DE68349C - Dreifalliges Thürschlofs - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 68: Schlosserei.

Bisher waren die Thüren mit nur einer Falle und dem Sperrriegel, also sozusagen nur an einem Punkte zu verschliefsen, so dafs niemals ein guter Verschlufs erreicht werden, konnte, da sich die Thüren mit der Zeit immer werfen oder setzten und dann oben wie unten klaffend wegstanden. Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Einstemm-Thürschlofs, das mittelst drei Fallen die Thür oben, unten und in der Mitte gleichzeitig zuhält, während sich ein horizontaler Zapfen des Thürstockes oder des zweiten Thürflügels einlegt und dadurch ein Setzen der Thür verhindert. Beiliegende Zeichnung zeigt ein solches Schlofs in Fig. 1 in -Vorderansicht an der parallel zu ihrer Fläche geschnittenen Thür. Fig. 2. zeigt an der Seitenansicht der Thür das . Schlofsschild mit den hervorstehenden Fallen (ebenfalls in Seitenansicht). Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach χ -y in Fig. 1. Fig. 4 zeigt einen Querschnitt nach x^l-y^l in Fig. 1. Fig. 5 zeigt ein Schlofsdetail in Seitenansicht - und Fig. 6 zeigt einen Querschnitt nach x²-y'² in Fig. 1. Das Schlofs ist in die Stofskante der Thür unter der Schlagleiste α eingestemmt und mittelst des Schildes j festgelegt, und zwar in diesem Falle in der ganzen Thürhöhe. In dem Schlofsgehäuse b befindet sich ein durch einen Schlüssel zu bewegender gewöhnlicher Sperrriegel c, der aber das Gehäuse b selbst nicht durchbricht, ferner die mittelst gewöhnlicher Thürklinke und Vierkant d zu bethätigende Nufs e, welche mittelst eines Hebelarmes f in einen entsprechenden Ausschnitt g der durch eine Spiralfeder i immer abwärts gespannten und in die in dem Schilde j befestigten Hülsen k auf- und abbeweglich geführten Fallenantriebsstange h eingreift. Letztere trägt oben, unten und in der Mitte je eine Falle /, welche durch Schlitz m des Schildes j hervorragt. Durch Niederdrücken der Thürklinke bezw. Drehung der Nufs e in der Pfeilrichtung (Fig. 1) wird die Stange h mitsammt den drei Fallen / angehoben werden, was behufs Oeffnung der Thür geschieht. Die Fallen Z schnappen auch beim Zudrücken der Thür ein, und zwar nicht wie bisher von der Seite, sondern von vorn in winkelförmige, am zweiten Thürflügel oder am Thürstocke n, Fig. 6, sitzende Schliefsbleche 0, wobei die lappenartigen Fallen / mit ihrer schrägen, unteren Kante über die vordere untere Kante ρ der im Schliefsbleche 0 befindlichen Oeffnung o¹ gleitet und dadurch angehoben werden, während die vordere, sehr steil geneigte Kante nach : dem Einschnappen der Falle das Zuziehen der Thür bewirkt. Das gänzliche Absperren der Thür erfolgt nicht durch Eingreifen des Sperrriegels c in den zweiten Thürflügel oder den Thürstock, wie bisher, sondern es greift der Sperrriegel c bei geschlossener Thür in einen seitlichen Ausschnitt g^τ der Stange h ein und verhindert dadurch das Oeffhen der Thür. Vorn am Befestigungsschilde j des Schlosses sitzt ein horizontaler, mit einem Röllchen s versehener Zapfen r, der sich beim Schliefsen der Thür in einen entsprechenden, horizontalen Schlitz an dem zweiten Thürflügel oder am Thürstocke einlegt, so dafs ein Senken oder Setzen der Thür dadurch verhütet wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Thürschlofs, bei welchem eine einzige, mittelst der Klinke hebbare Fallenstange (h) drei aus der Stofskante des Thü'rflügels bezw. oben, in der Mitte und unten vorstehende Fallen (I) mit unterer und hinterer Abschrägung so trägt, dafs diese Fallen beim Zudrücken der Thür in Aussparungen, welche in der Vorderseite des zweiten Thürflügels bezw. Thürstockes gemacht sind, eintreten und dabei die Stange fhj unter Spannung einer Feder (i) anheben, dann aber in diesen Aussparungen nach unten schnappen und hierbei infolge ihrer hinteren Abschrägung den Thürflügel selbtthätig fest zuziehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.