DE663469C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolymerisationsproduktenInfo
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Description
=■ ·; t ν. γ-,.
18SSE1S36
AUSGEGEBEN AM
6. AUGUST 1938
6. AUGUST 1938
In dem Patent 654 989 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Acrylsäurederivaten oder deren Homologen
geschützt, bei dem die genannten Stoffe für sich oder in Mischung untereinander oder mit anderen Stoffen, welche keine
polymerisierbaren pflanzlichen oder tierischen öle oder Fette, deren Derivate oder Umwandlungsprodukte
sind, emulgiert und in an sich bekannter Weise polymerisiert werden, wobei die Menge der polymerisierbaren Bestandteile
die der nichtpolymerisierbaren beträchtlich übersteigt.
Bei der weiteren Ausbildung dieses Verfahrens
wurde nun gefunden, daß man Polymerisationsprodukte aus Acrylsäurederivaten oder deren Homologen für sich, in Mischung
untereinander oder mit anderen Stoffen, die keine polymerisierbaren pflanzlichen oder tierischen
öle oder Fette, deren Derivate oder Umwandlungsprodukte sind, durch Polymerisieren
der Monomeren in wässeriger Emulsion in sehr vorteilhafter Weise dadurch herstellen
kann, daß man die Monomeren unter lebhaftem Rühren in die warme wässerige Lösung der Emulgiermittel während der Polymerisation
langsam einbringt, z. B. in feinem Strahl einspritzt oder einlaufen oder eintropfen
läßt.
Die Geschwindigkeit, mit der die Zuführung der zu polymerisierenden Stoffe erfolgt,
richtet sich außer nach der Natur der zu polymerisierenden Stoffe oder Stoffgemische
nach der Temperatur der Lösung, der Intensität der Belichtung, der Natur der Emulgiermittel.
Sie kann durch Zusatz von Polymerisationsbeschleunigern, . z. B. Wasserstoffperoxyd,
Benzoylperoxyd usw., erhöht werden. Die Polymerisationsbeschleuniger können sowohl
der wässerigen Losung als auch den zu polymerisierenden Stoffen oder auch beiden
zugesetzt werden. Das fertige Polymerisat wird je nach den eingehaltenen Bedingungen
als kautschukmilchartige Dispersion, als Pulver oder in Brockenform erhalten. .
Die Polymerisationsprodukte besitzen die gleichen wertvollen Eigenschaften wie die
nach dem Verfahren des Hauptpatents erhältlichen Produkte. Besonders wertvoll sind
die Mischpolymerisate, die ganz andere Eigenschaften zeigen als die aus den getrennt
hergestellten Polymerisaten ihrer Einzelkomponenten dargestellten Gemische.
Die Variationsmöglichkeit bei der Herstellung solcher Mischpolymerisate ist, sowohl
was die Art und Zahl als das Mengenverhältnis der Komponenten betrifft, außerordentlich
groß.
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Hans Fikentscher in Ludwigshafen, Rhein, und Dr. Claus lieuck in Leverkusen.
Zur Herstellung von Polyvinylacetat hat man bereits ein Verfahren vorgeschlagen, bei
dem ein Gemisch aus Vinylacetat und Benzoylperoxyd in eine erhitzte Mischung aus
Vinylacetat und Benzoylperoxyd allmählich eingetragen wird. Hierbei erhält man nach
beendeter Polymerisation mehr oder weniger zähflüssige bis feste zusammenhängende Massen,
deren Ausbringen aus dem Reaktions-
ό gefäß mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden
ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden dagegen die zu polymerisierenden
Acrylsäurederivate in eine wässerige Lösung von Emulgiermitteln in der Wärme eingebracht,
wobei nach beendeter Polymerisation die Polymerisationsprodukte in Form einer kautschukmilchartigen Dispersion oder
als Pulver oder in Brockenform gewonnen werden, deren Ausbringen aus dem Reaktionsgefäß
keine Schwierigkeiten bereitet.
Beispiel ι
400 Teile Wasser, in denen 2 Teile isobutylnaphtlialinsulfonsaures
Natrium, 4 Teile Türkischrotöl und 12 Teile 3Oprozentiges
Wasserstoffperoxyd gelöst sind, werden in einem Gefäß mit Rückflußkühler auf 90 bis
95° erhitzt. Unter lebhaftem Rühren läßt man 100 Teile monomeres Acrylsäurenitril
langsam zutropfen. Die Temperatur fällt dabei auf 70 bis 75° und wird wieder auf 950
erhöht. Das Polymerisationsprodukt fällt in feinkörniger Form aus, so daß ein weißer
Brei entsteht. Aus diesem werden eventuell nichtpolymerisierte Anteile durch Behandlung mit Wasserstoff entfernt, worauf das
reine Polymerisat durch Absaugen isoliert wird.
to In eine auf 900 erwärmte Lösung von
2 Teilen isobutylnaphthalinsulfonsaurem Natrium und 2 Teilen Türkischrotöl in 300 Teilen
Wasser werden unter lebhaftem Rühren 100 Teile reines monomeres Acrylsäurenitril,
welche 1 Teil Benzoylperoxyd enthalten, in feinem Strahl eingespritzt. Die Temperatur
fällt dabei zunächst auf 70 bis 750 und wird allmählich wieder auf 95° erhöht. Das sich
bildende Polymerisat fällt als feines Pulver
jo aus.
In eine auf 85 bis 9O0 erwärmte Lösung von 0,3 Teilen ölsaurem Natrium, 1 Teil Triäthanolaminmonoölsäureester
und 3 Teilen
>5 3oprozentigem Wasserstoffperoxyd in 400 Teilen
Wasser werden unter Rühren in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß 100
Teile reiner monomerer Acryl säureäthylester eingetropft, und zwar in dem Maße, wie die
»0 Polymerisation fortschreitet. Die Temperatur fällt dabei auf 75 bis 8o° und wird allmählich wieder auf 900 gesteigert. Das Polymerisat
bleibt größtenteils im Wasser dispergiert und fällt bei der Behandlung mit Wasserdampf
als gummiaftige Masse aus, die, in organischen Lösungsmitteln, z. B. Benzol, Aceton,
Bntylacetat, gelöst, hochviscose Lösungen bildet.
In eine auf 900 erwärmte Lösung von 0,6 Teilen Marseiller Seife und 2 Teilen Türkischrotöl
in 400 Teilen Wasser werden unter Rühren 100 Teile reiner monomerer cs-Mcthylacrylsäurebutylester,
die 1 Teil Benzoylperoxyd gelöst enthalten, eingetropft. Nach anfänglichem
Temperaturabfall auf etwa So0 wird die Temperatur allmählich wieder auf
900 erhöht. Das sich sofort bildende Polymerisat wird durch lebhaftes Aufkochen der &o
Emulsion von den letzten Spuren des monomeren Esters befreit und hierauf durch Zusatz
von 4 Teilen konzentrierter Salzsäure vollständig koaguliert.
•η · · , «5
In eine auf 75 bis 8o° erwärmte Lösung von 0,6 Teilen Marseiller Seife, 2 Teilen Türkischrotöl
und 3 Teilen 3Oprozentigem Wasserstoffperoxyd in 300 Teilen Wasser wird unter
lebhaftem Rühren in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß eine Mischung von
50 Teilen Acrylsäuremethylester, 50 Teilen Acrylsäureäthylester und 1 Teil Essigsäureanhydrid
in feinem Strahl eingespritzt. Die Polymerisation erfolgt sehr rasch bereits während des Einspritzens, wobei die Temperatur
allmählich auf 900 gesteigert wird. Das Polymerisat bleibt größtenteils dispergiert und
wird durch Einblasen von Wasserdampf oder Io°
schneller durch Zusatz von 5 Teilen konzentrierter Salzsäure vollständig zu einer gummiartigen,
in organischen Lösungsmitteln löslichen Masse koaguliert.
105 Beispiel 6
In eine auf 85 bis 900 erhitzte Lösung von
ι Teil Türkischrotöl, 0,5 Teilen isopropylnaphthalinsulfonsaurem
Natrium und 2 Teilen 3oprozentigem Wasserstoffperoxyd in2OoTei- no
len Wasser wird unter lebhaftem Rühren eine Mischung von 60 Teilen monomeren! Acrylsäurenitril,
30 Teilen monomeren! Acrylsäureäthylester und 10 Teilen monomerem
Vinylacetat langsam in dem Maße eingetragen, wie die Polymerisation erfolgt. Die
Temperatur fällt dabei auf 70 bis 75 ° und wird allmählich wieder auf 900 erhöht. Das in
körniger Form ausfallende Polymerisat wird durch Behandlung mit Wasserdampf gereinigt.
Es ist in organischen Lösungsmitteln, z. B. Aceton, klar löslich.
Tn eine auf 900 erhitzte Lösung von 0,5 Teilen
isobutylnaphthalinsulfonsaurem Natrium S und ι Teil Türkischrotöl in 200 Teilen Wasser
werden unter lebhaftem Rühren allmählich 95 Teile monomeres Acrylsäurenitril, die
5 Teile Trichloräthylphosphorsäureester und 0,5 Teile Benzoylperoxyd enthalten, in dem
Maße eingetragen, wie diePolymerisation fortschreitet. Die Temperatur fällt dabei zunächst
auf 70 bis 75° und wird allmählich wieder auf 900 erhöht. Das entstandene Polymerisat
wird mit Wasserdampf behandelt; es stellt eine weiße pulverige Masse dar.
In eine auf 80 bis 900 erhitzte Lösung von 0,25 Teilen eines sulfonierten Oktodecylalkohols,
0,5 Teilen Türkischrotöl und 2 Teilen 3Oprozentigem Wasserstoffperoxyd in 100 Teilen
Wasser läßt man eine Mischung aus 50 Teilen Acrylsäurenitril, 50 Teilen einer 72prozentigen
wässerigen Acrylsäure und 1 Teil Essigsäureanhydrid in dem Maße zulaufen,
wie die. Polymerisation erfolgt. Die Temperatur fällt hierbei zunächst auf 760 und wird
allmählich auf 950 gesteigert. Das entstandene Polymerisat ist in Alkalien hochviscos
löslich.
In eine in einem Glaskolben befindliche Lösung von 0,15 Teilen Marseiller Seife und
0,5 Teilen Türkischrotöl in 100 Teilen Wasser läßt man im grellen Sonnenlicht aus einem
gegen Licht geschützten Gefäß 100 Teile Acrylsäureäthylester,
welche 1 Teil Essigsäureanhydrid und 0,3 Teile Benzoylperoxyd gelöst
enthalten, unter Rühren langsam einlaufen und läßt das Gefäß so lange von der Sonne
bestrahlen, bis die Polymerisation beendet ist. Je nach der Lichtintensität ist die Polymerisation
schon nach Stunden oder erst nach 1 bis Tagen beendet. Die Unlöslichkeit des Polymerisats
ist ein Zeichen für den hohen Polymerisationsgrad dieses im Sonnenlicht hergestellten
Produktes.
Claims (1)
- Patentanspruch:Weiterausbildung des Verfahrens nach Patent 654989 zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Acrylsäurederivaten oder deren Homologen für sich, in Mischung untereinander oder mit anderen Stoffen, die keine polymerisierbaren pflanzlichen oder tierischen Öle oder Fette, deren Derivate oder Umwandlungsprodukte sind, durch Polymerisieren der Monomeren in wässeriger Emulsion, wobei die Menge der polymerisierbaren Bestandteile die der nichtpolymerisierbaren beträchtlich übersteigt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomeren unter lebhaftem Rühren in die warme wässerige Lösung der Emulgiermittel während der Polymerisation langsam einbringt.
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