-
Fernsteuereinrichtung zur Steuerung verstellbarer Organe Es sind bereits
Fernsteuereinrichtungen zur Steuerung verstellbarer Organe vorgeschlagen worden,
die nur dann betätigt werden können, wenn zwei in genau bestimmtem Abstand aufeinanderfolgende
und verschiedenartige Ströme über die Fernleitung geschickt werden und auf ein Verriegelungsglied
einwirken. Diese vorgeschlagenen Einrichtungen sind unmittelbar mit einzelnen Organen
zusammengebaut.
-
Die Erfindung betrifft eine vorteilhafte Ausgestaltung derartiger
Fernsteuereinrichtungen und besteht darin, daß das von den beiden verschiedenartigen
Strömen beeinflußte Glied einer Mehrzahl von verstellbaren Organen gemeinsam ist
und bei seiner ordnungsgemäßen Betätigung die Verbindung der zur Verstellung der
Organe dienenden Betätigungsspulen mit den zugehörigen Steuerschaltern herstellt.
Hierdurch wird erreicht, daß unerwünschte Auslösungen von Organen durch zufällig
auf den Steuerleitungen auftretende Stromimpulse mit Sicherheit vermieden werden,
da die Steuerleitungen erst dann durchgeschaltet werden, wenn das Verriegelungsglied
betätigt wurde. Mit geringem Kostenaufwand kann die Einrichtung gemäß der Erfindung
auch bei schon vorhandenen Fernsteuereinrichtungen noch nachträglich angebracht
werden. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung bei solchen Fernsteuereinrichtungen,
bei denen für die Steuerung jedes der verstellbaren Organe eine besondere Leitung
vorgesehen ist. In diesem Falle kann der zweite Stromstoß nicht nur den Anschluß
der Betätigungsspulen an die entsprechenden Steuerleitungen veranlassen, sondern
er kann auch gleichzeitig als Betätigungsimpuls für dasjenige Organ dienen, über
dessen Steuerleitung er übermittelt wurde.
-
An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
-
Die Fig. z, a und 3 zeigen drei Ausführungsbeispiele.
-
In allen diesen Figuren ist mit H die Hauptstelle, mit N die Nebenstelle
einer Fernsteueranlage bezeichnet. 1i bis
1, sind die Fernleitungen. Dabei
gehört die Leitung 1i zu den Betätigungsvorrichtungen zu einem über eine sogenannte
Eindrahtfernsteuerung fernbetätigten Organ,
1, zum zweiten Organ,
13 zum dritten Organ. Die Rückleitung e ist allen Organen gemeinsam. Sie
verbindet die beiden Sammelschienen der Haupt- und Nebenstelle, die zwischen der
Plus- und Minusschiene vorgesehen sind. Die Plus-, Minus-und Nullschienen werden
in der Hauptstelle durch eine Batterie
BH, in der Nebenstelle durch eine
Batterie BN gespeist.
Die verstellbaren Organe, beispielsweise Ölschalter,
sind nicht gezeichnet. Es sind lediglich ihre Betätigungsspulen Ei und Al, E2 und
A2, Es und A3 dargestellt. Von diesen
Spulen ist jeweils die Einschaltspule E üb ;. |
einen Kontakt a mit der Plusschiene, die A |
schaltspule A über einen Kontakt e mit d |
Minusschiene verbunden. In der Hauptstelle: |
ist der Steuerschalter S vorgesehen, der in seiner Mittellage das an die Nullschiene
angeschlossene polarisierte Relais P mit der Fernleitung verbindet. Das polarisierte
Relais P ist so ausgebildet, daß es in derjenigen Stellung, in der es zuletzt erregt
wurde, verbleibt, bis es durch einen umgekehrt polarisierten Stromstoß in die andere
Stellung umgelegt wird. In der gezeichneten Stellung zeigt das polarisierte Relais
F1 an, daß der zugehörige Schalter ausgeschaltet ist, da sein Zeiger auf ä zeigt.
In der eingeschalteten Stellung dieses Schalters zeigt sein Zeiger auf e'. Von den
beiden äußeren feststehenden Kontakten der Steuerschalter S ist der eine mit der
Plus-, der andere mit der Minusschiene verbunden. Beim Umlegen eines der Steuerschalter
nach oben wird bei geschlossenen Kontakten k1 bis kg und geschlossenem Kontakt k,
die zugehörige Einschaltspule E erregt und somit der Schalter eingeschaltet. Infolge
des Einschaltens des Schalters wird der zugehörige Kontakt a geöffnet und der entsprechende
Kontakt e geschlossen. Bei Zurückkehren des Schalters S1 in seine Mittellage wird
das zugehörige polarisierteRelaisP in der Weise erregt, daß sein Zeiger auf e' zeigt.
In analoger Weise wird beim Umlegen eines der Steuerschalter S nach unten die AusschaltspuleA
in der Nebenstelle an Spannung gelegt. Der Kontakt a wird dadurch wieder geschlossen,
der Kontakt e geöffnet. Beim Zurückkehren des Steuerschalters S in seine Mittellage
zeigt das polarisierte Relais P1 auf e'. Soweit ist die Anordnung für Eindrahtsteuerung
bekannt.
-
Das Neue der Erfindung besteht nun darin, daß bei Fig. i in die Fernleitung
die Abschaltkontakte k1, k2, k3, k, geschaltet sind, durch die betriebsmäßig die
Fernleitung abgeschaltet wird, so daß keine Induktionsstromstöße unerwünschte Betätigungen
von verstellbaren Organen herbeiführen können. Die Kontakte hl bis k3 werden gemeinsam
durch den um i drehbar gelagerten Schalthebel 2 gesteuert. Der Schalthebel kann
nur bei entsprechender Stellung der Sperrscheibe 3 und - Erregung der Gleichstromspule
-q. betätigt werden. Der Antrieb der Sperrscheibe 3 erfolgt durch einen Wechselstrommotor
5 über die Zahnräder 6, 7 entgegen der sie nach abwärts drängenden Kraft des Gewichtes
B. Die Sperrscheibe 3 besitzt eine Nut 9, die vor die Nase io des Steuerhebels 2
gebracht werden kann. Erst wenn die Nut 9 sich vor der Nase io befindet, ist es
möglich, den Steuerhebel 2 derart zu
kchalten, daß er infolge Erregung der Spule 4. |
Kontakte hl bis k3 und k, betätigen kann. |
Betätigung des Steuerhebels 2 ist in der |
äuptstelle der Schalter i i vorgesehen, der |
auf einem Kontakt 12 die an die Leitung e angeschlossene Wechselstromquelle 13 mit
der Steuerleitung 1q. verbindet. Befindet sich der Schalter i i auf dem Kontakt
12, so ist ein Stromkreis für den Wechselstrommotor 5 geschlossen, der sich über
den Kondensator 15 erstreckt. Die Drosselspule 16, die im Stromkreis der Gleichstromspule
q. liegt, sperrt den Durchgang von Wechselstrom und verhindert dadurch ein vorzeitiges
Erregen der Gleichstromspule q.. Infolge seiner Erregung beginnt der Wechselstrommotor
5 zu laufen und dreht die Scheibe 3 im Sinne der Pfeilrichtung. Dadurch wird das
auf der Scheibe vorgesehene Gewicht 8 gehoben. Der Steuerschalter i i bleibt so
lange auf Kontakt 12, bis das Gewicht 8 in die strichliniert dargestellte Stellung
8' kommt. Jetzt erst wird der Schalter i i auf den Kontakt 17 gebracht. Dadurch
ist die Plus- und Minusschiene an die Leitung e und 14 angeschlossen. Da der Kondensator
15 dem Gleichstrom den Weg versperrt, die Drosselspule 16 dagegen dem Gleichstrom
den Weg frei gibt, wird an Stelle des Motors 5 der Gleichstrommagnet .4 erregt.
Die Verbindung des Schalters i i mit Kontakt 17 erfolgt in dem Augenblick, in dem
sich die Nut 9 vor der Nase io befindet. Der Steuerhebel wird also betätigt.. Dadurch
werden die Kontakte k1 bis k3 und )a, geschlossen, die Steuerung mittels eines der
Schalter S ist also in bekannter Weise möglich.
-
Ist die Steuerung erfolgt, so muß der Schalter i i wieder in seine
Ausgangslage zurückgestellt werden. Dadurch wird der Strom für die Spule q. unterbrochen.
Der Steuerhebel 2 kehrt in die gezeichnete Lage zurück und öffnet dabei sämtliche
Kontakte hl bis k3 und k. der Fernleitung. Die Fernleitung ist also abgeschaltet.
Die Zurückführung der Scheibe 3 in ihre Ausgangslage erfolgt unter der Wirkung des
Gewichtes B.
-
Die Zurückführung des Betätigungshebels i i in seine Ausgangslage
kann selbsttätig erfolgen, beispielsweise durch ein Antriebswerk, das auch beim
Einschalten das zeitlich folgerichtliche Verbinden der Kontakte 12 und 17 mit dem
Schalterhebel hervorruft. Es kann auch eine elektrische oder mechanische Verbindung
zwischen den Steuerschaltern S und dem Schalter ii vorgesehen sein, derart, daß
beispielsweise bei Zurücknahme
des betreffenden Schalters S in die
Mittelstellung auch der Schalter i i in seine Ausgangslage zurückgeführt wird. Ebenso
kann auch bei Beginn der Betätigung einer der Schalter S auf mechanischem oder elektrischem
Wege zugleich die Betätigung des Schalters i i eingeleitet werden.
-
Anstatt der Verwendung von Gleichstrom für die Eindrahtsteuerung kann
man auch eine in ihrem Sternpunkt geerdete Wechselstromquelle verwenden. Die .Frequenz
dieses Wechselstromes muß sich in diesem Fall von der Frequenz des durch die Stromquelle
13 erzeugten Wechselstromes unterscheiden. An Stelle der Drosselspule 16 und evtl.
an Stelle des Kondensators 15 sind in diesem Falle Siebkreise vorzusehen, die derart
wirken, daß sie nur die Wechselströme mit der entsprechenden Frequenz durchlassen.
-
Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Der Anordnung
nach Fig. i entsprechende Teile sind dort mit entsprechenden Bezugszeichen versehen.
Zum Unterschied von Fig. i besitzen dort die Steuerschalter S in Fig. 2 nicht drei,
sondern fünf Kontakte, von denen je die zwei dem feststehenden mittleren Kontakt
benachbarten Kontakte über die Leitung i8 an den einen Pol der Wechselstromquelle
13 angeschlossen sind. Dadurch wird der Steuerschalter i i der Fig. i entbehrlich.
Die eine Klemme des Wechselstrommotors 5 ist über eine Leitung i9 und die Leitungen
2o, 21, 22 mit den Fernleitungen 1l, 12, 13 verbunden. Die andere Klemme
des Wechselstrominotors 5 ist über die Leitung 24 mit der Fernleitung e verbunden.
In der Fernleitung e ist ein Kondensator 25 vorgesehen, in die Leitungen 2o, 21,
2a sind ebenfalls Kondensatoren 26, 27, 28 eingeschaltet. Die Steuerschalter S werden
bei dieser Ausführungsform mit einer ganz bestimmten, beispielsweise durch ein Zeitwerk
beeinflußten Geschwindigkeit bewegt. Befindet sich einer der Steuerschalter S auf
dein dein mittleren benachbarten Kontakt, so ist zunächst der Stromkreis für den
Wechselstrommotor über den Kondensator 25 und einen der Kondensatoren 26 bis 28
geschlossen. Die Scheibe 3 beginnt sich zu drehen bis das Gewicht 8 in die strichliniert
dargestellte Stellung kommt. In dieseln Zeitpunkt erfolgt die Weiterschaltung des
betreffenden Steuerschalters.
-
Bei dieser Ausführungsform ist auf der Scheibe 3 ein Kontaktstück
29 vorgesehen, <las über die Leitung 30 mit der Fernleitung e verbunden
ist. Mit diesem Kontaktstück arbeitet ein Kontaktstück 31, das über die Leitung
32 mit der Fernleitung e verbunden ist, zusammen. Die Leitung 3o ist vor die Leitung
32 hinter dem Kondcensator an die Fernleitung e angeschlossen. Bei der Berührung
der Kontakte 29, 31 wird also der Kondensator überbrückt. In diesem Zeitpunkt muß
der Steuerschalter S auf seinem Steuerkontakt angekommen sein, infolge der Überbrückung
des Kondensators 25 kann ein Gleichstromimpuls über die Fernleitung und die zugehörige
Betätigungsspule fließen. Auch in diesem Falle ist die Fernleitung durch Zwischenschaltung
des Kondensators 25 normalerweise unterbrochen, so daß eine unervünschte Beeinflussung
der Betätigungsspule e durch induzierte Spannungen oder Ströme nicht stattfinden
kann. Um auch mit Sicherheit eine Beeinflussung durch Wechselstrom auszuschließen,
wird zweckmäßig in die Leitung e eine Drosselspule 33 eingeschaltet.
-
Die Rückmeldung erfolgt durch entsprechend langsames ZuiTickstellen
des Steuerschalters in seine Mittelstellung. Berührt der Steuerschalter den Wechselstromkontakt,
so wird zum zweitenmal die inzwischen in ihre Ausgangsstellung zurückgekehrte Scheibe
3 derart gedreht, daß das Gewicht 8 in die strichlinierte Stellung 8' kommt. Bei
der Berührung der Kontakte 28 und 31 wird dann über den in seine Mittelstellung
zurückgekehrten Schalter die Rückmeldung durchgeführt.
-
Wie ersichtlich, wird bei dieser Ausführungsform die Steuerleitung
14 sowie der Schalter 1i der Fig. i gespart.
-
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Auch bei
dieser Ausführungsform sind in der Fig. i Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei der in Fig.3 dargestellten Fernsteueranlage ist der Hebel 2 mit einem Schaltarm
34 verbunden, der aus leitendem Material besteht und in der gezeichneten Stellung
die zu den Fernleitungen 11 bis 1,3 führenden Verbindungslinien 3 5 bis 37 kurzschließt.
Dadurch sind sämtliche Steuerleitungen kurzgeschlossen. Die Steuerschalter sind
in diesem Fall ähnlich wie in Fig.2 ausgebildet. Sie besitzen fünf feststehende
Kontakte, von' denen der mittlere für die Rückmeldung, die beiden äußeren für die
Steuerung und die dazwischenliegenden für den Anschluß des Wechselstrommotors 5
an die Wechselstromquelle 13 dienen. Zu diesem Zweck sind die dazwischenliegenden
Kontakte über die Leitung i8 mit der einen Klemme der Wechselstromquelle 13 verbunden,
die andere Klemme der Wechselstromquelle ist über die Leitung 38 an die Fernleitung
e angeschlossen. Von der Fernleitung e zweigt die Leitung 39 ab, die über den Kondensator
4o zur einen Klemme des Wechselstrommotors 5 führt, die andere Klemme des Wechselstromniotors
ist über den Kondensator
41 und die Leitung 42 mit einer- der Fernleitungen,
beispielsweise über die Hilfsleitung 35, verbunden. Steht einer der Steuerschalter
S auf seinem dazwischenliegenden Kontakt, so wird der Motor 5 über die zugehörige
Fernleitung i, die Leitungen 42, die Leitung 39 und die Leitung e an die Wechselspannung
18 gelegt. Der Motor 5 beginnt sich zu drehen und treibt die Scheibe 3 in diejenige
Stellung, in der sich das Gewicht 8 in der gezeichneten Lage 8' befindet. Nunmehr
wird der Steuerschalter S auf seinen äußeren Kontakt gebracht. Dadurch wird die
eine Spule 43 des den Steuerhebel z betätigenden Gleichstrommagneten erregt, und
da dies gerade in dem Augenblick geschieht, in dem sich die Nut 9 vor der Nase io
des Steuerhebels 2 befindet, wird der Steuerhebel 2 umgelegt. Der durch den Kontaktarm
34 hervorgerufene 'Kurzschluß der Fernsteuerleitungen wird aufgehoben und dafür
an den Kontakten k1 bis k3 und k, die Verbindung der Fernleitungen zu den Betätigungsspulen
hergestellt. Damit der den Steuerhebel 2 betätigende Magnet nicht schon durch den
Wechselstrom erregt wird, ist in den Stromkreis der Spule 43 die Drosselspule 44
eingeschaltet. In der Fernleitung e ist des weiteren die andere Wicklung 45 der
Doppelspule eingeschaltet, die nunmehr den Steuerhebel 2 in seiner angezogenen Stellung
hält. 1-er Steuerhebel 2 wird in seiner angezogenen Stellung so lange gehalten,
als der Stromkreis durch einen der Steuerschalter S geschlossen ist. Wird dieser
Stromkreis infolge Zurücknehmens des Steuerschalters S geöffnet, so kehrt auch der
Steuerhebel :2 und ebenso die Scheibe 3 in die Ausgangslage zurück. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel ist der Betätigungsstromkreis für die Spulen E und A normalerweise
unterbrochen und nur bei einem Steuervorgang eingeschaltet. Anstatt eines Steuerhebels
kann auch ein Kipprelais verwendet werden. Des weiteren können an Stelle einer Doppelspule
auch andere Mittel, beispielsweise Verzögerungseinrichtungen, Sperrklinken, Verwendung
finden, um den Steuerhebel z so lange in der angezogenen Lage zu halten, als der
Steuervorgang dauert.