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Vorkammerdieselmaschine Die Erfindung betrifft :eine Verbesserung
von Vorkammerdieselmaschinen mit einer regelbaren überströmöffnung zwischen Vorkammer
und Hauptbrennraum, bei denen ein die Überström.öfnung steuerndes Regelglied entweder
einen weiten überströmquerschnitt oder einen engeren überströmquerschnitt zwischen
Vorkammer und Hubraum freigibt. Die Erfindung verfolgt den bekannten Zweck,
eine Einstellung :des überströmquerschnittes zu ermöglichen, derart, daß zur Erleichterung
des Anlassers ein unmittelbares Hindurchspritzen von Brennstoff .aus der Einspritzdüse
in den Hubraum ermöglicht, dagegen beim Normalbetrieb ein solches unmittelbares
Hindurchspritzen verhindert, die Vorkammerwirkung alsdann also wieder voll erreicht
wird.
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Es sind nun allerdings schon Maschinen bekannt, bei welchen neben
seitlichen Drosselöffnungen :ein vor einer mittleren öffnung des Vorkammerbodens
im Hauptbrennraum angeordneter Drehschieber vorgesehen ist, welcher eine Querbohrung
besitzt, die in einer' Stellung des Drehschiebers ein unmittelbares Hindurchspritzen
von Brennstoff in den Hauptbmennr.aum gestattet, während in einer dazu um 9o° verdrehten
Stellung des Drehschiebers die mittlere öffnung im Vorkammerboden praktisch abgeschlossen
ist. Diese bekannte Einrichtung hat jedoch den Mangel, daß der Drehschieber unmittelbar
im Hubraum der Maschine angeordnet ist, so daß er -den im Hubraum vorhandenen heißen
Explosionsgasen unmittelbar über den ganzen Umfang und auf längere Zeit ausgesetzt
ist, wodurch die Gefahr eines Verzunderns bzw. einer vorzeitigen Zerstörung des
Drehschiebers 'besteht. Auch ist eine -betriebssichere Lagerung eines solchen dien
Hubraum durchsetzenden Drehschiebers infolge des unmittelbaren Zutritts der im Hubraum
befindlichen heißen Verbrennungsgase zu .den Abdichtungsstellen des Drehschiebers
,nicht gewährleistet. Die Anordnung des Drehschiebers im Hubraum bedingt.ferner
eine besondere Ausbildung des Kolbens oder aber bei Verwendung eines Flachkolbens
einen großen schädlichen Ratun.
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Des weiteren sind auch Maschinen mit einer vom Hubraum abgesetzten
zylindrischen Verbrennungskammer bekanntgeworden, welche mit einem drehbaren Einsatz
versehen sind, ' durch den der Übergangsquerschnitt zwischen der Verbrennungskammer
und dem Zylinderraum verändert werden kann. Bei dieser bekannten Anordnung ist jedoch
der Drehschieber unmittelbar auf der Wandung der am Ende des Verdichtungshubes nahezu
:die gesamte Verdichtungsluft aufnehmenden zylindrischen Verbrennungskammer gelagert,
so daß die Gefahr eines Festbrennens des Drehschiebers an der Wandung nicht ausgeschlossen
erscheint.
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Schließlich ist auch schon die Lösung bekanntgeworden, bei einer seitlich
liegenden Vorkammer einen die Trennwand zwischen
Vorkammer und Zylinderraum
bildenden Gleitschieber vorzusehen, der mehrere Drosselöffnungen enthält und derart
verstellt wer-. den kann, daß der Kolben in seiner Endla'g;.@ die Drosselstellen
teilweise übersteuert, so daß der gesamte Durchtrittsquerschnitt gegn Ende des Verdichtungs-
und zu Beginn des Arbeitshubes verengt wird. Da dieser Gleitschieben unmittelbar
auf den Wandungen des Maschinengehäuses b.ziv: auf den Arbeitsflächen des Kolbens
gleitet, ist er den Verbrennungsgasen 'hu Hauptbrennraum unmittelbar ausgesetzt.
Störungen sind also auch hier zu erwarten.
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Demgegenüber besteht nun die Erfindung darin, daß ein stiftförmiges,
in einer seitlichen Öffnung der Vorkammer gelagertes, und die Vorkammerwandung zur
Vermeidung einer Gleitbe«iegung auf den heißen Wandungen mit Spiel durchsetzendes,
in Richtung des Brennstoffstrahles vor der Durchtrittsöffnung von der Vorkammer
zum Hubraum ,angeordnetes Regelglied einerseits eine Querbohrung aufweist, welche,
sobald das Regelglied in die Anlaßstellung gebracht ist, ein unmittelbares Hindurchspritzen
von Brennstoff in den Hubraum gestattet, und andererseits zu der Querbohrung in
Drehrichtung versetzte seitliche Abflachungen besitzt, welche nach Drehung des Regelgliedes
in die Betrieb,sstellung, also nach Drehung um 9o°, einen seitlichen Durchtritt
am Regelglied vorbei in den Hubraum freigeben.
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Durch diese besondere Ausbildung des Regelgliedes wird eine große
Betriebssicherheit und eine lange Lebensdauer für dasselbe gewährleistet. Durch
die Anordnung des Regelgliedes außerhalb des Hubraumes und in einer gegen die unmittelbare
Einwirkung der Verbrennungsgase im Hubraum geschützten Lage innerhalb der Vorkammer,
ferner durch Vermeidung des Aufeinandergleitens von Flächen, zu welchen die Verbrennungsgase
einen Zutritt haben, wird die Gefahr eines Festbrennens oder Zerstörens des Regelgliedes
stark herabgemindert.
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Durch die Anwendung einer Querbohrung im Regielglied einerseits und
der seitlichen Abflachungen andererseits wird ferner mit einfach herzustellenden
Mitteln in einfachster Weise ein einwandfreies Anlassen ohne ungünstige Beeinflussung
des Normalbetriebes gewährleistet.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht ferner darin, daß ein nachträglicher
Einbau des Regelgliedes in vorhandene Maschinen gegebenenfalls in der Form vorgenommen
werden kann, daß es in eine seitliche, auch bisher für den Einbau einer normalen
Glühkerze geeignete Öffnung in der Vorkammerwandung eingesetzt werden kann. In der
Zeichnung ist :ein Ausführungsbeispiel für eine Vorkammerdieselmaschine mit deiner
Vorkammer gemäß der Erfindung darä@stellt, und zwar zeigt ',.Äbb. i einen Längsschnitt
durch den Zylin-@erkopfeiner Maschine, .
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"` Abb. z das Regelglied in vergrößertem Maßstab; Abb.3 einen Querschnitt
durch das Regelglied, Abb. q. das gegenüber der Darstellung in Abb.2 um 9o° verdrehte
Regelglied und Abb. 5 einen Querschnitt durch das Regelglied und den dieses umschließenden
Teil der Vorkammer, wobei in den Abb. 3 und 5 zur vereinfachten Darstellung die
Achse des Regelgliedes und der Vorkammer senkrecht aufeinanderstehend angenommen
ist.
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In Abb. i ist a der Hubraum, b die Vorkammer, c die Einspritzdüse,
d das verstellbare Regelglied und e ein Einsatzstück, welches die Vorkammer enthält
und die Vorkammer bzw. das Regelglied mittels des nach innen vorspringenden Bundes
e1 gegen den Hauptbrennraum abschirmt und nur eine mittlere Drosselöffnung f » zwischen
Vorkammer und Haupthr ennraum frei läßt. Die Vorkammer b ist schräg und exzentrisch
zur Zylinderachse ,angeordnet, während das Regelglied-,d an Stelle der üblichen
Glühkerze in waagerechter Lage seitlich in den Zylinderkopf eingesetzt ist und frei
in die Vorkammer derart hineinragt, daß sich sein Ende vor der Drosselöffnung f
befindet.
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Das Regelglied ist im Zylinderkopf mit Spiel k in seiner Bohrung angeordnet
und erst in einiger ,Entfernung von der Vorkammer in einer Lagerbüchse L gelagert,
welche durch eine Mutter tt im Zylinderkopf gehalten wird. Zur axialen Festlegung
des Regelgliedes d ist dieses mit einem Bund m versehen, welcher' sich gegen die
Muffel unteP dem Zug einer Feder p anlegt. Zur Verstellung des Regelgliedes
dient der außen kauf diesem befestigte Hebel o, welcher ein Verdrehen des Regelgliedes
etwa um 9o° gestattet.
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In den Abb.. i bis 3 ist die Anlaßstellung des Regelgliedes dargestellt.
In dieser Stellung .des Regelgliedes befindet sich eine in diesem vorgesehene mittlere
Bohrung g in axialer Lage zur Vorkammer derart, daß der Brennstoffstrahl aus der
Düse c unmittelbar durch die Vorkammer b, die Bohrung g und die Drosselöffnung f
in den Hauptbrennraum gespritzt wird..
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In den Abb. ¢ und 5 ist die normale Be- . triebsstellung des Regelgliedes
dargestellt, indem dieses um 9o° gegenüber der Stellung nach den Abb. 2 und 3 gedreht
wurde. Wie die Abbildungen zeigen, ist das Regelglied mit Abflachungen
1 versehen, welche senkrecht
zur mittleren Bohrung g stehen,
so daß sie bei Verdrehen des Regelgliedes in die Lage nach Abb,5 einen vergrößerten
Querschnitt um das Regelglied herum freigeben, während der zentrale Durchgang g
für den Brennstoff zur Drosselöffnung f abgeschlossen wird. Die Abflachungen i wirken
hierbei mit den das Regelglied umgebenden V orkammerwandungen zusammen. Der Kanal.h
kann hierbei entsprechend den jeweils gestellten Bedingungen, gegebenenfalls so
eng ,gewählt werden, daß in der Anlaßstellung eine Verbindung zwischen der Vorkammer
und dem Hubraum praktisch lediglich über die mittlere Bohrung g besteht.