Reaktionstemperatur im Regenerationsschritt
eine bestimmte Höhe erreichen, um die Bildung der vorstehend
angeführten Sulfate als Nebenprodukte zu verhindern. Wenn
die Temperatur jedoch unnötig erhöht wird, wird das
Absorbens zerstört. Es ist daher notwendig und wichtig, die
Regenerationstemperatur und die Konzentration an O&sub2; eines
für die Regeneretion gewählten Gases sorgfältig zu wählen
und des Regenerationssystem zu verbessern.
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Bei einem kontinuierlichen Entschwefelungs- und
Regeneretionssystem, das Absorption, Regeneration und
Reduktion umfaßt, können je nach der Anzahl von Reaktoren
verschiedene Muster des Umschaltens der Türme und
unterschiedliche Regenerationssysteme in Betracht gezogen
werden. Früher war es üblich, einen Reaktor, der den
Absorptionsschritt vollendet hatte, unabhängig von den
übrigen Reaktoren zu regenerieren. In diesem Fall wird die
Gastemperatur näher dem Auslaß des Reaktors höher, wo die
Umgebung aufgrund der Wärmeübertragung und der Anstauung von
Wärme im Absorbens für dieses ungünstig ist. Obgleich ein
geteilter Regenerationsschritt in Betracht gezogen werden
kann, in dem das Gas in den Reaktor in dessen mittleren
Abschnitt eingebracht wird, ist es schwierig, ein solches
Manöver durchzuführen, wenn nur ein Turm als
Regenerationsrektor verwendet wird. Während der Regeneration
des Absorbens enthält das Gas am Auslaß des Reaktors
O&sub2;-Gas. Dieses O&sub2;-Gas muß daran gehindert werden, sich in
einen SO&sub2;-Reduktionsreaktor zu mischen, der der Regeneration
nachgeschaltet ist. Der Einsatz des Regenerationsrektors
während der Regeneration und das Zeitgebungssystem für das
Umschalten aller Türme einschließlich jener für Reduktion
und Absorption wird daher äußerst kompliziert und die ganze
Idee scheint undurchführbar.
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Die vorliegende Erfindung löst die vorstehend
beschriebenen technischen Probleme durch das Vorsehen von
zwei Türmen für Regenerationsreaktoren.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Wärmestauung im
Absorbens gemäßigt werden, kann dessen Lebensdauer
verlängert werden und kann die Erzeugung von SO&sub2;-Gas in
einem Regenerationsreaktor gesteuert werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Vefahren werden wenigstens
vier Türme für Reaktoren eingesetzt, die mit einem Absorbens
gefüllt sind, und wird jeder der Schritte der Absorption,
Regeneretion, Kühlung und Reduktion mit einem Zyklus von
z.B. 4, 6, 2 und 4 Einheiten von Zeiten für jeden Schritt
durchgeführt. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Türme für Regenerationsreaktoren vorgesehen sind,
sodaß, während der Kühlungsschritt in dem einen Turm
durchgeführt wird, der Regenerationsschritt im anderen Turm
durchgeführt werden kann und der Regenerationsschritt
während eines bestimmten Zeitraums im Verlauf des Vorgangs
auch gleichzeitig in beiden Türmen vorgenommen werden kann.
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Das heißt, daß ein sauerstoffhältiges Gas in den Reaktor
selbst während des Kühlungsschrittes nach beendeter
Regeneration eingebracht werden kann, um die vollständige
Regeneration des Absorbens zu gewährleisten, das den
Absorptionsschritt vollendet hat. Da jedoch kein O&sub2;-Gas für
jenen Anteil des Absorbens erforderlich ist, der ausreichend
regeneriert wurde, wird eine nicht umgesetzte Teilmenge des
O&sub2;-Gases
aus einem Auslaß des Regenerationsreaktors
ausgetragen. Um zu verhindern, daß sich dieses O&sub2;-Gas mit
dem Gas im Schwefelrückgewinnungssystem vermischt, wird
dieses O&sub2; enthaltende Gas in den Mittelabschnitt des anderen
Regenerationsreaktors eingebracht.
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Das Gas, das aus einem Auslaß des Reaktors im
Kühlungsschritt nach beendeter Regeneration ausgetragen
wird, wird in den Mittelabschnitt des anderen
Regenerationsreaktors eingebracht. Es besteht daher ein
bestimmer Zeitraum, während dessen das Gas aus dem Auslaß
des Reaktors im Kühlungsschritt und das Regenerationsgas
gleichzeitig in den Regenerationsreaktor eingebracht wird.
Die Regeneration läuft in der vorstehend beschriebenen
Reihenfolge von Vorgängen ab.
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Da die Temperatur des Gases am Auslaß des
Kühlungsschrittes, wenn es die Regeneration vollendet hat
und in den Mittelabschnitt eines anderen
Regenerationsreaktors eingebracht werden soll,höher als die
Temperatur des Gases am Einlaß des anderen
Regenerationsreaktors ist, wird das Gas in den anderen
Regenerationsreaktor eingebracht, nachdem es im
Wärmetauscher auf eine Temperatur nahe der Einlaßtemperatur
des anderen Regenerationsreaktors gekühlt wurde. Daher kann
durch Anwendung eines geteilten Regenerationsverfahrens zum
Teil ein abnormaler Temperaturanstieg im Absorbens vermieden
und dieses vor Beschädigung geschützt werden.
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Auch kann gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren,
da Wärme wirksam und kontinuierlich aus dem heißen Gas vom
Auslaß des Regeneretionsreaktors rückgewonnen wird und
dadurch der Wärmehaushalt des gesamten Absorptions- und
Regenerationssystems gleichmäßig aufrechterhalten bleibt,
die Absorptions- und Regenerationsleistung stabilisiert
werden.
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Bei diesem vorstehend beschriebenen Verfahren zur
Verringerung der Beschädigung durch Wärme kann die
Temperatur des Absorbens aufgrund der abrupten exothermen
Reaktionen am Beginn des Regenerationsschrittes, wenn O&sub2;-Gas
in die beiden Türme der Regenerationsreaktoren eingebracht
wird, sehr hoch ansteigen. Der Regenerationsschritt muß
daher sehr sorgfältig durchgeführt werden.
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In dem vorstehend erläuterten Regenerationsschritt können
außer der Reaktion gemäß Gleichung (5) fallweise z.B.
folgende Reaktionen (7) und (9) vor sich gehen und es kann
ein Teil des FeS in Eisensulfat Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; umgewandelt
werden.
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2FeS + SO&sub2; + 5O&sub2; -) Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; (7)
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2Fe&sub2;O&sub3; + 6SO&sub2; + 3O&sub2; T 2Fe&sub2; (SO&sub4;)&sub3; (9)
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Dieses Nebenprodukt Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; wird im darauffolgenden
Reduktionsschritt gemäß den Reaktionen (10) und (11) od.
dgl. wieder zu SO reduziert.
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3Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10H&sub2; T 2Fe&sub3;O&sub4; + 9SO&sub2; + 10H&sub2;O (10)
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3Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10CO T 2Fe&sub3;O&sub4; + 9SO&sub2; + 10CO&sub2; (11)
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Wenn dieses verbrauchte, SO&sub2; enthaltende Reduktionsgas
in den Absorptionsreaktor rückgeführt wird, wird SO&sub2; vom
Absorbens absorbiert und im Absorptionsreaktor z.B. gemäß
den nachstehend angeführten Reaktionen (12) und (13) in FeS
umgewandelt.
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Fe&sub3;O&sub4; + 3SO&sub2; + 10H&sub2; T 3FeS + 10H&sub2;O (12)
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Fe&sub3;O&sub4; + 3SO&sub2; + 10CO T 3FeS + 10CO&sub2; (13)
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Das in den Gleichungen (13) und (14) umgesetzte Fe&sub3;O&sub4;
sollte statt dessen für die Absorption von H&sub2;S in den
Gleichungen (3) und (4) verwendet werden und stellt einen
Verlust an Fe&sub3;O&sub4; dar, das für die Absorption von H&sub2;S
verwendet werden könnte, wodurch die Absorptionsleistung
verringert wird.
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Das in den Gleichungen (13) und (14) umgesetzte H&sub2; und CO
sollte ursprünglich ein Rohstoff für ungereinigtes Gas sein,
das durch Vergasung hergestellt wird, und bedeutet daher
einen Energieverlust.
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Insbesondere die in den Gleichungen (7) und (9)
dargestellten Nebenproduktreaktionen von Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; sollten
daher so weit wie möglich verhindert werden.
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Zu diesem Zweck sollte die Regeneration bei der
höchstmöglichen für das Absorbens verträglichen Temperatur
durchgeführt werden und die Konzentration an SO&sub2; auf ein
Minimum reduziert werden.
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Als Gas für die Regeneration des Absorbens kann ein Gas
aus dem Schwefelrückgewinnungssystem verwendet werden, das
mit Luft oder einem sauerstoffhältigen Gas vermischt ist.
Die Leistung der Schwefelrückgewinnung im
Schwefelrückgewinnungssystem sollte daher verbessert und die
Schwefelbestandteile (SO&sub2;, H&sub2;S, gasförmiger Schwefel und
dergleichen) sollten auf ein Minimum reduziert werden, um
das Auftreten von Nebenproduktreaktionen von Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; zu
steuern.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Lösung der
Probleme des Temperaturanstiegs des Absorbens während der
Regeneration, der durch Nebenproduktreaktionen verursachten
Verringerung der Absorptionsleistung des Absorbens und des
Energieverlustes, der dem Vorliegen von H&sub2; und CO in einem
ungereinigten Gas zugeschrieben wird, das durch Vergasung
hergestellt wurde.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das vorstehend
angeführte Ziel dadurch erreicht, daß wenigstens vier Türme
von mit einem Absorbens gefüllten Reaktoren eingesetzt
werden, daß vor dem Regenerationsschritt ein neuer
vorläufiger Regenerationsschritt angewendet wird, daß diese
beiden Schritte für die Durchführung der Regeneration in
Reihe geschaltet werden und daß ein verbrauchtes
Reduktionsgas einem Schwefelrückgewinnungssystem
stromabwärts zugeführt wird, das früher zum Einlaß des
Absorptionsreaktors rückgeführt wurde.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Absorption und Entfernung von in einem heißen Reduktionsgas
vorliegenden Schwefelverbindungen mit einem Absorbens, also
ein Verfahren zur Reinigung eines heißen Reduktionsgases,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß
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das genannte Verfahren die Verwendung von wenigstens vier
mit einem Absorbens gefüllten Türmen vorsieht;
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es die folgenden fünf Schritte, nämlich einen
Absorptionsschritt zur Absorption und Entfernung der
genannten Schwefelverbindungen mit einem Absorbens, einen
vorläufigen Regenerationsschritt und einen Regenerations
schritt zur Regeneration des Absorbens, einen
Kühlungsschritt, der nach Vollendung des Regenerationsschrittes
durchgeführt wird, und einen Reduktionsschritt umfaßt, um
das regenerierte Absorbens zu reduzieren, bis die
Konzentration des Reduktionsgases stromaufwärts und
stromabwärts vom Absorbens gleich ist;
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die genannten Schritte der Regeneration und vorläufigen
Regeneration in Reihe geschaltet sind und eine Leitung
vorgesehen ist, um ein heißes Gas von einem Auslaß des
Regenerationschrittes mit einem Gas vom Auslaß des
vorläufigen Regenerationsschrittes zu mischen und
kontinuierlich bei den Regenerationsreaktionen anfallende
Wärme rückzuführen, selbst wenn der Reaktionsschritt
umgeschaltet wird; und
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elementarer Schwefel gewonnen wird, indem ein Gas, das SO&sub2;
enthält und in den Schritten der vorläufigen Regeneration,
Regeneration und Reduktion gewonnen wird,einem
Schwefelrückgewinnungssystem zugeführt wird.
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Wie schon vorstehend erwähnt wurde, kann ein abrupter
Temperaturanstieg aufgrund von exothermen Reaktionen
auftreten, wenn ein O&sub2; enthaltendes Gas einem Reaktor
zugeführt wird und der Regenerationsschritt unmittelbar
nach Vollendung des Absorptionsschrittes eingeleitet wird.
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Um diese exothermen Reaktionen zu mäßigen, werden
folgende Arbeitsgänge durchgeführt.
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Die Schritte der Absorption, vorläufigen Regeneration,
Regeneration und Kühlung werden in jedem der vier
Reaktortürme jederzeit durchgeführt. Der Reaktor, der den
Absorptionsschritt vollendet hat, wird zum darauffolgenden
vorläufigen Regenerationsschritt weitergeschaltet. Das dem
vorläufigen Regenerationsschritt zugeführte Gas ist meist
ein Gas, das den Regenerationsreaktor durchlaufen hat. Zu
Beginn des Regenerationsschrittes ist die Konzentration an
O&sub2; in einem Gas von einem Auslaß des Regenerationsreaktors
gering und steigt im Lauf der Regeneration an. Daher ist zu
Beginn des Schrittes der vorläufigen Regeneration die
Konzentration an O&sub2; im Gas verhältnismäßig gering und steigt
bei fortschreitender vorläufiger Regeneration an.
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Die Reaktion wird daher bei einer geringeren
Konzentration an O&sub2; eingeleitet. Dies ist günstig für das
Absorbens, da die Regeneration bei milden Bedingungen
durchgeführt wird.
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Da ein Gas verwendet wird, das den Regenerationsschritt
durchlaufen hat, kann, falls die Temperatur des Gases an
einem Regenerationseinlaß des Schrittes der vorläufigen
Regeneration hoch ist, ein kühles, O&sub2; enthaltendes Gas mit
etwa 150 bis 300º C einer Einlaßleitung des Reaktors für die
vorläufige Regeneration zugeführt werden, um die Temperatur
zu steuern.
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Darauf wird nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums der
Schritt der vorläufigen Regeneration zum
Regenerationsschritt weitergeschaltet. Wenn dem Regenerationsreaktor ein
Regenerationsgas mit einer gewünschten Konzentration an O&sub2;
(1 bis 3 Vol.-%) zugeführt wird, erfolgt kein abrupter
Temperaturanstieg, da die Regeneration in einem Teil des
Absorbens schon während des Schrittes der vorläufigen
Regeneration eingeleitet wurde.
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Falls zu erwarten ist, daß das Absorbens einer Temperatur
ausgesetzt wird, die seine Temperaturobergrenze
überschreitet, kann ein kühles Gas, das kein O&sub2; enthält und
dessen Temperatur etwa 150 bis 300ºC beträgt, zugeführt
werden, um einen solchen Teil des Absorbens vor Überhitzen
zu schützen.
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Durch Zufuhr eines kein O&sub2; enthaltenden kühlen Gases mit
einer Temperatur von etwa 150 bis 300ºC, das schon das
Schwefelrückgewinnungssystem passiert hat, zum
verhältnismäßig heißen Teil des in den Reaktor in mehrere
Schichten aufgeteilt eingefüllten Absorbens und durch
Steuerung der Menge des zugeführten Gases kann die
Temperatur innerhalb des Absorbens unter einem vorgegebenen
Wert (von z.B. 800ºC) gehalten und damit die Lebensdauer des
Absorbens verlängert werden.
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Da gemäß der vorliegenden Erfindung die Regeneration des
Absorbens durch die in Reihe geschalteten Schritte der
vorläufigen Regeneration und Regeneration erfolgt, kann das
Sickern eines O&sub2; enthaltenden Gases in das
Schwefelrückgewinnungssystem stromabwärts, das oft bei zwei
parallel geschalteten Türmen ein Problem darstellt, im
Vergleich zu dieser Art von Zweiturmsystemen vorteilhaft
verhindert werden.
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Im Fall eines Regenerationssystems mit zwei parallelen
Türmen ist eine strenge Steuerung erforderlich, da O&sub2;-Gas
bei fortschreitender Regeneration dazu tendiert, in einem
Auslaßgas aufzuscheinen. Da erfindungsgemäß immer zwei Türme
in Reihe betrieben werden, wird O&sub2;-Gas, das im Auslaßgas vom
Kühlungsschritt nach dem Regenerationsschritt aufscheint, im
Schritt der vorläufigen Regeneration eingesetzt und kann
gegebenenfalls vorhandener Sauerstoff (O&sub2;) aus dem dem
Schwefelrückgewinnungssstem stromabwärts zuzuführenden Gas
ausgeschieden werden.
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Auch ist die Erfindung in bezug auf den Wärmetausch den
herkömmlichen Verfahren überlegen.
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Nach Vollendung des Absorptionsschrittes und unmittelbar
nach Umschalten zum Schritt der vorläufigen Regeneration ist
der niedrigste Punkt während der Regeneration durch die
Temperatur des Einlaßgases auf der heißen Seite eines
Wärmetauschers gekennzeichnet, der stromaufwärts vom
Schwefelrückgewinnungssystem angeordnet ist. Da die Wärme
des Einlaßgases auf der heißen Seite dieses Wärmetauschers
dazu verwendet wird, die Temperatur (von etwa 400 bis 500ºC)
des Einlaßgases für die Regeneration aufrechtzuerhalten, muß
die Temperatur des Einlaßgases des Wärmetauschers über einem
bestimmten Wert (von etwa 450 bis 550ºC) und möglichst
stabil gehalten werden.
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Zu diesem Zweck wird ein heißes Gas aus einem Auslaß des
Regenerationsreaktors mittels eines Steuerventils mit einem
Auslaßgas aus dem Reaktor für die vorläufige Regeneration
vermischt und kann die Temperatur des Einlaßgases auf der
heißen Seite des Wärmetauschers auf einem vorgegebenen Wert
gehalten werden.
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Je nach dem Fortschritt der Schritte der Regeneration und
vorläufigen Regeneration variiert die Temperatur des
Auslaßgasses bei jedem Schritt. Durch Steuerung der Menge an
heißem Gas von einem Auslaß des Regenerationsschrittes, das
einer Auslaßleitung des Schrittes der vorläufigen
Regeneration zugeführt wird, kann jedoch die Temperatur des
Einlaßgases auf der heißen Seite des Wärmetauschers konstant
gehalten werden und damit die Temperatur des Einlaßgases zum
Regenerationsreaktor jederzeit auf einem vorgegebenen Wert
(von etwa 400 bis 500ºC) gehalten werden.
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Nach Vollendung des Regenerationsschrittes wird zum
Kühlungsschritt weitergeschaltet. Während des
Regenerationsschrittes wird zwar der Großteil des FeS im
Absorbens zu Fe&sub2;O&sub3; umgewandelt, eine Teilmenge desselben
reagiert jedoch mit dem im Regenerationsgas vorhandenen SO&sub2;,
um als Nebenprodukt Eisensulfat Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; zu bilden.
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Dieses Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; zersetzt sich im Reduktionsschritt, um
gasförmiges SO&sub2; zu bilden. Daher wird das nach der
Reduktionsbehandlung SO&sub2; enthaltende Gas zusammen mit dem
Gas, das im Schritt der vorläufigen Regeneration behandelt
wurde, stromabwärts dem Schwefelrückgewinnungssystem
zugeführt und dort behandelt.
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Obwohl die Strömung des Gases beim Reduktionsschritt in
bezug auf die Strömung im Absorptionsschritt vorwärts
gerichtet sein kann, könnte tatsächlich diese Strömung
entgegen der Strömung im Absorptionsschritt gerichtet
werden, um die Zersetzung von Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; in SO&sub2; zu vermeiden.
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Da weiters das Absorbens während des Absorptionsschrittes
von seiner Oberseite aus im Gasstrom sulfurisiert wird,
sollte das Schwefelungsverhältnis (das Verhältnis von in FeS
umgewandeltem Fe) des Absorbens auf etwa 10 bis 50 %
gehalten werden, um die Konzentration an
Schwefelverbindungen im Auslaßgas unter einem bestimmten
Wert (von z.B. 100 ppm) zu halten.
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Außerdem wird eine Teilmenge des sulfurisierten Absorbens
in Eisensulfat (Fe&sub2;SO&sub4;)&sub3; umgewandelt und durch seine
Zersetzung wird SO&sub2; erzeugt. Um zu verhindern, daß dieses
SO&sub2; gemäß den in den Gleichungen (12) und (13) dargestellten
Reaktionen reabsorbiert wird,wird ein
Gegenstrom-Reduktionsverfahren bevorzugt, in dem das Gas für die Reduktion an
einer stromabwärts von der Eisensulfidzone gelegenen Stelle
zugeführt und in einer Zone strömen gelassen wird, in der
eine verhältnismäßig hohe Konzentration an Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3;
vorliegt.
-
Das im Wärmetauscher stromaufwärts von der
Schwefelrückgewinnungszone auf eine vorgegebene Temperatur
gekühlte Gas wird der Schwefelrückgewinnungszone zugeführt.
Nach Entfernung des Schwefels aus dem Gas wird dieses als
Regenerationsgas rückgeführt.
-
Daher ist die vorliegende Erfindung, wie schon vorstehend
erläutert wurde, dazu geeignet, das Absorbens zu schützen,
die Absorptions- und Regenerationsleistung zu verbessern und
stellt daher in dieser und auch anderer Hinsicht eine
Verbesserung gegenüber herkömmlichen Verfahren dar.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Fig. 1 stellt ein Strömungsdiagramm einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar;
-
Fig. 2 zeigt einen Zeitplan für den Absorptions- und
Regenerationszyklus bei einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
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Fig. 3 stellt ein Beispiel für die Veränderung der
Temperatur eines Auslaßgases aus einem Regenerationsreaktor
in Abhängigkeit von der Zeit dar;
-
Fig.4 zeigt ein Strömungsdiagramm bei einer anderen
Ausführungsform der vorliegeden Erfindung; und
-
Fig. 5 stellt einen Zeitplan für den Absorptions- und
Regenerationszyklus bei einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dar.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Fig. 1 stellt eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar.
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In Fig. 1 bezeichnen die Bezugszeichen 1 und 2
Heißgasleitungen für ein heißes Gas, das
Schwefelverbindungen wie H&sub2;S und COS enthält und von Staub befreit ist, die
Zahlen 3,4,5,6,7,8,10,12 und 14 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für dieses Gas. Die Zahlen 9, 11, 13 und 15
bezeichnen Umschaltventile für ein Gas, das konzentrierte
Schwefelverbindungen enthält, die aus Reaktoren im
Regenerationsschritt herrühren.
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Die Bezugszeichen 16, 17, 18 und 19 bezeichnen mit einem
Absorbens gefüllte Reaktoren und 20 bezeichnet das
Absorbens.
-
Die Zahlen 21, 22 und 23 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für die Zufuhr eines Auslaßgases aus den Reaktoren
im Kühlungsschritt, das mit einer Teilmenge eines
umgewälzten Gases von verhältnismäßig geringer Temperatur
vermischt ist,zum Mittelabschnitt der im
Regenerationsschritt eingesetzten Reaktoren.
-
Die Zahlen 25, 26 , 27 und 28 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für die Zufuhr eines Auslaßgases
aus den im Reduktionsschritt eingesetzten Reaktoren zum
Mittelabschnitt der im Regenerationsschritt eingesetzten
Reaktoren.
-
Mit 29, 32, 35 und 38 sind Strömungsumschaltventile für
ein Auslaßgas aus dem Reduktionsschritt bezeichnet, 30, 33,
36 und 39 bezeichnen Strömungsumschaltventile für ein
gereinigtes Gas aus den im Absorptionsschritt eingesetzten
Reaktoren und 31, 34, 37 und 40 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für die Zufuhr eines
Regenerationsgases zu den im Regenerationsschritt
eingesetzten Reaktoren.
-
Die Zahl 41 bezeichnet eine Umwälzleitung für das
Regenerationsgas, 42 eine Produktleitung zum Entfernen des
gereinigten Gases, 43 ein Strömungsumschaltventil für ein
Reduktionsgas, 44 eine Reduktionsgasleitung, 45 eine
Zweigleitung von einer nachstehend beschriebenen Leitung 50,
46 ein Strömungsumschaltventil für die Zweigleitung und 47
eine Zufuhrleitung für Luft oder ein sauerstoffhältiges Gas.
-
Die Zahl 48 bezeichnet einen Wärmetauscher, 49 eine
Zweigleitung von der nachstehend beschriebenen Leitung 50,
50 eine Gasleitung für den Gasrückstand, der nach Entfernung
des Schwefels aus einem Gas mit einer hohen Konzentration an
Schwefelverbindungen übrigbleibt, 51 eine Zweigleitung der
Leitung 50, 52 eine Gasleitung für ein gekühltes Gas, das
eine hohe Konzentration an Schwefelverbindungen enthält, 53
eine Schwefelrückgewinnungsvorrichtung,54 einen
Wärmetauscher,55 eine Gasleitung, 56 einen Wärmetauscher, 57 eine
Schwefeltrennungsvorrichtung, 58 und 59 Gasleitungen und 60
ein Gebläse.
-
*1, *2 und *3 bedeuten der Leitung 51 entsprechende
Leitungen.
-
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, worin die Reaktoren 16 bis 19, die von
identischem Aufbau und mit dem Absorbens 20 gefüllt sind,
der Reihe nach in den Reduktionsschritt gemäß den
Gleichungen (1) und (2), den Absorptionsschritt gemäß den
Gleichungen (3) und (4) und den Regenerationsschritt gemäß
der Gleichung (5) umgeschaltet werden.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf den Festbett-Typ
eingschränkt und kann auch auf den Fließbett-Typ oder den
Bewegtbett-Typ angewendet werden, wenn das in Frage kommende
System ein Verfahren anwendet, bei dem die Regeneration
gemäß Gleichung (5) nach der Absorption und Entfernung von
Schwefelverbindungen wie H2S und COS mit einem Absorbens
wiederholt wird. Auch kann die vorliegende Erfindung
selbstverständlich für den Festbett-Typ mit mehr als vier
Türmen angewendet werden. Weiters wird, obwohl
Zusammensetzung und Form des Absorbens keineswegs
eingeschränkt sind, in der vorliegenden Beschreibung als
Beispiel Fe&sub2;O&sub3; als Absorbens eingesetzt.
-
Ein heißes Reduktionsgas 1, das z.B. durch die Vergasung
von Kohle hergestellt wurde, wird in einem (nicht
dargestellten) Staubabscheider behandelt, um den Staub bis
auf eine Konzentration von etwa 10 mg/Nm³ zu entfernen. Das
Reduktionsgas enthält je nach den Vergasungsbedingungen und
der Art der eingesetzten Kohle mehrere hundertstel bis zu
mehreren taudendsteln ppm H&sub2;S, COS, NH&sub3; und
Halogenverbindungen außer Staub, seine Temperatur beträgt
etwa 250 bis 500ºC wegen der Wärmerückführung am Auslaß
eines Vergasungsofens (Vergasers), sein Druck liegt zwischen
atmosphärischem Druck und etwa 25 kg/cm²G je nach der Art
des eingesetzten Vergasungsapparates.
-
Fig. 1 zeigt das System zu dem Zeitpunkt, zu dem der
Absorptionsschritt im Reaktor 16, der Reduktionsschritt im
Reaktor 17 und der Regenerationsschritt in den Reaktoren 18
und 19 durchgeführt wird.
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Fig. 2 stellt einen Zeitplan für einen Zyklus der
Schritte der Absorption, Regeneration, Kühlung und Reduktion
in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Fig. 3 zeitgt ein Beispiel der zeitabhängigen Veränderung
der Gastemperatur am Auslaß des Reaktors im
Regenerationsschritt, wenn die Temperatur des Einlaßgases
auf 450ºC gehalten wird.
-
In Fig. 1 wird ein Gas, das in einem Vergasungsverfahren
hergestellt und von Staub befreit wurde, dem Reaktor 16
durch das Umschaltventil 4 zugeführt. Die im Gas vorhandenen
Schwefelverbindungen werden vom Absorbens 20 gemäß den
Gleichungen (3) und (4) üblicherweise bei einer Temperatur
von etwa 300 bis 500ºC absorbiert und entfernt. Das so
gereinigte Gas wird als Produktgas 42 durch ein
Umschaltventil 30 einer stromabwärts gelegenen Gasturbine
zugeführt.
-
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Zeitplan wird als
Beispiel für die nachstehende Beschreibung angenommen, daß
der Reaktor 18 seinen Regenerationsschritt vier Stunden vor
dem Regenerationsschritt des Reaktors 19 beginnt.
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Der Reaktor 19, der den Absorptionsschritt vollendet hat,
beginnt jetzt mit dem Regenerationsschritt. Luft oder ein
sauerstoffhältiges Gas wird der Leitung 50 durch die
Leitung 47 und durch Leitung 49, Wärmetauscher 48 und
Leitung 41 dem Reaktor 19 über das Umschaltventil 40
zugeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde Luft oder ein
sauerstoffhältiges Gas bereits dem Reaktor 18 auf dem
vorstehend beschriebenen Weg und durch das Umschaltventil 37
zugeführt.
-
Durch die Umschaltventile 13 und 15, den Wärmetauscher 48
und die Leitung 52 wird das für die Regeneration des
Absorbens verwendete Gas der SO&sub2; Reduktion und
Schwefelrückgewinnungsvorrichtung 53 und darauf der
Schwefeltrennungsvorrichtung 57 durch den Wärmetauscher 54
und die Leitung 55 und den Wärmetauscher 56 zugeführt,
schließlich wird der Schwefel aus einer Leitung 64
ausgetragen.
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Das vom Schwefel befreite Gas wird in die Leitung 50 über
die Leitungen 58 und 59 und das Gebläse 60 eingebracht. Es
wird dann mit Luft oder einem sauerstoffhältigen Gas aus
Leitung 47 vermischt und im Wärmetauscher 48 über die
Leitungen 50 und 49 auf die für die Regenerationsreaktionen
erforderliche Temperatur erwärmt und schließlich zur
Umwälzgasleitung 41 rückgeführt.
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Das zur Leitung 41 rückgeführte Gas wird durch die
Umschaltventile 37 und 40 den Reaktoren 18 und 19 zugeführt,
die sich im Regenerationsschritt befinden. Das Gas trägt zur
Förderung der Regenerationsreaktionen bei und wird dann, wie
vorstehend beschrieben, über die Umschaltventile 13 und 15
zum Teil des Umwälzgases.
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Wenn der Zyklus der kontinuierlichen Entschwefelung und
Regeneration nach dem in Fig. 2 dargestellten Zeitplan
durchgeführt wird, wird der Reaktor 18 acht Stunden lang mit
Gas durch die vorstehend beschriebene Strömungsbahn versorgt
und vollendet die Regeneration des Absorbens. Von diesen
acht Stunden ist die Regeneration fast vollständig in den
ersten sechs Stunden vollendet, während der verbleibenden
zwei Stunden wird sie ganz vollendet und das Absorbens
gekühlt.
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Das Auslaßgas vom Kühlungsschritt im Reaktor 18 weist
eine höhere Temperatur auf als das Einlaßgas des
Reaktors.Daher wird eine Teilmenge des umgewälzten
Regenerationsgases vom Gebläse 60, dessen Temperatur
verhältnismäßig gering ist (200 bis 300ºC), in dieses Gas durch
die Leitungen 50 und 51 eingemischt. Nachdem die Temperatur
dieses Gases annähernd auf die Temperatur des Einlaßgases
der Reaktoren 18 und 19 abgekühlt ist, wird das Gas über das
Umschaltventil 24 dem Mittelabschnitt des Reaktors 19
zugeführt.
-
Dem Mittelabschnitt des Reaktors 19 wurde das
Regenerationsgas durch das Umschaltventil 40 zwei Stunden
vor bem Einbringen eines Kühlgases in den Reaktor 18 wie
vorstehend beschrieben zugeführt. Der Reaktor 19 wird nach
den gleichen Vorgangsweise wie der Reaktor 18 regeneriert.
Das heißt, daß Gas aus der Leitung 41 durch das
Umschaltventil 40 acht Stunden lang zugeführt wird. Zwei
Stunden nach Beginn der Zufuhr zum Reaktor 19 wird das Gas
für den Kühlungsschritt im Reaktor 18 zwei Stunden lang über
das Strömungsumschaltventil 24 zugeführt.
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Beim Regenerationsschritt wird der Reaktor 19, obwohl
seinem Einlaß acht Stunden lang Gas zugeführt wird, während
der letzten beiden Stunden dem vorstehend beschriebenen
Kühlungsschritt unterworfen. Bei diesem Kühlungsschritt wird
das Gas, dessen Temperatur etwa gleich der verhältnismäßig
niedrigen Temperatur am Reaktoreinlaß ist, das von Leitung
50 zu Leitung 49 strömt, dem Mittelabschnitt des Reaktors 16
von Leitung *1 durch das Strömungsumschaltventil 21
zugeführt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Reaktor 16
seit zwei Stunden im Regenerationsschritt. Damit wird eine
Reihe von Regenerations- und Kühlungsschritten vollendet.
-
Fig. 3 zeigt beispielhaft die Temperatur enes Auslaßgases
aus dem Reaktor beim Regenerationsschritt in Abhängigkeit
von der Zeit.
-
Wenn die Reaktoren unabhängig voneinander betrieben
werden, ist die Temperatur des Auslaßgases zu Beginn des
Regenerationsschrittes etwa gleich der Temperatur A des
Einlaßgases. Beim Fortschreiten der Regeneration bringen
exotherme Reaktionen zwischen Eisensulfid und Sauerstoff und
die darauffolgende Wärmeübertragung die Temperatur des
Auslaßgases auf den Wert B. In diesem Fall beträgt der
Temperaturunterschied zwischen A und B etwa 200ºC.
-
Da anderseits beim erfindungsgemäßen Verfahren zwei Türme
für die Reaktoren im Regenerationsschritt in Reihe
geschaltet betrieben werden, zeigt die Temperatur des
Auslaßgases folgende zeitabhängige Veränderungen.
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Im Reaktor 19 im Regenerationsschritt verändert sich die
Temperatur des Auslaßgases von D auf E. Im Punkt D, in dem
der Reaktor 19 mit der Regeneration beginnt, befindet sich
der Reaktor 18 seit vier Stunden im Regenerationsschritt und
hat die Temperatur des Auslaßgases aus dem Reaktor 18 den
Punkt d erreicht. Daher wird eine Mischung des Auslaßgases
der Reaktoren 19 und 18 einem Einlaß auf der heißen Seite
des Wärmetauschers 48 zugeführt. Die Temperatur des
Einlaßgases im Wärmetauscher 48 zeigt die auf den
Durchschnitt zwischen d und D gebrachte Temperatur e.
-
Bei Fortschreiten der Regeneration in den Reaktoren 18
und 19 steigt die Temperatur des Auslaßgases in jedem
Reaktor und die Temperatur des Einlaßgases auf der heißen
Seite des Wärmetauschers 48 an. Im Punkt B, an dem die
Regeneration im Reaktor 18 vollendet ist, wird die höchste
Temperatur f erreicht. Da der Reaktor 18 jetzt zum
Kühlungsschritt umgeschaltet wird und das gekühlte Gas dem
Mittelabschnitt des Reaktors 19 zugeführt wird, wenn der
Reaktor 18 mit dem Kühlungsschritt beginnt, erreicht die
Temperatur des Auslaßgases vom Reaktor 19 sofort den Wert g.
Dieses Auslaßgas vom Reaktor 19 tritt in den Wärmetauscher
48 ein, ohne sich mit anderen Gasen zu vermischen. Beim
Fortschreiten der Regeneration im Reaktor 19 steigt die
Temperatur des Auslaßgases von g auf h an und das Gas tritt
in den Wärmetauscher mit dieser Temperatur ein. An dem
Punkt, an dem die Temperatur des Auslaßgases des Reaktors 19
den Wert h aufweist, beginnt der Reaktor 16 mit der
Regeneration und weist die Temperatur des Einlaßgases auf
der heißen Seite des Wärmetauschers 48 den Durchschnittswert
i zwischen h und G auf.
-
Wenn das vorstehend beschriebene Verfahren wiederholt
wird, variiert die Temperatur des Einlaßgases auf der heißen
Seite des Wärmetauschers 48 zwischen i-j-k-l.
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Wie in Fig.3 gezeigt und vorstehend beschrieben ist,
beträgt beim erfindungsgemäßen Verfahren die
Temperaturschwankung des Einlaßgases auf der heißen Seite
des Wärmetauschers nur etwa 120ºC und ist weit geringer als
in den Fällen, in denen die Reaktortürme unabhängig
voneinander betrieben werden, sodaß ein stabiler Betrieb
ermöglicht wird.
-
Da weiters zwei Türme der Regenerationsreaktoren zum Teil
in Reihe geschaltet betrieben werden, kann das Absorbens im
größtmöglichen Ausmaß regeneriert werden und es kann mit
Sicherheit das Eindringen von O&sub2;-Gas, das im Auslaßgas des
schon regenerierten Reaktors vorliegt, stromabwärts in das
Schwefelrückgewinnungssstem verhindert werden. Die Vorteile
dieser Verbesserungen sind sehr bedeutend.
-
SO&sub2;-Gas, das in der Reaktion gemäß Gleichung (5) erzeugt
wird, wird im nächsten Reduktionsschritt entfernt. Obwohl
als Verfahren zur Entfernung von SO&sub2; eine unabhängige SO&sub2;
Reduktionsreaktion, das Sammeln und Entfernen von Schwefel
als elementarem Schwefel durch eine Kombination einer
SO&sub2;-Reduktionsreaktion und Claus-Reaktion und ein
Naßverfahren zur Sammlung und Entfernung von Schwefel in
Form von Gips durch Reaktionen mit Kohle in Betracht gezogen
werden können, ist die vorliegende Erfindung auf kein
spezifisches Verfahren eingeschränkt.
-
In der vorliegenden Beschreibung wird beispielhaft ein
Verfahren zur Entfernung und Sammlung von Schwefel als
elementarem Schwefel durch eine Kombination der
Reduktionsreaktionen gemäß den nachstehend angeführten
Gleichungen (14) bis 17), der Claus-Reaktion gemäß Gleichung
(18) und der Hydrolyse gemäß Gleichung (19) angewendet.
-
SO&sub2; + 3H&sub2; T H&sub2;S + 2H&sub2;O (14)
-
SO&sub2; + 3CO T COS + 2CO&sub2; (15)
-
2SO&sub2; + 4H2 T S&sub2; + 4H&sub2;O (16)
-
2SO&sub2; + 4CO T S&sub2; + 4CO&sub2; (17)
-
2H&sub2;S + SO&sub2; T (3/x)Sx + 2H&sub2;O (x=2-8) (18)
-
COS + H&sub2;O T H&sub2;S + CO&sub2; (19)
-
Eine Teilmenge des durch Vergasung hergestellten und von
Staub befreiten Gases kann als das für die
SO&sub2;-Reduktionsreaktionen erforderliche Reduktionsgas
verwendet werden. Dieses Gas wird der SO&sub2;-Reduktions- und
Schwefelrückgewinnungsvorrichtung 53 durch Leitung 2 und
Umschaltventil 3 zugeführt.
-
In dieser Vorrichtung wird SO&sub2;-Gas, das in der Leitung 52
nach dem Regenerationsschritt vorliegt, gemäß den
Gleichungen (14) bis (17) in H&sub2;S, COS und elementaren
Schwefel umgewandelt. Auch die Reaktionen gemäß den
Gleichungen (18) und (19) werden durchgeführt, dann wird das
Gas durch die Wärmetauscher 54 und 56 auf 130 bis 250ºC
gekühlt und der elementare Schwefel gesammelt und entfernt.
-
Das behandelte Gas, aus dem der Großteil des ursprünglich
enthaltenen SO&sub2;-Gases entfernt wurde, wird der Leitung 58
zugeführt. Am besten wäre es selbstverständlich in diesem
Fall, als Reduktionsgas das gereinigte Vergasungsgas aus
Leitung 42 zu verwenden.
-
Eine Teilmenge des Gases in Leitung 50 am Auslaß des
Gebläses 60 zweigt in die Leitung 45 ab und wird dem
Reaktor im Absorptionsschritt durch Leitung 1 zugeführt,
wobei die Menge an Reduktionsgas in Leitung 2, die
zugeführte Menge an Luft oder einem sauerstoffhältigen Gas
und die Menge an entferntem und gesammeltem elementarem
Schwefel 64 berücksichtigt wird.
-
Da Gas in der Leitung 59, aus dem SO&sub2; in den Schritten
der SO&sub2;-Reduktion und Schwefelsammlung entfernt wurde, immer
noch geringe Mengen an nicht umgesetztem SO&sub2;, H&sub2;S, COS und
gasförmigem Schwefel enthält, wird dieses Gas dem Reaktor 16
im Absorptionsschritt aus der Leitung 45 durch das
Umschaltventil 46 zugeführt, um sowohl das Gleichgewicht
innerhalb des Systems als auch das Fortschreiten der
Gasreinigung aufrechtzuerhalten.
-
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß in bezug auf den
Wärmehaushalt zu Beginn des Regenerationsschrittes das
Auslaßgasgemisch von den beiden Türmen der Reaktoren im
Regenerationsschritt die niedrigste Temperatur während des
Regenerationszyklus, aber immer noch etwa 550ºC aufweist.
Diese Temperatur wird als höher als eine bestimmte
Temperatur (z.B. 300ºC) angesehen, die für die
Reduktionsreaktionen erforderlich ist, das
Wärmegleichgewicht im Regenerationssystem kann daher gut
aufrechterhalten werden, wenn der Gasstrom umgeschaltet
wird.
-
Wenn die Menge an in Leitung 1 strömen dem heißem
Reduktionsgas bei geringer Charge abnimmt, oder wenn Kohle
mit geringem Schwefelgehalt eingesetzt wird, wird es
allmählich immer schwieriger, die eingehenden und
ausgehenden Wärmeströme im Regenerationssystem im
Gleichgewicht zu halten, da die Menge an FeS, das in den
Absorptionsreaktionen gemäß den Gleichungen (3) und (4) im
Absorbens erzeugt wird, geringer als normal ist und die
Wärme der Regenerationsreaktionen abnimmt. Wenn die
Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen eingehender
und ausgehender Wärme im Regenerationssystem schwierig wird,
weil die Charge einen bestimmten Wert (z.B. weniger als 50%)
unterschreitet, kann ein Verfahren zur teilweisen Umgehung
des Claus-Reaktionsystems angewendet werden, um einer
solchen Situation entgegenzuwirken. In diesem Fall gehen die
Reaktionen zur Erzeugung von elementarem Schwefel teils nur
mit dem SO&sub2;-Reduktionsystem vor sich und es werden 50 bis 70
% Schwefel erzeugt, H&sub2;S-Rückstände und Schwefeldampf im
Auslaßgas vom Reduktionssystem tragen zur Wärme im
Regenerationssystem bei, indem sie am Einlaß oder innerhalb
desselben verbrennen.
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Weiters kann das SO&sub2;-Reduktionssystem selbst (ohne das
Claus-Reaktionssystem) als Schwefelrückgewinnungssystem
dienen. Bei alleiniger Verwendung des Reduktionssystems
steigt zwar die Menge an H&sub2;S-Rückstand und Schwefeldampf
geringfügig an, die Menge an für die Regeneration
erforderlicher Luft steigt im Vergleich zum Fall, in dem das
Claus-Reaktionssystem angewendet wird, um etwa 10 % an, da
O&sub2;-Gas verbrannt und verbraucht wird, dies bedeutet jedoch
kein signifikantes Problem für das System.
-
Um den Reaktor 18 nach beendetem Kühlungsschritt zum
Reduktionsschritt umzuschalten, werden die Umschaltventile
13, 24 und 37 geschlossen und die Umschaltventile 12 und 15
geöffnet, um das in Leitung 1 strömende, von Staub befreite
Vergasungsgas einzubringen. Damit werden die
Reduktionsreaktionen gemäß den GLeichungen (1) und (2)
eingeleitet.
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Zu Beginn des Reduktionschrittes wird das Auslaßgas vom
Reaktor 18, um eine geringe Menge an restlichem SO&sub2;-Gas im
Reaktor 18 mit der Vorrichtung 53 zu behandeln, dem
Mittelabschnitt des Reaktors 17 zugeführt, der schon den
Absorptionsschritt eingeleitet hat, indem das Umschaltventil
26 geöffnet und das Ventil 43 geschlossen wird, nachdem das
Vergasungsgas in die Leitung 44 durch kurzfristiges Öffnen
des Umschaltventils 43 vor dem Öffnen des Umschaltventils 26
strömen gelassen wird und nachdem überprüft wurde, ob
tatsächlich kein SO&sub2;-Gas mehr vorliegt.
-
Aus den nachstehend angeführten Gründen wird das Gas nach
den Reduktionsreaktionen im Reaktor 18 nicht so wie es ist
mit dem gereinigten Gas 42 durch das Umschaltventil 36
vermischt.
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Der Grund dafür ist, daß die Reaktionen gemäß den
nachstehend angeführten Gleichungen (20) bis (26) vor sich
gehen und Schwefelverbindungen wie SO&sub2; und H&sub2;S gebildet
werden, wenn die Regeneration aufgrund von niedrigen
Temperaturen innerhalb des Reaktors 18, die durch Betriebs-
oder Steuerungsfehler während des Regenerationsschrittes
oder durch Sulfatansammlungen im Absorbens 20 durch
Leistungsabfall im Lauf der Zeit verursacht werden,
unvollständig ist.
-
FeSO&sub4; + 2/3H&sub2; T 1/3Fe&sub3;O&sub4; + SO&sub2; + 2/3H&sub2;O (20)
-
Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10/3H&sub2; T 2/3Fe&sub3;O&sub4; + 3SO&sub2; + 10/3H&sub2;O (21)
-
Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10H&sub2; T 2FeS + SO&sub2; + 10H&sub2;O (22)
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FeSO&sub4; + 2/3C0 T 1/3Fe&sub3;O&sub4; + SO&sub2; + 2/3CO&sub2; (23)
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Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10/3CO T 2/3Fe&sub3;O&sub4; + 3SO&sub2; + 10/3CO&sub2; (24)
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Fe&sub2;(SO&sub4;)&sub3; + 10CO T 2FeS + SO&sub2; + 10CO&sub2; (25)
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SO&sub2; + 3H&sub2; T H&sub2;S + 2H&sub2;O (26)
-
Obgleich der Großteil dieser Schwefelverbindungen im
Reduktionsschritt absorbiert und entfernt wird, verbleibt
eine Teilmenge derselben selbst nach der
Reduktionsbehandlung im Gas und kann die Konzentration an
Schwefelverbindungen in Abhängigkeit von der Menge an
Sulfat, die im Absorbens angesammelt ist, zu hoch sein, um
unberücksichtigt zu bleiben. Deshalb sollte das Gas nach der
Reduktionsbehandlung nicht mit dem gereinigten Gas in der
Leitung 42 am Auslaß des Absorptionsschrittes vermischt
werden.
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Wenn der Reaktor zum Reduktionsschritt umgeschaltet
wird, ist die Temperatur des Absorbens im Reaktor aufgrund
des Wärmestaus um etwa 50 bis 300ºC höher als die Temperatur
des heißen Reduktionsgases. Dies hat üblicherweise keine
nachteilige Wirkung auf die perfekte Leistung des Absorbens.
Es wird sogar bevorzugt, weil die Zersetzung von Sulfaten im
heißen Reduktionsgas gemäß den vorstehend angeführten
Gleichungen (20) bis (26) weiter gefördert wird, da die
Temperatur des Absorbens höher wird, wenn eine Teilmenge des
Absorbens während des Regenerationsschrittes nicht
ausreichend regeneriert wurde und Sulfate erzeugt wurden.
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Die Stabilität der Absorptions- und Regenerationsleistung
ist sehr wünschenswert und sollte in praktischen Situationen
selbst dann aufrechterhalten werden, wenn Schwankungen in
der Charge des Vergasungsofens, dem Gehalt an
Schwefelverbindungen und der Menge an zu behandelndem Gas
auftreten, (die von der Art der eingesetzten Kohle abhängt).
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Wenn z.B. die Strömungsgeschwindigkeit des
Schwefelverbindungen wie H&sub2;S und COS enthaltenden heißen
Reduktionsgases abnimmt oder Kohle mit geringem
Schwefelgehalt eingesetzt wird, wird die Menge an im
Absorbens durch die Absorptionsreaktonen erzeugtem FeS
geringer als üblich und die Charge des
Regenerationsschrittes verringert. Daher werden, wenn die
Regenerationsreaktionen bei einem normalen Wert der
Strömungsgeschwindigkeit des umgewälzten Gases durchgeführt
werden, die Reaktionen in einem kurzen Zeitraum vollendet
und nimmt die durch die Regeneration erzeugte Wärme während
des fortschreitenden Regenerationsschrittes ab. Daher ist,
da die Temperatur des Auslaßgases und jene innerhalb des
Reaktors beim Regenerationsschritt geringer als zur Zeit des
normalen Betriebes ist, zusätzliche Wärme erforderlich, um
einen stabilen Regenerationsbetrieb aufrechtzuerhalten.
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Als Verfahren für die Zufuhr zusätzlicher Wärme kann die
Verwendung der Verbrennungswärme zwischen dem Vergasungsgas
und Sauerstoff in Betracht gezogen werden, indem das
Vergasungsgas in Leitung 1, das brennbares Gas wie CO und H&sub2;
enthält, von außerhalb des Systems zugeführt wird. Durch
eine solche Verwendung des Vergasungsgases werden jedoch CO,
H&sub2; u.dgl. stromabwärts vom Reinigungsverfahren verbraucht,
dies sollte im Hinblick auf die Verbesserung der
Wirtschaftlichkeit des Gasreinigungssystems vermieden
werden.
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Daher sollte, um einen stabilen und kontinuierlichen
Betrieb selbst bei geringer Charge aufrechtzuerhalten, das
Umwälzen des Regenerationsgases verringert und die Dauer der
Regenerationsreaktion verlängert werden.
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Obwohl die Umwälzleitung für Regenerationsgas bei
geringer Charge gleich ist wie die bei normaler Charge, wird
folgende Maßnahme zum Schutz des Gebläses 60 ergriffen. Da
das Gebläse üblicherweise überhitzt wird, wenn die Kühlung
durch eine verringerte angesaugte Gasmenge unzureichend ist,
sollte die in das Gebläse eingebrachte Gasmenge konstant
sein. Wenn die Menge an umgewälztem Regenerationsgas
abnimmt, kann mehr oder weniger die gleiche Gasmenge im
Gebläse 60 wie bei normaler Charge dadurch gewährleistet
werden, daß eine Teilmenge des Gases in Leitung 59 nach der
Sammlung und Entfernung des Schwefels durch das
Umschaltventil 61 und die Leitung 62 zu einem Punkt vor dem
endgültigen Schwefelkondensator rückgeführt wird.
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Wenn durch die vorstehend beschriebene Einstellung der
Menge an umgewälztem Regenerationsgas nicht genug Wärme im
Regenerationssystem erzeugt werden kann, kann auch das heiße
Reduktionsgas der Einlaßleitung 41 des Reaktors im
Regenerationsschritt über das Umschaltventil 63 zugeführt
werden, sodaß zusätzliche Wärme durch die
Verbrennungsreaktionen von brennbaren Gasen wie H&sub2; und CO
erzeugt wird.
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Obwohl die Absorptions- und Regenerationsvorgänge in Fig.
1 als im Gegenstrom erfolgend dargestellt sind, können diese
Vorgänge auch bei Strömungen in gleicher Richtung
durchgeführt werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden wenigstens
vier mit einem Absorbens gefüllte Reaktortürme eingesetzt
und werden zwei von diesen vier oder mehr Türmen als
Regenerationsreaktoren verwendet. Ein abnormaler Wärmestau
durch die in den Regenerationsreaktionen erzeugte Wärme kann
dadurch gemäßigt werden, daß der Regenerationsbetrieb
teilweise in Reihe geschaltet durchgeführt wird, wodurch
gleichzeitig die Lebensdauer des Absorbens verlängert wird.
Auch können Schwankungen in der Konzentration von SO&sub2;-Gas in
den Regenerationsreaktoren gesteuert werden und kann die
Regeneration ausreichend durchgeführt werden, ohne
stromabwärts O&sub2;-Gas in das Schwefelrückgewinnungssystem
eindringen zu lassen. Dadurch wird es möglich,
Schwefelverbindungen mittels eines Absorbens kontinuierlich
und stabil zu absorbieren und zu entfernen.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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In Fig. 4 werden die Zahlen 101, 102, 104 und 166 für
eine Gasleitung für ein heißes Reduktionsgas verwendet, das
schon von Staub befreit wurde und Schwefelverbindungen wie
H&sub2;S und COS enthält.
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Die Zahlen 103, 105 bis 108, 154, 157, 160 und 163
bezeichnen Umschaltventile für dieses Gas. 109 bis 112 sind
Umschaltventile für das Gas, das eine verhältnismäßig hohe
Konzentration an Schwefelverbindungen enthält und aus den
Reaktoren der Regenerations- und Reduktionsschritte
herrührt. 117 bis 120 sind Umschaltventile für den Gasstrom,
um das heiße Auslaßgas aus den Regenerationsreaktoren mit
dem Auslaßgas des Reaktors im Schritt der vorläufigen
Regeneration zu mischen. *1, *2 und *3 bedeutet, daß die
Leitungen 175, 176 und 177 jeweils mit *1, *2 und *3 der
Reaktoren 121, 122 und 123 verbunden sind.
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Die Zahlen 121 bis 124 bezeichnen Reaktoren, die mit
einer Vielzahl von Schichten (in diesem Beispiel vier
Schichten) eines Absorbens 125 gefüllt sind; 134 bis 141
bezeichnen Strömungsumschaltventile für die Zufuhr einer
Teilmenge eines verhältnismäßig kühlen, sauerstoff-freien
Umwälzgases zu den dritten und vierten Schichten (vom
Einlaß eines Regenerationsgases) in den Reaktoren des
Regenerationsschrittes, 155, 158, 161 und 164 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für gereinigtes Gas aus den
Reaktoren im Absorptionsschritt; 156, 159, 162 und 165
bezeichnen Strömungsumschaltventile für die Zufuhr eines
Regenerationsgases zu den Reaktoren im Regenerationsschritt;
und 147, 149, 151 und 153 bezeichnen
Strömungsumschaltventile für die Zufuhr eines kühlen, sauerstoffhältigen Gases
zu den Reaktoren im Schritt der vorläufigen Regeneration.
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Die Leitungen 113, 114, 115 und 116 sind mit den
Reaktoren wie dargestellt verbundene Gasleitungen. Die
Leitungen 131, 132 und 133 sind der Leitung 130 ähnliche
Leitungen; 148, 150 und 152 sind Umschaltventile, die
jeweils auf den Leitungen 131, 132 und 133 angeordnet sind.
142, 143, 144 und 145 sind Verbindungsleitungen.
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Die Zahl 184 bezeichnet einen Reduktionsreaktor für SO&sub2;;
188 einen Schwefelkondensator; 187, 189, 191, 192, und 195
bis 197 bezeichen Gasleitungen; 190 einen
Schwefeltropfenabscheider; 193 ein Gebläse; 198 ein
Strömungsumschaltventil für die Umgehung des
Schwefelkondensators 188; und 199 und 200 Leitungen für (gesammelten)
flüssigen Schwefel.
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In Fig. 4 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der
die Reaktoren 121 bis 125, die mit einem Absorbens gefüllt
und von gleichem Aufbau sind, vom Reduktionsschritt gemäß
den Gleichungen (1) und (2) zum Absorptionsschritt gemäß
den Gleichungen (3) und (4) und dem Regenerationsschritt
gemäß der Gleichung (5) umgeschaltet sind. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf den Festbett-Typ eingeschänkt und es
können auch Fließbett- und Bewegtbett-Typen eingesetzt
werden, wenn in einem gesamten Verfahren die Regeneration
gemäß Gleichung (5) nach der Absorption und Entfernung von
Schwefelverbindungen wie H&sub2;S und COS in einem Reduktionsgas
mit einem Absorbens wiederholt wird. Das Verfahren kann
selbstverständlich auch auf den Festbett-Typ mit mehr als
vier Türmen angewendet werden.
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Weiters wird in der vorliegenden Beschreibung, obwohl die
vorliegende Erfindung keineswegs auf eine bestimmte
Zusammensetzung und Form des Absorbens einschränkt ist, als
Beispiel für die Erläuterung Fe&sub2;O&sub3; als Absorbens eingesetzt.
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Ein heißes Reduktionsgas in Leitung 101, das
Schwefelverbindungen wie H&sub2;S und COS enthält, ist ein durch
Vergasung hergestelltes Gas, das schon von Staub bis auf
eine Staubkonzentration von etwa 10 mg/Nm³ befreit wurde.
Dieses Reduktionsgas enthält außer Staub mehrere hundertstel
bis zu mehreren tausendsteln ppm H&sub2;S, COS, NH&sub3;,
Halogenverbindungen u.dgl. Seine Gastemperatur beträgt
aufgrund der Wärmerückführung am Auslaß eines
Vergasungsofens etwa 250 bis 500ºC, sein Druck liegt
üblicherweise zwischen atmosphärischem Druck und 25 kg/cm²G,
obwohl er tatsächlich von der Form des Vergasungsapparates
abhängt.
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Fig. 4 zeigt eine Situation, in der sich der Reaktor 121
im Schritt der vorläufigen Regeneration, der Reaktor 122 im
Absorptionsschritt, der Reaktor 123 im Reduktionsschritt und
der Reaktor 124 im Regenerationsschritt befindet.
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Fig. 5 zeigt ein Beispiel eines Zeitplanes für die
Schritte der Absorption, vorläufigen Regeneration,
Regeneration, Kühlung und Reduktion bei einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Für die Zwecke der nachstehenden Erläuterung wird
angenommen, daß im System nach Fig. 4 nach dem in Fig. 5
dargestellten Zeitplan die Schritte der Absorption,
vorläufigen Regeneration, Regeneration , Kühlung und
Reduktion und das Schwefelrückgewinnungsverfahren bei fast
dem gleichen Druck durchgeführt werden wie jenem des in
Leitung 1 befindlichen, von Staub befreiten Vergasungsgases
(etwa atmosphärischem Druck bis 30 kg/cm²G).
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In Fig. 4 wird das Vergasungsgas in Leitung 1, das
bereits von Staub befreit wurde, dem Reaktor 122 durch das
Strömungsumschaltventil 106 zugeführt, die
Schwefelverbindungen im Vergasungsgas werden absorbiert und
üblicherweise durch das Absorbens 125 bei einer Temperatur
von etwa 300 bis 500ºC in den Reaktionen gemäß den
Gleichungen (3) und (4) entfernt, dann wird das Gas durch
das Umschaltventil 158 und aus der Leitung 170 als
gereinigtes Gas einer (nicht dargestellten) Gasturbine
zugeführt.
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Während des Schrittes der vorläufigen Regeneration wird
das Gas, das den Regenerationsschritt im Reaktor 124
vollendet hat, durch die Leitung 116,das Umschaltventil 120,
die Leitungen 129, 128, 127, 126 und 130 und das
Umschaltventil 146 dem Reaktor 121 zugeführt.
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Für einen bestimmten Zeitraum nach dem Umschalten vom
Absorptionsschritt zum vorläufigen Regenerationsschritt
(oder vom vorläufigen Regenerationsschritt zum
Regenerationsschritt) unterscheidet sich die Temperatur des Auslaßgases
vom Reaktor 121 nur geringfügig von der Temperatur des
Vergasungsgases in Leitung 101 oder ist etwas (um höchstens
einige Zehnereinheiten von Celsiusgraden) höher als diese.
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Daher kann, wenn die Einlaßtemperatur des Regenerationsgases
im Regenerationsschritt gleich hoch oder höher als die
Temperatur des Vergasungsgases in Leitung 1 sein soll, die
Temperatur des Einlaßgases im Regenerationsschritt praktisch
nicht nur mittels des stromabwärts gelegenen Wärmetauschers
181 auf einem vorgegebenen Wert (von z.B. 400 bis 500ºC)
gehalten werden.
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In einem solchen Fall kann, um die Temperatur des
Einlaßgases auf der heißen Seite auf einem vorgegebenen Wert
(von z.B. 450 bis 550ºC) zu halten, eine erforderliche Menge
des heißen Auslaßgases vom Reaktor 124 durch das
Umschaltventil 117 in die Gasleitung 113 eingemischt und dem
Wärmetauscher 181 über das Umschaltventil 109 zugeführt
werden.
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Das restliche heiße Auslaßgas vom Reaktor 124 wird durch
Leitung 130 und Umschaltventil 146 geleitet. Dieses Gas
wird mit dem kühlen sauerstoffhältigen Gas vermischt, das
durch die Zweigleitung 179 der Gasleitung 180 durch das
Umschaltventil 147 eingebracht wurde. Dann wird die Mischung
dem Reaktor 121 zugeführt, um die Temperatur des
Einlaßregenerationsgases in Schritt der vorläufigen
Regeneration zu steuern.
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Als Ergebnis kann das Absorbens 125 im Reaktor 121 vor
einem abrupten Temperaturanstieg geschützt und ein Beitrag
zur Stabilisierung der Einlaßgastemperatur auf der heißen
Seite des Wärmetauschers 181 geleistet werden.
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Selbstverständlich variieren die Temperaturen der
Auslaßgase von den Reaktoren 121 und 124 in Abhängigkeit vom
Fortschreiten des Regenerationsschrittes im Reaktor 124 und
des vorläufigen Regenerationsschrittes im Reaktor 121. Daher
wird die Menge an Auslaßgas vom Reaktor 124, das dem
Auslaßgas vom Reaktor 121 zugeführt wird, innerhalb eines
Bereiches von 0 bis 70 % gesteuert und die Temperatur des
Einlaßgases auf der heißen Seite des Wärmetauschers 181 so
gesteuert, daß sie höher als eine vorgegebene Temperatur
(von z.B. 500ºC) ist.
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Der Reaktor 123 befindet sich im Reduktionsschritt. Das
Gas für die Reduktion wird dem Reaktor 123 durch die
Gasleitung 166, die von der Gasleitung 104 abgezweigt ist,
und über das Umschaltventil 160 zugeführt.
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Das SO&sub2; enthaltende Auslaßgas vom Reaktor 123 vermischt
sich durch die Gasleitung 115 und das Umschaltventil 111 mit
dem nach der vorläufigen Regenerationsbehandlung anfallenden
Gas, es wird im Wärmetauscher 181 gekühlt und dem
Schwefelrückgewinnungssstem zugeführt, sodaß eine bestimmte
Art von Schwefel gesammelt werden kann.
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Die Strömungsgeschwindigkeit des Reduktionsgases 166 wird
auf etwa 0,5 bis 5 % jener des Vergasungsgases in Leitung
101 eingestellt.
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Das Gas, welches das Schwefelrückgewinnungssystem
durchlaufen hat, wird durch die Gasleitung 196 in die
Gasleitungen 173 und 174 abgezweigt.
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Luft oder ein sauerstoffhältiges Gas wird in die
Gasleitung 173 durch Leitung 171 und Umschaltventil 172
eingemischt, der Hauptanteil dieses Gases (etwa 1 bis 3
Vol.-% bezogen auf die Sauerstoffkonzentration) wird durch
die Leitung 180 dem Wärmetauscher 181 zugeführt. Dort wird
das Gas auf eine für die Regeneration erforderliche
vorgegebene Temperatur (von etwa 400 bis 500ºC) erwärmt und
dann durch die Gasleitung 182 und das Umschaltventil 165 zum
Reaktor 124 rückgeführt, um umgewälzt und regeneriert zu
werden.
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Aus dem Zeitplan in Fig. 5 ist ersichtlich, daß, wenn ein
Zyklus der kontinuierlichen Absorption und Regeneration
durchlaufen wird, die dritten und vierten Schichten (von der
Einlaßseite des Regenerationsgases) des Absorbens 125 in
manchen Fällen der Wärme der Regenerationsreaktionen
ausgesetzt sein können. In solchen Fällen werden folgende
Vorgänge durchgeführt, um das betreffende Absorbens im
Reaktor, dessen Temperatur während des
Regenerationsschrittes ansteigt, auf eine Temperatur von etwa 600 bis 800ºC zu
kühlen.
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Das Gas in der Gasleitung 196 wird nach Durchlaufen des
Schwefelrückgewinnungssystems der dritten und vierten
Schicht (oder dritten oder vierten Schicht) von der
Einlaßseite des Regenerationsgases im Reaktor 124 durch die
Umschaltventile 140 und 141 über die Zweigleitung 178 der
Gasleitung 174 zugeführt.
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Da dieses Gas nicht nur frei von Sauerstoff ist, sondern
seine Temperatur von etwa 150 bis 300ºC beträchtlich
geringer ist als jene des Einlaßgases für die Regeneration
im Regenerationsschritt, besitzt es genügend Kühlungskraft,
um die dritten und vierten Schichten des Absorbens 125 im
Reaktor 124 zu kühlen.
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Durch Kühlen des heißen Anteils des Absorbens 125 nach
diesem Kühlungsverfahren kann die Beschädigung des
Trägermittels für das Absorbens 125, das Sintern von Fe
u.dgl. vermieden und damit die Lebensdauer des Absorbens
sehr wirkungsvoll verlängert werden.
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Im Schritt der vorläufigen Regeneration wird dem Reaktor
121 ein sauerstoffhältiges Gas durch die Zweigleitung 179
der Gasleitung 180 und das Umschaltventil 147 zugeführt und
die Regenerationsreaktionen gehen zum Teil hier vor sich.
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Da die O&sub2;-Konzentration des Einlaßgases zum Reaktor 121
nur etwa ein Viertel oder die Hälfte im Vergleich zur
Temperatur des Einlaßgases zum Reaktor 124 beträgt, kann der
durch die in den Regenerationsreaktionen erzeugte Wärme
verursachte Temperaturanstieg gemäßigt und das Absorbens 125
vor einem abrupten Temperaturanstieg geschützt werden.
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Das Auslaßgas vom Reaktor 121 wird dem Wärmetauscher 181
über die Gasleitung 113 und das Umschaltventil 109
zugeführt, die Reduktionsbehandlung (Schwefelsammlung) des
SO&sub2; im Gas wird im Schwefelrückgewinnungssystem
durchgeführt.
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Wenn der Schritt der vorläufigen Regeneration im Reaktor
121 vollendet ist, wird er zum Regenerationsschritt
weitergeschaltet. Gleichzeitig wird der Reaktor 122 zum
Schritt der vorläufigen Regeneration, der Reaktor 123 zum
Absorptionsschritt und der Reaktor 124 zum
Reduktionsschritt umgeschaltet.
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Da der Reaktor 121 zu diesem Zeitpunkt den Schritt der
vorläufigen Regeneration vollendet hat, kann er ohne
abrupten Temperaturanstieg zum Regenerationsschritt
weitersgeschaltet werden.
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Aus der vorstehenden Beschreibung geht hevor, daß gemäß
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Zufuhr jener
Menge angewendet wird, die von der Gastemperatur zum
Zeitpunkt des heißen Gases abhängig ist, das die
Regenerationsreaktionen zur Leitung für heißes Auslaßgas des
Schrittes der vorläufigen Regeneration durchlaufen hat, und
die Schwankungen der Temperatur des Einlaßgases auf der
heißen Seite des Wärmetauschers 181 daher gering gehalten
werden können, wodurch ein stabiler Betrieb gewährleistet
ist.
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Da die Reaktoren in den Schritten der Regeneration und
vorläufigen Regeneration vollständig in Reihe geschaltet
betrieben werden, kann die Regeneration des Absorbens
ausreichend durchgeführt und das Eindringen von O&sub2;-Gas im
Auslaßgas des Reaktors in das Schwefelrückgewinnungssystem
nach der Regeneration kann mit großem Vorteil vermieden
werden.
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Wenn die Strömungsgeschwindigkeit des heißen
Reduktionsgases in Leitung 101 bei geringer Charge gering
ist oder Kohle mit geringem Schwefelgehalt eingesetzt wird,
wird die Menge an FeS, das in den Absorptionsreaktionen
gemäß den Gleichungen (3) und (4) im Absorbens erzeugt
wird, geringer als normal und der Wärmehaushalt im
Regenerationssystem allmählich schwerer aufrechtzuerhalten.
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Wenn die Charge einen vorgegebenen Wert (von z.B. 50 %)
unterschreitet und die Aufrechterhaltung des Wärmehaushalts
schwierig wird, kann ein Verfahren der teilweisen Umgehung
des Schwefelkondensators 188 im Schwefelrückgewinnungsystem
angewendet werden, um dieser Situation entgegenzuwirken. Das
Verfahren besteht darin, das Gas nach den
SO&sub2;-Reduktionsreaktionen durch die Leitung 185 und den
Wärmetauscher 186 von der Gasleitung 187 zur
Einlaßgasleitung 192 des Gebläses 193 durch das
Umschaltventil 198 umzuleiten.
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In diesem Fall enthält das Umleitgas Schwefelbestandteile
wie H&sub2;S und gasförmigen Schwefel. Diese Schwefelbestandteile
tragen zur Wärme im Regenerationssystem bei, indem sie in
den Reaktoren oder am Einlaß des Regenerationsreaktors
verbrennen.
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Selbst wenn durch Schwankungen in den Chargen eines
Vergasungsapparates (Vergasers) und/oder Veränderungen in
der Art der eingesetzten Kohle die Menge an zu reinigendem
Gas verändert wird und der Gehalt an Schwefelverbindungen
ebenfalls schwankt, ist es in der Praxis höchst
erstrebenswert, die Absorptions- und Regenerationsleistung
stabil zu halten.
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Daher werden, wenn die Regenerationsreaktionen mit der
gleichen Menge an umgewälztem Gas durchgeführt werden wie
bei einer normalen Charge, die Reaktionen innerhalb eines
kürzeren Zeitraums vollendet und nimmt die Wärme der
Regenerationsreaktionen bei fortschreitendem
Regenerationsschritt ab.
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Deshalb ist die Temperatur innerhalb des Reaktors und
jene des Auslaßgases gering im Vergleich zum Zeitpunkt der
normalen Charge und es wird die Zufuhr von zusätzlicher
Wärme erforderlich, um einen stabilen Regenerationsbetrieb
aufrechtzuerhalten.
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Als Verfahren zur Zufuhr zusätzlicher Wärme wird in
Betracht gezogen, das heiße Reduktionsgas in Leitung 101,
das von Staub befreit wurde und brennbare Gase wie CO und H&sub2;
enthält, von außerhalb des Systems zuzuführen, sodaß die bei
der Verbrennung zwischen diesem Gas und Sauerstoff erzeugte
Wärme ausgenützt werden kann.
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Eine solche Verwendung des heißen Reduktionsgases sollte
jedoch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit des
Gasreinigungssystems vermieden werden, da damit CO und H&sub2;,
die nach der Gasreinigung stromabwärts eingesetzt werden
sollen, verschwendet werden. Daher soll, um einen stabilen
und kontinuierlichen Betrieb auch bei geringer Charge
aufrechtzuerhalten, die Menge an umgewälztem
Regenerationsgas reduziert werden, um die Dauer der
Regenerationsreaktionen zu verlängern. Dies wirkt in den
meisten Fällen.
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Falls bei geringer Charge die gleiche Menge an
Regenerationsgas in der Leitung umgewälzt wird wie bei
normaler Charge, wird das Gebläse 193 durch folgende
Maßnahme geschützt.
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Da das Gebläse normalerweise überhitzt wird, wenn die
Menge an angesaugtem Gas verringert und damit die Kühlung
unzureichend wird, soll die in das Gebläse eingebrachte
Gasmenge konstant gehalten werden.
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Daher ist bei abnehmender Menge des umgewälzten
Regenerationsgases die mehr oder weniger gleiche Menge an
Gas im Gebläse 193 wie bei normaler Charge dadurch
gewährleistet, daß eine Teilmenge des Gases in der Leitung
192 nach dem Sammeln und Entfernen des Schwefels durch das
Umschaltventil 194 und die Leitung 195 zu einem Punkt vor
dem endgültigen Schwefelkondensator 188 rückgeführt wird.
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Wenn im Regenerationssystem nicht genug Wärme durch die
vorstehend beschriebene Einstellung der Menge an umgewälztem
Regenerationsgas erzeugt werden kann, kann das heiße
Reduktionsgas auch in die Einlaßleitung des Reaktors im
Regenerationsschritt eingebracht werden, sodaß zusätzliche
Wärme durch die Verbrennungsreaktion von brennbaren Gasen
wie H&sub2; und CO erzeugt wird.
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Obwohl in Fig. 4 die Vorgänge der Absorption und
Regeneration als im Gegenstrom durchgeführt dargestellt
sind, können diese Vorgänge auch in gleicher
Strömungsrichtung durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht die Verwendung von
wenigstens vier mit einem Absorbens gefüllten Reaktortürmen
und die Anwendung der fünf Schritte der Absorption,
vorläufigen Regeneration, Regeneration, Kühlung und
Reduktion vor, von diesen fünf Schritten sind die Schritte
der vorläufigen Regeneration, der Regeneration und der
Kühlung vollständig in Reihe geschaltet, sodaß ein
abnormaler, durch die bei den Regenerationsreaktionen
erzeugte Wärme verursachter Wärmestau gemäßigt und
gleichzeitig die Lebensdauer des Absorbens verlängert werden
kann. Weiters trägt die Rückführung von Wärme im heißen
Auslaßgas des Regenerationsreaktors zur Stabilsierung der
Einlaßgastemperatur des Regenerationsreaktors bei.