DE686319C - Verfahren zur Herstellung von Kunstseidefaeden aus Kupferoxydammoniakcelluloseloesung nach dem Spinntrichterverfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunstseidefaeden aus Kupferoxydammoniakcelluloseloesung nach dem SpinntrichterverfahrenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kunstseidefäden aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung nach dem Spinntrichterverfahren Bei der Herstellung von Kunstseide aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung nach dem Spinntrichterverfahr en erhält man bei gröberen Totaltitern, insbesondere solchen über t oo den., vielfach einen Faden, der nach dem Trocknen und bei der weiteren textilen Verarbeitung des Umspulens, gegebenenfalls Zwirnens oder ungezwirnten Verarbeitens Flusen zeigt.
- Man hat aus diesen Gründen zeitweise versucht, bei der Erzeugung auf eine gewisse Geschlossenheit des Fadens hinzuarbeiten, indem man die Koagulationsgeschwindigkeit im Spinntrichter, Führung und Reibung des Fadens in noch plastischem Zustande nach dem Austritt aus dem Spinntrichter entsprechend leitete und so eine, wenn auch nur geringe, aber doch teilweise vorhandene Verklebung zwischen den einzelnen Kapillarfäden hervorbrachte. Diese Arbeitsweise ließ sich aber bei groben Titern schwer beherrschen, so daß teilweise viel zu stark verklebte, daher stellenweise zu harte und sich ungleichmäßig anfärbende Ware erzeugt wurde.
- Es ist auch bekannt, mehrere Einzelfäden in hochklebfähigem Zustande zusamtnenzuführen, um einen einzigen .einheitlich verschmolzenen roßhaarähnlichen Faden zu erzeugen. Im Gegensatz hierzu ist man auch schon so vorgegangen, mehrere Fadenbündel nebeneinander in einem einzigen Spinntrichter oder auch in einem unterteilten Spinntrichter herzustellen, die zwar vor Verlassen des Spinntrichters zu einem Fadenschaft zusammengeführt werden, indessen aber erst dann, wenn die Fäden ihre Klebefähigkeit vollkommen verloren haben. In dem gebildeten Fadenschaft liegen daher die Einzelfäden vollkommen getrennt und unverklebt zusammen und können nicht mehr in die entsprechenden Einzelfadenbündel unterteilt werden.
- Das Verfahren zur Herstellung von Kunst= seidefäden aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung nach dem Spinntrichterverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, daß mehrere einzeln gebildete Kunstseidefadenbündel noch vor dem Absäuren, aber bereits nach Verlassen des Spinntrichters, solange sie noch Klebefähigkeit besitzen, zu einem Gesamtfadenschaft zusammengeführt werden. Wenn man in dieser Weise z. B. drei Kunstseidcfadenbündel von einem Titer von 5o den. zusammenführt, so erhält man einen gemeinsamen starken Faden von t 5o den. Der Gesamtfaden be- steht' dann aus drei mehr oder weniger geschlossenen Teilfadenbündeln, welche wiederum untereinander mehr oder weniger zusammenhaften und als Gesamtfaden nachbehandelt, getroclcnet, evtl. gezwirnt und verarbeitet werden .können. Die Unterteilung des Gesamtt.ters kann, wie gefunden wurde, sehr weitgehend getrieben werden, so daß es unter Anwendung von entsprechend kleinen Spinntrichtern gelingt, Te_lfadenschäfte von 25, 202 15, ja selbst von nur roden. Stärke zu erzeugen.
- Die Erfindung gestattet weiterhin in vorteilhafter Weise, die -einzelnen Teilfäden in getrennten Trichtern herzustellen oder aber hierzu Doppel- und Mehrfachtrichter mit getrennten Ausläufen in Anwendung zu bringen. Dieses Verfahren hat gegenüber der Herstellung eines groben Titers in einem einzigen Spinntrichter fälltechnisch erhebliche Vorteile. Berücksichtigt man, daß die Fadenbildung im Spinntrichter in der Weise vor sich geht, daß das Ammoniak und Kupfer durch Diffusion der Spinnlösung entz3gen wird, so ist verständlich, daß bei einem dicken Fadenbündel aus einer Vielzahl von Einzelfädchen das Ausfällen mehr Zeit in Anspruch nimmt. Um in solchen Fällen nicht in unwirtschaftlicher Weise bei langsamem Abzug zu spinnen, ist man gezwungen, entweder eine lange Fällstrecke zu benutzen oder die Fällkraft z. B. durch Erhöhung der Spinnwassertemperatur zu beschleunigen. Diesen beiden Mitteln sind aber aus Gründen der Bedienung und der begrenzten Möglichkeit der Temperaturerhöhung, - bei zu hoher Temperatur tritt eine Lösungszersetzung ein, Schranken gesetzt.
- Durch die Herstellung von mehreren Fadenbündeln feinen Titers gemäß Erfindung gelingt es auch gleichzeitig, die Bedingungen für das Ausfällen im Spinntrichter wesentlich günstiger zu gestalten. Da die Diffusion in verkleinerten Faserxtbündeln schneller vor sich geht, kann man bei gleichem Abzuge mit niedriger Spinntemperatur arbeiten oder bei gleicher Spinntemperatur die Fadenabzugsgeschwindigkeit wesentlich höher wählen und verhältnismäßig kurze. besonders aber sehr enge Trichter benutzen.
- Je nach den verschiedenen Spinnbedingungen ist es von Vorteil, die Zusammenführung z. B. der drei Fadenbündel in einem Punkt vorzunehmen, der in der Nähe der Trichteröffnung oder in der Nähe des Aufwickelorgans gelegen ist. In jedem Fall gestaltet sich die Arbeitsweise nach der Erfindung so, daß die einzelnen für sich gebildeten Kunstseidefadenbündel noch vor dem Absäuern, aber bereits nach Verlassen des Spinntrichters zu einem Gesamtfadenschaft zusammengeführt werden, und zwar dann, wenn sie noch eine gewisse Klebefähigkeit besitzen.
- Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Kunstseidefaden groben Titers, der immer einen gewissen rundlichen oder jedenfalls kompakten Fadenschaft aufweist, ein Fadengebilde erhalten, welches . einen urrunden. lappigen Gesamtumriß und demzufolge eine größere Oberfläche besitzt. Ein solcher aus mehreren Einzelfadenbündeln hergestellter Fadenschaft gröberen Titers ist fülliger, weist einen bisher nicht gekannten kernigen Griff auf und besitzt ein größeres Deckvermögen als die bekannten Fäden gleichen Titers. welche durch sog. Fachen gewonnen worden sind.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur -Herstellung von Kunstseidefäden aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung nach dem Spinntrichterverfahr en, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einzeln gebildete Kunstseidefadenbündel noch vor dem Absäuern, aber bereits nach Verlassen des Spinntrichters, solange sie noch Klebefähigkeit besitzen, zu einem Gesamtfadenschaft zusammengeführt werden.
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