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DE654670C - Verfahren zur katalytischen Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen

Info

Publication number
DE654670C
DE654670C DEI53205D DEI0053205D DE654670C DE 654670 C DE654670 C DE 654670C DE I53205 D DEI53205 D DE I53205D DE I0053205 D DEI0053205 D DE I0053205D DE 654670 C DE654670 C DE 654670C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
catalyst
heat
heating
coming
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI53205D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Baehr
Dr Helmut Mengdehl
Kr Merseburg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI53205D priority Critical patent/DE654670C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE654670C publication Critical patent/DE654670C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur katalytischen Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen ""°1!'S'ist bekannt, Gase von Schwefelwasserstoff dadurch zu befreien, daß man den Schwefelwasserstoff durch katalytische Oxydation in, Schwefeldioxyd umwandelt und dieses durch Auswaschen, insbesondere mit Ammoniakfuridi',oder Amm@onthionat, aus dem Gas entfernt. Die Temperatur für die katalytische Oxydation des Schwefelwasserstoffs liegt bei etwa 3oo bis 55o°, so daß es erforderlich ist, das Rohgas auf diese Temperatur vorzuwärmen. Für diesen Zweck hat man seither Wärmeaustauscher benutzt, üi denen die vom Katalysator kommenden heißen Gase einen großen Teil ihres Wärmeinhaltes an das Rohgas abgeben. Es hat sich nun aber gezeigt, daß in solchen Wärmeaustauschern sich nach einiger Zeit Abscheidungen fester Stoffe bilden, die den Gas- und Wärmedurchgang beeinträchtigen und zu Betriebsstörungen Anlaß geben. Insbesondere entstehen diese Schwierigkeiten bei teer- oder ölhaltigen Gasen, z. B. Schwel- und Destillationsgasen.
  • Eine nähere Untersuchung dieser Erscheinungen hat nun gezeigt, daß die Abscheidungen fester Stoffe nur in den Teilen der Wärmeaustauscher auftreten, in denen die vom Katalysator kommenden Gase schon auf eine verhältnismäßig niedrige Temperatur, z. B. auf 2oo° oder darunter, abgekühlt sind. Die Abscheidungen bestehen teilweise aus Salzen, die sich aus Ammoniak und'Schwefeldioxyd bilden, zum Teil aber auch aus Ruß und Teer.
  • Es wurde gefunden, daß man diese Schwierigkeiten vermeiden kann, wenn man die Ausnutzung der Wärme des vom Katalysator kommenden Gases für die Erhitzung des Rohgases bis zu einer Abkühlung des heißen Gases auf etwa Zoo' in üblicher Weise und die weitere Abkühlung des vom Katalysator kommenden Gases in :einem unteren Teil des mit Röhrenkühlern ausgestatteten _ Wärmeaustauschers vornimmt, in dem die sich abscheidenden festen Stoffe mittels Reinigungsvorrichtungen, z. B. mit Spül- oder Kratzvorrichtungen, entfernt werden. Zweckmäßig arbeitet man hier mit Röhrenkühlern, deren Röhrenbündel mit Wasser oder vorteilhafter mit der für die Auswaschung des Gases dienenden, im Kreislauf geführten Sulfitthionatlösung dauernd oder zeitweise bespült werden können. Unter Umständen kann aber auch eine Spülung mit Teer .oder Teerölfraktionen erfolgen.
  • Man kann aber auch so verfahren, daß man auf die Ausnutzung des Wärmeinhaltes der vom Katalysator kommenden Gase für die Erhitzung des Rohgases teilweise verzichtet, also so arbeitet, daß eine Ausnutzung der Wärme des vom Katalysator kommenden Gases für die Erhitzung des Rohgases höchstens bis zu einer Abkühlung des heißen Gases auf etwa 2oo° erfolgt. In diesem Falle genügt allerdings die dem Rohgas zugeführte' Wärmemenge nicht, um es auf die Reaktion;s-,' temperatur zu bringen. Man muß daher deixl Rohgas nach dem Durchgange durch den-Wärmeausta:uscher noch weitere Wärmemengen zuführen, was auf unmittelbaremoder mittelbarem Wege erfolgen kann. Sao kann man das Gas noch durch einen weiteren Wärmeaustauscher leiten, in dem es durch ein anderes heißes Gas als das vom Katalysator kommende Gas auf die Reaktionstemperatur erwärmt wird. Man kann aber auch eine unmittelbare Erhitzung durch.einen in den Gasstrom eingebauten Brenner mittels sog. umgekehrter Flamme vornehmen, wobei also ein Teil des zu erhitzenden Gases verbrannt wird. Dieser ist indessen recht gering, da die in Frage kommenden Gase, wie Schwel- und Destillationsgase, in der Regel einen recht hohen Heizwert haben. Bei einer solchen unmittelbaren Beheizung m@uß man entweder die Flammentemperatur so einstellen oder das Gas nach Überstreichen der Flamme durch eine genügend lange Mischstrecke leiten, daß kein Teil des Gases an der Stelle, wo der Zusatz des für die katalytische Oxydation erforderlichen sauerstoffhaltigen Gases, z. B. Luft, erfolgt, eine über der Reaktionstemperatur liegende Temperatur hat, da andernfalls die katalytische Umsetzung des Schwefelwasserstoffs zu Schwefeldioxyd nicht vollständig verlaufen würde.
  • Wenn man auf die AnwendLUlg von Wärrneaustauschern teilweise verzichtet und die fehlende Wärme dem Gas durch. unmittelbare Beheizung zuführt, so hat man auch noch die Möglichkeit, dem Gas Teer, Teeröl oder Mineralöle u. dgl. zuzusetzen, wobei am Katalysator neben der Oxydation des SchwefelwAserstoffs gleichzeitig eine Krackung dieser Stoffe unter Bildung von niedrig siedenden Kohlenwasserstoff en erfolgt.
  • Unter Umständen ist es zweckmäßig, bei der Anwendung des Verfahrens auf Destillationsgase zunächst das Ammoniak in einem Vorwäscher zu entfernen, hierauf das Benzol auszuwaschen und dann erst das Gas der katalytischen Oxydation nach Erhitzung mittels umgekehrter -Flamme zu unterwerfen. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß durch die Verdünnung des Gases durch die zugesetzte Luft die Benzolauswaschung nicht beeinflußt wird.
  • Wenn man auf die Ausnutzung des Wärmeinhaltes der vom Katalysator kommenden Gase für die Erhitzung des Rohgases teilweise verzichtet, so gelangen die katalytisch' behandelten Gase noch in heißem Zustande in Berührung mit den Waschflüssigkeiten. Ihr Wärmeinhalt wird dann zu einem großen Teil für die Umwandlung der primär gebildIeten Ammoniumsalze in Ammoniumsulfat nutzbar gemacht.
  • Beispiel i i o ooo cbm Kokereigas mit einem Gehalt von 6 g Ammoniak, io bis i i g Schwefelwasserstoff und 0,4g Teer pro Kubikmeter werden stündlich zunächst in einem Wärmeaustauscher mit den vom Katalysator kommenden 55J C heißen Gasen auf eine Temperatur von 250'C erwärmt. Hierauf wird in dein< Gasstrom durch einen geeigneten Brenner eine umgekehrte Flamme unterhalten, durch die stündlich 9o cbm Kokereigas mit etwa 6oo cbm Luft verbrannt werden. Die Temperatur des Gases steigt hierbei auf etwa 35o bis 360° C. Das Gas wird nun über eine Mischstrecke geleitet, an deren Ende Temperaturausgleich eingetreten ist, so daß alle Teile des Gases und die Vorrichtung eine einheitliche Temperatur zeigen. Hierauf werden stündlich etwa 8oo cbm Luft zugefülgt; und das Gemisch wird über den Katalysatcir geleitet, wobei der Schwefelwasserstoff .9,i Schwefeldioxyd, der Teer zu niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen umgesetzt wird und die Temperatur auf 550'C steigt. In dem Wärmeaustauscher wird das Gas ,auf etwa 28o bis 3oö.° C abgekühlt; es gelangt mit dieser Temperatur in den Wäscher, der mit Sulfitthionatlösung berieselt wird. Auch nach längerer Betriebszeit bilden sich in dein Wärmeaustauscherund den übrigen Vorrichtungen-keine Verkrustungen. Beispiel e i o ooo cbm !:Kokereigas der in Beispiel i genannten Zusammensetzung werden stündlich zunächst in einem Wärmeaustauschervon 25 auf ioo° erwärmt, und zwar zum Teil durch den Wärmeinhalt des vom Katalysator kommenden, in einem Wärmeaustauscher bereits abgekühlten Gases und zum anderen Teil durch die Wärme der im Kreislauf geführten Sulfitthionatlösung, mit der der Wärmeaustauscher berieselt wird. Das auf ioo° erhitzte Gas gelangt dann in einen zweiten Wärmeaustauscher, in dem es durch die vom Katalysator kommenden heißen Gase auf 35o° erwärmt wird. Durch die dauernde Spülung des bei verhältnismäßig niedriger Temperatur arbeitenden ersten Wärmeaustauschers wird die Abscheidung fester Stoffe in diesem vermieden, so daß auch nach langer Zeit keine Betriebsstörungen auftreten. Die weitere Behandlung des Gases erfolgt in der in Beispiel i beschriebenen Weise.

Claims (2)

  1. PATENTAN SPRÜCHE: i. Verfahren zur katalytischen Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen, wobei das Rohgas durch Vorwärmen auf die bei etwa 3oo bis 55o° liegende Reaktionstemperatur erhitzt und für eine Verhinderung störender Abscheidungen im Wärmeaustauscher gesorgt wird, dadurch gekennzeichnet, -daß die Ausnutzung der Wärme des vom Katalysator kommenden Gases für die Erhitzung des Rohgases bis zu einer Abkühlung des heißen Gases auf etwa 2oo° C in üblicher Weise erfolgt und die weitere Abkühlung des vom Katalysator kommenden Gases in einem unteren Teil des mit Röhrenkühlern ausgestatteten Wärmeaustauschers vorgenommen wird, in dem die sich abscheidenden festen Stoffe (Salze, Ruß, Teer) mittels Spül- öder Kratzvorrichtungen entfernt werden.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnutzung der Wärme des vom Katalysator kommenden Gases für die Erhitzung des Rohgases höchstens bis zu einer Abkühlung des heißen Gases auf etwa 200° C erfolgt und dem Rohgas die noch fehlende Wärmemenge durch mittelbare Baheizung mittels eines anderen Gases als des heißen, vom Katalysator kommenden Gases oder durch unmittelbare Beheizung mittels umgekehrter Flamme zugeführt wird, wobei die Flammentemperatur soeingestellt oder das Gas nach Überstreichen der Flamme über eine genügend lange Mischstrecke geleitet wird, daß kein Teil des Gases an der Stelle, wo das für die katalytische Umsetzung notwendige sauerstoffhaltige Gas zugesetzt wird, eine über der Reaktionstemperatur liegende Temperatur hat.
DEI53205D 1935-09-14 1935-09-14 Verfahren zur katalytischen Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gasen Expired DE654670C (de)

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