DE67709C - Dampfdruckregler mit zwei durch Hohlhebel und Hohlachse verbundenen Flüssigkeitsgefäfsen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTES

PATENTSCHRIF

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. April 1891 ab.

Der in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulichte Druckregler eignet sich für hoch oder niedrig gespannten Dampf. Fig. ι stellt den Druckregler theilweise in der Ansicht, theilweise im Schnitt dar, geeignet zur Regelung der Verbrennungsluft für Dampfkesselfeuerungen im allgemeinen, besonders für Feuerungen von Dampfniederdruckkesseln, um dadurch den Druck im Kessel auf einer bestimmten Höhe zu erhalten bezw. eine solche nicht überschreiten zu lassen.

Der Druckregler besteht im wesentlichen aus einem Gefäfs G, Fig. 2, welches unbeweglich ist, und aus einem Gefäfs G₁, Fig. 1, welches an dem Ende eines um die Achse A drehbaren Hebels H sitzt. Die Innenräume beider Gefäfse sind durch das Rohr r und die hohle Achse A so in Verbindung gebracht, dafs der Inhalt aus G unter bestimmtem Druck nach G₁ befördert werden kann.. G ist mit Quecksilber angefüllt. Durch das Rohr R ist G mit dem Innenraum des Dampfkessels verbunden, und der Druck im Kessel theilt sich durch Rohr P. dem Gefäfs G mit. Unter diesem Druck steigt das Quecksilber aus G nach G₁. Dadurch gewinnt G₁, welches bisher durch das Gegengewicht P in der Höhe gehalten wurde, an Gewicht, so dafs es das Gegengewicht P überwindet und niedersinkt, während P dagegen in die Höhe steigt. Dieses hat zur Folge, dafs die an dem Hebel H unter G₁ angehängte Klappe K, welche bisher unter dem Uebergewicht von P offen gestanden hatte, sich schliefst und dadurch ein weiteres Zuströmen von Verbrennungsluft zum Rost des Kessels verhindert. Steigt der Druck im Kessel noch mehr, so wird noch mehr Quecksilber von G nach G₁ übersteigen und bewirken, dafs die Klappe K₁ sich öffnet, durch welche Luft in die Feuerzüge über dem Rost einströmt und dadurch die Kesselwandung abkühlt bezw. den Druck im Kessel herabmindert. Bei sinkendem Druck wird das Quecksilber wieder von G₁ nach G zurücksinken , P wieder Uebergewicht bekommen, K₁ sich schliefsen und K sich öffnen.

Der Druck, welcher im Kessel nicht über-■ schritten werden soll, kann durch das Lager ^ genau eingestellt werden.

Der Hebel H trägt einen Anschlagstift w, Fig. ι, ι a und 2, welcher sich in der tiefsten Stellung des Hebels bezw. des Gefäfses G₁ an einen festen Punkt t des Flantsches χ anlegt.

Die tiefste Stellung des Hebels H ist damit unveränderlich festgelegt. Die höchste Stellung desselben ist dagegen veränderlich, und zwar wird dieselbe durch den beweglichen Punkt ν des um die Achse α drehbaren und durch Schraube w, Fig. ia, feststellbaren Lagers \ eingestellt. Lager % ist mit einem Zeiger versehen, welcher auf einer zugehörigen, mit dem Flantsch χ fest verbundenen Scala y den Druck anzeigt, welcher der jeweiligen Stellung des Hebels H entspricht, und welcher gleich ist einer Quecksilbersäule von der Höhe, in welcher sich Gefäfs G₁ über seiner tiefsten Stellung befindet. Der Anschlagstift u des Hebels H bewegt sich somit zwischen dem festen Punkt t des Flantsches χ und dem von dem Lager \ gebildeten beweglichen Punkt v, und das Gefäfs G₁ richtet somit seine Höhenlage nach der Lage des Punktes ν auf dem Lager \.

Claims (2)

In Fig. 3, 4 und 5 ist der Druckregler dargestellt zur Umwandlung von hoch gespanntem Dampf in niedriger gespannten Dampf. Derselbe ist zu diesem Zweck ebenfalls mit festem Gefäfs G, beweglichem Gefäfs G1, Gegengewicht P, Rohr R, hohler Achse A und beweglichem Lager ^ versehen. Der Hebel H bezw. Gefäfs G1 hebt und senkt sich unter denselben Bedingungen, wie beschrieben. Anstatt dafs aber die Bewegungen des Hebels zum Oeffnen oder Schliefsen der Klappe K bezw. K1 benutzt werden, dienen sie vielmehr dazu, einen mit Schlitzen s versehenen Drehschieber S, Fig. 5, zu bewegen, indem Hebel// durch Schubstange L mit Hebel H1 verbunden ist. Der hochgespannte Dampf kommt von der Seite I an, strömt in den feststehenden Cylinder C ein und dringt durch die Schlitze 5 5 nach Seite II hinüber. Die Schlitze in C communiciren mit den Schlitzen in S derart, dafs sie entweder ganz geöffnet oder ganz geschlossen sein oder irgend eine Stellung dazwischen einnehmen können. Der Druck auf Seite II wird sich zum Druck auf Seite I ganz nach der Gröfse der Oeffnungen s s verhalten. Diese Oeffnungen werden aber durch Bewegung des Hebels H mehr oder weniger geöffnet oder geschlossen. Von Seite II aus führt Rohr R, Fig. 3 und 4, in das Innere von G, und es wird sich G1 ganz entsprechend diesem Druck heben oder senken, dadurch die Oeffnungen s s öffnen oder schliefsen und den Druck auf Seite II auf einer bestimmten Höhe erhalten, je nachdem die Schlitze ί s gestellt sind. Schubstange L ist mit einem Schlitz versehen, um die Oeffnungen der Schlitze s s nach Bedarf einstellen zu können. ! Pate ντ-Ansprüche:

1. Bei Dampfdruckreglern mit einem feststehenden und einem beweglichen Gefäfse die Anordnung des beweglichen Gefäfses (G₁) auf einem hohlen, mit Gegengewicht versehenen Hebel (H), welcher auf einer hohlen, drehbar gelagerten Achse (A) befestigt ist, deren Hohlraum durch ein in das feststehende Gefäfs (G) führendes Tauchrohr (r) im Verein mit dem Hohlraum in Hebel H die Verbindung der Gefäfsräume G und G₁ in solcher Art bewirkt^ dafs durch den Druck des in G hineingeleiteten Dampfes eine in G enthaltene Flüssigkeit nach G₁ gedrückt wird und letzteres Gefäfs mehr oder weniger sinkt, durch welche Drehbewegung auf die Zugregelung einer Kesselfeuerung oder die Regelungsvorrichtung einer Dampfleitung (Fig. 3 bis 5) entsprechend eingewirkt wird.

2. Bei dem in Anspruch 1. gekennzeichneten Druckregler zur Einstellung der Ausschläge desselben die Anordnung eines an dem Flantsch (x) des Lagers der Hohlachse (A) mittelst Schraube (w) oder dergleichen ein- und feststellbaren Zeigerlagers (%) nebst dazu gehöriger Scala (y), welches Zeigerlager einem am Hebel (H) befestigten Stifte (u) als Anschlag dient und die höchste Lage des Gefäfses G₁ bestimmt.

Hierzu rBlatt Zeichnungen.