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Einrichtung zum selbsttätigen Regeln des Feinstoffablaufes von Plansichtern
Die Erfindung betrifft Plansichter für Papierstoff u. dgl. derjenigen Art, bei der
der zu sichtende Stoff über eine oder mehrere nacheinander angeordnete, ebene, waagerechte
oder schwach schräg stehende Siebplatten ge-
führt wird, unter denen Membranen
vorgesehen sind, die mit bekannten Mitteln in schwingender Bewegung gehalten werden.
Das Wasser und die feineren Fasern strömen durch die Üffnungen der Siebplatten,
während die gröberen Faserei auf der Siebplatte liegenbleiben und von ihr in gewissen
Abständen oder fortlaufend entfernt werden. Durch die schwingend: Bewegung der Membran
unter der Siebplatte wird eine Saugwirkung erzeugt, die dazu beiträgt, den brauchbaren
Stoffanteil zum Strömen durch die Siebplatten zu bringen. Um diese Saugwirkung zu
erreichen, ist es indessen notwendig, daß die Auslaufgeschwindigkeit des Stoffes
aus dem Raum zwischen den Siebplatten und den Membranen derart im Verhältnis zu
der Zufuhrgeschwindigkeit geregelt werden kann, daß der Raum immer ganz mit Flüssigkeit
angefüllt ist. Da die Zufuhr des Stoffes Schwankungen unterliegen .kann, kommt es
vor, daß die Siebplatten leer laufen, so daß Luft unter die Siebplatten gelangt,
wodurch die Saugwirkung <aufgehoben wird. U m den Sichter wieder in Tätigkeit
zu setzen, muß der Ablauf geschlossen oder gedrosselt werden, bis die Luft aus dem
Raum unter den Siebplatten ausgetrieben ist und der Stoff eine genügende Höhe über
den letzteren erhalten hat. Dies ist bisher durch Hand bewirkt worden, was selbstverständlich
ein Nachteil ist.
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Die Erfindung bezweckt nun eine selbsttätige Regelung des Ablaufes
von den Siebplatten, derart, daß der Stoffspiegel im Sichter bei kleineren Schwankungen
der zugeführten Stoffmenge je Zeiteinheit ,annähernd gleichgehalten wird, indem
:ein Sinken bzw. Steigen des Stoffspiegels eine Verminderung bzw. Erhöhung des Ablaufes
zur Folge hat. Sinkt dagegen die Zufuhr zum Sichter sehr stark, wird der Ablauf
völlig abgeschlossen, bis der Stoffspiegel wieder so weit gestiegen ist, daß die
Siebplatten im Stoff liegen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung umfaßt ein oben offenes Gefäß. das
durch einen Kanal mit dem Raum unterhalb der Siebplatte in, Verbindung steht, samt
einem als Heber wirkenden Behälter mit einem aufwärts gerichteten Einlaufkanal,
durch den der vom Sichter kommende Feinstoff aufgesaugt wird, und einem abwärts
gerichteten Auslaufkanal, durch den der Stoff abströmt, wobei der obere Teil des
Behälters mit Luft von niedrigerem Druck als dem der umgebenden Luft gefüllt ist
und die Einlauföfnung des Heberbehälters in dem genannten Gefäß ausmündet.
Heber
dieser Art sind an sich bekannt und zu verschiedenen Zwecken benutzt worden. Gegenüber
diesen bekannten Hebern ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß -an. dem als
Heber wirkenden Behälter ein Rbhr schwenkbar befestigt ist, dessen unteis"_ Ende
sich bei normalem Betriebe ungefähr in der Oberfläche des vom Sichter kommenden
Stoffes befandet. Mittels des schwenkbaren Rohres wird der Unterdruck in dem oberen
Teil des Hebers geregelt, indem Luft in den Heberbehälter durch das Rohr einströmt,
wenn der Stoffspiegel im Sichter unter ,eine gewisse Höhe sinkt, wodurch der Unterdruck
in dem oberen Teil des Behälters vermindert und die'°'Saugwirkung des Hebers unter
Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden Stoffspiegels herabgesetzt oder durch Verschlief:)en
des Ablaufs ganz aufgehoben wird, bis der Stoffspiegel wieder bis zu der Höhe gestiegen
ist, bei der der Heber wieder zu arbeiten beginnt.
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Um den für die Heberwirkung notwendigen Unterdruck zu erzeugen bzw.
aufrechtzuerhalten, ist erfindungsgemäß ein Injektor vorgesehen, dessen Saugleitung
in den oberen Teil des Heberbehälters mündet und der vorteilhaft mit Stoff aus dem
Einlaufkanal gespeist wird. Zur Regelung des Stoffspiegels kann exfindungsgemäß
der Durchströmungsduerschnitt der Auslauföffüun.g des Hebers verändert werden. Zwecks
unabhängiger Einstellung oder Aufhebung des Unterdruckes im oberen Teil des Heberbehälters
ist .an diesem erfindungsgemäß ein regelbarer Lufthahn vorgesehen.
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Das Abführen des Feinstoffes aus Sichtern durch Heber ist an sich
bekannt. Eine Regeltalg der Heberwirkung in Abhängigk3it vom Stoffstand findet jedoch
bei jenen Einrichtungen nicht statt.
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Die Erfindung soll im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung, die
eine zweckmäßige Ausführungsform im Schnitt zeigt, näher beschrieben werden.
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Mit gestrichelten Linien ist ein Plansichter im Schnitt schematisch
angedeutet.
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In der Zeichnung bezeichnet i einen Plansichter mit Siebplatte 2 und
schwingender Membran 3. Der Raum ,l zwischen der Siebplatte und der Membran steht
durch den Kanal 5 mit dem Auslaufgefäß 6 in Verbindung, das oben offen und unten
durch eine Wand gegen den Auslaufkanal geschlossen ist. Von dem Gefäß 6 strömt der
Stoff- durch den heberförmigen Behälter 9, indem er erst durch den ,aufwärts gerichteten
Heberzweig g' gesaugt wird und danach durch den oberen luftgefüllten Teil des abwärts
gerichteten Heber. zweiges g" frei hinabfällt. Das Hochsaugen des Stoffies durch
den Einlaufnveig 9' wird mit Hilfe des Unterdruckes im oberen 'heil i o des Behälters
bewirkt, der mit Hilfe eines Injektors erzeugt und aufrechterhalten werden kann.
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":-Der Injektor ist in der Scheidewand t I zwischen den beiden Zweigen
des Heberbehälters vorgesehen und besteht aus der Auslauföffnung 12, die in ein
abwärts gerichtetes; Rohr 13 übergeht, und dem unteren Ende ,eines Rohres 1q., dessen
oberes Ende 15 sich in den oberen Teil des Behälters 9 erstreckt. Die Verbindung
zwischen der Atmosphäre und dem Raum i o wird mit Hilfe eines Rohres 16
bewirkt,
das mit dem Behälter 9 derart verbunden ist, daß das untere Rohrende 17 in einer
gewünschten Höhe im Gefäß 6 eingestellt werden kann. Von dem abwärts gerichteten
Zweig 9" des Heberbehälters strömt der Stoff durch eine Offnüng i S aus; deren Größe
mittels eines Schiebers t9 geregelt werden, 1---inn. 2o bezeichnet ein-en Luftlil
i, mit dessen Hilfe eine regelbare Luftmenge in den Raum io eingelassen und dadurch
der Unterdruck nach Wunsch geregelt «.erden kann. 21 bezeichnet einen Lufthahn,
der zur schnel-
len Aufhebung der Heberwirkung dient.
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Die Wirkuilgsl@'eise dieser Einrichtung ist folgende Bei normalem
Betrieb ist das schwenkbare Rohr 16 derart eingestellt, daß sich sein freies Ende
ungefähr an der Flüssigkeitsoberfläche im Gefäß 6 befindet. Es wird somit ständig
etwas Luft in den Heberbehälter eingelassen, Der Stoff im unteren Teil des Auslaufzweiges
g" des Heberbehälters stellt über der öflnung 18, so . daß der Raum i o im
übrigen, von der Atmosphäre ganz abgeschlossen ist. Der Injektor 12, 14 sorgt für
Aufrechterhaltung des Unterdruckes in dem Rauin i o. Sinkt der Stoffspiegel im Gefäß
6, dann wird mehr Luft durch das Rohr 16 in den Raum i o eingelassen und der Unterdruck
im übrigen Teil des Heberbehälters vermindert. Hierdurch wird die Saugwirkung des
Hebers herabgesetzt, wodurch erreicht wird, daß der Spiegel im Gefäß 6 und damit
der Spiegel im Plansichter annähernd gleichgehalten wird.
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Falls große Änderungen in der Stoffzufuhr zum Plansichter eintreten,
wird der Stoffspiegel gegebenenfalls so stark sinken, daß die dadurch bewirkte Herabsetzung
der Saugwirkung des Hebers zur Folge hat, daß der Stoffspiegel im abwärts gerichteten
Auslaufzweig 9" des Hebers unter die Oberkante der OfI-nung i S sinkt. Hierdurch
wird Luft durch diese öffnuug in einer solchen Menge eingelassen, daß .der Unterdruck
im Raum i o ganz aufgehoben und der Ablauf unterbrochen wird.
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Der Stoffspiegel steigt nun, bis der Stoff von dem Heberzweig g' zum
Heberzweig r)" in
einer solchen Menge strömt, daß die Auslauföffnung
18 ganz von dem ausströmenden Stoff angefüllt wird. In diesem Augenblick
beginnt der Injektor die Luft ;aus dem Raum to abzusaugen und erzeugt dadurch den
notwendigen Unterdruck zur Aufrechterhaltung des normalen Betriebszustandes.
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Wie bereits erwähnt, kann der Unterdruck durch Einlassen von Luft
durch das Regelventi12o geregelt werden. Durch diese Einrichtung kann der Zeitpunkt
für das Abschließen des Ablaufes in einfachster Weise durch Hüben oder Senken der
Mündung des Rohres 16 geregelt werden, während der Zeitpunkt für die Ingangsetzung
mit Hilfe des Schi.elaers 19 geregelt werden kann.