DE687496C - Trommelfoermige, aus aufklappbaren Teilen bestehende Haube, insbesondere fuer Flugzeugmotoren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
31. JANUAR 1940

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFf

KLASSE 62 c GRUPPE 12 oi

H 15194p XIJ62 c

Wilhelm Wohlfarth in Berlin-Lankwitz

ist als Erfinder genannt worden.

Trommelförmige, aus aufklappbaren Teilen bestehende Haube, insbesondere für Flugzeugmotoren

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juni 1937 ab Patenterteilung bekanntgemacht am 4. Januar 1940

Die Erfindung bezieht sich auf Verkleidungen, vorzugsweise aus Blech, die die Form eines Hohlkörpers aufweisen und mit aufklappbaren Teilen versehen sind, um den unter der Verkleidung befindlichen Gegenstand zugänglich zu machen. Solche Verkleidungen gelangen z. B-. bei Flugzeugen, insbesondere als Motorhauben oder Luftzuführungsringe von luftgekühlten Sternmotoren, zur Anwendung. Die Klappen sind dabei mit einem Spannverschluß versehen, dessen Teile mit der Verkleidung eine glatte Oberfläche bilden. Die bekannte Anordnung von Klappen hat den Nachteil, daß nur ein kleiner Teil des verkleideten Gegenstandes an den Klappen freigelegt werden kann. Um größere Teile des Gegenstandes, z. B. des Antriebsmotors, zugänglich zu machen, muß bei den bekannten Ausführungen die gesamte Verkleidung bzw. 'die Blechhaube in umstandlicher .und zeitraubender Weise ausgebaut werden. Von den bekannten Ausführungen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß die einzelnen Teile der Haube ' untereinander auf der einen Seite durch ein Doppelscharnier und auf der anderen Seite durch einen Spannverschluß verbunden und die Träger der Haube als Profilschienen zur Aufnahme der als Lager- und Befestigungsteile der Haube dienenden Scharniere ausgebildet sowie auf der dem Spannverschluß zugekehrten Seite mit starren Anlageflächen für die Scharnieraugen, versehen sind. Als Träger der Haube werden zweckmäßig U-Profilschienen verwendet, deren Schenkel die Anlageflächen für die beiden Gelenkaugen des Doppelscharniers bilden.
Die Anordnung der Spannverschlüsse, Dop-

pelscharniere und U-Profilschienen gemäß der Erfindung erleichtert nicht nur das schnelle Öffnen der Haube, sondern durch das Zusammenwirken dieser Teile werden auch die S nicht geöffneten Segmente der Haube in ihrer Lage gehalten, ohne daß besondere Halterungen hierfür erforderlich sind. Der Spannverschluß zieht das Doppelscharnier gegen die seitliche Anlagefläche der U-Profilschiene, ίο die die Verkleidung trägt, so daß der Teil der Verkleidung zwischen Spannverschluß und U-Profilschiene unter Spannung fest geschlossen bleibt. Es ist im Flugbetrieb oft von großer Wichtigkeit, daß die Verkleidung schnell geöffnet werden kann, wenn z. B. nur ein kurzer Aufenthalt des Flugzeuges zu einer schnellen Kontrolle oder Arbeit zur Verfügung steht. Auch in vielen anderen Fällen ist 'die Möglichkeit,, nur eine Stelle der Verkleidung zu öffnen, von Vorteil, z. B. falls Arbeiten bei ungünstiger Witterung im Freien durchgeführt werden müssen. Die Ausführung gemäß der .Erfindung bietet die Möglichkeit, sowohl den ganzen verkleideten Teil freizulegen als auch nur zu einer Stelle Zugang zu schaffen.

Im weiteren Verfolg der Erfindung kann die Verkleidung auf dem den Gegenstand von unten umschließenden Bereich zwei mittels Scharniere befestigte Teile erhalten, die an der Schließfuge durch beliebige geeignete lösbare Befestigungsmittel, vorzugsweise einen Spannverschluß, miteinander verbunden werden und an der Schwenkkante mit einem Doppelscharnier versehen sind, das beim Öffnen der Klappen kniegelenkartig durchknickt. Diese Scharniere ergeben die Möglichkeit, die Befestigungsränder der Verkleidungsteile an der Schließfuge in das Innere der Ver-4Q kleidung zu verlegen und die stromlinige Ausbildung der Verkleidung auch an dieser Stelle zu gewährleisten.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt

Abb. ι eine schaubildliche Darstellung der Motorverkleidung eines Flugzeuges,

Abb. 2 einen Querschnitt der Verkleidung, Abb. 3 einen Schnitt durch das Doppeiso scharnier nach Linie HI-IH der Abb. 1,

Abb. 4 eine Draufsicht des Scharniers nach Abb. 3,

Abb. 5 einen Schnitt durch das Doppelscharnier nach Linie V-V der Abb. 1 und Abb. 6 eine Draufsicht des Scharniers nach Abb. 5.

Die Blechverkleidung besteht aus den vier Teilen i, 2, 3 und 4, deren Stoßfugen in Richtung der Längsmittelachse der Verkleidung verlaufen. Die Bleche 1 und 2 bedecken den oberen Teil des Flugmotors,, | der die Luftschraube 5 antreibt. Sie sind durch ein Doppelstangenscharnier miteinander verbunden, das aus einer gekröpften Gelenkaugenschiene 6 (Abb. 3, 4) besteht, deren parallel nebeneinanderliegende Gelenkaugen durch die Kröpfungen um Augendurchmesser versetzt sind. In die dadurch gebildeten Ausnehmungen greifen die Gelenkaugen 7 und 8 der Bleche 1 und 2 tund werden mittels durchgehender Stangen 9, ι ο mit der Schiene 6 verbunden. Dieses Doppelscharnier ist in einer U-Profilschiene 11 gelagert, derart, daß die Gelenkaugen an den Schenkeln 12 der Profilschiene anliegen. Durch die Gelenkaugen! klammerartig umfassende Blechstreifen 20 wird eine festere Lage des Scharniers in der Profilschiene erzielt. Durch das in den ScharjüergelenkeH-vorhandene -Spiel läßt sich ■ das Scharnier bei gelösten Verschlüssen leicht aus der Profilschiene herausheben.

Der untere Teil des Motors wird durch die Bleche 3 und 4 abgedeckt. Diese Bleche sind mittels Doppelscharnier an Blöcken 13 befestigt, die in der U-Profilschiene 11 gelagert und an dieser durch Schrauben 14 lösbar befestigt sind. Die Gelenkaugen 15 der Bleche 3, 4 sind durch Gelenkteile 16 mit den Blöcken 13 gelenkig verbunden. An der Schiene 11 sind die Blechstreifen 17 befestigt, go die die Verschlußteile der Spannverschlüsse 18 der Bleche 1 und 2 tragen. Die Randkanten 19 der Bleche 3, 4 an der Schließfuge sind nach innen umgebogen und durch geeignete, von außen zu betätigende Befestigungsmittel, z. B. einen Spannverschluß, lösbar verbunden.

Beim Öffnen eines der Bleche 1 und 2 wird das in der geschlossenen Lage verbleibende Blech durch seinen Spannverschluß 18 an dem Träger 11 dadurch gesichert, daß die Spannkraft des Verschlusses die Gelenkaugen des Bleches gegen die Schenkel der U-Profilschiene preßt. Das zu öffnende Blech kann dann um 'die eine oder zweite Scharnierstange geschwenkt werden, wobei im letzteren Fall, d. h. beim Schwenken um die durch die Gelenkaugen des festen Bleches gehende Scharnierstange, das Scharnier kniegelenkartig durchgeknickt werden kann, was no bei bestimmter Ausbildung der Verschlußkanten oder des Verschlusses erforderlich ist. Es wird dabei die Verkleidung an dem von dem betreffenden Blech gebildeten Teil vom Motor vollkommen abgehoben, so daß dieser an dem Teil der Verkleidung bequem zugänglich ist.

Es lassen sich auch beide Bleche 1 und 2 beim Öffnen _% ihrer Verschlüsse rasch und mühelos abnehmen und dadurch der Motor in kurzer Zeit im oberen Teil vollkommen freilegen. Dabei bleiben die Bleche 3 und 4

durch ihre Spannverschlüsse und die befestigten Blöcke 13 'fest mit den Trägern 11 verbunden.

Das Öffnen der Bleche 3 und 4 zur Freilegung des unteren Teils des Motors erfolgt ohne Beeinflussung der Bleche 1 und 2.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Trommelförmige, aus aufklappbaren Teilen bestehende Haube, insbesondere für Flugzeugmotoren, dadurch gekennzeichnet, daß -die einzelnen Teile untereinander auf der einen Seite durch ein Doppelscharnier und auf der anderen Seite durch einen Spannverschluß verbunden und die Träger der Haube als Profilschienen zur Aufnahme der als Lager- und Befestigungsteile der Haube dienenden Scharniere ausgebildet sowie auf der dem Spannverschluß zugekehrten Seite mit starren Anlageflächen für die Scharnieraugen versehen sind.
2. 2. Haube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger der Haube U-Profilschienen verwendet sind, deren Schenkel die Anlayeflächen für die beiden Gelenkaugen des Doppelscharniers bilden.
3. 3. Haube nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelscharniere an den U -Profilschienen leicht lösbar befestigte Blöcke als Gelenkteile aufweisen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen