-
Vorschaltmischgerät zur Anordnung zwischen Umschalthahn und Zapfschlauch
einer Gemischzapfsäule Die Erfindung betrifft eine Gemischzapfvorrichtung zur Ausgabe
von flüssigen Brennstoffen, wie Benzin, Benzol u. dgl., mit Ölzusatz.
-
Es ist bereits bekannt, an Zapfsäulen mit einem oder mehreren über
einen Schalthahn abwechselnd auf Füllen oder Entleeren zu schaltenden Meßgefäßen
( ,Zwillingsmeßgefäßen) ein Mischgefäß vorzuschalten, welches nach dein Einfüllen
des Üles von dem Brennstoff durchflossen wird, wobei sich letzterer mit dem vorher
eingefüllten 01 vermischt.
-
Hierbei wird eine gründliche Mischung z. B. dadurch zu erzielen versucht,
daß man das Mischgefäß mit einem Rührwerk versieht. Weiterhin ist es bekannt, das
Mischgefäß mit dem Meßgefäß für den leichtflüssigen Brennstoff durch je eine Leitung
an der höchsten und tiefsten Stelle zu verbinden und mit Hilfe einer Umwälzpumpe
die beiden Flüssigkeiten mehrmals durch die Meßgefäße im Kreislauf zu führen, wobei
in dem einen Meßgefäß an höchster Stelle eine Brause vorgesehen wurde.
-
Diese bekannten Verfahren sind jedoch sehr umständlich und erfordern
für die Bewegung der Flüssigkeiten besondere Antriebe und Vorrichtungen, wodurch
die Anlage nicht unwesentlich verteuert wird. Die Erfindung vermeidet diese Nachteile,
und zwar dadurch, daß der unter Druck (Gefälle) in das Mischgerät eintretende Brennstoff
zusammen mit dem schon vorher eingefüllten 01 in dem Mischgerät so geführt
wird, daß ein Teil dieser Flüssigkeiten springbrunnenartig in dem Mischraum von
unten nach oben steigt, während ein anderer Teil der Flüssigkeiten bis zur höchsten
Stelle des Mischgefäßes gelangt, um von hier aas auf die im unteren Teile des Mischraumes
hochsprudelnde Flüssigkeit herabzurieseln.
-
Zu diesem Zwecke ist das Mischgerät aus zwei Teilen zusammengesetzt,
von welchen der größere obere Teil den eigentlichen Mischraum bildet, während der
untere Teil das Steuerorgan enthält, durch welches die Füllung und Entleerung des
Mischgefäßes erfolgt.
-
Der eigentliche Mischraum ist nach unten gegen das Steuergehäuse durch
eine mit feinen, kranzförmig angeordneten Bohrungen versehene Wand abgetrennt, von
welcher außerdem ein bis zur Spitze des Meßraums aufragendes Steigrohr ausgeht.
-
Das Steigrohr und die im Boden des Mischraumes befindlichen feinen
Bohrungen haben die Wirkung, daß der unter Druck (Gefälle) dem Mischgerät zugeführte
Brennstoff gleichzeitig von unten und oben in den
Mischraum eindringt,
wobei das - im unteren Teile desselben enthaltene Öl in eine stark "sprudelnde und
wirbelnde Bewegung versetz., wird, so däß .beim Zusarnnientreffen der vöi.' unten
aufsprudelnden und von oben heral rieselnden Flüssigkeiten eine innige Vier,: mischung
des Brennstoffes mit (lern Öl er-' zielt wird. .
-
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in den Abbildungen
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine seitliche Ansicht des Erfindungsgegenstandes,
Abb. = einen senkrechten Querschnitt der Abb. i, Abb.3 einen waagerechten Querschnitt
durch den unteren Teil der Abb. i und 2 und Abb. 4 bis 6 die zum Füllen und Entleeren
dienende Schaltvorrichtung in drei verschiedenen Stellungen in je einem waagerechten
Querschnitt.
-
In den Abbildungen ist mit i ein beidseits offener Zylinder aus durchsichtigem
Material bezeichnet, der an seinem oberen Ende durch den Deckel 2 verschlossen wird,
`während sein unterer Rand in einer kreisförmigen Aussparung 3 des als Sockel dienenden
Steuergehäuses 4. sitzt.
-
Letzteres enthält in seinem Innern das I3alinküken 5, das einen mittleren
senkrechten Kanal besitzt, welcher durch eine waagerechte seitliche Bohrung 7 mit
den zum Meßgefäß für den leichtflüssigen Brennstoff oder zu den Vorratsbehältern
für das 01 führenden Stutzen 8, 9 in Verbindung gebracht werden kann. .
-
Der Kanal 6 ist nach oben bei io etwas verbreitert und mündet in einen
freien Raum i i, der durch eine kegelförmig sich abhebende, im mittleren Teil jedoch
waagerecht verlaufende Querwand 12 gegen den Mischraum 21 abgeschlossen ist. Dieselbe
ist auf die das Hahnküken unmittelbar umschließende Wandung 24 aufgeschraubt und
besitzt in ihrem mittleren flachen Teile eine mit Innengewinde versehene Bohrung
13, in welche ein Steigrohr 14 eingeschraubt ist. Das obere Ende dieses Rohres dient
zum Einschrauben in einen rohrförmigen Ansatz 15 auf der Unterseite des Deckels
2, so daß der Zylinder i durch das oben und unten eingeschraubte Rohr 14 sowohl
gegen den Deckel :2 als auch gegen das Gehäuse 4 abgedichtet wird und einen festen
Halt bekommt.
-
Zum Überlauf dient eine Reihe radialer Bohrungen 16 am oberen Teile
des Rohres 14. Unterhalb dieser Bohrungen ist eine an der Oberseite etwas geneigt
verlaufende Lenkwand 17 vorgesehen, welche zwischen dem Zylinder i einen kleinen
Ringspalt 18 offen läßt.
-
Der kegelförmige Teil i9 der Querwand 12 enthält eine Reihe radial
angeordneter enger Bohrungen 2o, die schräg gegen die Zylinderwand i gerichtet sind.
-
`#y'-;)'er um das Steigrohr 14 im Zylinder i geljijc@ete Raum 21 steht
am unteren Ende mit i schmalen, zweckmäßig mit Gefälle ''i-ersehenen Ringkanal 22
in Verbindung, durch welche die Flüssigkeit in den Entleerungsstutzen 23 gelangen
kann.
-
Die das Hahnküken 5 unmittelbar umschließende Führungswand 24 ist
bei 25, 26 und 27 durchbrochen, um entweder mit Hilfe der am Hahnküken 5 vorgesehenen
seitlichen Ausfräsung a8 den Ringkanal 22 oder den zum Meßgefäß .führenden Stutzen
8 mit dem zum Zapfschlauch 37 führenden Stutzen 23 in Verbindung bringen zu können.
Der Ringkanal 22 ist gegen den Stutzen 23 durch eine Trennwand 36 abgeschlossen.
Die Verbindung kann daher nur mit Hilfe der Ausfräsung28 am Halnküken 5 hergestellt
werden.
-
Die Schaltung des Hahnkükens 5 erfolgt durch ein Handrad 32, welches
auf die nach unten verlängerte Hahnachse 31 aufgekeilt ist und durch eine Schraubenmutter
34 gesichert wird. Am äußeren Umfange trägt dasselbe eine Marke 35, welche die jeweilige
Stellung des Hahnkükens sichtbar macht.
-
Zur Abdichtung der Hahnachse 31 dient eine Lagerschale 33,
die auf das nach unten verlängerte Ende der Führungswand 24 aufgeschraubt ist.
-
In dem Zulaufstutzen 9 für das Öl ist ein Absperrhahn 29 angeordnet,
der durch einen Handgriff 3o betätigt wird. Der Hahn 29 kann auch mit mehreren Anschlüssen
38, 39 als Schalthahn ausgebildet sein, um je nach Wahl verschiedene Ölbehälter
anschließen zu können.
-
Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende: Beim Zapfen eines Gemisches
wird das Halmküken 5 in die in Abb. 5 dargestellte Stellung gebracht und der Hahn
29 mittels Handgriff 30 in die Ablaufstellung für einen Ölbehälter gedreht, worauf
man eine bestimmte Menge Öl dem Mischgerät zuführt. Der Zylinder i wird zweckmäßig
mit Meßmarken versehen, um die einzelnen Füllungen für die verschiedenen Mischungsverhältnisse,
z. B. 1 : 25, 1 : 20, 1 : 15 USW., kenntlich zu machen.
-
Nach Schließung des Hahnes 29 wird dann das Hahnküken 5 in die in
Abb. 6 dargestellte Stellung übergeführt und der Schalthahn der nicht dargestellten
Brennstoffmeßapparatur geöffliet.
-
Der durch den Stutzen 8 in das Hahnküken eintretende Brennstoff tritt
zum Teil durch die schräg nach der Zylinderwand i gerichteten Bohrungen 20 der Zwischenwand
12
springbrunnenartig hindurch und verursacht eine stark sprudelnde
und wirbelnde Bewegung im unteren Teile des Mischraumes 21. Der größere Teil des
Brennstoffes steigt jedoch infolge der drosselnden Wirkung der Bohrungen 2o im Steigrohr
14 hoch und ergießt sich durch die Öffnungen 16 über die Prallplatte 17,
von welcher sie durch den Ringspalt 18 an der Zylinderwand i entlang nach unten
herabrieselt.
-
Im .Mischraum 2 1 trifft darin die von oben lierabrieselnde Flüssigkeit
auf die von unten durch die Bohrungen 2o dringende Flüssig-]zeit, wobei infolge
der sprudelnden Bewegung der letzteren und der dadurch hervorgerufenen Wirbelbewegung
eine innige Mischung des Brennstoffes mit dem Öl erzielt wird. .
-
Die Mischung fließt gleichzeitig aus dem Mischraum 2i durch den Ringkanal
22 ab, der durch die Ausfräsung 28 mit dem Entleerungsstutzen 23 bzw. dem Zapfschlauch
37 in Verbindung steht, und wird darauf dem zum Füllen bereit gehaltenen Tank zugeleitet.
Der Zapfvorgang ist beendet, wenn sämtliche Flüssigkeit des Brennstofmeßgefäßes
das Mischgerät passiert hat. Bei Meßgefäßen von 5 1 Inhalt genügen in der Regel
41 zum Ausspülen des Öles aus dein Mischraum, so daß init dem restlichen Liter noch
eine genügende Säuberung erzielt wird und keine Ölverluste zu befürchten sind.
-
Die beim Einfüllen bereits vorher in den Ringkanal 22 gelangte geringfügige
Ölmenge vermischt sich auf dem Wege vom Mischgerät bis zum Tank im Zapfschlauch
mit dem Brennstoff, da sie infolge ihrer größeren Zähigkeit viel langsamer als dieser
fließt.
-
Für die restliche und vollständige Entleerung des Steuergehäuses 4.
ist am unteren Ende des Hahnkül;enkanals 6 eine Bohrung 4o vorgesehen, welche in
der Misch- und Zapfstellung des Hahnkükens 5 mit einer erstsprechenden Bohrung 41
in der Wand 24 zwischen den beiden Durchbrechungen 26, 27 in Verbindung steht, in
den übrigen Schaltstellungen jedoch totgeschaltet ist.
-
Statt die Wand 24 mit einer Bohrung 41 zu versehen, kann erstere an
dieser Stelle auch vollständig fehlen.
-
Soll nur Brennstoff ohne Zusatz von Öl gezapft werden, dann wird das
Halmküken 5 in die in Abb. 4. wiedergegebene Stellung übergeführt, in welcher die
Ausnehinung 28 die Stutzen 8 und 23 unmittelbar verbindet, so daß der aus der Brennstoff
zapfvorrichtung ausfließende Brennstoff sofort dem Zapfschlauch 37 zugeleitet wird.
-
Die Erfindung läßt sich leicht an. bereits vorhandenen Zapfsäulen
anbringen. Sie hat den Vorteil, daß sie sowohl in bezug auf Konstruktion als auch
in bezug auf ihre Handhabung außerordentlich einfach ist und trotzdem eine gute
Vermischung von Brennstoff und Öl ermöglicht.