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Schlägermühle Die Erfindung bezieht sich auf Schlägermühlen bekannter
Art, bei welchen in einem geschlossenen Gehäuse ein mit in der Umlaufrichtung schwingend
angeordneten Schlägern oder Hammern ausgerüsteter Läufer gelagert ist, der an seinem
Umfange von einem die Feinheit des Mahlgutes bestimmenden Sieb umgeben ist. Die
Erfindung besteht in der besonderen Anordnung des Siebes, die eine leichte und gefahrlose
Auswechslung desselben auch während des Betriebes ermöglicht. Die Schlägermühle
wird auf diese Weise zu einer allgemein verwendbaren Zerkleinerungsmaschine, die
sowohl zur Zerkleinerung der verschiedensten landwirtschaftlichen Stoffe geeignet
ist, -seien sie von körniger Beschaffenheit, wie Mais, Gerste, Hafer usw., oder
von faseriger Beschaffenheit, wie Heu, Luzerne usw., wie auch zur Zerkleinerung
der verschiedensten industriellen :Stoffe, wie Knochen, Salz,. Kunstdünger, Kohle,
Tabak, Papier, Federn, Ton, Steine usw.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schlägermühle, und zwar ist Fig. i ein Mittelschnitt durch die Mitte senkrecht zur
Läuferachse, Fig.2 die zu ihrem Gehäuse gehörige Klappe in Außenansicht in größerem
Maßstabe, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie I-I in Fig. :2, Fig. q. eine Einzelheit
der Klappe in Seitenansicht, Fig. 5 eine andere Ausführungsform der Klappe in Außenansicht,
Fig. 6 und 7 zwei Schnitte nach Linie II-II bzw. III-III in Fig. 5 und schließlich
Fig.8 eine weitere Ausführungsform des Klappenverschlusses.
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Die Schlägermühle besteht aus dem geschlossenen trommelförmigen Gehäuse
i (Fig. i) und dem auf der in letzterem drehbar gelagerten Welle 2 sitzenden Läufer
3, welcher an seinem Umfange mit einer Anzahl von um Zapfen q. in zur Welle :2 senkrechter
Ebene schwingbar angeordneten Schlägern oder Hammern 5 versehen ist. Der Läufer
wird in üblicher Weise motorisch mit hoher, Umlaufzahl (ein bis mehrere tausend
Umdrehungen in der Minute) angetrieben, so daß die schwingenden Schlagwerkzeuge
bei den sich ergebenden hohen Umlaufgeschwindigkeiten (6o bis 8o m/Sek.) das in
das Gehäuse gespeiste Gut zertrümmern. Die Speisung kann durch eine seitliche Öffnung
i' des Gehäuses in axialer Richtung oder durch an geeigneter Stelle des Gehäuseumfanges
angebrachte Speisetrichter oder Speiserinnen in bekannter Weise erfolgen. Zur Festlegung
der zu erzielenden Feinheit
des Mahlgutes dient ein den Läufer teilweise
umgebendes Sieb g, welches in einfachster Ausführung aus einem gelochten Blech besteht.
Lm eine weite Abstufung in der Feinheit des Mahlgutes zu erzielen und dadurch der
Schlägermühle eine vielfache Verwendungsmöglichkeit zugeben, wird ihr ein ganzer
Satz von solchen Sieben mit verschiedener Lochung beigegeben. Die Schlägermühle
kann zweckmäßig auch mit einem Lüfter zusammengebaut werden, welcher das Mahlgut
in eine Förderleitung 6 (Fig. i) saugt oder bläst, in die auch zweckmäßig zum Ausscheiden
des Mahlgutes ein in der Zeichnung nicht dargestellter Zyklon eingebaut -wird. Da
der Läufer der Schlägermühle selbst infolge deiner hohen Umfangsgeschwindigkeit
eine starke Lüfterwirkung ausübt, erübrigt sich bei solchen einfacheren Ausführungen,
wie die - in Fig. i dargestellte, ein besonderer Lüfter.
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Für eine vielseitige Anwendungsmöglichfeit der Schlägermühle ist es
wesentlich; daß das Sieb g leicht, rasch und gefahrlos, auch -während des Ganges
der Schlägermühle ausgewechselt -werden könne. Bei den bekannten Schlägermühlen
ist die Äüswechslung des Siebes zum Teil nur während des Stillstandes der Schlägermühle
durch Öffnen des Gehäuses und eventuell Abmontierung einzelner Teile möglich, was
aber zu umständlich und zeitraubend ist, insbesondere wenn rasch von einem Mahlgut
auf ein anderes oder einer Mahlfeinheit auf eine andere übergegangen werden soll
und besonders dann, wenn die Schlägermühle mit einer Förderleitung zusammengebaut
ist. Es gibt auch Schlägermühlen, bei welchen das Sieb -während des Betriebes durch
eine am Gehäuse angebrachte Klappe herausgenommen werden kann, dies ist jedoch äußerst
gefährlich, da das in die Klappenöffnung frei hineinragende Siebende und die dasselbe
anfassenden Hände der Bedienungsperson bei jeder ungewollten, nach innen gerichteten
radialen Bewegung der zertrümmernden Wirkung des Läufers ausgesetzt sind. Der Erfindung
gemäß liegt das freie Ende g' des sich spiralförmig mäßig erweiternden Siebes g
nicht frei in der Klappenöffnung, sondern ragt zwischen zwei einander übergreifende
Enden 7, 8 des Gehäusemantels hinein, von -welchen das oben bzw. außenliegende Ende
8 als Klappe ausgebildet ist, die während des Betriebes fest geschlossen ist und
so nicht nur einen dichten Abschluß des Gehäuses nach außen hin bewirkt, sondern
gleichzeitig das Siebende g' zwischen sich und dem inneren Ende 7 des Gehäusemantels
festklemmt. Bei geöffneter Klappe 8 ist das Ende g' des Siebes g frei zugänglich,
so daß letzteres von Hand oder mit einem geeigneten Werkzeuge leicht und sicher
in die punktiert gezeichnete Lage g" (Fig. r) herausgezogen werden kann. Dabei ist
das Siebende g durch das innere Ende 7 des Gehäusemantels von der Einwirkung des
Läufers vollkommen abgesondert, so daß auch bei ungeschicktester Bedienung kein
Unfall eintreten kann. Zur sicheren Führung und Festhaltung des Siebendes g' sind
am inneren Ende 7 des Gehäusemantels die Querleisten i o, i i vorgesehen (Fig. 3),
-wobei die Klappe 8 in geschlossenem Zustande das Siebende g' gegen die Leiste i
i driickt und es hierdurch festhält.
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Die Klappe 8 muß leicht und rasch geöffnet werden können und ist zu
dem Zwecke mit einem dies ermöglichenden Verschluß versehen. Auf der Zeichnung sind
mehrere Aiisführungsformen eines solchen Verschlusses veranschaulicht. Bei der in
Fig. i dargestellten und in Fig. 2 und 3 in gröberem Maßstab gezeichneten Ausführungsform
wird die um ein zur Läuferwelle z paralleles Scharnier 12 aufklappbare Klappe 8
in geschlossenem Zustande durch an den beiden mit Schraubengewinde. versehenen Enden
eines zum" Scharnier 12 parallelen Bolzens 13 sitzende Muttern 14 an den Seitenwänden
des Gehäuses festgeklemmt. Zur Sicherung dieser Schraubenverbindung dienen um feste
Zäpfen 15 des Gehäuses drehbare Haken 16, deren Ausschnitte 17 (Fg. 4) in eingehakter
Stellung den Bolzen 13 zwischen der Gehäusewand und den Muttern 14 umgreifen. Beieiner
zweiten Ausführungsform (Fig. 5 bis 7) ist die Klappe 8 senkrecht zur Richtung der
vorigen Ausführung aufklappbar; da das Scharnier 12 in der Umfangsrichtung des Gehäuses
angeordnet ist und wird durch eine um einen festen Zapfen 18 des Gehäuses drehbare
Gelenkschraube ig, die sich in einen gabelartigen Fortsatz 2o der Klappe einlegt,
festgeklemmt. Einen besonders einfachen Verschluß der Klappe 8 zeigt Fig. 8, der
aus einer durch eine Bohrung 2 i der Klappe 8 hindurchgeführte und in die Querleiste
i i eingeschraubten Flügelschraube 22 besteht. Zum abdichtenden Verschluß der Klappe
8 nach außen hin kann zwischen die Querleisten io, i i und in eine zu diesem Zwecke
auf der inneren Seite der Tür 8 vorgesehene Aussparung 8' (Füg. 6) Dichtungsstoff
hineingelegt werden.
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Um auch alle anderen Teile des Gehäuseinneren leicht zugänglich zu
machen, ist das Gehäuse vorteilhaft zweiteilig ausgeführt, so -daß ein oberer Teil
um das zur Achsenrichtung des Läufers parallele Scharnier 23 aufklappbar ist. Der
Verschluß des zugeklappten Gehäuses kann in beliebiger Weise erfolgen; z. B. mittels
Gelenkflügelschrauben.
Da das Sieb 9 während des Ganges der Schlägermühle
bei geschlossenem Gehäuse herausgezogen und wieder eingeführt werden soll, ist es
wichtig, daß das Sieb bei der Einführung genau in die erwünschte Stellung gelangt.
Dies wird dadurch erreicht, daß das voreilende Ende 9a des Siebes 9 nach vollendeter
Einführung auf einen festen Anschlag im Gehäuse auftrifft. Als solcher dient hier
die in Fig. i ersichtliche, am Gehäuseoberteil neben dem Scharnier 23 befestigte
Querleiste 2d.. Das andere, freie Ende des Siebes 9 stützt sich in -der Umlaufrichtung
auf einen hakenförmigen Ansatz 25 der Klappe 8, dessen Stützfläche 25', wie dies
in Fi.g. 6 und 8 besonders deutlich ersichtlich ist, schräg ausgeführt ist, um beim
Schließen der Klappe das Siebende festzuklemmen.
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Das zerkleinerte Mahlgut wird, entweder durch die saugende oder blasende
Wirkung eines besonderen Lüfters, oder, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel,
durch die lüftende Wirkung des Läufers selbst aus der Schlägermühle hinausbefördert.
Das zerkleinerte Gut wird dabei in einen Sammeltrichter geblasen, an welchen sich
die eigentlicheFörderleitung anschließt. Bei der dargestellten Schlägermühle, bei
der sich das Sieb 9 in der oberen Hälfte des Gehäuses befindet, ist dieser Sammeltrichter27
vorteilhaft schräg nach oben gerichtet, und die Förderleitung 6 schließt sich an
denselben unter Zwischenschaltung eines Unterbrechungsrohrstückes z8 an, das mittels
eines Handgriffes 28' axial verschiebbar ist, so daß durch dessen Verschiebung nach
der Förderleitung 6 hin die Verbindung zwischen dem Sammeltrichter27 undderFörderleitung
6 leicht unterbrochen werden kann, ohne die letztere abbauen zu müssen. Die Zugänglichmachung
des Inneren der Schlägermühle durch Aufklappen des Gehäuseoberteils kann auf diese
Weise leicht und rasch mit geringstem Zeitverlust bewerkstelligt werden. Der Sammeltrichter
27 kann auch, wie dies punktiert gezeichnet ist, nach aufwärts oder auch waagerecht,
oder, wenn erforderlich, auch abwärts gerichtet sein.