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Schaltungsanordnung zur Modulationsgrad'messung Die Erfindung betrifft
eine Meßvorrichtung zur Anzeige des Scheitelwertes von Wechselspannungen und ist
inbesondere zur Feststellung des Modulationsgrades eines Senders bestimmt, und zwar
auch für Sender mit unterdrücktem Träger und mit einem einzigen Seitenband.
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Die Kathodenstrahloszillographen, mit denen allein man bisher den
Modulationsgrad zuverlässig messen konnte, sind recht kostspielig; infolgedessen
ist es üblich, thermuonische Voltmesser und Galvanometer zu verwenden, die billiger,
aber nicht so zuverlässig sind. Wenn die Dämpfung des Galvanometers zu hoch ist,
wird das Gerät für Impulse von sehr kurzer Zeitdauer unwirksam, während andererseits,
wenn die Dämpfung sehr klein ist, die Ablenkung nicht nur von der Stärke des Impulses
abhängt, sondern auch von seinem Charakter, d. h. seiner Zeitdauer.
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Das Gerät gemäß der vorliegenden Erfindung ist verhältnismäßig billig
und genügend genau und vermeidet die obenerwähnten Schwierigkeiten.
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Es ist bekannt, zur Messung des Modulationsgrades als Anzeigegerät
eine Zweielektrodenglimmlampe zu verwenden, der die zu messende Hochfrequenzspannung
direkt zugeführt wird. Weiterhin ist bekannt, den Spannungsabfall im Anodenkreis
einer Elektronenröhre, deren Steuergitter die gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt
wird, zur Beeinflussung der Steuerelektrode einer gittergesteuerten Gasentladungsröhre
auszunutzen. Bei diesen Anordnungen wurde im Hauptelektrodenkreis der Gasentladungsröhre,
deren Aufleuchten zur Sichtanzeige ausgenutzt wird, Gleichspannung verwendet. Da
hierbei die Glimmentladung nicht von selbst wieder verlischt, müssen besondere Mittel
zur Unterbrechung des Zündstromes angewandt werden.
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Gemäß der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung zur Modulationsgradmessung,
bei welcher der Spannungsabfall im Anodenkreis einer Elektronenröhre, deren Steuergitter
die gleichgerichtete modulierte Wechselspannung zugeführt wird, zur Beeinflussung
der Steuerelektrode einer gittergesteuerten Gasentladungsröhre verwendet wird, derart
ausgebildet, daß als Hilfsspannung zwischen Kathode und Anode der gittergesteuerten
Gasentladungsröhre eine Wechselspannung dient.
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Die Benutzung von Wechselstrom zur Speisung des Anodenstromkreises
von gasgefüllten Dreielektrodenröhren ist an sich bekannt; bei der Modulationsgradmessung
ergeben sich jedoch besondere Vorteile, indem die Einrichtung eines besonderen Unterbrechungsmechanismus
zur
Löschung der Glimmentladung nach jeder Überspannung vermieden ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Schaltbild der Erfindung.
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Der Eingangskreis LC ist durch einen Potentiometerwiderstandt F1 überbrückt,
dessen Schieber mit der Anode des Gleichrichters TI verbunden ist. Die Kathode dieses
Gleichrichters ist mit dem Gitter einer Triode h2 verbunden, deren Kathode über
einen Vorspannungswiderstand R2 mit der negativen Klemme einer Anodenbatterie Ei
verbunden ist. Diese negative Klemme ist gleichfalls mit dem einen Ende des Kreises
LC und über einen Kondensator K mit dem Gitter der Triode V2 verbunden; zwischen
diesem Gitter und der negativen Klemme liegt außerdem in Reihe ein Kreis, bestehend
aus einem Widerstand R1 in Reihe mit einem Gleichstrommeßgerät A. Die Anode von
V2 ist über einen zweiten Potentiometerwiderstand P2 mit der positiven Klemme der
Batterie El verbunden, während der Potentiometerschieber über eine Vorspannungsbatterie
E2 mit dem Gitter einer Gasentladungsröhre V3 verbunden .ist, deren Kathode direkt
mit der Anode von V2 verbunden ist und deren Anode mit der einen Klemme einer Wechselstromquelle
T verbunden ist, deren andere Klemme mit der Kathode von V3 verbunden ist.
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Zahlenwerte: Anodenspannung von V2 gleich q.a Volt; feste Gittervorspannung
im Gitterkreis von V3 gleich -3 Volt; Wechselstromspannungsquellegleichi6Voltbei
5oPerioden.
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Wenn man diese Einrichtung als Modulationsmesser benutzen will, so
läßt man den Sender, dessen Modulation gemessen werden soll, zuerst einen unmodulierten
Träger aussenden, auf den der Kreis LC abgestimmt wird, bis das den Träger messende
Gerät A ein Maximum anzeigt. Der Schieber am Potentiometer Pi wird so eingestellt,
daß dieses Maximum von einem solchen Wert ist,. etwa io Miniampere, der ein verzerrungsfreies
Arbeiten der Röhre ergibt. Nun wird die Trägerwelle moduliert und der Schieber am
Potentiometer P2 so weit bewegt, bis die der Gasentladungsröhre V3 zugeführte Gesamtgittervorspannung
gerade genügt, um einAufleuchten der Röhre hervorzurufen. Die Gittervorspannung
besteht aus der festen Vorspannung von E3 plus einer Spannungskomponente im Potentiometer
P2. Nun wird die Modulation wieder unterbrochen, d. h. wieder ein unmodulierter
Träger gesendet und der Potentiometerschieber an P1 nachgestellt, bis eine Stellung
erreicht ist, wo das Aufleuchten wieder beginnt. Angenommen, daß die obenerwähnte
Zahl von io Milliampere die ursprüngliche maximale Ablesung am Gleichstromgerät
ist, wenn bei aufgehobener Modulation das Aufleuchten auftritt, so ist, wenn ein
Strom von 2 Milliampere in dem Gleichstromgerät fließt, die Modulation gleich bene
Gerät kann nicht nur als Modulations-Das soeben beschriemesser, sondern auch als
Modulationsanzeiger bei einer Rundfunkanlage verwendet werden, in welchem Falle
es so eingestellt wird, daß die Röhre aufleuchtet, sobald ein bestimmter Modulationsgrad,
etwa So ° f o, erreicht ist.
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Erforderlichenfalls kann man den Kreis LC mit der Diode h1 dazu verwenden,
um die Spannung zur Steuerung einer Mehrzahl von Anordnungen zu liefern, jede bestehend
aus einer Triode entsprechend h2 und einer dazugehörigen Glimmentladungsröhre T13;
dabei wird jede Anordnung so eingestellt, daß an ihrer Glimmentladungsröhre ein
Aufleuchten auftritt, wenn ein verschiedener Modulationsgrad erreicht ist.