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DE679468C - Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend geroesteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbraenden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend geroesteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbraenden

Info

Publication number
DE679468C
DE679468C DEI54413D DEI0054413D DE679468C DE 679468 C DE679468 C DE 679468C DE I54413 D DEI54413 D DE I54413D DE I0054413 D DEI0054413 D DE I0054413D DE 679468 C DE679468 C DE 679468C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
roasted
leached
leaching
burns
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI54413D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Ernst Kuss
Dr Karl Mattenklodt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI54413D priority Critical patent/DE679468C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE679468C publication Critical patent/DE679468C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/04Obtaining lead by wet processes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend gerösteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbränden Es ist bekannt, daß chlorierend geröstete und auf Kupfer gelaugte Kiesabbrände im Durchschnitt o,9 % Blei enthalten. Obwohl jährlich in Deutschland etwa i Million Tonnen Kiese geröstet werden, die insgesamt io ooo t Blei enthalten, ging dieses Metall bis auf kleine Mengen, die in Verbindung mit der Eisenverhüttung gewonnen wurden, der Volkswirtschaft verloren. Abbrände mit einem höheren Bleigehalt als o,90/, sind für die Verhüttung unbrauchbar, so daß Millionen Tonnen derartiger, zum Teil wegen ihres hohen Edelmetallgehaltes sehr wertvoller Abbrände auf die Halde geschüttet werden. In diesem Fall geht demnach nicht nur das Blei, sondern auch das Eisen und die Edelmetalle verloren.
  • Es ist ferner bekannt, bleihaltige Erze und Stoffe mit geeigneten, z. B. auch kochsalz-und calciumchloridhaltigen Lösungsmitteln zu behandeln. Aus den Laugen hat man das Blei auch schon mit Kalk gefällt; der erhaltene Niederschlag wird entweder in das .Oxyd oder Carbonat übergeführt, die zu metallischem Blei verschmolzen werden, -oder auch direkt unter Zusatz von Kalk oder Soda verschmolzen. Man hat auch bleihaltige Laugen in der Weise aufgearbeitet, daß das Blei durch Zementation abgeschieden und die Lauge im Kreislauf geführt wird. Alle diese Verfahren haben sich in der Technik nicht durchsetzen können gegenüber den hüttenmännischen Verfahren. Der Grund hierfür ist letzten Endes in der unzweckmäßigen technischen Aufarbeitung der beim Laugeprozeß erhaltenen bleiarmen Lauge (mit 6 bis 9 gll) züz suchen. Durch die Kalkfällung wird das Blei in Form basischer Bleichloride angereichert. Die Aufarbeitung größere Mengen Chlor enthaltender Bleisalze auf dem Schmelzwege bringt technische Schwierigkeiten neben erheblichen Bleiverlusten in Form von Bleichlorid. Die Zementation der Bleilaugen verläuft im Gegensatz zu kupferhaltigen Laugen,sehr langsam und würde zu ungewöhnlich großen Einrichtungen führen, woran die technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit eines solchen Verfahrens bisher scheiterte. Ist die Anwendung der bekannten Verfahren auf bleireiche Erze schon aus den angeführten Gründen unterblieben, so ist es erklärlich, daß über die Gewinnung des Bleies aus den bleiarmen Kiesabbränden in großtechnischem Maßstabe nichts bekanntgeworden ist.
  • Die Aufarbeitung von kupferchloridhaltigen Niederschlägen oder Lösungen mit Hilfe der Reduktion mit Eisen ist bekannt. Es läßt sich jedoch kein Schluß ziehen von der Reduktion von kupferchloridhaltigen-Lösun- .gen und Niederschlägen mit Eisen auf die Zementation von Blei aus Bleioxychlorid mittels Eisen, da die Elemente Kupfer und Blei sich in ihren chemischen Eigenschaften grundsätzlich voneinander unterscheiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Blei aus den chlorierend gerösteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbränden technisch gewinnen kann, wenn man die Vereinigung folgender Verfahrensstufen anwendet: i. Laugung der Kiesabbrände mit einer natriumchlorid- und calciumchloridhaltigen Lösung in Bewegung, Fällung des Bleis aus den Blei enthaltenden Lösungen mit Calciumhydroxyd als Bleioxychlorid, wobei die erhaltene wiedererneuerte natriumchlorid- und calciumchloridhaltige Lösung zweckmäßig im Kreislauf verwendet wird, und 3. Zementation des Bleioxychlorids mit Eisen und Einschmelzen des erhaltenen Bleis in üblicher Weise.
  • Die Vorteile dieses vereinigten Arbeitsprozesses sind folgende: i. Die Lauge wird beim Fällvorgang erneuert. Dieser Vorgang vollzieht sich folgendermaßen: Dem Bleilaugeverfahren liegt die Gleichung zugrunde: Pb S 0,+ 2 Na Cl + Ca C12 = Nag Pb Cl, + Ca S 04. Der Fällvorgang verläuft nach folgender Gleichung: 2 Nag Pb C14 +. Ca (OH), - Pb (O H), # Pb C12 + 4 Na Cl -E- Ca Cl,. Man erhält also eine Kochsalz-Calciumchlorid-Mischlauge für das Laugeverfahren zurück.
  • 2. Das Blei wird im Oxychlorid, das etwa 55 % Blei, auf Trockenbestandteile berechnet, enthält, stark angereichert; diese Anreicherung ermöglicht es, die Zementation technisch durchzuführen.
  • Die Abbrände werden also zunächst in bekannter Weise chlorierend geröstet und danach gelaugt. Kupfer und Zink werden dabei praktisch vollständig, Silber zum größten Teil, das Kobalt, Mangan und andere Bestandteile zu einem hohen Hundertsatz gelöst. Praktisch ungelöst dagegen bleiben Blei und gegebenenfalls vorhandenes Gold.
  • Die Laugung mit bleisalzlösenden Mitteln führt man vorteilhaft in sich drehenden Trommeln aus, zweckmäßig in solchen, die gleichzeitig eine Behandlung der Abbrände mit dem Laugemittel und ein Auswaschen gestatten. Zur Laugung benutzt man eine i'atriumchloridcalciumchloridlösung, die zweckmäßig mehr als i5o g Natriumchlorid je Liter und ho bis 2o g Calciumchlorid je Liter enthält. Die Temperatur liegt vorteilhaft oberhalb 5o11. Als Lauge kann auch die als Nebenerzeugnis bei der Aufarbeitung der Kiesabbrände nach der Zinkfällung anfallende Natriumchloridcalciumchloridlauge Verwendung finden. Die Fällung des Oxychlorids geschieht zweckmäßig ohne Abkühlung der Lauge, so daß im Verfahren nur der Wärmeverlust gedeckt zu werden braucht. Ganz besonders vorteilhaft zeigen sich diese Laugen, wenn man Gold und Blei in einem Laugeverfahren gemeinsam aus dem Abbrand herauslösen will. In solchen Fällen benutzt man chlorhaltige Natriumchloridcalciumchloridlaugen. Als Fällmittel Gerden solche Basen benutzt, die mit Sulfationen schwerlösliche Salze geben. Zweckmäßig wird die Fällung des Oxychlorids ununterbrochen durchgeführt und in Filtervorrichtungen von der erneuerten Lauge getrennt. Zur Zementation schlämmt man das Oxychlorid mit Wasser an. Die Anschlämmung wird in den üblichen Zementationstrommeln mit Eisenschrott, vorteilhaft nach Ansäuern mit Salzsäure, mehrere Stunden lang gewälzt. Das abgeschiedene Zementblei wird in bekannter Weise auf Werkblei verschmolzen und weiter aufgearbeitet.
  • Beispiel z ioo t chlorierend geröstete und gelaugte Kiesabbrände mit o,9111, Pb werden allmählich in eine sich drehende Trommel eingetragen, in die ununterbrochen im Gegenstrom eine 70° warme Lauge fließt, die Zoo g Kochsalz und 2o g Calciumchlorid je Liter enthält. Lauge und Abbrand werden nach einer Behandlungszeit von 5 Minuten auf ein Planfilter abgelassen, auf dem der Abbrand durch Absaugen und Nachwaschen von anhaftender Bleilauge befreit wird. Aus der bleihaltigen Lauge wird mit Kalk Bleioxychlorid im ununterbrochenen Arbeitsgang ausgefällt und in einer Filtervorrichtung die Lauge von dem Fällerzeugnis getrennt. Das Fällerzeugnis, das 700 kg Blei enthält, wird mit i cbm Wasser angeschlämmt und in eine Zementationstrommel gepumpt, in der sich Eisenschrott befindet. Zur Verhinderung der Bildung von basischen Salzen werden 5oo 1 2011/11ige Abfallsalzsäure hinzugegeben und etwa 2o Stunden zementiert. Das auf eine Nutsche abgelassene Zementblei wird mit verdünnter Salzsäure und Wasser gewaschen, getrocknet und in bekannter Weise auf Werkblei aufgearbeitet. Beispiel 2 Chlorierend geröstete und gelaugte bleihaltige Kiesabbrände werden kontinuierlich in eine Laugetrommel eingetragen; im Gegenstrom zu dem mit der Schnecke transportierten Abbrand wird eine Natriumchlorid-.calciumchloridlö.sung sowie Chlorgas und gleichzeitig auch warmes Wasser zum Waschen des Abbrandes in die Trommel geleitet. Die Zuleitung der Chloridlauge erfolgt etwa ein Vier tel vom Austragsende der Trommel entfernt, während die des warmen Wassers unmittelbar am Austragsende vorgenommen wird. Der nach To bis 15 Minuten Laugezeit die Trommel verlassende Abbrand ist. zu mehr als 70 % entgoldet und zu etwa 9o °/o entbleit. Die gold- und bleisalzhaltige Lauge wird wie im Beispiel i aufgearbeitet. Man erhält als Enderzeugnis ein goldhaltiges Werkblei, aus dem in bekannter Weise das Gold gewonnen wird.
  • In entsprechender Weise können andere bleihaltige Stoffe entbleit werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend gerösteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbränden, gekennzeichnet durch die Kombination - folgender Stufen: i. Laugung der Kiesabbrände mit einer natriumchlorid- und calciumchloridhaltigen Lösung in Bewegung, 2. Fällung des Bleis aus den Blei enthaltenden Lösungen mit Calciumhydroxyd als Bleioxychlorid, wobei die erhaltene regenerierte natriumchlorid- und calciumchloridhaltige Lösung zweckmäßig im Kreislauf verwendet wird, und 3. Zementation des mit Wasser angeschlämmten Bleioxychlorids mit Eisen und Einschmelzen des erhaltenen Bleis in üblicher Weise.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i zur Laugung blei- und edelmetallhaltiger Abbrände, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Laugung chlorgashaltige Natriumchloridcalciumchloridlösungen benutzt.
DEI54413D 1936-02-23 1936-02-23 Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend geroesteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbraenden Expired DE679468C (de)

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DE679468C true DE679468C (de) 1939-08-07

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DEI54413D Expired DE679468C (de) 1936-02-23 1936-02-23 Verfahren zur Gewinnung von Blei aus chlorierend geroesteten und gelaugten bleihaltigen Kiesabbraenden

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DE (1) DE679468C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2019150838A (ja) * 2018-03-01 2019-09-12 株式会社村田製作所 電極研磨装置、電極研磨装置を備えた溶接装置、および、電極研磨方法

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2019150838A (ja) * 2018-03-01 2019-09-12 株式会社村田製作所 電極研磨装置、電極研磨装置を備えた溶接装置、および、電極研磨方法

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