DE685465C

DE685465C - Aktinometer-Papier

Info

Publication number: DE685465C
Application number: DEK141166D
Authority: DE
Original assignee: Kodak GmbH
Current assignee: Kodak GmbH
Priority date: 1935-07-26
Filing date: 1936-02-16
Publication date: 1939-12-18
Also published as: US2083675A

Description

Aktinometer-Papier Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der Lichtintensität unter Verwendung eines Aktinometer-Papiers, das die Messung einer bestimmten Lichtmenge mit größter Genauigkeit vorzunehmen gestattet.
Es sind bereits Aktinometer-Papiere bekannt, auf die ein Muster aus Farbbändern hellerer und dunkler Schattierungen aufgedruckt ist. Jedoch besteht hierbei keine Gewähr, daß insbesondere die helleren Schattierungen beim Belichten nicht nachdunkeln und somit die Messungsergebnisse fälschen.
Andererseits ist es auch bekannt, auf photographische Auskopieremulsionen zur Herstellung weißer Schriftzüge auf dunklen Grund mit einer desensibilisierenden Lösung zu schreiben.
Auch sind bereits Photometer bekannt, bei denen die beim Belichten entstehende Tönung des Papiers mit Standardmarken verglichen wird, die sich jedoch nicht auf dem Papier befinden. Hier sind unbedingte Unveränderlichkeit der Standardmarken ebenso wie der verwendeten Papiere Voraussetzung für fehlerfreie Ergebnisse; Verfärbung der Marken und Änderungen der Eigenschaften des lichtempfindlichen Papiers verursachen Fehler bei der Messung.
Die vorliegende Erfindung geht aus vorn einem lichtempfindlichen Aktinometer-Papier mit Aufdruck eines Musters oder einer Skala in einer Tönung, die andersfarbig ist als die unbehandelte Fläche des lichtempfindlichen Papiers. Sie besteht darin, daß bei einem solchen Papier der Aufdruck mit einer die Schicht an den Stellen des Aufdruckes desensibilisierenden bzw. lichtunempfindlich machenden Substanz und in einer Färbung hergestellt ist, die der lichtempfindliche Teil der Schicht unter dem Einfluß der Belichtung vorübergehend annimmt.
Bei den bekannten Verfahren zum Bestimmen der Lichtintensität mit Aktinometer-Papieren dient als Maß der Messung der Zeitpunkt, an welchem die Tönung des Aufdruckes und die Tönung der unter dem Einfluß der Belichtung sich verfärbenden unbedruckten Schichtoberfläche ineinander übergehen. In dieser bekannten Weise wird auch mit dem Aktinometer-Papier gemäß der vorliegenden Erfindung gemessen. Bei fortschreitender Belichtung wird das Muster wieder in einer helleren Form gegenüber dem nunmehr stark gefärbten Papier sichtbar. Der Zeitpunkt des Ineinanderlaufens der Tönung des Aufdruckes und der Verfärbung der lichtempfindlichen Schicht ist ungewöhnlich kritisch und kann daher als besonders gutes Maß für die Ermittlung des Zeitpunktes benutzt werden, bei dem eine im voraus bestimmte Lichtmenge das Aktinometer -Papier getroffen hat. Die Bestimmungen in dieser Form sind tatsächlich genauer als ein Vergleich der Dunkelung eines Auskopierpapiers mit einem Papier, das eine.
Standardtönung aufweist und das man zuni-Vergleich danebenhält.
Die Erfindung ist in den Abb. I bis 3 er-- -läutert.
Abb. 1 ist eine Aufsicht auf ein Papier, bei dem das aufgedruckte Muster eine dunklere Farbe besitzt als die unbelichtete Oberfläche.
Abb. 2 ist eine Aufsicht auf das Papier, das in Abb. I dargestellt wurde, nach einer Teilbelichtung und Abb. 3 nach der vollen Belichtung.
Die Erfindung wird in folgender Weise ausgeführt : Auf die Oberfläche des lichtempfmdlichen Auskopierpapiers wird ein Muster aufgebracht, indem man eine mit einem Farbstoff versehene Lösung eines Desensibilisators oder einer entsprechenden Verbindung aufträgt.
Dadurch wird an dieser Stelle die lichtempfindliche Schicht des Auskopierpapiers unempfindlich gegen den Einfluß einer Belichtung und behält die durch den Sensibilisator gegebene Farbtönung-bei.
Unter den Verbindungen, die für den Desensibilisator verwendet werden können, befinden sich Thioharnstoff und Thioharnstoffverbindungen, andere organische Schwefelverbindungen, Thiosulfate, insbesondere Natriumthiosulfat und andere Alkalithiosulfate, Alkalicyanide, z. B. Cyannatrium, Alkalithiocyanate, z. B. Kaliumthiocyanat, Alkalihalide, wie Jodkalium oder Bromkalium.
Beliebige geeignete Farbstoffe werden den Lösungen dieser im folgenden auch als Verzögerer bezeichneten Desensibilisatoren zugesetzt, beispielsweise Tartrazin oder eine Mischung von Tartrazin und Malachitgrün.
Die Verzögerungslösung wird zweckmäßig wie folgt zusammengesetzt: 0,1 g Farbstoff, Iooccm gesättigte Bromkalilösung, 20 ccm Wasser.
Durch den zugesetzten Farbstoff wird das Muster auf der unbelichteten Schicht des lichtempfindlichen Papiers in einer etwas dunkleren Färbung sichtbar. Man wählt dabei die Farbe so, daß sie mit einer schwachbräunlichen Färbung auftrocknet und somit gegenüber dem grünlichgelben Untergrund der unbelichteten Oberfläche deutlich sichtbar wird. Bei der Belichtung des Papiers dunkeln der Untergrund nach; je nach der Intensität des Lichts verschmelzen in kurzer Zeit Untergrund und der Farbton des Musters, so daß das Muster unsichtbar wird.
. Bei dem in den Abbildungen dargestellten tAktinometer-Papier ist das Muster 3 mittels eier Lösung hergestellt worden, die einen ZEàrbstoff dunklerer Tönung enthält als die unbelichtete Oberfläche 1. Bei der Belichtung dunkelt der Untergrund 1, während das Muster 3 sich in der Farbe nicht ändert.
Schon nach kurzer Zeit, wie es aus Abb. 2 hervorgeht, hat der Untergrund die gleiche Tönung angenommen wie das Muster, so daß dieses unsichtbar wird. Bei längerer Belichtung dunkelt der Untergrund weiter nach (s. Abb. 3), und erneut wird jetzt das Muster sichtbar. Weil die Sichtbarkeit von dem Kontrast zwischen Muster und Untergrund abhängt, wie dies aus den Abb. I und 3 hervorgeht, ist das Zwischenstadium der Abb. 2, bei dem Muster und Untergrund dieselbe Tönung aufweisen, ungewöhnlich kritisch und läßt daher eine genaue Messung der Belichtung zu.
Als Verzögerer oder Desensibilisatoren können alle solche Verbindungen venvendet werden, die das Auskopieren der lichtempfindlichen Schicht in einem solchen Maße verzögert, daß ein Bild nur sehr langsam oder überhaupt nicht entsteht. In diesem Sinne stellen die üblichen Desensibilisatoren nur sehr starke Verzögerer dar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE : 1. Lichtempfindliches Aktinometer-Papier mit Aufdruck eines Musters oder einer Skala in einer Tönung, die andersfarbig ist als die unbehandelte Fläche des lichtempfindlichen Papiers, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufdruck mit einer die Schicht an den Stellen des Aufdruckes desensibilisierenden bznv. lichtunempfindlich machenden Substanz und in einer Färbung hergestellt ist, die der lichtempfindliche Teil der Schicht unter dem Einfluß der Belichtung vorübergehend annimmt.
2. Verfahren zum Bestimmen der Lichtintensität mit einem Aktinometer-Papier gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise als Maß der Messung der Zeitpunkt dient, an welchem die Tönung des Aufdrucks und die Tönung der unter dem Einfluß der Belichtung dunkler werdenden bzw. sich verfärbenden unbedruckten Schichtoberfläche ineinander übergehen.