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Verfahren zur Gewinnung von Fetten mit hohem Gehalt an Vitamin D Es
ist bekannt, daß Kakaoschalen einen hohen Gehalt an Vitamin D besitzen können; bisher
ist es ,aber noch nicht gelungen, dies Vitamin der Kakaoschalen für axzn;eiliche,
d:iäteti.sche oder kosmetische Zwecke in einfa,cher Weise nutzbar zu machen, ohne
daß dabei Stoffe, die selbst nicht genießbar und auch bei der Herstellung von Kakaoerzeugnissen
und anderen Lebensmitteln nicht zulässig sind, wie manche organische Lösungsmittel,
angewendet werden müssen. Zwar werden bereits Kakaoschalen in zerkleinerter Form
zur Viehfütterung verwertet, doch wird dabei der Vitamingehalt nicht voll ausgenutzt;
die gleiche Art der Verwertung des Vitamins der Kakaoschalen für Menschen :ist außerdem
deshalb nicht möglich, weil Kakaoschalen sich nicht :als Nahrungsmitteleignen. Die
übliche Form der Zufuhr eines Lebensmittels mit hohem Vitamin-D-Gehalt ist bekanntlich
das Einnehmen von Lebertran; der Geschmaek desselben wird aber vielfach ;als unangenehm
empfunden Bund steht der Verwendung von Zucker- und Schokoladenwaren mit Zusatz
von Lebertran hindernd .entgegen.
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Es ist bereits vorgeschlagenworden, Lebertran mit Pflanzenvitaminen
anzureichern und zu einer Emulsion dadurch zu verarbeiten, daß abgepreßte Pflanzenstoffe,
die im Vakutum getrocknet sind, mit Lebertran extrahiert und diesem der gegebenenfalls
im Vakuum eingeengte Preßsaft zugesetzt wird. Abgesehen davon, daß sich dieser Lebertran
us -eschinicklichen rund Haltbarkeitsgrüna a t' den nicht verwerten läßt, ist das
vorgeschlagene Verfahren nach Ausgangsgut und Arbeitsweise von dem Gegenstand der
Erfindung grundsätzlich verschieden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, zu Nahrungszwecken geeignete Fette,
wie Pflanzenfette, in erster Linie Kakaobutter als arteigenes Fett zu benutzen,
um den Kakaoschalen das Vitamin D zu entziehen und so ein vitaminhaltiges Fett herzustellen,
das -unmittelbar oder in Mischungen mit anderen Stoffen, z. ß. in Form von Emulsionen
oder
von Schokolade, verwendet werden kann. Wesentlich dabei ist,
zu verhindern, daß neben dem VitaminD noch andere; insb:esom-. dere geschmacksschädliche
Bestandtei Schalen ausgezogen werden. Andere L mittel als Öle und Fette ziehen der;a;
s Stoffe aus. Nach dem vorliegenden V#@fah;t ren kann man erreichen, daß dass gewonnene
Fett einen ebenso hohen oder noch höheren Gehalt- an Vitamin D besitzt wie Kakaobohnen
selbst und daß jede chemische Einwirkung oder auch eine Bestrahlung unterlassen
wird, um das Vitamin des Ausgangsgutes möglichst vollständig, rein und unverändert
auf natürliche und darum die Haltbarkeit gewährleistende Art zu gewinnen. Dieser
Erfolg wird nach der vorliegenden Erfindung- dadurch erreicht, daß man die feit
Vitamin D anzureichernden fetten öle oder geschmolzenen Fette unter Erwärmen auf
zerkleinerte Kakaoschalen einwirken läßt. M.ait kann die Schalen auch unzerkl.einert
a,nwynden und erst dann zerkleinern, nachdem sie mit dem öl oder Fett getränkt worden
sind. Zweckmäßig ist dabei die Gewichtsmenge des Üles oder Fettes, welches das Vitamin
D aufnehmen soll; geringer oder ebenso groß, jedenfalls nicht viel größer als die
Gewichtsmenge der auszuziehenden Schalen, zu nehmen. Das öl oder Fett wird nach
Aufnahme des Vitamins mittels mechanischer Vorrichtungen, die in dem Rückstand nur
einen möglichst kleinen Teil des öles oder Fettes belassen, wieder von den Schalen
getrennt. Dies gelingt z. B. mit Hilfe von Pressem, wie sie in der kakaoverarbeitenden
Industrie gebräuchlich sind. Die auf die: angegebene Weise gewonnenen vitamin-D-reichen
Fette kann man zur Herstellung von Süßwaren oder sonstigen Lebensmitteln verwenden:
Für die Herstellung einer Vitamin-D-Schokol:ade dient die arteigene Kakaobutter
zum Ausziehen des Vitamins aus den Kakaoschalen; die vitaminhaltige Kakaobutter
wird in gleicher Weise wie sonst reine Kakaobutter zusammen mit Kakaomasse und Zucker,
gegebenenfalls ;auch unter Beimengung von Milch und sonstigen üblichen Zusätzen,
zu Schokoladenmasse verarbeitet.
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Als Ausgangsgut zur Herstellung der vitaminreichen Fette eignen sich
am besten die Schalen fermentierter Kakaobohnen, .die unter Einwirkung von Sonnenlicht
getrocknet sind. Ist der Gehalt der Kakaoschalen an Vita-,"Unin D im gegebenen Falle
nicht so hoch als n wünscht, so kann man durch Bestrahder Kakaoschalen in bekannter
Weise n Vitamingehalt erhöhen, bevor man sie "@ räch dem vorliegenden Verfahren
verarbeitet. Um durch Behandeln der Kakaoschalen mit Fett unmittelbar ein vitaminreiches
Fett zu erhalten, kann man unter Verwendung von Zerkleinerungsmaschinen, z. B. solchen,
wie sie in der Kaha-o- und Schokoladenindustrie gebraucht werden, aus. einem Gemisch
von etwa i o Teilen Kakaoschalen mit etwa q. bis i o Teilen öl oder Fett eine gleichmäßige
Masse; ähnlich der Kakaomasse, herstellen, diese Masse eine gewisse Zeit warm stehenl@assen
und .aus ihr mittels Pressen das vitaminhaltige Fett gewinnen. Die Erwärmung der
Masse hat den Zweck, das Vitamin vollständig von dem Fett aufnehmen zu lassen.
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Sonst kann auch, -um ein an Vitamin noch reicheres Fett herzustellen,
dasselbe Fettmehrere Male nacheinander zum Ausziehen des Vitamins I) aus noch nicht
mit Fett behandelten Kakaoschalen benutzt und aus .dem Gemisch durch Abpressen wiedergewonnen
werden: Derselbe Zweck wird in unünterbrocUener Arbeitsweise erreicht nach bekannten
anderen Anrecherungsextraktionsverfahren der Technik. In beiden Fällen wird ein
bereits vitaminhaltiges Fett zum Ausziehen der Kakaoschalen mit noch vollem Vitamingehalt
benutzt.