DE683069C - Verfahren zur Herstellung von keramischen Formstuecken - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von keramischen Formstücken Keramische Formstücke, z. B. Isolierteile für Niederspannung, werden sehr häufig nach dem Trockenpreßverfahren hergestellt. Für die Verarbeitung eignen sich bestimmte Specl*stein- oder Talksorten je nach ihrer Struktur mehr oder weniger. Wenn nun, z. B. Talkchloritschiefer, Tonschiefer oder Glimmerschiefer, als besonders billige Rohstoffe durch Trockenpressung geformt werden sollen, so zeigt sich, daß bei den hohen Drücken, wie sie die Trockenpressung erfordert, senkrecht zur Druckrichtung eine Rißbildung,sogenannteSchieferung auftritt. Diese Erscheinung wird nach der Erfindung vermieden, wenn der keramischen Trockenpreßmasse etwa r bis zo0% bestimmte Stoffe von faserigem Charakter zugemischt werden und das Gemisch anschließend gemahlen wird. Es ist bekannt, glimmerhaltige Massen mit Asbestmehl zu mischen und diese mit einem leichtschmelzenden Bindemittel unter Druck zusammenzupressen, wobei Glimmer und Asbest in ihrer mineralischen Eigenart erhalten bleiben. Sie treten untereinander sowie auch mit dem Schmelzmittel in keinerlei nennenswerte chemische Reaktion. Es ist auch bekannt, feuerfeste Gegenstände, wie z. B. Ofensteine, mit faserigen Naturstoffen, wie Asbest, zu verpressen. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll aber das Aufspalten gepreßter Formstücke aus stark geschieferten Rohstoffen durch den Zusatz von Faserstoffen verhindert werden. Solche Fasern liegen regellos in der Masse verteilt und geben- einem Preßkörper eine genügende Trockenfestigkeit, der ohne diesen Zusatz durch die stark bevorzugte Parallelrichtung der einzelnen Blättchen aus Tonschiefer oder Glimmerschiefer aufspalten und auseinander fallen würde. Trockenpreßkörper, die sehr viel Glimmerschiefer enthalten, lassen sich ohne Zusatz von Asbest, Brucit oder organischen Faserstoffen, wie Zellstoff, gar nicht verarbeiten. Um unnötige Porenbildung durch Herausbrennen von Zellstoff zu vermeiden, sind aber anorganische Fasern vorzuziehen. Diese Stoffe sind der Grundmasse nicht wesensfremd und beteiligen sich an der Reaktion beim keramischen Brand des Scherbens.
• Beispielsweise seien folgende Versätze angegeben: r. 6;5 °% Ton- oder Glimmerschiefer, 30% Talkchloritschiefer, 5 % Asbest oder Brucit. z. 75 % Tonschiefer, 2i % Talkchloritschiefer, 4 0/, Zellstoffaser.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kern mischen Formstücken nach dem TroclY@m=" preßverfahren unter Zusatz von gerIfl Mengen Faserstoffen, wie Asbest, dadu I gekennzeichnet, daß geschieferte, im @ wesentlichen aus Aluminium- oder Magnesiumsilikät bestehende, nicht ohne weiteres durch Trockenpressung verarbeitbare Ausgangsstoffe, wie z. B. Tonschiefer, Glimmerschiefer öder Talkschiefer mit geringen Mengen von Faserstoffen, wie Asbest oder Cellulöse versetzt, trockengepreßt und dichtgebrannt werden.