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DE657378C - Verfahren zum Herstellen von N N'-Dichlorazodicarbamidin - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von N N'-Dichlorazodicarbamidin

Info

Publication number
DE657378C
DE657378C DEW92587D DEW0092587D DE657378C DE 657378 C DE657378 C DE 657378C DE W92587 D DEW92587 D DE W92587D DE W0092587 D DEW0092587 D DE W0092587D DE 657378 C DE657378 C DE 657378C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
compound
hypochlorite
solution
water
dichloroazodicarbamidine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEW92587D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wallace & Tiernau Products Inc
Original Assignee
Wallace & Tiernau Products Inc
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Filing date
Publication date
Application filed by Wallace & Tiernau Products Inc filed Critical Wallace & Tiernau Products Inc
Application granted granted Critical
Publication of DE657378C publication Critical patent/DE657378C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N47/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
    • A01N47/40Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides
    • A01N47/42Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having a double or triple bond to nitrogen, e.g. cyanates, cyanamides containing —N=CX2 groups, e.g. isothiourea
    • A01N47/44Guanidine; Derivatives thereof

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von NN'-Dichlorazodicarbamidin Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von NN'-Dichlorazodicarbamidin, dieses ist als Sterilisations- und Desinfektionsmittel vielseitig verwendungsfähig. Das Produkt hat die überraschende Eigenschaft, durch Serum oder organische Stoffe anderer Art in seiner Wirkung nur wenig beeinflußt zu werden, d. h. es arbeitet auswählend, indem es die Bakterien abtötet, ohne mit sonst anwesenden oxydierbaren organischen Stoffen bemerkenswert zu reagieren.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren gewinnt man dieses chlorierte Produkt mit der empirischen Formel C2 N, H4 C12 dadurch, daß man auf eine unsubstituierte Biscarbamidinverbindung eine Verbindung, die das Säureradikal der unterchlorigen Säure aufweist, einwirken läßt. , Aus der Formel der zur Gewinnung der Produkte dienenden Ausgangsstoffe sowie aus der Analyse und den Eigenschaften der Produkte selbst ergibt sich für das chlorierte Produkt als wahrscheinliche Strukturformel: worin zwei der Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind. Die Verbindung bildet nadelähnliche gelbe Kristalle und färbt Wasser, in dem sie gelöst ist, stark gelb, obgleich eine gesättigte wässerige Lösung bei o° nur Zoo Teile der Verbindung auf i ooo ooo Teile Wasser enthält. Die Farbe ist auch bei viel geringeren Konzentrationen noch deutlich wahrnehmbar. Die gelbe Farbe der Lösungen des NN'-Dichlorazodicarbamidins verschwindet, wenn das verfügbare Chlor aus denselben verbraucht ist. Bei der Verwendung für keimtötende Zwecke kann man daher aus dem Farbton der die Verbindung enthaltenden Flüssigkeit erkennen, ob sie noch eine genügende Menge davon enthält.
  • Die NN'-Dichlorazoverbindung ist in Alkohol, Aceton, Äther und Benzol löslich, in Tetrachlorkohlenstoff und Chloroform unlöslich. Beim Erhitzen zerfällt sie bei ungefähr 155°, ohne vorher zu schmelzen.
  • Man kann N N'-Dichlorazodicarbamidin dadurch im wesentlichen quantitativ gewinnen, daß man in einer kalten und vorzugsweise neutralen wässerigen Lösung ein Hypochlorit mit einem Salz des Hydrazodicarbamidins oder des Azodicarbamidins, z. B. mit dem Hydrochlorid, zur Reaktion bringt.
  • Da ein das Hydrazo- und das Azodicarbamidin umfassender Gattungsbegriff nicht besteht, wird hier der Ausdruck Biscarbamidin für die Hydrazo- und Azoverbindungen gebraucht werden, weil die Struktur beider Verbindungsarten ein Kondensationsprodukt vonzwei Carbamidinmolekülen darstellt. Dkd Salze der Biscarbamidine sind bestä ndiger". und lassen sich leichter herstellen und handhaben als die Biscarbamidine selbst, weshalb die Verwendung der Salze bevorzugt wird.
  • ..@..'.l-Iydrazodicarbamidin hat die empirische 'tormel C.- N6 HA und die Strukturformel Das entsprechende Hydrazosalz hat die empirische Formel C2 NB H8 - 2 H R oder C2 NB H& - H2 R usw., worin R ein Säureradikal, z. B. -Cl, -N 0s, -S 04 USW-, ist. Die Reaktion zwischen einem Hydrazosalz und einem Hypochlorit, wie z. B. Hy drazohydrochlorid und Natriumhypochlorit, kann durch folgende Gleichung erläutert werden: C2 N6 H8 # 2 H Cl -i-- 3 Na 0 Cl _-_ C2 N", H4 C12 + 3H20 + 3 Na Cl . Chlorwasser enthält unterchlorige Säure, so daß für die Verwendung von Chlorwasser an Stelle von Natriumhypochlorit folgende Gleichung gilt: C, N, H, - 2 H C1+ 3 H O Cl = C2 N,; H4 C12 + 3H,0 -f- 3 H CL Azodicarbamidin hat die empirische Formel C2 Na Ha und die Strukturformel Das entsprechende Azosalz hat die empirische Formel C2 Na Ha - 2 H R oder C2 NB HB - H2 R usw., worin R ein Säureradikal, wie z. B. -Cl, -N 03, -S 04 USW-, ist. Die Reaktionen zwischen Natriumhypochlorit und unterchloriger Säure bzw. dem Azohydrochlorid können durch folgende Gleichungen dargestellt werden: C2N6Ha # 2 HCl -f-2 NaOCl --_ C,N.H4C12 -f- 2 NaCI + 2H20. C2 N" H6 - z H Cl -E - 2 H 0 Cl - C2 N. H4 C12 r- 2 HCl + 2 1-1,0. Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung des Natriumhypochlorits beschränkt, auch können statt der Hydrochloride die Biscarbamidinsalze anderer Säuren, wie Salpeter-.oder Schwefelsäure, oder auch statt der Salze die freien Basen verwendet werden.
  • Obgleich Hydrazodicarbamidin acht substituierbare Wasserstoffatome und Azodicarbamidin sechs substituierbare Wasserstoffatome enthält, liefert die Reaktion der Salze dieser Verbindungen mit Hypochlorit immer ein Produkt mit nur zwei Chloratomen. Verwendet man nur die Hälfte der gemäß obiger Gleichung erforderlichen Menge an Hypochlörit, so wird nicht das ganze Salz in die Dichlorverbindung übergeführt, sondern nur ein entsprechender Teil, und der Rest bleibt unverändert. Für die Darstellung der Dichlorverbindung ist daher eine bestimmt bemessene Menge der das Säureradikal der unterchlorigen Säure enthaltenden Verbindung anzuwenden.
  • Die Reaktion zwischen dem Biscarbamidinsalz und dem Natriumhypochlorit oder einer anderen Verbindung mit dem Radikal 0 Cl (außer Alkalimetallhypochloriten auch Erdalkalimetallhypochlorite, wie z. B. Calciümhypochlorit, oder organische Hypochlorite, wie z. B. Methylhypochlorit oder unterchlorige Säure, wie sich solche beim Einleiten von Chlor in Wasser bildet; oder Stoffe, die im Wasser unter Bildung von unterchloriger Säure hydrolysieren, wie z. B. N-N-Dichlorharnstoff) wird ambesten durchgeführt, wenn die reagierenden Stoffe sich in wässeriger Lösung befinden. Das Hydrazodicarbamidinhydrochlorid ist sehr leicht in Wasser löslich, so daß eine io- bis 2o°/oige Lösung benutzt werden kann. Auch Natriumhypochlorit ist leicht löslich. Andererseits ist das erzielte N-Dichlorprodukt nur bis zu i : 5 ooo in Wasser löslich, so daß bei Verwendung starker Lösungen von Hydrazosalz und Hypochlorit praktisch das ganze N N'-Dichlorprodukt ausfällt und von dem gleichzeitig entstehenden Chlornatrium leicht getrennt werden kann, indem die niedergeschlagene Dichlorverbindung filtriert und gewaschen wird.
  • Einige Salze der Hydrazo- und Azocarbamidine, besonders der letzteren, z. B. Azodicarbainidinsulfat, sind verhältnismäßig unlöslich. Will man solche verwenden, so mischt man sie in Form einer wässerigen Suspension mit der Hypochloritlösung. Die kleine gelöste Salzmenge reagiert mit dem Hypochlorit, dann löst sich ein weiterer Teil des Salzes usw., bis schließlich die gewünschte Dichlorverbindung als einziger unlöslicher Stoff übrigbleibt.
  • Die Temperatur der Lösung soll niedrig sein, und zwar vorzugsweise unter 5° liegen, uni eine möglichst günstige Ausbeute zu erzielen.
  • Beispiel i 2 kg Hydrazodicarbainidinhydrochlorid werden in 121 Wasser zu einer i.4,3 °/oigen Lösung gelöst. Die Lösung wird auf eine Temperatur zwischen o und 5° abgekühlt, worauf 22,61 einer zoofoigen Lösung von Natriumhypochlorit langsam unter ständigem Rühren und Beibehalten der Temperatur von unter 5 0 zugefügt werden. Das N N'-Dichlorazodicarbainidin fällt aus und wird, sobald die ganze Hypochloritlösung zugegeben ist, abfiltriert, mit einer kleinen Menge eiskalten Wassers gewaschen, abgepreßt und getrocknet.
  • Wird Azodicarbamidinhydrochlorid verwendet, sind die Verhältnisse und Gehalte der Lösungen dieselben, außer daß nur 15,2 1 einer ioo/oigen Hypochloritlösung statt 22,61 notwendig sind.
  • Der Vorgang ist derselbe, ob Hydrazo- oder Azodicarbamidin verwendet wird, und in beiden Fällen ist die Ausbeute an NN'-Dichlorazodicarbamidin 1,4 kg. .
  • Beispiel 2 2,26 kg Hydrazodicarbamidinsulfatwerden in 12 1 Wasser gelöst, dann werden 22,6 1 io o%iger Na O Cl-Lösung hinzugefügt. Im übrigen wird wie im Beispiel i verfahren.
  • Beispiel 3 In 12 1 Wasser von o bis 5° werden i,gs kg Azodicarbamidinhydrochlorid gelöst, und der Lösung werden rasch 2i,61 einer ebenso kalten klären Calciumhypochlor itlösung mit einem titrierbaren Chlorgehalt von 7 °/o bei stetem Rühren und unter solcher Kühlung, daß die Temperatur des Gemisches unterhalb 5° gehalten wird, zugesetzt. Nach dem Zugeben der gesamten Hypochloritlösung wird das gefällte Produkt abfiltriert, mit etwas kaltem Wasser gewaschen, abgepreßt und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 1,4 kg NN'-Dichlorazodicarbamidin.
  • Beispiel.. In 7,21 Methanol von o bis 5° werden o,5 kg Azodicarbamidinhydrochlorid gelöst, und es werden unter stetem Kühlen und Rühren 7,6 1 einer ebenso kalten Lösung von Methylhypochlorit in Methanol, die 5 % titrierbares Chlor enthält, so langsam zugesetzt, daß die Temperatur 5° nicht übersteigt. Nach Stehenlassen im Dunkeln während i bis 2 Stunden werden die Kristalle abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 50 °/o der Theorie und läßt sich durch Aufarbeiten der Mutterlauge noch etwas erhöhen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von NN'-Diehlorazodicarbamidin, dadurch gekennzeichnet, daß man eine unsubstituierte Biscarbamidinverbindung und eine Verbindung, die das Säureradikal der unterchlorigen Säure aufweist, aufeinander einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die unsubstituierte Biscarbamidinverbindung in Form eines ihrer Salze angewendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die unsubstituierte Biscarbamidinv erbindung und ein Alkali--oder Erdalkalihypochlorit aufeinander einwirken läßt. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer 5° nicht übersteigenden Temperatur und vorzugsweise in einer neutralen wässerigen Lösung ausgeführt wird.
DEW92587D 1932-09-08 1933-09-05 Verfahren zum Herstellen von N N'-Dichlorazodicarbamidin Expired DE657378C (de)

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