DE675692C - Zweitaktbrennkraftmaschine mit einseitiger Umkehrspuelung - Google Patents

Description

Gemäß

Die Umkehrspülung von Zweitaktbrennkraftmasehinen, bei welchen die Schlitze im wesentlichen auf der einen Zylinderseite angeordnet sind und über der Reihe der Spülschlitze eine Reihe von Auspuffschlitzen liegt, hat sich bewiährt, solange sich die Brennkraftmaschinen innerhalb¹ eines bestimmten Drehzahlbereiclh.es hielten. Die neueren Bestrebungen gehen nun aber dahin, möglichst schnell laufende Zweitaktbrennlcraftmaschinen zu bauen. Bei diesen bereitet die Spülung infolge der Kürze der hierfür zur Verfügung stehenden Zeit gewisse Schwierigkeiten. Wenn auch neuere Untersuchungen zeigen, daß sich einerseits die bei jeder Spülung so gefürchteten Abgaswirbel infolge der bei schnell laufenden Brennkraftmaschinen sehr kurzen Spülzeit überhaupt nicht mehr ausbilden können, so ist es andererseits jedoch wegen der kurzen Spülzeit schwierig, ein geordnetes Ausschieben der gesamten Abgase durch die Spülluft zu erreichen. Der gesamte Zylinderraum muß, «η dies zu ermöglichen, möglichst vollständig von der Spülluftfront erfaßt werden, welche 'die Abgase vor sich her zu den Auslaßschlitzen treibt.

Zur Erreichung dieses Zieles sind auf Grund eingehender Versuche zwei Haupterfordernisse als wesentlich erkannt worden. Einmal muß den auszutreibenden Abgasen ein genügend großer " Austrittsquerschnitt zur. Verfügung stehen, der auf jeden Fall eine Stauung der Abgase vor den Auslaßö'ffnungen verhindert, und ferner müssen die einzelnen Spüllüftstrahlen auf ihrem Wege im Zylinder so gelenkt werden, daß dieser in seiner Gesamtheit von der Spülluft erfaßt wird.

Eine Vergrößerung des Auslaßquerschnittes durch Verlängerung der Auslaßschlitze gegen

den Zylinderdeckel hin ist unzweckmäßig, da hierdurch ein Teil des wirksamen Zylinderhubes und damit der Leistung der Brennkraftmaschine verlorengeht. Erfindungsge-' maß werden daher bei einer Zweitaktbrenar. kraftmaschine mit einseitiger Umkehr spülung^· bei welcher über der Reihe der Spülsdhlitze eine Reihe von Auspuffschiitzen angeordnet ist, die Auspuffschlitze in der Mitte und an ίο den beiden Enden der Schlitzreihe oder auch nur aäi den beiden Enden oder nur in der Mitte allein gegen den. inneren Totpunkt der Maschine hin verlängert und die unter den verlängerten Auspuffschlitzen liegenden t5 Einlaßschlitze um den gleichen Betrag verkürzt. Dadurch wird nicht nur die absolute Größe des Auslaßquerschnittes vergrößert, sondern auch das. Verhältnis von Auslaßquerschnitt zum Spülquerschnitt günstig gestaltet. Für die schnelle Durchspülung des Zylinders von besonderer Bedeutung ist aber der Einfluß der vergrößerten Auslaßschlitze auf die Lenkung der einzelnen Spülluftströme, Während bei der bisher üblichen Ausbildung der einseitigen Umkehrspülung mit einer Reihe von Spülschlitzen und einer Reihe von darüberliegenden Auslaßschlitzen die einzelnen Spülluft- : ströme über den Kolbenboden hinweg bis zur gegenüberliegenden Zylinderwand strömen und, sich an dieser aufrichtend, gegen den Zylinderdeckel hinfließen, richten sich bei der Schlitzausbildung nach der Erfindung die den vergrößerten Auslaßschlitzen benachbarten SpiüUuftströme oder Teile derselben schon vor Erreichung der gegenüberliegenden Zylinderwand auf, weil der innere Abgaskern vor den vergrößerten Auslaßschlitzen naturgemäß weniger dicht und in ihm die Abströmung der Abgase stärker ist als vor den anderen Auslaßschlitzen. Die betreffenden Spülluftströnie werden also gewissermaßen in diese Abgaskernzone hineingezogen. Die Aufrichtung der Spülströme erfolgt um so früher, je mäher sie den vergrößerten Auslaßschlitzen liegen. Die Spiülluftströme aus den weiter entfernten Spülschlitzen fließen dagegen bis zur Zylinderwand durch und übernehmen die Spülung der Wandzonen des Arbeitszylinders. Auf diese Weise werden nicht nur die Wandzonen, sondern auch die innere Kernzone von der Spülluft erfaßt, so daß tote, . ungespülte Räume weitgehend vermieden sind. Der gesamte Zylinderraum wird in kürzester Zeit von den ungehindert abströmenden Abgasen verlassen und von Spülluft erfüllt. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Schutzanordnung wird also erreicht, daß der Abfluß der Abgase infolge der Vergrößerung des Ausläßquerschnittes schnell und störungslos vor sich geht und ein Teil der Spülluft die innere Kernzone im Arbeitszylinder erfaßt und von Abgasen reinigt. i^iiEs ist zwar bekannt, die Auslaßschlitze /bei Umkehrspülung so auszubilden und' an- % zuordnen, daß ihre unteren Enden jeweils .zwischen zwei Einlaß schlitzen in die Reihe der Einlaßschlitze hineinragen. Diese Maßnahme ist jedoch lediglich in einer Verringerung des durch die Schlitze bedingten , Hubverlustes der Brennkraftmaschine begründet. Es sind auch Zweitaktbrennkraftmaschüien mit Umkehrspülung bekannt, bei . welchen die beiden Schlitzreihen gegeneinander am Zylinderumfange verschoben sind und die Auslaßschlitze auf der einen Seite, unter denen sich keine Einlaßschlitze mehr befinden, nach unten, die entsprechenden Einlaßschlitze auf der anderen Seite nach oben verlängert sind. Bei dieser Ausführung soll durch idie Anordnung und Ausbildung der Schlitze lediglich ein schraubenförmiger Verlauf der Spülluft im Arbeitszylinder erzielt werden, der zu einer Wirbelung der Luft bei der Einspritzung des Brennstoffes führt. In der Zeichnung sind mehrere Ausfüh-. rungsbeispiele einer Zweitaktbrennkraftmaschine mit einseitiger Umkehrspülung mit den Merkmalen gemäß der Erfindung sehematisch dargestellt, und zwar zeigen

Abb. ι einen Axialschnitt durch einen Zylinder mit in der Mitte der Schlitzreibe angeordnetem vergrößertem Auslaßschlitz,

Abb. 2 einen senkrecht zu dem gemäß Abb. ι liegenden Axialschnitt durch die Mitte der Schlitzreihen,

Abb. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Abb. 1,

Abb. 4 einen Axialschnitt durch einen Zylinder mit trapezförmig vergrößertem Auspuffschlitz in der Mitte der Schlitzreihe,

Abb. 5 einen senkrecht zu dem gemäß Abb. 4 liegenden Axialschnitt durch die Mitte der Schlitzreihen,

Abb. 6 einen Querschnitt nach der Linie VI-VI in Abb. 4 und

Abb. 7 einen Axialschnitt durch einen Zylinder, bei welchem der mittlere Auslaßschlitz besonders tief gezogen ist.

In allen Abbildungen sind mit 1 der Zylinder, mit 2 der Kolben, mit 3 die Spulschlitze und mit 4 die Auslaßschlitze bezeichnet. Bei der Ausführung nach den Abb. i, 2 und 3 ist der mittlere rechteckige Auspuffschlitz 5 nach unten vergrößert und ragt in die Reihe der Spülschlitze 3 hinein. Unter ihm ist nur noch ein schmaler SpülschlLtz 3 vorgesehen. In der Abb. 2 ist der Spülstromverlauf und der Einfluß des vergrößerten mittleren Auslaßschlitzes dargestellt. Die dem vergrößerten Auslaßschlitz benach-

barten SpüUuftströme richten sich früher auf als die weiter entfernt liegenden und dringen in die Kernzone ein, die sie von den Abgasen reinigen. Statt des einen mittleren vergrö-Berten Auslaßschlitzes können auch mehrere vorgesehen werden, oder es können diese großen Auslaßschlitze auch an dem Ende der Schlitzreihe angeordnet werden.

Bei der Ausführung nach den Abb. 4, 5 und 6 ist ein trapezförmiger großer Auspuff schütz 5 in der Mitte der Schlitzreihe angeordnet, während die darunterliegenden Spülschlitze entsprechend dreieckförmig verkleinert ,sind. Die Abb. 5 zeigt wieder den.

Verlauf des Spülluftstromes im Arbeitszylinder. Auch hier können die vergrößerten Auslaßsichlitze an den beiden Enden der Schlitzreihe oder an den beiden Enden und in der Mitte liegen. Die Abb. 7 zeigt sodann noch eine Ausführungsmöglichkeit der Zweitaktbrennkraftmaschine, bei welcher der mittlere Auslaßschlitz besonders tief gezogen und unter diesem kein Spülschlitz mehr vorgesehen ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zweitaktbrennkraftmaschine mit einseitiger Umkehrspülung, bei welcher über der Reihe der Spülschlitze eine Reihe von Auspuffschlitzen^% angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspuffschlitze in der Mitte und an den beiden Enden der Schlitzreihe oder auch nur an den beiden Enden oder nur in der Mitte allein gegen den inneren Totpunkt der Maschine hin verlängert und die unter den verlängerten Auspuffschlitzen liegenden Einlaßschlitze um den gleichen Betrag verkürzt sind.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen