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DE680945C - Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen aus Steinkohle, Braunkohle u. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen aus Steinkohle, Braunkohle u. dgl.

Info

Publication number
DE680945C
DE680945C DEL92084D DEL0092084D DE680945C DE 680945 C DE680945 C DE 680945C DE L92084 D DEL92084 D DE L92084D DE L0092084 D DEL0092084 D DE L0092084D DE 680945 C DE680945 C DE 680945C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sodium
solution
alkali
caustic
soda
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL92084D
Other languages
English (en)
Inventor
Georges Leonet
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE680945C publication Critical patent/DE680945C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • C10K1/122Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors containing only carbonates, bicarbonates, hydroxides or oxides of alkali-metals (including Mg)

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen aus Steinkohle, Braunkohle u. dgl. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Destillationsgasen aus Steinkohle, Braunkohle oder ähnlichen Stoffen auf nassem Wege.
  • Es sind für diesen Zweck schon zahlreiche Verfahren bekanntgeworden. So wurde z. B. vorgeschlagen, das Gas nach der Befreiung von Teer und Ammoniak mit Sololösung zu waschen. Dabei hat sich herausgestellt, daß der Schwefelwasserstoff niemals vollständig entfernt werden kann und daß die Ausbeute mit der Außentemperatur schwankt, weil die Vorrichtungen notwendigerweise an der freien Atmosphäre untergebracht werden müssen.
  • Das Verfahren führt ferner zu merklichen Verlusten, .da weder der Schwefelkohlenstoff noch die Kohlensäure abgeschiedetn werden. Dabei geht ein Teil der Natriumsalze verloren, deren teilweise Wiederbelebung durch hindurchgeblasene Luft ,einen bedeutenden Aufwand an mechanischer Energie erforderlich macht. Die gebildeten Natriumsalze werden nicht abgeschieden und gehen regelmäßig verloren. Man gewinnt bei einer Ausführungsfonm dieses Verfahrens zwar eine gewisse Schwefelmenge, erhält aber nur einen Teil des Schwefels, der theoretisch gewinnbar wäre.
  • Das. Verfahren hat den weiteren Nachteil, daß erhebliche Mengen giftiger Gase in die Atmosphäre gehen, die aus schwefliger Säure oder Schwefelwasserstoff bestehen und die benachbarten Luftschichten in unerwünschter Weise verunreinigen.
  • Es ist weiter ein Verfahren bekannt, wonach die Destillationsgase mit einer Lösung aus kaustischem Natron o. dgl. behandelt werden. Das Alkali wirkt dabei auf die Gasmischung in einem Skrubber oder in einer Kolonne ein, und die mit den Verunreinigongen beladene Lösung wird erst dann einer physikalisch-chemischen Behandlung, z. B. der Destillation in einem Sondererhitzer unterworfen. Dadurch sollen die aus Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, Ammoniak bestehenden Verunreinigungen @entfernt werden. Zur Bindung des Ammoniaks wird die Gasmischung mit einer Säure behandelt, und es bleibt eine Mischung aus Kohlensäure und Schwefelwasserstoff übrig. Die obererwähnte alkalische Lösung unterliegt einer Verdampfung und einer Kristallisation, wobei Natriumcarbonat mit io 'Molekülen. Wasser entsteht. Das Verdampfen erfordert naturgemäß Brennstoffaufwand und dementsprechende Kosten.
  • Zusammenfassend ist für dieses bekannte Verfahren festzustellen, daß die kaustische Lösung durch Erhitzen wiederbelebt wird, wobei Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Ammoniak ausgetrieben werden.
  • Die alkalische Lösung muß durch Verdampfen -konzentriert werden. Gas und Ab- sorptionsflüssigkeit .sollen bei möglichst niedriger Temperatur zusammengebracht werden. Bei der Wiederbelebung der Lösung mit Ätzkalk werden ;alle in der Lösung vorhandenen Natriumsalze zersetzt. Dieses Verfahren ist unwirtschaftlich, weil für die Gewinnung des Schwefels umfangreiche Arbeiten nötig sind, die zu hohe Kosten verursachen.
  • Im Gegensatz hierzu hat das beanspruchte Verfahren den Zweck, Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Cyan und Kohlensäure gleichzeitig zu binden und Nebenerzeugnisse von großem Handelswert, für die starker Bedarf herrscht, wirtschaftlich zu erzeugen.
  • Durch die Erfindung wird erreicht: i. eine vollkommene und wirtschaftliche Reinigung des Rohgases, 2. die Unterdrückung der Verunreinigung der Atmosphäre, 3. die Wiedergewinnung des gesamten Schwefels, der in den behandelten Gasen enthalten war, in seiner wirtschaftlich wertvollsten Form, d. h. als Schwefelnatrium, ¢. neue Nebenerzeugnisse der Kohle, Braunkohle, von denen das Schwefelnatrium das wertvollste ist, 5. ein neues technisch verwertbares Herstellungsverfahren. für technisches Schwefelnatrium, 6. zusätzlich und evtl. erlaubt die Wiedergewinnung des Schwefelnatriums nach Wunsch und in wirtschaftlicher Weise gewisse chemische Erzeugnisse, für die ständig Bedarf besteht, z. B. S,chwe£elzink für Anstrichzwecke (Lithopone), herzustellen.
  • Zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens werden die Destillationsgase aus Steinkohle, Braunkohle u. dgl. nach physikalischer Reinigung, d. h. Kondensation, Abscheidung des Teers und gegebenenfalls Waschen reit Wasser zwecks Entfernung des Ammoniaks, in einer kaustischen Natron-Lös.ung oder einem gleichwertigen Alkali wie kaustisches Kali behandelt und die wirksame Lösung durch Zusatz von Kalk wieder belebt. Dieses an sich bekannte Verfahren wird gemäß der Erfindung so durchgeführt, @daB nach der Behandlung durch das kaustische Alkali (Natron- oder Kalilauge) der Lösung Natrium- oder Kaliumcarbonat oder ein anderes alkalisches Carbonat in einer solchen Menge zugefügt wird, daß sie dem durch andere Säuren als. Kohlensäure gebundenen Alkali entspricht oder -etwas darüberliegt, worauf in der kaustischen Lösung durch Zusatz von Kalk in an sich bekannter Weise nur die Soda oder das sonst vorhandene Alkalicarbonat wiederbeleht wird. Nach Abtrennung des Niederschlages entsteht so eine Schwefelnatrium enthaltende, wirksam umlaufende Lösung, die so oft wieder mit den zu reinigenden Gasen zusammengebracht und dann wiederum wiederbelebt wird, bis die Anreicherung an Schwefelnatrium oder seinen Gleichwerten genügend hoch ist. Die Lösung wird damz ganz oder teilweise abgezogen und das Schwefelnatrium urbeispielsweise durch Abdampfen gewonnen.
  • Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vor der Entfeixiung des Ammoniaks mit den Alkalihydroxyden und ihren Gleichwerten behandelt.
  • Die Behandlung durch eine Lösung mit Natriumhy.droxyd kann in einer Kolonne mit Gittern oder sonstigen Einsätzen erfolgen, in der die Reinigungslösung von oben nach unten. und das zu behandelnde Gas von unten nach oben verläuft.
  • Dieses Stadium der Behandlung ist das Absorptionsstadium, das durch die Einwirkung der Natronlauge auf die zu entfernenden Bestandteile des Rohgases, d. h. auf Schwefelwässerstoff, Cyanwasserstoff, Rhodanwasserstoff, Kohlensäure und Schwefelkolilenstoff gekennzeichnet ist.
  • Hierbei setzen sich die zü entfernenden Bestandteile in bekannter Weise zu Na2S; Na C N, Na S C N, Nag C 03 um, während der C S2 mit dem bei der Umsetzung von H2 S mit Na(OH) gebildeten Na2S, in Reaktion tritt und das Natriumsulfocarbonat in verdünnter Lösung nach der Formel Na2CS3+3II20 = 3 H,S+IV,a2(#03 hydrolysiert wird, so @daß der Schwefelkohlenstoff aus dem Gas verschwindet, ohne merkliche Spuren in der Lösung zu hinterlassen, da der entstandene Schwefelwasserstoff ebenso' wie der des Rohgases beseitigt wird. - ' Nach diesem Stadium sind demnach in der Flüssigkeit vorhanden: a) nicht umgesetzte Natronlauge (Üb,erschuß des Reagenzes), b) Cyanmatrium und Rhodannatrium, c) neutrales SchÄrefelnatrium, d) Natriumcarbonat.
  • Man gibt hierauf nochmals Natriumcarbonat in solchen Mengen zu, daß sie dem Äquivalent des Natriums entsprechen, das durch die neben der Kohlensäure des Gases vorhandenen Säuren gebunden ist, oder etwas höhere Mengen. Ein übierschuß oder ein zufälliger Mangel an Soda hat keine Bedeutung.
  • Hierauf wird die Sodalö-sung durch Einwirkung von gelöschtem Kalk kaustiziert und dadurch erneut gebrauchsfähig gemacht.
  • Nach der Behandlung mit dem Kalk werden die Flüssigkeiten filtriert, und es wird das Unlösliche .abgeschieden, das aus Calciumcarbonat und Calciumhydroxyd (evtl. Überschuß von Kalk) und den Verunreinigungen des-Kalks besteht.
  • Das Filtrat enthält in diesem Augenblick Natriumhydroxyd+Soda+Schwefelnatrium + Rhodannatrium, weil das Cyannatrium in Rhodannatrium durch eine Nebenreaktion verwandelt wird. Diese Flüssigkeit ist demnach wieder zur Wirksamkeit wiederbelebt und kann zur Reinigung einer weiteren Menge von Rohgas benutzt werden. Deshalb wird sie durch eine Pumpe über der Kolonne, die mit Kreideoder einem anderen Absorptionsmittel beschickt ist, geleitet, und es beginnt ein neuer Kreislauf.
  • Man sieht, daß die wirksame Lösung sich allmählich mit Natriumsalzen anreichert, insbesondere mit Schwefelnatrium, weil der Schwefelwasserstoff bei weitem die wichtigste Verunreinigung des Gases, wenn dieses die physikalische Reinigung hinter sich hat, ist, und daß man die Kohlensäure nicht zu beachten braucht.
  • Wenn die Anreicherung an Schwefelnatrium für ausreichend gehalten wird, was durch einfache Messung der Dichte festgestellt werden kann, wird die Lösung in ein Gefäß übergeführt, um zur Extraktion der Nebenerzeugnisse, hauptsächlich des Schwiefelnatriums, zu dienen. Das niedergeschlagene Calciumcarbonat wird auf Filtern zurückgehalten: Es wird getrocknet oder auf ,ein Unterdruckfilter ,gebracht. Es kann, wie es ist, verwertet werden als (gefällte Kreide, Düngemittel oder .als Werkstoff für gewisse Industrien) Zement, Kitt, Glas, chemische Erzeugnisse dienen oder schließlich wieder in gebrannten Kalk z. B. meinem ununterbrochen betriebenen Drehofen verwandelt werden. In diesem Fall dient @es von neuem zur Reinigung, und der Kreislauf der Reaktion ist vollkommen geschlossen. Selbst die im Ofen entstehende Kohlensäure kann gegebenenfalls wiedergewonnen werden.
  • Auf der Zeichnung ist eine für die Durchführung des Verfahrens brauchbare Einrichtung dargestellt.
  • Abb. i zeigt eine schematische Darstellung der Einrichtung.
  • Abb. 2 bis. 5 sind Einzelheiten, und Abb. 6 zeigt eine .andere Ausführungsform. i bezeichnet eine mit Gittern gefüllte Kolonne, die jauch durch einen Skrubber oder gewöhnlichen Wäscher oder jede andere gleichwertige Einrichtung ersetzt werden kann. Diese Kolonne enthält an ihn; m unteren Ende :eine Gaszuführung 2 und an ihrem oberen Ende ein Rohr 3 für den Austritt -des gereinigten Gases. Über ihr ist ein beliebiger Verteiler q. angebracht, der gewöhnlich aus fünf oder sieben senkrechten Ausflußrohren 5 (Abb. 2) besteht. Die Verteilung der Flüssigkeit in Strahlform ist dadurch gesichert, @daß der Wasserstrahl. auf eine konvexe Fläche 6 auftrifft, die runter jedem Rohr durch drei Ketten 7 befestigt ist. - In der Kolonne ist eine Reihe von waagerechten Gittern vorgesehen, die eine große Berührungsflächie zwischen dem zu reinigenden Gas und dem Reagenz gewährleisten. Um die Höhe des Wäschers zu vermindern, kann man zwei weniger hohe Kolonnen anwenden. In diesem Falle werden die Lösungen, die den ersten Wäscher durchlaufen haben, zur Füllung des zweiten benutzt.
  • Unter der Kolonne i ist ein Flüssigkeitsverschluß 8 vorhanden, . der die Lösung in einen Behälter 9 überführt. Der Flüssigkeitsverschluß 8 und der Behälter 9 können gegebenenfalls zu einer einzigen Vorrichtung vereinigt werden. Eine Pumpe io entnimmt die Flüssigkeit aus dem Behälter 9 und bringt sie durch ein Rohr i 2 zu einem Meßbehälter i i. Sie kann aber auch zu einem Behälter 13 gebracht werden, wenn sie ausreichend mit Schwefelnatrium angereichert ist, um für die Gewinnung des Schwefelnatriums verwertet zu werden.
  • Die Hähne 14 und 15 ermöglichen diesen Vorgang.
  • Das Meßgefäß enthält einen Doppeltrog 16, 17 (Abb. 5) auf -einer beweglichen Achse 18. Wenn die durch das Rohr 12 herangeführte Flüssigkeit :einen der Tröge 16 oder 17 gefüllt hat, wird der Schwerpunkt außerhalb der Gleichgewichtsachse verlegt, und das Gewicht bringt das unstabile System zum Ausschwingen. Der Inhalt des Gefäßes entleert sich durch die Leitung 19 -in die Einrichtung zur. Wiederbelebung, während der zweite Trog nunmehr Füllstellung einnimmt. Jeder Fall der Tröge 16, 17 verursacht (demnach eine Drehbewegung der Achse abwechselnd nach rechts und links. Diese Bewegung wird auf einen Mischrührei 2o und durch eine Achse oder ein Zahnrad auf ein Ventil 2 i mit Feder oder Gegengewicht übertragen (Abb.3). Dieses hebt sich dadurch bei jedem Sturz rund läßt Beine bestimmte regelbare Menge des zur Wiederbelebung dienenden. Mittels entweichen, das sich innig mit der zu behandelnden Flüssigkeit mischt.
  • Dieses Reagenz kann beispielsweise aus Calciumoxyd+Natriumcarbonat bestehen. Bei der beschriebenen Einrichtung wird das Reagenz vorher m einem Mischgefäß 22 vorbereitet und durch eine Pumpe 23 zu einem Meßgefäß 24 geführt. Ein überlauf 25 nimmt das überfließende auf und führt es zum Mischgefäß 22 zurück. Das Reagenz ist eine flüssige Suspension, die dadurch erhalten wird, daß Soda und fester Kalk mit gewöhnlichem Wasser oder noch besser mit wiederbelebten Lösungen verdünnt werden. Das Spiel von vier Hähnen erlaubt diese Kombination.
  • Man kann auch jedes andere Meß- und Dosiergefäß anwenden, das selbsttätig arbeitet. Der physikalische Zustand, in dem man die Soda und Kalk in die Vorrichtung zur Wiederbelebung einführt, ist von Wichtigkeit. Die angegebene Art wirkt vollkommen befriedigend. Aber man könnte auch an die unmittelbare rund selbsttätige Einführung dieser Stoffe oder eines von ihnen im festen Zustand denken. Der feste Kalk könnte z. B. durch ein Rohr mit zentraler Schnecke oder Ende oder durch ein Paternosterwerk, dessen Bewegungen von der Bewegung,der Meßtröge abhängig gemacht werden, zugeführt werden. Wenn man diese Methode anwenden wollte, müßte ein Trog mit einer konzentrierten Lösung von Natriumcarbonat vorgesehen werden, da die Erfahrung gezeigt hat, daß pulverisierte Solvay-Soda, die im allgemeinen benutzt wird, sich bei Berührung mit dem Wasser in harte kompakte Massen verwandelt, die sich in der Kälte nur sehr langsam lösen. Es wäre die Vorrichtung mit den Bezugszeichen 22, 23, 24 rund 25 beizubehalten.
  • Die Vorrichtung zum Wiederbeleben ist ein großer Behälter reit drei Abteilungen, nämlich zwei großen Abteilungen 26 und 27 und einer kleinen Abteilung 28, die sich zu den Massen eines neinfachen Flüssigkeitsablasses zusammensetzen können.
  • Die Abteilung 26 ist mit :einem Filter 29 versehen und enthält den größten Teil des Unlöslichen. Die Abteilung 27 . enthält ein zweites Filter 30, welches die Filtration vollendet. In beiden Fällen findet die Filtration von unten nach oben statt. Um den Umlauf der Flüssigkeit in der Vorrichtung zum Wiederbeleben zu 'sichern, muß der Verlust an Masse, der im ersten Filter entsteht, ausgeglichen werden, indem man das zweite Filter 3o und seinen Rand um :ungefähr 20 cm tiefer anordnet als den oberen Rand des ersten Filters. Die kleine Abteilung 28 nimmt die geklärten Lösungen auf, während die Rückstände sich in den konischen Böden 3 i sammeln und Ablässe 32 ihre Entleerung in eine Trockeneinrichtung oder ein Unterdruckfilter 33 :erm!öglichen. Diese Anordnung sichert :das Waschen und die bequeme rund rasche Ersetzung der Filter im Falle der Notwendigkeit. Die Filter 29 und 3o bestehen jedes aus einer kleinen Scheibe aus Holzfibern mit einer Dicke von 35 bis 4o cm. Diese Fiber ist praktisch von unbegrenzter Haltbarkeit.
  • Selbstverständlich kann. jedes andere Filtrations- und Trennungssystem für das Urlösliche verwendet werden.
  • Von der Trockeneinrichtung oder dem Filter kommen die wiederbelebten Lösungen durch Leitung 34 in den Behälter 35, wo sie sich mit den filtrierten Lösungen vereinigen, die aus dem Gefäß 28 durch die Leitung 36 herankommen.
  • Aus dem Behälter 35 werden die wiederbelebten Lösungen durch Leitung 37 zu einer Pumpe 38 geführt, die sie .durch eine Leitung 39 auf den Kopf der Kolonne i bringt, -.um zu einer neuen Reinigung des Rohgases zu dienen.
  • Was die getrockneten Rückstände anbelangt, so liefert die Entleerung der Turbine 33 pulverförmiges Calciumcarbonat, das in einen Graben 40 fällt, von wo es durch eine mechanische Fördereinrichtung 41 aufgenommen wird, die es auf einen Haufen führt.
  • Wie die Einrichtung beschaffen ist, ermöglicht sie bei vollständiger Entfernung des Schwefelwasserstoffs nur die Erzielung wenig konzentrierter Schwefelnatriumlösungen, weil von einem gewissen Gehalt an dieses Salz hydrolysiert wird trotz der Anwesenheit von Natriumhydroxyd.
  • Um konzentrierte Lösungen zu erhalten und die ioo%ige Absorption des Schwefelwasserstoffs beizubehalten, kann man die abgeänderte Ausführungsform nach Abb. 6 anwenden.
  • Nach dieser Ausführungsform wird das aus dem Wäscher i austretende Gas durch die S.odalöaung, die zur Reinigung bestimmt ist, gewaschen. Wenn. die Lösung, die die wiederbelebt. Flüssigkeit enthält, die aus dem Behälter35 kommt, angereichert ist, enthält das aus der Kolonne i durch die Leitung 3 austretende Gas genügende Spuren von Schwefelwasserstoff, um ein Papier mit Bleiacetat zu schwärzen. Entsprechend dieser Ausführungsform. zieht man einen zweiten Wäscher q.2 vor, an dessen. Unterteil das Gas durch das Rohr 3 herangeführt wird. Es wird durch die SodalZsung, die aus' dem Behäl.ter q q. durch die Pumpe q.5 herankommt, gewaschen. Das Gas ist dann frei von Kohlensäure.
  • Die Sodaläsung wird in 44 bereitet, und sie dient gleichzeitig zum vollständigen Auswaschen des Gases und für die Herstellung der Kalksodamischung im Gefäß 22, WG :das Natriumcarbonat und das saure Schwefelnatrium. gebildet bzw. in Soda- nanu Schwefelnatrium durch das Natriumhydxoxyd übergeführt werden, -das während der Wirkung des gelöschten Kalkes aus .der Soda entstanden ist.
  • Bei obigen Darlegungen ist angenommen worden, daß idie physikalische Reinigung einschließlich der Entfernung des N H, der chemischen Reinigung vorausgeht.
  • Es ist aber zu beachten, daß es auch möglich ist, die chemische Reinigungsphase vor der Entfernung des Ammoniaks einzuschalten.
  • Wenn das von der Entteerung kommende Gas, ohne mit Wasser gewaschen zu sein., von einer mit Gittern ausgefüllten Kolonne aufgenommen !und mit kaustischer Soda, die aus einer vorhergegangenen Operation vorhanden ist, gewaschen wird, -setzen sich die in Gegenwart von Ammoniak gebildeten Verbindungen Schwefelammonium, Ammoniumcarbonat, Cya..nammonium, Rhodanammonium zu Schwefelnatrium, Natriumcarbonat, Cyannatrium und Rhodan ,atrium um, während das Ammoniak im gereinigten Gas verbleibt.
  • In der Vorrichtung zum Wiederb@eleben bei Gegenwart von Soda, die immer im überschuß anwesend ist, findet durch den gelöschten Kalk folgende Wiederbelebung statt: (Nag S -(- Na. CO, + NaCN + Na SCN) + Ca(OH)2 -CaC03 + 2Na(OH) -E- (Na.. S + NaCN -i- Na SCN) Natriumhydroxyd kann ,dann, wie oben dargelegt ist, wieder in den Kreislauf eintreten. Das Ammoniak kann durch einfaches späteres Waschen mit Wasser entfernt werden, wobei eine technisch reine Ammomaklösung anfällt, wenn man zurre Waschen des Gases Kondenswasser benutzt, das beider Eindampfung der Schwefelverbindung entstanden ist.
  • Es ist endlich noch zu beachten, daß das Calciumoxyd durch äquivalente Chemikalien, wie Baryt (Ba0), Sitrontianit (Sr0), Magnesia (Mg0), deren Hydrate Baryum- und Strontiumhydroxyd wie Calciumhydroxyd wirken, ersetzt -werden kann.
  • Die Reinigung des Gases nach dem b#-,anspruchten Verfahren verläuft äußerst einfach und erfordert nur eine sehr einfache Einrichtung.
  • Man kann die Lösungen so tweit eindampfen, bis .der größte Teil des Schwefelnatriums kristallisiert ausfällt, was möglich ist, da das Rhodannatrium viel löslicher als das Schwefelnatrium ist und in verhältnismäßig geringer Menge vorhanden ist.
  • In dem Maße, wie das Schwefelnatrium ausfällt, wird :die Anreicherung des Rhodannatriums in der Flüssigkeit größer. Wenn diese einen der Sättigung nahen Grad - erreicht hat, wird die Lösung rasch vorn. den Kristallen des Schwefelnatriums getrennt. Man erhält so Schwefelnatrium. erster Güte in sehr schöner Form technisch mein. Die Mutterlaugen werden für den Gebrauch in chemischen Fabriken aufbewahrt oder zur Trockne verdampft, wodurch man ein Schwefelnatrium zweiter Güte (gewöhnliche Qualität) erhält. Welches auch das Verfahren der Gewinnung sei, ist es immer leicht, ein Erzeugnis herzustellen, das dem im Handel befindlichen (mit 3o bis 6o % Schwefelnatrium) überlegen oder doch mindestens gleichwertig ist.

Claims (2)

  1. PATrNTANSPRÜCFIC: I. Verfahren zum Reinigen von Destillations;gasen aus Steinkohle oder Braunkohle, wobei das Rohgas nach physikalischer Reinigung, d. h. Kondensation, Abscheidung des Teeres und gegebenenfalls Waschen mit Wasser zwecks Entfernung des Ammoniaks, mit einer kaustischen Natronlösungoder einem ;gleichwertigen Alkali wie kaustisches Kali behandelt und die wirksame Lösung durch Zusatz von Kalk wieder belebt wird, :dadurch gekennzeichnet, daß nach der Behandlung durch das kaustische Alkali (Natron- oder Kalilauge) der Lösung Natrium- oder Kaliumcarbonat oder ein anderes alkalisches Carbonatin einer solchen Menge zugefügt wird, daß sie dem durch andere Säuren als Kohlensäure gebundenen Alkali entspricht oder etwas darüber liegt, worauf in. der kaustischen Losung durch Zusatz von Kalk in an sich bekannter Weise nur die Soda oder das sonst vorhandene Alkalicarbonat regeneriert wird und so nach Trennung des Niederschlages eine wirksam umlaufende Lösung entsteht, die Schwefelnatrium enthält und die so oft wieder mit den zu reinigenden Gasen zusammengebracht und dann wiederum regeneriert wird, bis die Konzentration an Schwefelnatrium oder seinen Gleichwerten genügend hoch ist, worauf die Lösung ganz oder teilweise abgezogen wird und beispielsweise , durch - Abdampfen das Schwefelnatrium gewonnen wird..
  2. 2. Verfahren nach -Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit den Alkalihydroxyden und ihren Gleichwerten vor der Entfernung dos Ammoniaks durchgeführt wird.
DEL92084D 1936-08-31 1937-02-27 Verfahren zum Reinigen von Destillationsgasen aus Steinkohle, Braunkohle u. dgl. Expired DE680945C (de)

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