-
Einrichtung zum Verkehr mit ultrakurzen Wellen Bekannt sind Ultrakurzwellensende-
und -empfangseinrichtungen mit einem Dreielektrodensystem in Bremsfeldschaltung
in Verbindung mit einem meist in das Vakuumgefäß mit eingebauten ultrahochfrequenten
Schwingungskreis. Zur Leistungssteigerung hat man versucht, mehrere Senderöhren
gleichzeitig zu verwenden. Zu diesem Zweck hat man die Elektroden, die Gitterelektrode
und die Bremselektrode, durch besondere Leitungen zu beiden Seiten aus dem Glaskolben
herausgeführt und sowohl die Gitterelektroden für sich als auch die Bremselektroden
galvanisch miteinander verbunden. Die ganze Anordnung bildet ein gemeinsames Schwingungssystem,
das in den an der Stelle der Elektroden auftretenden Spannungsbäuchen zu ultrahochfrequenten
Schwingungen angeregt wird. Die Anordnung bringt im allgemeinen nicht die erwartete
Leistungssteigerung, auch wenn die zwischen- den Röhren vorhandenen Kopplungslängen
abstimmbar gestaltet werden. Die Elektroden selbst sowie die zahlreich vorhandenen
Glasdurchführungen bilden für die Ultrahochfrequenz Unstetigkeitsstellen bzw. Reflexionsstellen.
Durch Interferenz der auf dem Schwingungssystem phasenunrichtig laufenden Wellen
mit der angeregten Hauptwelle tritt eine Verminderung der Leistung jeder einzelnen
Röhre ein. Durch Abstimmung der zwischen zwei Röhren eingeschalteten Leiterstücke
kann diese Störung nicht vollständig beseitigt werden.
-
Durch die vorliegende .erfindungsgemäße Anordnung ist eine .Mehrfachsender-
bzw. Mehrfachempfängeranordnung geschaffen worden, die die Nachteile der oben geschilderten
Anordnung vermeidet. Dies wird dadurch erreicht, daß nicht die Kurzwellenröhren
zu einem gemeinsamen Schwinggebilde zusammengeschaltet sind, sondern daß mehrere
selbständige ultrahochfrequente Schwingungskreise in geeigneter Weise zu einem Gruppensender
bzw. Gruppenempfänger vereinigt sind, wobei die einzelnen Sendekreise bzw. Empfangskreise
auf benachbarter Welle arbeiten und jeder für sich in seiner Wellenlänge und seiner
Strahlleistung einstellbar bleibt. Alle Sender übertragen die gleiche Nachricht
auf ein und denselben Empfänger.
-
Bei längeren Wellen' ist es zur Vermeidung von Schwunderscheinungen
bekannt, :ein und dieselbe Nachricht auf mehreren dicht benachbarten Wellen zu übertragen
unter der Annahme, daß nicht alle Wellen gleichzeitig denselben Schwunderscheinungen
unterliegen. Schwunderscheinungen treten nun bei ultrakurzen Wellen gar nicht auf.
Demnach hätte es keinen Sinn, zu ihrer Vermeidung etwas zu unternehmen; andererseits
besteht bei den ultrakurzen Wellen die Schwierigkeit der Erzielurig
einer
genügend. großen Leistung, die erfindungsgemäß durch die Gruppenanordnung mehrerer
auf benachbarter Weile arb-eitender -Sender gelöst wird. Bei legeren Wellen würde
man diese Aufgäbe einfach durch eine etwas: größere Röhre bewältigen, ein Weg, der
bei den kurzen Wellen wiederum nicht gangbar ist.
-
Bei der .erfindungsgemäßen Anordnung, bei der Schwingungskreise verschiedener
Wellenlänge benutzt werden, treten gegenseitige Kopplungen nicht auf. Die gegenseitige
Anordnung ist demnach ziemlich belanglos. Die Schwingungserzeuger können entweder
gemeinsam in dem Brennfleck eines Sendespiegels untergebracht sein bzw. ihre Leistung
auf ein gemeinsames Lechersystem übertragen, das an seinem Ende Strahldipole für
die verschiedenen auszustrahlenden Frequenzen besitzt. Auch die Art der Energieübertragung
auf das gemeinsame Leitersystem ist für den Erfindungsgedanken belanglos.
-
Sie kann sowohl durch galvanische, induktive, kapazitive oder Strahlfeldkopplung
erfolgen. Das Leitersystem ist dabei zweckmäßig so beschaffen, daß es die Frequenz
der verwendeten Sendekreise nicht beeinflußt. Am besten vermeidet man überhaupt
besondere Energieleitungen und ordnet die verschiedenen ultrahochfrequenten Schwingungskreise
gedrängt in :einem gemeinsamen Vakuumgefäß an.
-
Der erfindungsgemäße Gruppensender sendet eine diskrete Anzahl von
Frequenzen aus, die von -einer ähnlich gebauten Empfangsanordnung aufgenommen werden
können. Arbeiten alle Sendekreise mit verschiedener Frequenz, so ist die maximale
Zahl der Frequenzen, die iibertragen werden, gleich der Zahl der verwendeten Schwingkreise.
Jeder einzelne Sende- bzw. Empfangskreis kann bei der getroffenen Anordnung genau
auf eine bestimmte Frequenz abgestimmt und auf maximale Sende- bzw. Empfangsleistung
gebracht werden. Dabei können mehrere Sende- bzw. Empfangskreise in Gruppen wahlweise
eine bestimmte Frequenz gemeinsam senden bzw. empfangen, so daß z. B. einzelne Frequenzen
des Frequenzgemisches von mehreren Sendern gesandt bzw. von mehreren Empfangskreisen
empfangen werden. Der so ausgebildete Gruppensender bzw. Gruppenempfänger zeigt
eine einfache Addition der Leistung der einzelnen Kreise. Bei Modulation mit gemeinsamer
Ton- oder Bildfrequenz wird zweckmäßig die Modulationsanordnung so getroffen, daß
jeder Sender seine optimale, keine Verzerrung hervorrufende Modulationsspannurig
-erhalten kann.
-
In der Abb. i ist gezeigt, wie sich 'die Leistung verhält bei gegenseitiger
Verstimmung zweier Sender. Hier ist die Sendeleistung ES in Abhängigkeit von der
Breinselektrodenspannüng eb dargestellt. Mit Es, ist die Leistung des Senders
i, mit 1.s2 die Leistung des Senders 2 bezeichnet. Es, -(- s. stellt die von den
beiden Sendern i und 2 gemeinsam ausgestrahlte Energie dar. An der Stelle x würde
bei Mitnahme die Leistung ansteigen auf den Wert E. Da aber die diesbezüglichen
Kopplungseinstellungen kritisch und schwierig sind; kommt dieser Fall für den vorliegenden
Zusammenhang, der sich auf nicht mitgenommene Sender bezieht, im allgemeinen nicht
in Betracht, sondern höchstens :für die Fälle, wobei Untergruppensender mit gleicher
Frequenz arbeiten.
-
Die Steuerröhren können sowohl amplituden- als auch frequenzmoduliert
sein, wobei besonders die Frequenzmodulation eine wirksame Aussteuerung bei minimaler
Modulationsenergie bewirkt. Der Gruppensender kann in ganz analoger Weise aus Sendekreisen
in der Magnetronschaltung aufgebaut sein. Die Rolle der Bremselektrode wird lediglich
durch das konstante Hilfsmagnetfeld, das ebenfalls zur Modulation geeignet . ist,
übernommen werden. Hier bietet sich sogar noch der Vorteil, daß die Anregung einen
höheren Nutzeffekt als die in der Bremsfeldschalturig zeigt.
-
Beispielsweise Anordnungen zu dem Erfindungsgedanken zeigen die Abb.2
und 3. In Abb. i sind geschlossene Gitterspiralenkreise 14, 15, 16, 17
mit ihren Bremselektroden i ß, i g, 2o, 21 innerhalb des als Energieleitung dienenden
Parälleldrahtsystems 22 und 23 angeordnet. Zur Ausstrahlung dient der offene Dipol
24. Der Energieübergang von den Schwingkreisen auf das Parälleldrahtsystem erfolgt
induktiv: In Abb. 3 sind in einem -gemeinsamen Hohlspiegel 33 zwei Ultrakurzwellenkreise
34 und 3 5 symmetrisch zur Spiegelachse angeordnet. Da die beiden Kreise ohne Mitnahme
arbeiten, so kommt es auf ihre gegenseitige Kopplung nicht an: