-
Teerabscheider, insbesondere für Generatorgas Die Erfindung betrifft
einen Teerabscheider, insbesondere für Generatorgäs, bei dein das bereits bis dicht
oberhalb des Taupunktes des Teeres abgekühlte Gas bei gleichzeitiger starker Beschleunigung
durch Expansion bis unter den Taupunkt des Teeres abgekühlt und dabei einer Stoßwirkung
an Prallplatten ausgesetzt wird nach Patent 685 8oz.
-
Zwecks Verbesserung der Prallwirkung wird erfindungsgemäß. an Stelle
ortsfester Prallflächen ein an sich bekannter umlaufender Schlagwäscher vorgesehen.
Der umlaufende Schlagwäscher ist einer die Abkühlung und Beschleunigung des Gases
bewirkenden Lavalschen Expansionsdüse oder einer Expansionskammer derart zugeschaltet,-daß
die Expansion des Gases in den Schlagwäscher hinein .erfolgt. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung sollen insbesondere dann, wenn dem Schlagwäscher ein Stoßreiniger
nachgeschaltet ist, die Wände und Prallplatten des Stoßreinigers und gegebenenfalls
auch die Wände des umlaufenden Schlagwäschers durch den in der Wasser-
kammer
des Gaserzeugers erzeugten Dampf oder vom Heißwasser aus der Gaserzeugerwasserkammer
oder aus den Kühlräumen der Gasmotoren so stark erwärmt werden, daß
der
an ihnen abgeschiedene Teer flüssig bleibt.
-
Es ist eine Teerabscheidevorrichtung bekannt, bei welcher das Gas
durch einen Zyklon und anschließend durch einen Schlag-.-Wäscher geführt wird. Bei
dieser Vorrichtung wird das Gas jedoch nicht bei der Einführung in den Schlagwäscher.
durch Expansion bis unter den Taupunkt des Teeres abgekühlt und gleichzeitig einer
Beschleunigung ausgesetzt. Es ist weiterhin bekannt, den unteren Teil' eines nassen
Gasreinigers mit einem Heizmantel zu versehen.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist zum Teil im
Schnitt auf der Zeichnung dargestellt.
-
Die im Gaserzeuger i erzeugten teerhaltigen Generatorgase gelangen
durch die Rohrleitung 2 und gegebenenfalls durch auf der Zeichnung nicht dargestellte_
Staubabscheider in die Expansionskammer 3. Der Expansionskammer3 ist eine Düse4
oder eine Stauscheibe .o. dgl. Verengung vorgeschaltet. An Stelle der Expansionskammer
3 und der Düse 4 kann auch eine Lävalsche' Expansionsdüse vorgesehen sein. Die Expansionskammer
3- bzw. -die Lavalsche Expansionsdüse ist unmittelbar an den Eintrittsstutzen eines
umlaufenden Schlagwäschers 5 angeschlossen, so daß die Expansion des Gases in den
Schlagwäscher hinein erfolgt. Die Temperatur des teerbeladenen Gases wird z. B,
durch auf ,der Zeichnung nicht dargestellte, der Expansionskammer vorgeschaltete
Vorkühler so bemessen, daß der Teertaupunkt bei der in der Expansionskammer 3 oder
in der Lavalschen Expansionsdüse als Folge der Expansion auftretenden .Abkühlungen
des Gases unterschritten wird. Die sich hierbei bildenden Teernebel werden durch
die iunlaufenden Prall$ächen des Schlagwäschers zu Tröpfchen zusammengeschlagen
und zum Teil an die Wände des letzteren geschleudert, zum Teil mit dem Gasstrom
fortgerissen. Um die noch im Gasstrom befindlichen Teertröpfchen abzuscheiden, ist
dem Schlagwäscher 5 ein Stoßreiniger 6 nachgeschaltet, der dem Gasstrom eine'Anzahl
von Prallplatten 7 entgegenstellt, an denen sich die Teertröpfchen niederschlagen.
Um zu verhindern, daß die Teertröpfchen an den Wänden des Schlagwäschers und des
Stoßreinigers sowie an den Prallplatten des letzteren eine klebende Kruste bilden,
die mit der Zeit immer stärker wird und schließlich den Abscheider zu verstopfen
droht, sind die Wandungen und die Prallplatten 7 beheizt. Die Temperatur der Wandungen
wird dabei so bemessen, daß der Teer gerade flüssig bleibt und unter dem Einfluß
der Schwerkraft in einen ebenfalls beheizten Sammelraum ,an dem unteren Ende des
Stoßreinigers .fließt, von wo er mittels eines Abzapfhahnes 8 abgelassen werden
kann. Keineswegs darf die Temperatur so' hoch sein, daß der Teer wieder verdampfen
kann. Eine einfache, gut regelbare Beheizung der Wände ist erzielbar, wenn man den
Schlagwäscher und den Stoßreiniger mit Doppelmänteln versieht, so daß Heizräume
9, i o entstehen, und wenn man das heiße Wasser der -Gaserzeugerkammer durch die
Heizräume entweder durch Thermosyphonwirkung gemäß der vorliegenden Zeichnung oder
mittels einer Umwälzpumpe Falls Dampf aus der Wasserkammer des Gaserzeugers oder
aus einer sonstigen :Quelle oder heißes Motorkühlwasser . zur Verfügung steht, so-
kann auch dieses zur Beheizung dienen. Die Prällplatten können hohl ausgeführt und
mit dem Heizraum räumlich verbunden sein. Sie können aber auch aus gut wärmeleitenden
Metallen hergestellt und wie Heizrippen mit der Innenwand des Stoßreinigers verschweißt
sein. Das entteerte Gas tritt durch den Stutzen i i aus dem Stoßreiniger 6 aus,
um dem. Verbraucher zuzuströmen.
-
Die Teerabscheidung läßt sich verbessern, wenn das Gas vor Eintritt
in die Expansionskammer :durch Wasserdampfzusatz befeuchtet wird. Es bildet sich
dann in der Expansionskammer eine Teerwasseremulsion; die sich leichter ausscheidet
und auch nicht so stark zu Krustenbildung an den Wänden neigt wie reiner Teer.
-
Um auch trotz starker Schwankungen in der Gasmenge oder in der Gastemperatur
in der Expansionskammer 3 den Taupunkt .des Teeres mit Sicherheit zu unterschreiten,
können in derselben oder im Schlagwäscher 5 Kaltwassereinspritzdüsen 1z vorgesehen
sein.
-
An Stelle eines einfachen Schlagwäschers' kann gleichzeitig ein als
Gebläse -wirkender treten. Mittels eines solchen Gebläseschlagwäschers läßt sich
das Gas wieder verdichten, so daß hinter dem Teerabscheider eine Vorwärmung des
Gases über den Teertaupunkt eintritt. Das hat den Vorteil, daß etwa im Gas noch
enthaltene Teerkondensate wieder verdampfen und sich nicht mehr an den Wandungen
der Rohrleitung absetzen können.