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Diese Erfindung betrifft die Verwendung ausgewählter amphiphiler Copolymere, um gegerbtem Leder
Wasserbeständigkeit zu verleihen oder um Leder wasserdicht zu machen.
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Die Behandlung von Fellen und Häuten zur Herstellung von Leder umfaßt eine Anzahl voneinander
abhängiger chemischer und mechanischer Operationen. Diese Operationen können in eine Abfolge von
Schritten mit Naßende, gefolgt von einer Abfolge von Trockenschritten, eingeteilt werden. Ein typisches
Lederherstellungsverfahren beinhaltete die folgende Abfolge an Schritten mit Naßende: zuschneiden und sortieren,
einweichen, abschaben, enthaaren, baiten, pickeln, gerben, wringen, spalten und falzen, nachgerben, färben, fetten und
naßstrecken. Diesen Schritten mit Naßende folgt eine Abfolge an Trockenschritten, wie z.B. trocknen,
aufbereiten, stollen, polieren, zurichten, überziehen, messen und klassifizieren. Eine Beschreibung jeder dieser
Operationen wird in Leather Facts, New England Tanners (1972), geliefert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft die Operationen mit Naßende, die nach dem Erstgerben stattfinden;
nämlich nachgerben und fetten. Das Ziel des Erstgerbens ist, das Fell oder die Haut in ein stabiles, nicht zu
verderbendes Material umzuwandeln. Dies wird erreicht, indem rohe Kollagenfasern im Fell oder in der Haut in
ein stabiles Produkt umgewandelt werden, welches nicht faulend ist oder, mit anderen Worten, nicht verrottet.
Darüber hinaus verbessert das Gerben eine Reihe von Eigenschaften des Fells oder der Haut, wie zum Beispiel
Formstabilität, Abriebfestigkeit, Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Wärme, verbesserte
Geschmeidigkeit und die Fähigkeit, wiederholte Zyklen des Naßwerdens und Trocknens zu überdauern. Die häufigste
Methode, die zum Gerben von Fellen und Häuten verwendet wird, ist als "Chromgerben" bekannt. Dabei wird ein
basisches Chromsulfat verewndet, oft auch einfach als "Chrom" bezeichnet, das durch die Reaktion eines
Chromsalzes, wie Natriumbichromat, mit einer zuckerähnlichen Substanz und Schwefelsäure hergestellt wird.
Das Chrom dringt in die Haut ein und verursacht eine bläulich-grüne Farbe. Dei Farbänderung wird verwendet,
um das Ausmaß des Eindringens oder den Grad des Gerbens zu beurteilen. Darüber hinaus wird die
Einlauftemperatur benützt, um die Gerbrate und den Grad an Gerben zu messen. Ungegerbtes Leder wird erheblich
einlaufen, wenn es heißem Wasser, wie z. B. Wasser mit 60ºC (140ºF) ausgesetzt wird, während korrekt
chromgegerbtes Leder höhere Temperaturen aushalten kann, wie z.B. Wasser mit 212ºF (100ºC), ohne einzulaufen. Für
eine Beschreibung des Chromgerbens siehe US-A-4,327,997. Felle und Häute können auch unter Verwendung
von pflanzlichen Extrakten gegerbt werden, zum Beispiel Extrakten aus Bäumen und Sträuchern, wie etwa
Quebracho, Wattle, Sumach, Hemlock, Eiche und Fichte.
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Nach dem Gerben wird das Leder nachgegerbt, gefärbt und gefettet. Diese drei Schritte umfassende
Operation wird oft zusammen als ein Schritt betrachtet, da alle drei Operationen der Reihe nach in einem Faß
durchgeführt werden können. Chromgegerbtes Material, auch als "Blaumaterial" bezeichnet, behält viel von
dem ungleichförmigen Faserstrukturmuster in der Haut des Tieres. Einige Bereiche der Haut besitzen eine
dichte
Struktur, während andere Teile lose Fasern aufweisen, und einige Teile können unerwünscht dünn und
papierartig sein. Da der Gerber ein gleichförmiges Stück Leder herstellen möchte, wird ein zweiter Gerbschritt,
bekannt als "Nachgerben", angwendet, um sowohl die ästhetischen wie auch die physikalischen Eigenschaften
zu verbessern. Zu diesen Eigenschaften zählen zum Beispiel Verbesserungen der vollen Struktur des Leders, der
Dichte und Weichheit der Narbe, des Bruchs, der Gleichmäßigkeit und Intensität des Farbstons, eine größer
Einheitlichkeit des Tempers oder der Geschmeidigkeit, eine besser Benetzbarkeit und zusätzliche Stabilität
gegen Wasser und Persipiration. Das Nachgerben kann unter Verwendung einer Vielzahl von natürlich
abgeleiteten Materialen, einschließlich Extrakten aus Gemüsen oder Pflanzen, und synthetischen Gerbmitteln, die als
"Syntantien" bekannt sind, oder Kombinationen darau erzielt werden. Historisch wurden Extrakte aus Bäumen
und Sträuchern wie Quebracho, Wattle, Sumach, Hemlock, Eiche und Fichte als Nachgerbmittel verwenet. In
den letzten 50 Jahren wurden viele synthetische Syntantien entwickelt, und diese werden heute weit verbreitet
verwendet, besonders zur Herstellung von Weichleder und Ledern in weißer Farbe oder Pastellfarben. Das
Nachgerben wird typischerweise bei Temperaturen von etwa 80ºF (27ºC) bis etwa 120ºF (49ºC) durchgeführt,
wobei von etwa 3 bis etwa 20 Gewichtsprozent Nachgerbmittel, bezogen auf das Naßgewicht des gegerbten
Leders, verwendet werden. In einigen Fällen kann das Fell vor dem regulären Nachgerbschritt mit Chrom
nachgegerbt werden, um alle zuvor ungegerbten Stellen vollständig zu gerben und um das Chrom besonders in der
Narbe zum Zweck der gleichförmigeren Färbung auszugleichen. Das Nachgerben erfordert typischerweise eine
Größenordnung von etwa 1 bis 2 Stunden, während die gesamte Abfolge von Nachgerben, Färben und Fetten in
der Regel von etwa 4 bis 6 Stunden dauert. Nach dem Nachgerben wird das Fell gefärbt, indem entweder ein
Farbstoff des Oberflächentyps oder ein eindringender Farbstoff verwendet wird. Im allgemeinen dringen
säurehältige Farbstoffe durch das Fell, während basische Farbstoffe verwendet werden, um nur die Oberfläche zu
färben.
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Nach dem Nachgerben und Färben wird das Fell dem Fettungsschritt unterzogen. Das Fetten verleiht
dem Leder die gewüschten Festigkeits- und Tempereigenschaften. Das Fett fettet die Lederfasern ein, sodaß die
Fasern nach dem Trocknen in der Lage sind, übereinander zu gleiten. Zusätzlich zur Regulierung der
Biegsamkeit des Leders trägt das Fetten weitgehend zur Zug- und Reißfestigkeit des Leders bei. Das Fetten beeinflußt
auch die Bruchdichte oder, anders ausgedrückt, das Knittermuster, das gebildet wird, wenn die
Narbenoberfläche nach innen gebogen wird; wobei das Ziel ist, ein Leder herzustellen, das keine oder wenige feine Falten
hinterläßt, wenn es gebogen wird.
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Die wichtigsten Inhaltsstoffe, die beim Fetten verwendet werden, sind Wasser-unlösliche Öle und
fettige Substanzen wie z.B. rohe Öle und sulfatisierte oder sulfitisierte Öle. Typischerweise liegt der
Gewichtsprozentsatz von Fettöl, bezogen auf das Gewicht des Leders, in einem Bereich von 3 bis 10 Prozent.
Die Art, auf die das Öl über das gesamte Leder verteilt wird, beeinflußt den Charakter des Leders und
nachfolgende Zurichtungsoperationen. Um einen gleichförmigen Ölüberzug über eine große Fläche an
Lederfasern zu erhalten, ist es notwendig, das Öl mit einem organischen Lösungsmittel zu verdünnen oder
vorzugsweise das Öl in einem wäßrigen System unter Verwendung von Emulgatoren zu dispergieren. Siehe
Leather Technician's Handbook, J.H. Sharphouse, Leather Producers' Association (1971), Kapitel 21 und 24.
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Während Techniken, die darauf abzielen, den Grad des Eindringens der Emulsion in das Leder zu
steuern, bevor sie bricht und sich als Öl auf den Fasern absetzt, verwendet wurden, um Leder weicher und
geschmeidiger zu machen, wurde eine langfristige Wasserbeständigkeit oder Wasserundurchlässigkeit durch
Verwendung der herkömmlichen Fette allein noch nicht erfolgreich erzielt.
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Eine Reihe von Publikationen hat verschiedene Copolymere zum Behandeln von Leder während des
Gerbens und Nachgerbens vorgeschlagen, insbesondere als Ersatzstoffe für natürliche Gerbmittel und
Syntantien, die aus Phenol/Formaldehyd-Harzen gebildet sind.
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Die US-A-2205882 und die US-A-2202883 offenbaren die Verwendung von sauren Polymeren wie z.B.
Polyacrylsäure; Copolymeren aus Acrylsäure und Methacrylsäure; Copolymeren aus Maleinanhydrid und Styrol;
Copolymeren aus Methacrylsäure und Styrol; und hydrolysiertem Methylmethacrylat.
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Die US-A-2,475,886 und die US-A-2452536 offenbaren sulfonierte wasserlösliche
Styrol/Maleinanhydrid-Copolymere zum Gerben oder Nachgerben von Leder.
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Die US-A-3103447 ist auf wäßrige Lösungen von Ammonium- oder Aminsalzen von
Säure-enthaltenden Copolymeren zur Imprägnierung von Ledern gerichtet, um die Eigenschaften zu erzielen, die mit
nachgegerbtem Leder verbunden sind, wie z.B. verbesserter Bruch, verbesserte Abriebbeständigkeit und eine vollere
Substanz. Es ist geoffenbart, daß die Copolymere in Säureform in Wasser unlöslich sind, aber in der Salzform,
in der sie verwendet werden, löslich sind. Die Copolymere sind gebildet aus polymerisierbaren,
monoethylenisch ungesättigten Säuren, wie z.B. Acrylsäure oder Methacrylsäure, mit Estern wie z.B. gesättigten
einwertigen aliphatischen Alkoholestern der Acrylsäure oder Methacrylsäure, erhalten aus Cyclohexanol, Alkanolen mit
1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Vinylestern von Fettsäuren mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen wie etwa
Vinylacetat, Vinyllaurat und Vinylstearat. Bevorzugte Copolymere sind jene, die aus von 5 bis 35 Gewichtsprozent
Acryl- oder Methacrylsäure und 95 bis 65 Gewichtsprozent Ester gebildet sind. Zu den spezifisch als Beispiel
angeführten Copolymeren zählen jene, die gebildet sind aus: 85 Gewichtsprozent Ethylacrylat und 15
Gewichtsprozent Methacrylsäure; 66 Gewichtsprozent Butylacrylat und 34 Gewichtsprozent Acrylsäure; 60
Gewichtsprozent Methylacrylat, 25 Gewichtsprozent 2-Ethylhexylacrylat und 15 Gewichtsprozent Metharcrylsäure.
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Die US-A-3231420 ist auf ein Verfahren zur Imprägnierung von Leder mit Wasser-unlöslichen
Copolymeren gerichtet, um das Leder für das Zurichten vorzubereiten. Dieses Verfahren ist geoffenbart, um den
Bruch zu verbessern, eine vollere Substanz zu liefern und die Abrieb- und Verschließbeständigkeit zu
verbessern; Eigenschaften, die typischerweise durch dsa Nachgerben erzielt werden. Die verwendeten Copolymere
sind gebildet aus (a) 3,5 bis 18,5 Molprozent einer Säure, ausgewählt aus Acrylsäure, Methacrylsäure und
Itaconsäure, (b) von 1,5 bis 8 Molprozent von zumindest einem Ester einer (Meth)acrylsäure und einem
gesättigten einwertigen Alkohol mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, (c) von 10,5 bis 43 Molprozent Methyl-, Ethyl- oder
Isobutylmethacrylat und (d) von etwa 47 bis 84,5 Molprozent eines Esters der Acrylsäure mit einem gesättigten
einwertigen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; wobei die Gesamtkonzentration von (a) plus (c) von 15
bis 45 Molprozent beträgt und das Verhältnis von (b) zu (c) von 1:3,3 bis 1:6,7 beträgt. Das Copolymer, das alle
vier essentiellen Inahltsstoffe aufweist, wird in einem organischen Lösungsmittel wie etwa Alkoholen, Ketonen,
Estern, Kohlenwasserstoffen und chlorierten Kohlenwasserstoffen oder Gemischen daraus formuliert, wobei
hydrophobe Kohlenwasserstoffe und halogenierte Kohlenwasserstoffe, welche das Leder nicht anschwellen lassen
und welche eine Imprägnierung erlauben, bevorzugt sind.
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Die US-A-3945792 ist auf ein Verfahren zur Füllung von gegerbtem Leder unter Verwendung von
unsubstituierten oder substituierten Homo- oder Copolymeren der Acrylsäure gerichtet, die in Wasser löslich sind,
im Gemisch mit einem Proteinkleber, im Verhältnis von Polymer zu Proteinkleber von 1:12 bis 12:1.
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Die US-A-4314802 offenbart ein mehrstufiges Ledergerbverfahren. Der erste Schritt verwendet eine
wäßrige Lösung oder Dispersion eines Polymers, das zumindest 50 Prozent Acryl- oder Methacrylsäure mit
einer fakultativen kleineren Menge eines Alkylesters der (Meth)acrylsäure oder eines sulfatisierten ungesättigten
Trocknungsöls enthält. Der zweite Schritt verwendet eine Zirkonium-Gerbverbindung.
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Die US-A-4345006 ist auf ein Verfahren zum Behandeln von gegerbtem Leder mit einem hydrophilen
Acrylatharz in wäßriger Dispersion gerichtet. Das hydrophile Acrylat ist ein filmbildendens Copolymer,
gebildet aus von 60 bis 80 Gewichtsprozent (Meth-)acrylatester mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) von weniger
als 0ºC, wie zum Beispiel Ethylacrylat; 10 bis 20 Gewichtsprozent eines Hydroxyalkylesters der
(Meth)acrylsäure; 1 bis 10 Gewichtsprozent einer polymerisierbaren anionischen Verbindung, wie z.B. Itakon-,
Malein-, Fumar- Croton-, Acryl- oder Methacrylsäure, vorzugsweise in der Form eines wasserlöslichen
Alkalimetall- oder Ammoniumsalzes; 0,2 bis 2,5 Gewichtsprozent mindestens eines vernetzenden Monomers; und von
0 bis 2,5 Gewichtsprozent (Meth)acrylamid. Die vorherrschende (Meth)acrylatkomponente, die eine niedrige Tg
besitzt, wird in der Regel als ein Ester von Alkoholen, vorzugsweise von Alkanolen, mit 2 bis 18
Kohlenstoffatomen beschrieben. Die Zusammensetzungen sind hydrophile filmbildende Überzüge mit geringen
säurefunktionellen Monomeren (z.B. 10 bis 20 Gewichtsprozent hydroxyfunktionelles Monomer), welche als
Nachgerbmittel brauchbar sind, jedoch nicht als Ersatzstoffe für das Fetten oder als Teil einer wasserdicht
machenden Behandlung geoffenbart sind.
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Die US-A-4526581 ist auf ein Gerb- oder Nachgerbverfahren unter Verwendung von Methacrylsäure-
Copolymeren eines engen Molekulargewichtsbereichs gerichtet. Die Copolymere enthalten zumindest 5
Molprozent eines kurzkettigen C&sub1;-C&sub4; Alkoholesters der Acrylsäure. Es wird angegeben, daß die Kombination
von Methacrylsäure und einem kurzkettigen Alkoholester-Comonomer unerwartete Eigenschaften liefert, wie
zum Beispiel erhebliche Beständigkeit gegenüber Narbenbruch und Gerbverlust.
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Darüber hinaus hat sich eine Reihe von Publikationen einzeln mit dem Problem beschäftigt,
behandeltes Leder wasserbeständiger oder vollkommen wasserdicht zu machen. Einige dieser Publikationen versuchen,
die Lederoberfläche weniger hydrophil zu machen, indem eine chemische Reaktion mit Chrom oder anderen
mineralischen Gerbmitteln im Leder hervorgerufen wird, oder durch Mehrfachbehandlungen unter Verwendung
von Säuren und mehrwertigen Metallsalzen.
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Die US-A-2968580 offenbart die Imprägnierung von Leder mit einer wäßrigen Lösung von Salzen von
Säureestern, die zumindest zwei salzbildende Acylgruppen aufweisen, das Trocknen des Leders und danach die
Umsetzung der Säure mit einem mit Wasser mischbaren Komplexsalz eines mehrwertigen Metalls.
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Die US-A-3010780 verwendet ein mineralisches Gerbmittel, um einem Komplex mit nicht-polymeren
dreibasischen oder höheren polybasischen Säurederivaten zu bilden, die hydrophobe Gruppen wie zum Beispiel
Borsäure, Phosphorsäure, Arsensäure, Zitronensäure, Trimesitinsäure, Mellitinsäure, Ethantetraessigsäure und
ähnliches enthalten.
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Die US-A-3276891 verwendet Teilester und Teilamide der aliphatischen Polycarbonsäuren mit 3 bis 10
Kohlenstoffatomen and 2 bis 4 Carbonsäreregruppen; amino-aliphatische Polycarbonsäuren mit 4 bis 10
Kohlenstoffatomen oder Phenyl- oder Hydroxyphenylpolycarbonsäuren mit 2 bis 6 Carbonsäuregruppen, mit Teilestern
und Teilethern der Polyalkohole mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und zumindest zwei freien Hydroxygruppen
und lipophilen ungesättigten C&sub8;-C&sub2;&sub2; Resten als Imprägnierungsmittel in einem organischen Lösungsmittel.
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Das Sowjetunion-Patent 265,063 mit dem Tetel "Hydrophobic Treatment" offenbart die Verwendung
eines hydrophoben Mittels mit hohem Molekulargewicht, welches das Reaktionsprodukt eines
Alkalimetallglycolats mit einem Styrol/Maleinanhydrid- oder Polyacrylsäure-Copolymer ist, um die Wasserabstoßfähigkeit
zu verbessern.
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C.E. Retzche in "An Aqueous System Destined for the Production of a Dry Cleanable Leather Which Is
No Longer Wettable" Rev. Tech. Ind. Cir., Band 69, Ausgabe 4 (1977), ist auf die Schwierigkeit gerichtet,
Leder, der mit hydrophilen Syntantien und Fetten behandelt wurden, wasserbeständig zu machen. Retzche sclägt
die Verwendung bestimmter Phosphat-enthaltender Polymere in Kombination mit einer Chromverbindung vor.
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Die US-A-4527992 is ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Ledern und
Häuten gerichtet, indem gegerbte Felle mit einem Schmiermittel behandelt werden, das aus oxidierten aliphatischen
C&sub1;&sub8;-C&sub2;&sub6; Kohlenwasserstoffen, oxidierten und teilsulfonatierten aliphatischen C&sub1;&sub2;-C&sub2;&sub6; kohlenwasserstoffen,
oxidierten C&sub1;&sub8;-C&sub2;&sub6; Wachsen und oxidierten und teilsulfonierten C&sub3;&sub2;-C&sub4;&sub0; Wachsen ausgewählt ist. Dieser
Schmiermittel-Behandlung folgt die Verwendung von Imprägniermitteln in der Form eines Alkalimetall- oder
Ammonium- oder Niedrigalkylaminsalz-Copolymers von 60 bis 95 Molprozent einer ungesättigten Säure,
ausgewählt aus Acryl- und Methacrylsäure, und von 5 bis 40 Molprozent eines Monomers, ausgewählt aus
Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, Butylacrylat, Acrylamid, Acrylnitril, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat, Butylmethacrylat, Methacrylamid und Methacrylnitril, wo das Copolymer ein
Molekulargewicht von 800 bis 10 000 hat. Dieser Behandlung folgt eine Ansäuerung, Fixierung und Zurichtung.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung beinhaltet es, wie gewünscht ein Verfahren zum Behandeln von
gegerbtem Leder zur Verfügung zu stellen, um möglicherweise die Eigenschaften des gegerbten Leders zu
verbessern, oder wie gewünscht ein verbessertes Verfahren zum Behandeln von gegerbtem Leder zur Verfügung zu
stellen.
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Diese zahlreichen Publikationen, die mehrer Kombinationen von hydrophilen und hydrophoben
Monomeren verwenden, zeigen, daß bis heute niemand ein Material gefunden hat, das zum Behandeln von
gegerbtem Leder in einem Schritt brauchbar ist, um die Eigenschaften zur Verfügung zu stellen, die durch die Schritte
mit Naßende Nachgerben, Fetten und Wasserdichtmachen erwünscht sind.
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Es ist ein weitere Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Copolymer zur Verfügung zu stellen, das für
das Behandeln von gegerbtem Leder in einem Schritt brauchbar sein kann, um die gewünschte Kombination
von Eigenschaften zu ergeben, die durch die herkömmlichen Schritt mit Naßende Nachgerben und Fetten
erwünscht sind.
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Es ist ein zusätzliches Ziel der Erfindung, ein Copolymer zur Verfügung zu stellen, welches auch die
Wasserbeständigkeit von Leder verbessern kann.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Copolymer zur Verfügung zu stellen, das auch
die Intensität des Farbtons, die Beständigkeit gegenüber Lösungsmittelextraktion, die Waschbarkeit und
Wasserundurchläsigkeit von Leder verbessern kann und das die Trocknungszeit und die Energie, die am Ende der
Bearbeitung durch Naßschritte erforderlich sind, verringert.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird daher die Verwendung einer wäßrigen Dispersion eines
Copolymers zur Verfügung gestellt, das aus mehr als 10 Gewichtsprozent und weniger als 50 Gewichtsprozent
zumindest eines hydrophilen Monomers und mehr als 50 Gewichtsprozent und weniger als 90 Gewichtsprozent
zumindest eines hydrophoben Monomers gebildet ist, um gegerbtem Leder Wasserbeständigkeit zu verleihen
oder um Leder wasserdicht zu machen.
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Vorzugsweise wird das hydrophobe Monomer aus der Gruppe ausgewählt, die aus C8 - 12
Alkyl(meth)acrylaten, C8 - 22 Alkoxy- oder C6 - 12 Alkylphenoxy(polyethylenoxid)(meth)acrylaten, C12 - 22
primären Alkenen, Vinylestern der C12 - 22 Alkylcarbonsäuren und Gemischen daraus besteht, und das
hydrophile Comonomer ist ein ethylenisch ungesättigtes saures oder basisches hydrophiles Comonomer.
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Vorzugsweise besitzt das Copolymer ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 2 000 bis 100 000.
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Vorzugsweise ist das hydrophile Monomer Acrylsäure.
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In einer Formulierung ist das hydrophile Comonomer ein anderes als nur Methacrylsäure, wenn das
hydrophobe Monomer nur 2-Ethylhexylacrylat ist. In einer anderen Formulierung ist das hydrophile
Comonomer ein anderes als entweder nur Maleinsäure oder nur Maleinanhydrid, wenn das hydrophobe Monomer nur
ein primäres Alken ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum Behandeln von gegerbtem Leder zur
Verbesserung der Ästhetik, der Festigkeit und des Tempers. Das Verfahren beinhaltet die Verwendung von in
Wasser dispergierbaren, ausgewählten amphiphilen Copolymeren, gebildet aus einer vorherrschenden Menge
mindestens eines hydrophoben Monomers und einer geringeren Menge mindestens eines hydropilen
copolymerisierbaren Monomers. In einer bevorzugten Ausführungsform wird gezeigt, daß das ausgewählte amphiphile
Copolymer ein wirksamer Einstufen-Behandlungs-Ersatz für die herkömmlichen Nachgerb- und Fettschritte ist.
Das ausgewählte Copolymer verbessert die Wasserbeständigkeit des behandelten Leders.
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Wäßrige Disperionen von Wasser-unlöslichen amphiphilen Copolymeren, die aus einer
vorherrschenden Menge mindestens eines hydrophoben Monomers und einer geringeren Menge mindestens eines
hydrophilen copolymerisierbaren Monomers gebildet sind, sind brauchbar, um gegerbtes Leder während dem Naßende-
Bearbeiten zu behandeln, um eine Reihe von erwünschten ästhetischen und physikalischen Eigenschaften zu
erzielen, wie z.B. eine verbesserte Intensität des Farbtones und eine dynamische Wasserbeständigkeit, die
vorzugsweise größer als 15 000 Maeser Flex ist.
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Das amphiphile Copolymer enthält sowohl hydrophile als auch hydrophobe Gruppen. Das Copolymer
ist aus mehr als 10 Gewichtprozent bis weniger als 50 Gewichtprozent, vorzugsweise von etwa 15 bis 45
Gewichtsprozent, mehr bevorzugt von etwa 20 bis etwa 40 Gewichtsprozent, zumindest eines hydrophilen
Monomers und mehr als 50 Gewichtsprozent bis weniger als 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise von etwa 55 bis etwa
85 Gewichtsprozent, mehr bevorzugt von etwa 60 bis etwa 50 Gewichtsprozent, zumindest eines hydrophoben
Comonomers gebildet. Das Copolymer hat vorzugsweise ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von etwa 2
000 bis etwa 100 000.
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Die Auswahl der relativen Konzentration von hydrophilen zu hydrophoben Monomeren, die zum
Herstellen der amphiphilen Copolymere verwendet werden, ist das Ergebnis von empirischen Untersuchungen der
Copolymere, verglichen mit Kontrollen, unter Verwendung von ausgewählten Leistungskriterien oder -zielen.
Die Beispiele zur Veranschaulichung, die im folgenden gebracht werden, zeigen klar, daß vergleichende
amphiphile Copolymere, hergestellt aus 10 Gewichtsprozent des hydrophilen Monomers und 90 Gewichtsprozent
des hydrophoben Comonomers, diese Leistungsziele nicht erreichen; besonders das Temper und die
Wasserbeständigkeit. In ähnlicher Weise werden, wenn das Copolymer aus gleichen (50/50) Gewichtskonzentrationen
des hydrophilen Monomers und des hydropoben Monomers gebildet wird, diese Leistungsziele ebenfalls nicht
erreicht.
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Das hydrophile Monomer, das verwendet wird, um das amphiphile Copolymer herzustellen, ist
zumindest ein Monomer, welches ausgewählt ist aus wasserlöslichen, ethylenisch ungesättigten, vorzugsweise
monoethylenisch ungesättigten, sauren oder basischen Monomeren oder Gemischen daraus. Beispiele für geeignete
hydrophile Monomer, die allein oder in Gemischen eines mit einem anderen verwendet werden können, sind
z.B. Acrylsäure; Methacrylsäure; Itakonsäure; Fumarsäure; Maleinsäure und Anhydride solcher Säuren;
Säuresubsituierte (Meth)acrylate wie etwa Phosphoethylmethacrylat und Sulfoethylmethacrylat; Säure-substituierte
(Meth)acrylamide wie etwa 2-Acrylamido-2-methylpropylsulfonsäure; und basisch substituierte (Meth)acrylate
und (Meth)acrylamide wie etwa Amino-substituierte Acrylate und Amino-substituierte Methacrylate
einschließlich Dimethylaminoethylmethacrylat, Tertiärbutyl-aminoethylmethacrylat und
Dimethylaminopropylmethacrylamid. Ein bevorzugtes wasserlösliches hydrophiles Monomer, das zum Herstellen des amphiphilen
Copolymers verwendet wird, ist Acrylsäure.
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Die Auswahl der Art und Konzentration des hydrophilen Monomers wurde getroffen, um dem
amphiphilen Copolymer die Fähigkeit zu verleihen, in einer wäßrigen Lösung gut dispergiert zu sein, und um es mit
hohen Polymerfeststoffen mit einer handhabbaren und scherbaren Viskosität herzustellen, ohne die Fähigkeit
des Copolymers, in das Leder einzudringen und ihm eine verbesserte Ästhetik, Festigkeit, Temper und
Wasserbeständigkeit zu verleihen, negativ zu beeinflussen.
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Das hydrophobe Comonomer, das zum Herstellen des amphiphilen Copolymers verwendet wird, ist
zumindest ein Monomer, welches aus langkettigen Alkyl(meth)acrylaten, langkettigen
Alkoxy(polyethylenoxid)(meth)acrylaten, Alkylphenoxy(polyethylenoxid)(meth)acrylaten, primären Alkenen und Vinylestern
langkettiger Alkylcarbonsäuren und Mischungen davon ausgewählt wird. Beispiele geeigneter hydrophober
Monomere, die allein oder in Gemischen eines mit einem anderen verwendet werden können, sind C&sub8;-C&sub2;&sub2;
Alkylacrylate, C&sub8;-C&sub2;&sub2; Alkylmethacrylate; C&sub8;-C&sub2;&sub2; Alkoxy- oder C&sub6;-C&sub2;&sub2;
Alkylphenoxy(polyethylenoxid)(meth)acrylate; C&sub1;&sub2;-C&sub2;&sub2; 1-Alkene und Vinylester der C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub2;-Alkylcarbonsäuren, usw. Beispiele für solche
hydrophobe Monomere sind Dodecyl(meth)acrylat, Pentadecyl(meth)acrylat, Cetyl(meth)acrylat,
Stearyl(meth)acrylat, Eicosyl(meth)acrylat, Isodecyl(meth)acrylat, Vinylstearat,
Nonylphenoxy(ethylenoxid)&sub1;&submin;&sub2;&sub0;(meth)acrylat, Octadecen, Hexadecen, Tetradecen, Dodecen usw. und Gemische jedes der obigen.
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Die bevorzugten hydrophoben Monomere, von denen gefunden wurde, daß sie dem amphiphilen
Copolymer die besten Leistungskriterien verleihen, besonders was Wasserbeständigkeit betrifft, sind aus langkettigen
C&sub1;&sub2;-C&sub2;&sub0; Alkyl(meth)acrylaten und Gemischen davon, wie z.B. Gemischen von C&sub1;&sub6;-C&sub2;&sub0; Alkylmethacrylaten
(im folgenden als "CEMA" für Cetyleicosylmethacrylat bezeichnet). Die Verwendung der Bezeichnung (Meth),
gefolgt von einem weiteren Ausdruck wie z.B. Acrylat oder Acrylamid, wie in der gesamten Offenbarung
verwendet, betrifft sowohl Acrylate als auch Acrylamide bzw. Methacrylate oder Methacrylamide.
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Geringere Mengen anderer ethylenisch ungesättigter copolymerisierbaren Monomere mit
Konzentrationen, die 50 Gewichtsprozent oder weniger der gesamten hydrophoben Comonomerkonzentration betragen,
können in Kombination mit einer vorherrschenden Menge, die größer als etwa (50 Gewichtsprozent) ist, zumindest
einer der obigen Typen hydrophober Monomere verwendet werden. Es wurde gefunden, daß diese zusätzlichen
hydrophoben Comonomere für die anderen hydrophoben Comonomere als Verdünnungsmittel brauchbar sind,
ohne einen negativen Einfluß auf die Nachgerb-/Fett-Eigenschaften zu haben, die nach der Behandlung des
Leders mit dem amphiphilen Copolymer erhalten werden. Die Verwendung solcher Verdünnungsmittel für das
hydrophobe Monomer kann aus wirtschaftlichen Gründen gerechtfertigt sein; es können jedoch Verbesserungen
der Wasserbeständigkeit, die durch die Verwendung des vorherrschenden hydrophoben Monomers erhalten
werden, durch die Verwendung solcher hydrophober Mittel als Verdünnungsmittel geopfert werden. Beispiele
für solche brauchbaren copolymerisierbaren hydrophoben Verdünnungsmittel-Comonomere sind niedrigere C&sub1;-
C&sub7; Alkyl(meth)acrylate, Styrol, alpha-Methylstyrol, Vinylacetat, (Meth)acrylnitril und Olefine usw. Wenn
solche hydrophoben Verdünnungsmittel-Comonomere verwendet werden, ist es bevorzugt, eher unfunktionalisierte
Monomere als funktionalisierte Monomere zu verwenden, wie zum Beispiel Hydroxyl- und
Amid-funktionalisierte Monomere.
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Die wirksame Menge des amphiphilen Copolymers, welche in der wäßrigen Dispersion vorhanden ist,
ist zumindest 1 Gew.-% des gegerbten Leders. Es gibt keinen Maximalwert für die Menge an amphiphilem
Copolymer, welches in der Dispersion vorhanden sein kann, da jegliches Überschuß-Copolymer, das dem
Reaktionsgemisch zugegeben wird, unumgesetzt bleiben wird und somit wiederverwendet oder ausgeschieden wird,
nachdem das Verfahren abgeschlossen ist. Im allgemeinen sollte jedoch die Menge an amphiphilem Copolymer,
das in der wäßrigen Dispersion vorhanden ist, nicht mehr als 20 Gew.-% des gegerbten Leders betragen. In
einer bevorzugten Ausführungform liegt die Menge an amphiphilem Copolymer, das im Verfahren verwendet
wird, in der Größenordnung von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-% des gegerbten Leders, und die mehr bevorzugte
Menge beträgt 3 bis 7 Gew.-% des gegerbten Leders.
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Das amphiphile Copolymer kann durch die Polymerisation der hydrophilen und hydrophoben
Monomere durch jegliche herkömmliche Tecknik hergestellt werden. Wir fanden eine Bevorzugung für das
Durchführen der Polymerisation in einem mit Wasser mischbaren Alkohol wie zum Beispiel tert. Butanol oder Butyl-
Cellosolve (Union Carbide Corp) unter Verwendung eines Wasser-unlöslichen Freiradikal-Initiators mit einer
Konzentration von etwa 0,2 Gewichtsprozent bis etwa 5 Gewichtsprozent der Gesamtmonomere. Beispiele für
geeignete Freiradikal-Initiatoren, die verwendet werden können, sind Perester und Azoverbindungen usw. Die
Polymerisation wird vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 60ºC bis etwa 150ºC, bevorzugt bei
einer Temperatur von etwa 85ºC bis etwa 120ºC, durchgeführt. Kettenübertragungsmittel wie z.B. Mercaptane
können fakultativ verwendet werden, um das Molekulargewicht zu steuern. Die Polymerisation kann
durchgeführt werden, indem alle Monomere zusammen polymerisiert werden oder durch allmähliche Zugabe der
Monomere und des Initiators für einen Zeitraum von 1 bis 6 Stunden, bis die Polymerisation im wesentlichen
abgeschlossen ist (Umsetzung von mehr als etwa 98%). Die Polymerisation erzeugt eine Konzentration amphiphiler
Polymer-Feststoffe im Lösungsmittel von nicht mehr als etwa 20% Feststoffen bis zu etwa 75% Feststoffen mit
einer Brookfield-Viskosität von etwa 100 bis etwa 1 000 000 cps.
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Copolymere, die unter Verwendung olefinischer hydrophober Monomere gebildet werden, können
gemäß der Verfahren hergestellt werden, die in der US-A-3968148 und der US-A-4009195 geoffenbart sind.
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Nachdem das gegerbte Leder mit dem amphiphilen Copolymer in Kontakt gebracht wurde, kann das
Leder mit einem mineralischen Gerbmittel behandelt werden, um das Temper und die Wasserbeständigkeit des
Leders zu verbessern. Vorzugsweise wird das auf diese Art behandelte Leder eine dynamische
Wasserbeständigkeit aufweisen, die größer als 15 000 Maeser Flex ist. Zu bevorzugten mineralischen Gerbmitteln zählen
Chrom-, Aluminium- und Zirkonium-Gerbmittel.
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In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Behandeln
von Leder zur Verfügung, welches Verfahren umfaßt: das Gerben eines Fells oder einer Haut mit einem
herkömmlichen Gerbmittel und das Aufbringen einer wäßrigen Dispersion auf das gegerbte Fell oder die gegerbte
Haut, welche Dispersion eine wirksame Menge, vorzugsweise zumindest 1 Gewichtsprozent des Gewichts des
gegerbten Fells oder der gegerbten Haut, eines Wasser-unlöslichen dispergierten amphiphilen Copolymers
aufweist, das aus einer vorherrschenden Menge zumindest eines hydrophoben Monomers gebildet wurde, welches
ausgewählt wurde aus der Gruppe, die aus langkettigen Alkyl(meth)acrylaten, langkettigen Alkoxy- oder
Alkylphenoxy(polyethylenoxid)(meth)acrylaten, primären Alkenen, Vinylestern der langkettigen Alkylcarbonsäuren
und Gemischen davon besteht, mit einer geringeren Menge zumindest eines copolymerisierbaren,
wasserlöslichen ethylenisch ungesättigten sauren oder basischen hydrophilen Comonomers. Dieses Verfahren kann den
Vorteil haben, das nachfolgende Trocknen des behandelten Fells oder der behandelten Haut zu verbessern, und
als ein Schritt, der die herkömmlichen Schritte der Nachgerb- und Fettbehandlung ersetzt.
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In einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Leder zur Verfügung, welches
wünschenswerte Eigenschaften haben kann, wie zum Beispiel ein waschbares und/oder trockenreinigbares Leder.
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In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein amphiphiles Copolymer zur Verfügung.
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Die amphiphilen Copolymere, die im folgenden in den Beispielen zur Veranschaulichung dargestellt
werden, wurden gemäß einem der folgenden Verfahren (A bis D) hergestellt.
Verfahren A
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Alle Chargen wurden auf 1 000 Gramm (g) Monomer bezogen. Das Verfahren wird für die Herstellung
eines 40 Gewichtsprozent Acrylsäure/60 Gewichtsprozent CEMA-Copolymers veranschaulicht. Einem 3 Liter-
4-Hals-Rundkolben, der mit einem Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgerüstet und mit Stickstoff
bedeckt war, wurden 900 Gramm tertiäres Butanol zugegeben. Dann wurde der Kolben auf 85ºC erhitzt. Die
folgenden Monomere: 400 g Acrylsäure und 600 g Cetyleicosylmethacrylat, zusammen mit 10 g Vazo 67-(E.I.
DuPont de Nemours & Co)-Freiradikal-Initiator und 20 g 3-Mercaptopropionsäure in 165 g entionisiertem
Wasser als ein Kettenübertragungsmittel (CTA) wurden dem Kolben gleichmäßig in einer konstanten
Geschwindigkeit
2 Stunden lang zugegeben, wobei die Reaktion durchgängig bei einer Temperatur von 85ºC gehalten
wurde. Diesem folgte die Zugabe von 1 g Vazo 67 in 5 g t-Butanol, und die Reaktion wurde 1 zusätzliche
Stunde lang bei 85ºC gehalten. Das Reaktionsgefäß wurde dann gekühlt und das Produktcopolymer wurde in
ein Gefäß gegossen. Das Produktcopolymer besaß 48,1 Gew.-% theoretische Feststoffe und 51,2 Gew.-%
beobachtete Feststoffe und ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 10 600 und ein Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 6 500.
Verfahren B
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Alle Chargen wurden auf 200 Gramm Monomer bezogen. Dieses Verfahren wird für die Herstellung
eines 70 Gew.-% CEMA/30 Gew.-% 2-Sulfoethylmethacrylat-Copolymers veranschaulicht. Der
Reaktionskolben war der gleiche wie in Verfahren A, außer daß er 1 Liter faßte. Dem Kolben wurden 150 g Isopropanol
zugesetzt, und der Kolben wurde auf 82ºC erhitzt. Zufuhren des folgenden Monomer-Gemisches, des Initiators
und der Kettenübertragungsmittels wurden dem erhitzten Kolben (82ºC) linear und gleichmäßig 2 Stunden lang
zugegeben. Das Monomergemisch war 200 g Isopropanol (Lösungsmittel), 140 g CEMA, 60 g
2-Sulfoethylmethacrylat und 2 g Vazo 67-Initiator. Das CTA war 2 g 3-Mercaptopropionsäure und 25 g Isopropanol. Nach dem
Ende der Zufuhr des Monomergemisches, des Initiators und der CTA wurden 1 g Vazo 67 und 10 g Isopropanol
dem Reaktionsgefäß zugegeben, welches 1 zusätzliche Stunde lang bei einer Temperatur von 82 ºC gehalten
wurde. Am Ende dieser Stunde wurde die Reaktion gekühlt und das Produkt in ein Gefäß gegossen. Das
Copolymerprodukt besaß 34,7 Gew.-% theoretische Feststoffe und 34,3 Gew.-% beobachtete Feststoffe. Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts betrug 13 000 und das Zahlenmittel des Molekulargewichts 9 660.
Verfahren C
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Dieses Verfahren wurde entsprechende der Offenbarung in der US-A-3968148 und der US-A-4009195
durchgeführt. Es wird für die Herstellung eines Copolymers von 35 Gew.-% Acrylsäure und 65 Gew.-%
Hexadecen veranschaulicht. Einem 1-Liter-4-Hals-Rundkolben, der mit einem Rührer, Thermometer und
Rückflußkühler ausgerüstet war und mit Stickstoff bedeckt war, wurden 450 Gramm Hexadecen zugegeben. Der Kolben
wurde dann auf 130ºC erhitzt. Eine Zufuhr von 120 g Acrylsäure, 30 g Hexadecen und 3 g t-Butylperbenzoat-
Initiator wurden dann dem Kolben linear und gleichförmig 5 Stunden lang zugegeben, während die Temperatur
bei 130ºC gehalten wurde. Die Temperatur wurde 1 Stunde lang bei 130ºC gehalten und dann wurde das
Kühlen begonnen und ein Verdünnungsmittel von 150 g Butyl-Cellosolve (2-Butoxyethanol) (Union Carbide Corp)
wurde zugesetzt. Das gebildete Copolymer besaß 46,2 Gew.-% Gesamtfeststoffe in Butyl-Cellosolve mit einigem
restlichen Hexadecen.
Verfahren D
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Polymere, die für eine Molekulargewichtsleiter (Beispiel 5) verwendet wurden, wurden gemäß
Verfahren A hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Menge an 3-Mercaptopropionsäure (3 MPA)
(Kettenübertragungsmittel oder CTA) wie folgt variiert wurde. Alle Chargen sind in Gramm angegeben.
Monomere
Molekulargewicht
Bewertung der Copolymere
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Behandlung von Leder mit den ausgewählten
amphiphilen Copolymeren. Wir bewerteten die amphiphilen Copolymere, indem wir Ästhetik, Festigkeit,
Geschmeidigkeit, Elastizität und Wasserbeständigkeit von Ledern, die mit den amphiphilen Copolymeren
behandelt wurden, mit den gleichen Ledern, die mit herkömmlichen Syntantien-Nachgerbmitteln und Fetten
behandelt wurden, verglichen. Die Festigkeit des behandelten Leders wurde durch eine Technik gemessen, die als
Dehnung bei Narbenbruch und Dehnung bei Kugelriß bezeichnet wird. Diese Methode wird in Regel im
Stand der Technik verwendet, um die Wirksamkeit herkömmlicher Fette zum Fetten des Leders zu bewerten.
Der Test ist so gestaltet, daß er das Dehnen von Leder über einem Leisten während der Schuhherstellung
wiedergibt, wobei ein Instrument verwendet wird, welches als Lastometer bezeichnet wird. Ein Streifen behandelten
Leders wird an der Stelle festgeklemmt und darauf dehnt eine Sonde das Leder. Die Ausdehnung des Leders
unter der Kraft der Sonde wird in Millimetern an dem Punkt gemessen, an dem zuerst ein Bruch in der Narbe
("Narbenbruch") beobachtet wird, und an dem Punkt, an dem das Leder reißt ("Kugelriß"). Je größer die
Ausdehnung beim Narbenbruch und Kugelriß ist, umso größer ist die Reißfestigkeit des Leders. Zum Zweck der
Bewertung der Wirksamkeit der amphiphilen Copolymere erstellten wir Kriterien für die Ausdehnung bei
Narbenbruch und Kugelriß von 5 Unzen (oz.) chromgegerbter Kuhhaut von größer als oder gleich 13 mm bzw.
größer als oder gleich 15 mm als die Minimalwerte zur Verbesserung der Festigkeit durch die Behandlung.
Zusätzlich zum Bewerten der Verbesserung der Lederfestigkeit, die durch die Anwendung des amphiphilen
Copolymers erzielt wird, bewerteten wir auch quantitativ das Temper des Leders und vergleichen dies mit
Tempermessungen, die durch eine Behandlung mit herkömmlichen Nachgerb- und Fettmitteln erhalten wurde. Temper ist
ein Maß für die Geschmeidigkeit und Elastizität von Leder, je höher das Temper, umso besser ist die
Geschmeidigkeit und Elastizität des Leders. Wir maßen das Temper von behandelten Lederproben unter Verwendung
eines Hunter-Spring-Zug-Drucktesters, modifiziert nach Stubbings: Stubbings and E. Senfelder, JALCA, Band
58, Nr. 1, Jan (1963), und setzten als Minimalkriterium einen Temperwert von zumindest 155 mil fest.
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Zusätzlich zur quantitativen Bewertung der Festigkeit und des Tempers beobachteten wir auch
qualitativ die Bruchmerkmale des behandelten Leders.
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Darüber hinaus bewerteten wir auch die Farbtonintensität für herkömmlich behandelte und
chromgegerbte Lederproben gegenüber chromgegerbten Ledern, die mit den amphiphilen Copolymeren behandelt
wurden. Je höher die Farbtonintensität, desto intensiver ist der Farbton am Leder für einen vorgegebenen
Gewichtsprozentsatz an (verwendeter) Farbstoffgabe.
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Wir bemerkten, daß Leder, die mit den amphiphilen Copolymeren der Erfindung behandelt wurden, als
Ergebnis eine raschere Trocknungszeit während nachfgolgender Operationen aufwiesen. Diese Verbesserung der
Trocknungszeit, zusammen mit der Fähigkeit, zumindest einen herkömmlichen Bearbeitungsschritt mit
Naßende zu beseitigen, verleiht der vorliegenden Erfindung die Merkmale zusätzlicher Wirtschaftlichkeit und
Energieeinsparung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung fanden wir unerwarteterweise, daß das
Behandeln von Leder mit den ausgewählten amphiphilen Copolymeren nicht nur die obigen physikalischen und
ästhetischen Eigenschaften von Leder verbesserte, sondern auch die Fähigkeit aufweis, die Wasserbeständigkeit des
behandelten Leders zu verbessern, und daß, falls das mit dem amphiphilen Copolymer behandelte Leder in der
Folge mit einem mineralischen Gerbmittel behandelt wurde, das resultierende Leder die Erfordernisse eines
wasserfesten Lederprodukts erfüllte. Der Ausdruck "wasserdicht" wie hier verwendet bedeutet nicht, daß das
Leder nie Wasser absorbieren konnte oder unter keinerlei Bedingungen Wasser in das Leder eindringen konnte,
sondern wird eher verwendet, um einen höheren Grad an Wasserbeständigkeit zu vermitteln, als der Ausdruck
"wasserbeständig", wie hier verwendet, impliziert.
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Die Wasserbeständigkeit von Ledern, die mit dem amphiphilen Copolymer behandelt wurden, und von
Kontrollen wurde mittels zwei getrennter Tests festgestellt. Der erste wird als dynamischer
Salzwasser-Beständigkeitstest bezeichnet. Dieser Test verwendet einen Maeser Flex-Wasserpenetrations-Tester gemäß ASTM D-
2009-70. Die Anzahl von Maeser Flex, die nötig ist, damit Wasser in das Leder eindringt, wird aufgezeichnet.
Da dieser Test Salzwasser verwendet, ist er brauchbar, um die Beständigkeit von Leder gegenüber einer
Beschädigung vorherzusagen, die nicht nur durch Wasser, sondern auch durch Schwitzen verursacht wird. Ein
Maeser Flex-Wert von mehr als 15 000 ist das Minimalkriterium, das vom U.S.-Militär für wasserdichtes
Stiefelleder aufgestellt ist.
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Die behandelten Leder wurden auch mittels eines statischen Wasserabsorptionstests bewertet, in
welchem Proben der mit dem amphiphilen Copolymer behanelten Leder zwei Stunden lang bei Raumtemperaur
in Wasser eingetaucht wurden, und das Leder dann neuerlich gewogen wurde, um den
Wasseraufnahme-Prozentsatz des Leders festzustellen. Je niedriger der Wasseraufnahme-Prozentsatz, umso beständiger ist das Leder
gegenüber Wasser. Die Angaben des Militärs für die Wasseraufnahme durch statische Wasserabsorption sind
weniger als oder gleich 30%.
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Die Bewertung des amphiphilen Copolymers zum Behandeln von gegerbtem Leder (Arbeitsweise F)
wurde mit einem Kontrollverfahren verglichen, das mit herkömmlichen Nachgerbmitteln und Fetten
(Arbeitsweise E) verwendet wurde. Außer anders angegeben, wurden alle Leder aus 5 Unzen (Materialgewicht)
chromgegerbten Kuhhäuten hergestellt. Die Arbeitsweisen sind jedoch auf die anderen Arten von Fellen und
Häuten wie z.B. chromgegerbte Schweinshaut, chromgegerbte Schafshaut, pflanzlich gegerbte Schafshaut und
ähnlichs anwendbar.
Arbeitsweise E: Kontrolle
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Alle Gewichte sind auf das Gewicht des Blaumaterials bezogen (d.h. 100% bedeutet ein Gewicht, das
dem Gewicht des Materials im Faß gleich ist).
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1) Das Material erhielt eine zehnminütige Waschung mit Wasser bei 32ºC bei offener Tür.
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2) Diesem wurde 200% Flotte (Flotte bedeutet Wasser: 200% Flotte bedeutet die Zugabe der zweifachen
Wassermenge des Materialgewichts) bei 32ºC, und dann 1% Neutralisiermittel und 1%
Ammoniumbicarbonat zugegeben. Das Gemisch wurde dann 120 Minuten lang im Faß behandelt (gemischt).
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3) Das Faß wurde dann entleert, und das Material erhielt eine 10-minütige Waschung mit Wasser bei
55ºC bei offener Tür.
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4) Diesem wurde 100% Flotte bei 46 bis 54ºC zugegeben.
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5) Das herkömmliche Nachgerbmittel, das als die Kontrolle verwendet wurde (6,6% Leukotan 974 bei
30% Feststoffen gleich 2% aktivem Leukotan) wurde mit einem gleichen Wassergewicht verdünnt
und dem Faßgemisch durch die Öffnung (Faßöffnung) zugegeben. Das Gemisch wurde dann 60
Minuten lang im Faß behandelt.
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6) Ein saurer Farbstoff (0,5% Derma Orange 2R, vorgelöst in heißem Wasser) wurde dann dem Faß
zugegeben, und das Gemisch wurde 20 Minuten lang im Faß behandelt.
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7) Ein Prozent Ameisensäure (auf eine 10%ige Lösung vorverdünnt) wurde dann zugegeben, um das
gefärbte Material zu fixieren.
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8) Das Faß wurde entleert, und das Material wurde 10 Minuten lang bei offener Tür mit Wasser bei
35ºC gewaschen.
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9) Diesem wurde 100% Flotte bei 55ºC zugegeben, und dann wurde das Fett (6% Morite G-82
sulfatisiertes Fett (70% aktiv)), dispergiert in 20% Wasser bei 55ºC, zugegeben, gefolgt von einem
Behandeln des Gemisches im Faß für 40 Minuten.
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10) 0,5% Ameisensäure wurde dann zum Fixieren zugegeben, und darauf wurde das Material 10
Minuten lang im Faß behandelt und dann entleert.
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11) Dieser Schritt was ein fakultativer Schritt, der eine Nachbehandlung mit einem mineralischen
Gerbmittel einschloß. In dieser Fall wurde Chrom verwendet. Eine Lösung, hergestellt aus 100%
Flotte, 3% Tanolin M-1 und 0,5% Ameisensäure, die 0,5 bis 4 Stunden vor ihrer Verwendung
hergestellt worden war, wurde zugegeben und bei 35ºC 60 Minuten lang im Faß behandelt.
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12) Das Material wurde 10 Minuten lang mit offener Tür bei 27ºC gewaschen.
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13) Dann wurde das Material über Nacht aufgebockt (in einem Stoß gestapelt).
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14) Das Material wurde dann naßgestreckt (um es zu glätten und überschüssige Feuchtigkeit zu
entfernen) und 2 Minuten bei 70ºC vakuumgetrocknet.
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15) Das Material wurde dann über Nacht abgelüftet (zum Trocknen aufgehängt) und 1-7 Tage bei einer
konstanten Raumtemperatur bei 72ºF, 60% relativer Feuchtigkeit aufbereitet und darauf gestollt
(mechanisch weich gemacht).
Arbeitsweise F:
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Die Arbeitsweise wurde mit den amphiphilen Copolymeren der Erfindung zum Nachgerben und
Fetten in einem Schritt angewendet. Alle Gewichte sind auf das Gewicht des Blaumaterials oder eines anderen
gegerbten Fells bezogen.
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1) Das Material erhielt eine 15-minütige Waschung mit Wasser bei 40ºC bei offener Tür.
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2) Diesem wurde 200% Flotte bei 40ºC zugegeben, gefolgt von der Zugabe von 1% Neutralisiermittel
und 1% Ammoniumbicarbonat, und das Gemisch wurde 120 Minuten lang im Faß behandelt.
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3) Das Faß wurde dann entleert, und das Material erhielt eine 15 Minuten lange Waschung mit Wasser
bei offener Tür bei 50ºC.
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4) Das Copolymer wurde vordispergiert, indem der Flotte zuerst entweder Natriumhydroxid (in dem
Fall, wo das Copolymer aus einem sauren hydrophilen Monomer gebildet war) oder Ameisensäure
(in dem Fall, wo das Copolymer aus einem basischen hydrophilen Monomer gebildet war), in einer
Menge zugegeben wurde, die ausreichte, um zumindest 50% der Polymersäure oder -base, je nach
dem Fall, zu neutralisieren. Das Copolymer wurde dann in 100% Flotte durch kräftiges Rühren mit
entweder einem magnetischen Rührstab oder einem Blattrührer dispergiert. Das auf diese Weise in
100% Flotte vordispergierte amphiphile Copolymer wurde dann zugegeben, und das Gemisch wurde
60 Minuten lang bei 50ºC im Faß behandelt. Das amphiphile Copolymer wurde mit 6 Gew.-% des
Materialgewichts beschickt, außer anders angegeben.
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5) Diesem wurde ein saurer Farbstoff (0,5% Derma Orange 2R, vorgelöst in heißem Wasser) zugegeben
und 20 Minuten lang bei 50ºC im Faß behandelt.
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6) Ein Prozent Ameisensäure (10%ige Lösung) wurde zum Fixieren zugegeben, wenn ein säurehältiges
hydrophiles Comonomer verwendet wurde (und ein Prozent Natriumbicarbonat, wenn ein basisches
hydrophiles Comonomer verwendet wurde), und das Gemisch wurde 10 Minuten lang bei 50ºC im
Faß behandelt.
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7) Das Faß entleert, und das Material wurde 15 Minuten lang bei offener Tür bei 35ºC
gewaschen.
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8) Dieser Schritt (wie Schritt 11 in Arbeitsweise E) ist ein fakultativer Schritt, der eine
Nachbehandlung mit einem mineralischen Gerbmittel, in dieserm Fall Chrom, einschließt. Eine Lösung,
hergestellt aus 100% Flotte, 3% Tanolin M-1 und 0,5% Ameisensäure (hergestellt 0,5 bis 4 Stunden vor
ihrer Verwendung), wurde dem Material zugegeben, und dann bei 35ºC 60 Minuten lang im Faß
behandelt.
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9) Das Material wurde dann 15 Minuten lang mit offener Tür bei 35ºC gewaschen.
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10) Dann wurde das Material über Nacht aufgebockt.
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11) Das Material wurde dann naßgestreckt und 2 Minuten bei 70ºC vakuumgetrocknet.
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12) Das Material wurde dann über Nacht abgelüftet und 1-7 Tage bei einer konstanten Raumtemperatur
(72ºF, 60% relative Reuchtigkeit) aufbereitet und darauf gestollt.
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Man beachte, daß Arbeitsweise F, welche verwendet wurde, um die gegerbten Häute unter Verwendung
der amphiphilen Copolymere der Erfindung nachzugerben und zu fetten, nur 12 Schritte erforderte, verglichen
mit 15 Schritten für die herkömmliche Arbeitsweise; wobei ein Fixierungsschritt und ein Waschschritt und ein
getrennter Fettzugabeschritt beseitigt wurden.
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Die folgenden Beispiele werden vorgebracht, um die Erfindung und die durch die Testverfahren
erhaltenen Ergebnisse zu veranschaulichen. Die Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung und es besteht nicht die
Absicht, daß sie den Umfang der Erfindung beschränken, noch sollten sie so ausgelegt werden, da Änderungen
für Fachleute des Standes der Technik auf der Hand liegen.
Beispiel 1: Lederbehandlung
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Diese Beispiel verglich das Verfahren der Erfindung zum Behandeln von Leder mit den amphiphilen
Copolymeren mit Ledern, die mit herkömmlichen Nachgerbmitteln und Fetten hergestellt wurden. In jedem Fall
wurden 5 oz. chromgegerbtes Blaumaterial als das Substrat verwendet. Leder, die mit einer wirksamen Menge
des amphiphilen Copolymers behandelt wurden, erfüllten oder übererfüllten die als Ziel gesetzten
Leistungskriterien wie z.B. volle Struktur (Dickenverhältnis), Bruch, Temper und Festigkeit (Dehnungen bei Kugelriß und
Narbenbruch) und Farbtonintensität, und sind den herkömmlich behandelten Ledern bezüglich
Wasserbeständigkeit überlegen. Die Arbeitsweise F besitzt überdies den Vorteil, weniger Schritte zu erfordern als die
Arbeitsweise E.
Tabelle 1: Ein Vergleich des Behandlungsverfahrens unter Verwendung
ausgewählter amphiphilen Polymere mit einem herkömmlichen Nachgerb- und Fettmittel
Ausdehnungen5)
Proben-Nummer
Zugegebene Materialien
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex1)
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme2)
3) Bruch
4) Temper (mil)(cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Farbton10)
Ziele
Festigkeit, Bruch
Wasserfest
Wasserbeständig
Durch Arbeitsweise hergestellte Leder
keine
Schritt
gut
sehr gut
annehmbar
FUßNOTEN ZU TABELLE 1
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1) Die dynamische Wasserbeständigkeit wurde an einem Maeser Flex-Wasserpenetrations-Tester gemäß
ASTM D2099-70 (1984 neu approbiert) gemessen. Das verwendete Instrument wurde von Koehler
Instrment Co., New ork, hergestellt. Der Meßwert sind die Zyklen bis zum Versagen, bei welchem
Wasser in das Leder eindringt. > 15 000 Flex-Zyklen ist die Angabe des US-Militärs für wasserdichtes
Stieffelleder.
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2) Statische Wasserabsorption: Ein Stück Leder von 4 Zoll x 4 Zoll wurde gewogen und bei
Raumtemperatur 2 Stunden lang in Wasser gegeben. Dann wurde das Stück neuerlich gewogen und der
Prozentsatz an Gewichtszunahme aufgezeichnet. Die Angabe für US-Militär-Stiefelleder ist 30% oder
weniger.
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3) Bruch: Der Bruch des Leders ist das Muster winziger Falten, die auf der Narbenoberfläche gebildet
werden, wenn diese narbeneinwärts gebogen wird. Ein Muster von keinen oder wenigen feinen Falten
ist gegenüber einem von groben Falten bevorzugt. Der Bruch wurde qualitativ von Fachleuten des
Standes der Technik bewertet.
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4) Temper: Ein Maß für die Geschmeidigkeit und Elastizität des Leders. Das Temper wurde an einem
Hunter-Spring-Druck-Zugtester, modifiziert nach Stubbings, gemessen: Stubbings and Eisenfelder,
JALCA, Band 58, Nr. 1, Januar 1963. Die Messung ist in mil (cm), je höher der Wert, desto
gleitfähiger das Material.
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5) Eine Bestimmung der Festigkeit oder Gleitfähigkeit des Leders. Der Test ist angelegt, um das Dehnen
von Leder über einem Leisten während der Schuhherstellung wiederzugeben. Das Instrument wird als
Lastometer bezeichnet. Ein Streifen Leders wird an der Stelle festgeklemmt und darauf dehnt eine
Sonde das Leder. Die Ausdehnung wird in Millimetern an dem Punkt gemessen, an dem zuerst ein
Bruch in der Narbe (Ausdehnung bei Narbenbruch) beobachtet wird, und an dem Punkt, an dem das
Leder reißt (Kugelriß). Je größer die Ausdehnung bei Narbenbruch und Kugelriß, umso größer ist die
Festigkeit des Leders.
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6) ≥ bedeutet größer als oder gleich.
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7) Vgl. (Vergleichsprobe: (Diese Abkürzung wird in den folgenden Beispielen verwendet)).
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8) Cr war Tanolin M-1, ein Handelsprodukt von Hamblett und Hayes: ein 33% basisches
Chromsulfatpulver, das ein Äquivalent von 25% Cr&sub2;O&sub3; (Chromoxid) enthielt. L-974 war Leukotan 974, ein
kommerzielles Acryl-Nachgerbmittel (aka Hilfsgerbmittel) von Rohm und Haas Co.
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Morite G-82 was ein kommerzielles sulfatisiertes Fett. Amph. was das amphiphile Copolymer = 70/30
Gew./Gew. CEMA/AA (Synthese A). Alle Chargen sind ein Gew.-aktiver Inhaltsstoff, bezogen auf das
Gewicht des chromgegerbten Materials.
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9) TR = Dickenverhältnis, welches ein Maß für die volle Struktur ist. TR ist das Verhältnis der
Krustendicke nach der Behandlung mit Nachgerbern und Fetten (oder dem amphiphilen Copolymer) zu der
Dicke des nassen Blaumaterials vor der Behandlung.
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10) DS = Farbtonintensität. Bewertet auf einer Skala von 5 = starker Farbton bis 1 = schwacher Farbton.
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Ein intensiverer Farbton für einen vorgegebenen Gew.-% Farbstoff, mit dem das Leder beschickt
wurde, zeigt Wirksamkeit und ist wirtschaftlich vorteilhaft.
BEISPIEL 2: Zusammensetzung des amphiphilen Copolymers:
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Dieses Beispiel zeigt das Behandlungsverfahren unter Verwendung von ausgewählten amphiphilen
Copolymeren, die aus verschiedenen Verhältnissen von hydrophoben (CEMA) und hydrophilen (AA)
Monomeren bezüglich der als Ziel aufgestellten Eigenschaften hergestellt wurden: Temper, Festigkeit und
Wasserbeständigkeit.>
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Alle in diesem Beispiel veranschaulichten Polymere wurden gemäß Verfahren A synthetisiert. Alle
Leder wurden gemäß Arbeitsweise F behandelt, wobei 6 Gew.-% Copolymer-Feststoffe, bezogen auf das Gewicht
des Blaumaterials, verwendet wurden, und wobei der fakultative Chrom-Nachbehandlungsschritt angewandt
wurde.
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Das Beispiel zeigt die überraschenden Vorteil von Copolymer-Zusammensetzungen, die mehr als etwa
10 Gew.-% bis weniger als etwa 50 Gew.-% hydrophiles Monomer und mehr als etwa 50 Gew.-% bis weniger
als etwa 90 Gew.-% hydrophobes Monomer enthalten.
Tabelle 2: Amphiphile Syntan-Zusammensetzungen.
Wirkung des Pegels an hydrophilem Monomer
Ausdehnungen
Proben-Nummer
Polymer1) Gew.-% AA
Zusammensetzung Gew.-% CEMA
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil) cm
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Gefettetes Leder
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
(wiederholt)
1) AA = Acrylsäure, CEMA = Cetyleicosylmethacrylat, ein Gemisch von C&sub1;&sub6;-, C&sub1;&sub8;- und C&sub2;&sub0;-Methacrylsäureestern
Beispiel 3: Andere hydrophobe Mittel
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Dieses Beispiel zeigt die Ergebnisse des Behandelns von Leder mit den ausgewählten amphiphilen
Polymerzusammensetzungen, die mit einer Vielzahl der ausgewählten hydrophoben Monomere hergestellt sind.
Die Zusammensetzung aller Materialien war 30 Gew.-% AA und 70 Gew.-% des ausgewählten hydrophoben
Mittels, wie angegeben. Tabelle 3 zeigt die Brauchbarkeit einiger der verschiedenen ausgewählten hydrophoben
Monomere, die verwendet werden können, und die Vorteile des Verfahrens dieser Erfindung, das solche
Polymerzusammensetzungen verwendet, gegenüber herkömmlicken Zusammensetzungen (d.h. Styrol/Säure oder
BMA/Säure). Relativ zu den Vergleichs-Polymerzusammensetzungen zeigten die Zusammensetzungen dieser
Erfindung überraschende Verbesserungen in der Festigkeit des Leders (Temper und Ausdehnungen bei
Narbenbruch und Kugelriß), sowie auch in den Wasserbeständigkeit-Eigenschaften des Leders.
Tabelle 3: Variationen im hydrophoben Monomer
1) Ausdehnungen
Proben-Nummer
Polymerzusammensetzung
1) Polymer-Synthese-Verfahren
1) Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil) (cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Gefettetes Leder
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
Styrol
Butylmethacrylat
2-Ethylhexylacrylat
Isodecylmethacrylat
Laurylacrylat
lineare C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub4; Methacrylate
verzweigte C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub5; Methacrylate
wird fortgesetzt
fortgesetzt...
1) Ausdehnungen
Proben-Nummer
Polymerzusammensetzung
1) Polymer-Synthese-Verfahren
1) Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil) (cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Gefettetes Leder
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
gemischte C&sub1;&sub6;-C&sub2;&sub0;
Methacrylate
Nonylphenoxy(EO)&sub4;-methacrylat
Vinylstearat (C&sub1;&sub8; Säure)
1-Hexadecen
1) Alle Leder wurden gemäß Arbeitsweise F hergestellt, einschließlich der fakultativen Chrom-Nachbehandlung (Schritt 8). Die Copolymere wurden mit 6 Gew.-%
Feststoffen, bezogen auf das Gewicht des Blaumaterial, beschickt.
Tabelle 4: Amphiphile Polymerzusammensetzungen
mit mehr als 2 Monomeren
Polymerzusammensetzung1)
Ausdehnungen
Polymer-Synthese-Verfahren
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil)
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Gefettetes Leder
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
1) CEMA = ein Gemisch von C&sub1;&sub6;, C&sub1;&sub8; und C&sub2;&sub0; Methacrylaten,
BA = Butylacrylat,
AA = Acrylsäure.
Beispiel 5: Amphiphile Copolymere mit verschiedenen Molekulargewichten
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Amphiphile Polymere, die einen weiten Bereich von Molekulargewichten abdecken, können bei der
praktischen Anwendung dieser Erfindung verwendet werden. Dies wird in Tabelle 5 veranschaulicht. Die
Polymere in Tabelle 5 wurden gemäß Verfahren D hergestellt. Die Leder wurden gemäß Verfahren F behandelt,
einschließlich der fakultativen Nachbehandlung mit Chrom (Schritt 8). Alle Polymere verleihen dem Leder
Verbesserungen in der Wasserbeständigkeit und Festigkeit.
Tabelle 5: Amphiphile Copolymere verschiedener Molekulargewichte
Ausdehnungen
Polymer1)-Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil) (cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Gefettetes Leder
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
1) Alle Copolymer sind 70 CEMA/30 AA in der Zusammensetzung, hergesellt gemäß Verfahren D. Die Molekulargewichte
wurden durch wäßrige Gelpermeationschromatographie an Polymerproben, die zuerst zu einem
Poly-SAA-co-MAA-Rückgrat hydrolysiert wurden, mit ethanolischem KOH und unter Verwendung von Polyacrylsäurestandards von bekanntem
Molekulargewicht bestimmt. Die Molekulargewicht-Ergebnise aus der Gelpermeationschromatographie des pAA-co-MAA
wurden dann korrigiert, um das Gewicht der Ester-Seitenketten anzugeben, die während dem Hydrolysierungsverfahren
verloren wurden.
Beispiel 6: Andere hydrophile Monomere
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Tabelle 6 veranschaulicht das Behandlungsverfahren unter Verwendung von amphiphilen Copolymer-
Zusammensetzungen, die unter Verwendung verschiedener hydrophiler Monomere hergestellt wurden. Es
wurde gezeigt, daß die Copolymere wirksam waren: eine Nachgerb-/Fett-Behandlung, wie von den
Festigkeitsparametern des resultierenden Leders gezeigt. Alle Leder wurden gemäß Arbeitsweise F behandelt und erhielten
die fakultative Nachbehandlung mit Chrom (Schritt 8).
Tabelle 6: Variationen im Hydrophilen Monomer
Ausdehnungen
Probe
1)Polymerzusammensetzung
Syntheseverfahren
Temper (mil) (cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Ziele
Kein Polymer (Kontrolle)
Acrylsäure
Methacrylsäure
Sulfoethylmethacrylat
Phosphoethylmethacrylat
1) Die Zusammensetzungen sind alle 70 Gew.-% CEMA/30 Gew.-% des gezeigten hydrophilen Monomers.
Beispiel 7: Waschbare Leder
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Tabelle 7 veranschaulicht die Vorteile der Verwendung von amphiphilen Polymeren gegenüber
herkömmlichen Fetten zur Herstellung von waschbaren Ledern. Die Leder wurden in einem automatischen
Topwascher unter Verwendung von Tide-Waschmittel (Proctor & Gamble) in Pulverform gewaschen. Sowohl das
Leder, das mit einem herkömmlichen sulfatierten Fett (vergleichend) behandelt wurde, als auch die Leder, die mit
den amphiphilen Copolymeren der Erfindung behandelt wurden, behalten einen erheblichen Grad an Weichheit
und Festigkeit, wie durch die Werte für Temper und Ausdehnung bei narbenbruch und Kugelriß angegeben. Im
Gegensatz zu den anderen zwei Ledern veranschaulichten die mit den amphiphilen Copolymeren hergestellten
Leder, die mit Chrom nachbehandelt worden waren (Schritt 8), Verbesserungen in der Weichheit und
Festigkeit. Die Leder, die mit dem amphiphilen Copolymer behandelt wurden, wiesen einen erheblichen Vorteil in
den Raten, in denen sie nach dem Waschen trockneten, auf. Die Leder wurden luftrgetrocknet, um das Trocknen
auf einer Wächeleine zu simulieren, wie dies in der Regel für empfindliche Wäschestücke empfohlen wird.
TABELLE 7: DIE VERWENDUNG VON AMPHIPHILEN COPOLYMEREN ALS FETTE
ZUR HERSTELLUNG VON WASCHBAREM LEDER
Leder
(Verfahren)
Fett
Nachbehandlung (Schritt 8/11)
Morite
amphiphiles Copolymer
Tanolin M-1
keine
LEISTUNG
3) Dehnung
Trocknungsrate (% Feuchtigkeit)4) Stunden nach dem Waschen
Leder
1) Temper Vor waschen
Nach Waschen
2) Temper Veränferung in %
Narbenbruch vor/nach
Kugelriß vor/nach
1) Vor Waschen = Vor dem Waschen, Nach Waschen = Nach dem Waschen und Lufttrocknen
2) Veränderungen im Temper nach einem Waschzyklus
3) vor = vor dem Waschen, nach = nach dem Waschen und Lufttrocknen
4) Die Trocknungsrate wurde sowohl quantitativ als auch qualitativ bestimmt: die quantitative Bestimmung
verwendete ein Standard-Feuchtigkeitsmeter, um den Prozensatz an Feuchtigkeit im Leder als eine Funktion der Zeit,
nachdem das Leder aus der Waschmaschine entfernt wurde, zu messen. Das Leder wird als trocken angesehen,
wenn der Feuchtigkeitsgehalt 18% oder weniger erreicht. Die qualitative Messung fand statt, um festzustellen,
wann sich das Leder trocken angriff, sodaß das Tragen eines Kleidungsstückes aus einem solchen Leder
angenehm wäre. Dies wird in der Tabelle durch die Bezeichnung (trock.) angegeben.
Beispiel 8: Nachbehandlung von behandelten Ledern mit einem mineralischen Gerbmittel
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Tabelle 8 veranschaulicht die Wirkungen einer Nachbehandlung mit verschiedenen mineralischen
Gerbstoffen auf die Wasserbeständigkeit von Ledern, die mit den ausgewählten amphiphilen Copolymeren
behandelt wurden. Die Fixierung von herkömmlichen Fetten durch eine Nachbehandlung mit einem Gerbmetall
wie z.B. Aluminium (Al), Zirkonium (Zr), Chrom (Cr) oder Eisen (Fe) ist eine bekannte Methode zur
Verbesserung der Wasserbeständigkeit des Leders.
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Siehe "Hydrophobing Leather", The Leather Manufacturer, May 1986, S. 11-14: US-A-3010780 für Bohme
Fettchemie G.m.b.H., 28. Novl 1961, und "An Aqueous System for the Production of a Dry Cleanable
Leather which is No Longer Wettable", Rev. Tech. Ind. Cuir, Band 69, Ausgabe 4, S. 107-111 (1977).
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Alle Leder wurden gemäß Arbeitsweise F hergestellt, die die fakultative Nachbehandlung (Schritt 8)
wie angegeben beinhaltete. Sogar in Abwesenheit der Nachbehandlung findet man, daß mit dem amphiphilen
Copolymer hergestellte Leder wesentlich wasserbeständiger als herkömmliche Leder sind (siehe Tabelle 1). Das
amphiphile Copolymer in diesem Beispiel war 30 AA/70 CEMA, verwendet mit 6%-Gaben.
Tabelle 8: Die Verwendung verschiedener mineralischer Gerbmittel
zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit von mit amphiphilem Copolymer hergestelltem Leder.
Ausdehnungen
Blaumaterial
Mineralisches1) Gerbmittel
Dynamische Wasserbeständigkeit Maeser Flex
Statische Wasserbeständigkeit Gew.-% Aufnahme
Temper (mil) (cm)
Narbenbruch
Kugelriß
Ziele
Wasserdichtes Leder
Wasserbeständiges Leder
keines
Chrom
Aluminium
Zirkonium
1) Das als eine Nachbehandlung in Schritt 8 von Verfahren F verwendete Gerbmetall war wie folgt:
Chrom was 3 Gew.-% Tanolin M-1 von Hamblett and Hayes
Aluminium war 3 Gew.-% Aluminiumsulfat
Zirkonium war 3 Gew.-% Zirc 33, ein kommerzielles Zirkoniumsulfat-Gerbsalz mit Null Basengehalt
Beispiel 9: Beständigkeit gegenüber Lösungsmittelextraktion
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Tabelle 9 veranschaulicht die verbesserte Beständigkeit von mit dem amphiphilen Copolymer
behandelten Ledern gegenüber Lösungsmittelextraktion, verglichen mit Leder, das mit einem herkömmlichen Fett
hergestelt wird. Beständigkeit gegenüber Lösungsmittelextraktion ist ein Indikator für die Trockenreinigbarkeit.
Das amphiphile Copolymer in diesem Beispiel war 70 CEMA/30 AA, verwendet mit einer 6%-Gabe. Das
herkömmliche Fett war Morite G-82, ein sulfatiertes Öl, verwendet mit einer 4,21%-Gabe. Die fakultative
Nachbehandlung mit Chrom wurde verwendet, wo angegeben. Das Leder wurde zuerst 4 Stunden lang bei 100ºC
getrocknet. Dann wurde es gewogen, und dieses Gewicht des getrockneten Leders wurde als das Anfangsgewicht
genommen. Das Leder wurde in die Schale eines Soxhlet-Extraktors gegeben und mit Methylenchlorid 10-12
Stunden lang extrahiert. Dann wurde das Methylenchlorid abgedampft, um das Gewicht der aus dem Leder
extrahierten Feststoffe zu bestimmen. Die Menge an extrahiertem Material wird als ein Gewichtsprozentsatz des
Anfangsgewichts angegeben.
Tabelle 9: Beständigkeit gegenüber Extraktion mit Methylenchlorid
Amphiphiles Copolymer gegenüber einem herkömmlichen Fett
Fett
Lederherstellungsverfahren
Nachbehandlung mit Chrom
Gew.-% extrahierbare Materialien, bezogen auf Lederfangsgewicht
Kontrolle keines
Amphiphiles Copolymer
Verfahren
Tanolin M-1
keine
(annähernd)
Beispiel 10: Verbesserung des Trocknens
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Am Ende der Bearbeitung mit Naßende wird das Leder getrocknet. Es wurde gefunden, daß mit den
amphiphilen Copolymeren behandelte Leder überraschenderweise rascher trockneten als mit herkömmlichen
Fetten behandelte Leder. Dies bietet eine Ersparnis sowohl an Zeit als auch an Energie, die zum Trocknen des
Leders erforderlich sind. Die raschere Trocknungsrate von Leder, das mit dem amphiphilen Copolymer gefettet
ist, wird in Tabelle 10 veranschaulicht. In diesem Beispiel wurde das Leder gemäß Arbeitsweise E oder F bis
zum letzten Schritt hergestellt. Nach dem letzten Waschen wurde das Leder über Nacht aufgebockt und dann
bei Raumtemperatur mit einer Kniehebelpresse luftgetrocknet. Die Tabelle zeigt den Gewichtsprozentsatz
Feuchtigkeit im Leder gegenüber der Zeit an Trocknen mit der Kniehebelpresse. Leder wird als trocken und
bereit zum Stollen angesehen, wenn der Feuchtigkeitsgehalt 18% erreicht. Eine Extrapolierung der Daten in
Tabelle 10 ergibt eine Zeit des Lufttrocknens mit Kniehebelpresse von 12 Stunden für herkömmlich behandeltes
Leder gegenüber 8 Stunden für mit dem amphiphilen Copolymer behandeltes Leder.
Tabelle 10: Trocknungsrate von Ledern
Morite G-82
Amphiphiles Copolymer
Fett-Nachbehandlung
Chrom
keines
Trocknungszeit
Anfänglich
Prozent Feuchtigkeit im Leder