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Ausschankvorrichtung mit Meßgefäß für Milch Die Erfindung bezieht
sich auf eine Ausschankvorrichtung mit Meßgefäß für Milch, wie sie insbesondere
für Milchverkaufsstellen in Betracht kommt. An eine solche Vorrichtung sind die
Forderungen einfacher, rascher Bedienbarkeit und einwandfreier, hygienischer Verhältnisse
zu stellen.
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Es sind bereits Ausschankvorrichtungen für allgemeine Verwendungszwecke
bekannt, welche der ersten Forderung genügen. Sie bringen ohne Beachtung einer Meßmarke
ein abgemessenes Quantum Flüssigkeit zum Ausschank, wobei ihre Bedienung durch ein
und denselben, je ein Hahnküken für Füllung und Entleerung gleichzeitig verstellenden
Handgriff erfolgt. Die überschüssig -zufließende Flüssigkeit wird bei ihnen durch
ein Steigrohr aufgenommen.
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Diese bekannten Vorrichtungen eignen sich aber deswegen nicht ohne
weiteres für den Ausschank von Milch, weil die Hahnküken zur Ausübung der verschiedenen
Arbeitsgänge, wie Füllung und Entleerung des Meßgefäßes, Entlüftung desselben, Füllung
des Steigrohres, mit Bohrungen versehen sind. Solche Bohrungen können nämlich nicht
einfach und leicht kontrollierbar gereinigt werden und sind deshalb an Milchausschankapparaten
zu vermeiden.
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Bei der Konstruktion der vorliegenden Ausschankvorrichtung wurde daher
zu dem an sich bekannten Mittel außenliegender Kanäle am Hahnküken gegriffen. Solange
solche außenliegenden Kanäle in voneinander getrennten Umfangsbereichen des Hahnkükens
zu arbeiten haben, stellt sich der Konstruktion solcher Hahnen keine Schwierigkeit
entgegen. Dies wird jedoch sofort anders, wenn, wie es beim Erfindungsgegenstand
der Fall ist, zwei außenliegende Kanäle bis zum unteren Ende des Hahnkükens zu führen
sind, so daß sich ihre Wirkungsbereiche überdecken, ohne daß ihre Wirkungen dieselben
sein dürfen.
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Dieser Schwierigkeit zu begegnen, gelang beim Füllhahn vorliegender
Ausschankvorrichtung einerseits durch die Verteilung der vom Hahnküken auszuübenden
Funktionen auf drei außenliegende Kanäle und andererseits durch besondere Ausbildung
dieser Kanäle und die örtliche Anordnung der mit ihnen zusammen arbeitenden Öffnungen.
Demgemäß weist das Hahnküken für Füllung zwei von seinem unteren Ende aus in axialer
Richtung verschieden hoch sich erstreckende, versetzt zueinander angeordnete, außenliegende
Kanäle auf, von denen der längere die Lufteintrittsöffnung und die tiefer liegende
Mündung des Steigrohres, der kürzere nur die Mündung des Steigrohres überschneiden,
während ein, gleichfalls außen am Hahnküken höher angeordneter, mit dem
Hohlraum
des Hahnkükens kommunizierender Kanal mit der Entlüftungsöffnung des Hahnes in Deckung
treten kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt. .
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Fig. i zeigt den Ausschank- und Meßapparat, teilweise im Schnitt nach.
Linie I-I der Fig. 3.
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Fig. 2 zeigt einen Teil des Apparates im Schnitt nach Linie II-II
der Fig. 3.
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Fig.3 stellt eine Draufsicht auf den Apparat dar.
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Das an sich oben und unten offene Glasgefäß i ist durch die Platten
2 und 3, die mit Hilfe der Schraubenbolzen 4 und Muttern 5 gegen die Stirnseiten
des Gefäßes gepreßt werden, oben und unten abgeschlossen. In den Ringnuten 6 -und
7 liegen Dichtungsringe 8 aus Gummi, welche einen dichten Abschluß des Gefäßes sichern.
In die Platte :2 ist ein mit Bohrungen 9, i o, ii und i2 versehenes Hahngehäuse
13 des Einlaßhahns eingesetzt. Über der Öffnung i2 ist am Hahngehäuse 13
ein Rohrstutzen 30 mit Überwurfmutter 31 befestigt. Das Hahngehäuse 13 weist
eine konische Innenfläche auf, an die sich dichtend die konische Außenfläche des
teils hohlen Hahnkükens 14 anlegt. Das Hahnküken i q. weist den über ein Viertel
des Umfanges sich erstreckenden Ringkanal i 5, die Öffnung 17 und die Ausnehmungen
18 und i g auf und wird mittels des Handgriffes 2o gedreht. Der Ringkanal
15 ist am einen Ende durch den senkrechten Kanal 16 mit der Öffnung 17 in
Verbindung. In das Hahnküken 14 ist koaxial das Rohr 21 eingesetzt, welches unten
zweifach schräg abgeschnitten und mit zwei diametral einander gegenüberliegenden
Ausnehmungen 24 versehen ist. In diese Ausnehmungen 24 greift ein Plättchen 22 des
Hahnkükens 23 des Auslaßhahnes ein. Das Gehäuse 25 des Auslaßhahnes ist in die Platte
3 eingesetzt und weist eine Öffnung 26 auf. Entsprechend der Öffnung 26 besitzt
das Hahnküken 23 eine Öffnung 27. Am Hahngehäuse 13 ist ein Rohrstutzen 28
über der Öffnung i i angesetzt. An diesem Rohrstutzen ist ein Steigrohr 29 abnehmbar
angeschraubt.
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Der Apparat wird in folgender Weise für den Milchausschank benutzt:
Mit Hilfe des Anschlußstutzens 30 und der Überwurfmutter 31 wird der Apparat
an einen Milchvorratsbehälter; möglichst nahe an dessen Boden, angeschlossen. Das
Steigrohr 2g, dessen Länge der Höhe des Vorratsbehälters entspricht, wird mit seinem
oberen Ende ebenfalls an den Vorratsbehälter, nahe am oberen Ende des Behälters,
angeschlossen. Um nun die Milch in das Gefäß i, dessen Volumen zusammen mit dem
Hohlraum des Kükens 14 und abzüglich dem Volumen der Rohrwandung 2i und dem Volumen
des im Gefäß befindlichen Teiles des Auslaßhahnes genau einem ganzen oder halben
Liter entspricht, einfließen zu lassen, wird das Einlaßhahnküken so gedreht, daß
der auf dem Handgriff 2o eingezeichnete Pfeil (Fig. 3) nach A zeigt. Damit korrespondiert
die Öffnung 17 mit der Öffnung 12, und die Milch kann aus dem Vorratsbehälter in
das Gefäß i einfließen. Gleichzeitig steht die Ausnehmung 18 der Bohrung i i gegenüber
und gestattet der aus dem Gefäß i verdrängten Luft durch das Steigrohr 2g zu entweichen.
Die Bohrungen g und io des Einlaßhahngehäuses sind in dieser Hahnstellung durch
das Küken 14 abgeschlossen, und zugleich fallen die Öffnungen 26 und 27 nicht aufeinander.
Man läßt das Gefäß i sich füllen, bis die Milch im Steigrohr 2g hochsteigt und eventuell
in den Vorratsbehälter überfließt. Dann wird der Handgriff 2o um i8o° gedreht im
Sinne des gestrichelten Pfeiles der Fig. 3, so daß der auf dem Handgriff 2o eingezeichnete
Pfeil (Fig. 3) nach B zeigt.-Damit gelangt die Öffnung 27 vor die Öffnung 26, so
daß die im Gefäß i, im Rohr 2i und im hohlen Hahnküken 14 enthaltene Milch, die
genau einem bzw. einem halben Liter entspricht, ausfließt. Zugleich korrespondiert
die Bohrung g mit dem Ringkanal 15 und die Bohrung i o mit der Ausnehmung
18, so daß Luft einströmen kann. Die Bohrung z z ist in dieser Hahnstellung abgeschlossen,
so daß die im Steigrohr 2,9 enthaltene Milch nicht mit der abgemessenen Milch ausfließe
kann. Ist alle Milch aus dem Gefäß ausgeflossen, so wird der Handgriff 2o abermals
im Sinne des gestrichelten Pfeiles (Fig. 3) gedreht, jedoch nur um go°. In dieser
Stellung des Einlaßhahnes, bei welcher der Pfeil auf dem Handgriff 2o (Fig. 3) nach
C zeigt, ist weder ein Einfluß von Milch aus dem Vorratsbehälter in das Gefäß i,
noch ein Ausfluß von Milch aus dem Gefäß i möglich, jedoch kann jetzt die im - Steigrohr
2g enthaltene Milch durch 'die Ausnehmung ig in das Gefäß i zurückfließen, während
die aus dem Gefäß i zu verdrängende Luft durch den Kanal 16, den Ringkanal 15 und
die Bohrung g entweichen kann. Die Ausnehmung ig ist in ihrer Höhe so bemessen,
daß sie nicht mit der Bohrung io korrespondieren kann. Wird der Handgriff 2o aus
der Stellung C wieder in die Stellung A im Sinne des gestrichelten Pfeiles (Fig.
3) gedreht, so fließt wieder Milch aus dem Vorratsbehälter in das Gefäß i ein.
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An Stelle des als Überlauf in den Vorratsbehälter ausgebildeten Steigrohres
könnte auch ein verkürztes Steigrohr angebracht
sein, dessen obere
Öffnung von einem Ventil beherrscht wird, welches durch die in das Steigrohr eintretende
Milch geschlossen wird.
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Die Vorteile des beschriebenen Apparates liegen darin, daß die ausgeschenkte
Milch ohne Beachtung einer Meßmarke genau abgemessen ist, daß die Milch während
des Ausschankes nicht verunreinigt werden kann, daß beim Ausschank nicht die geringste
Menge Milch verloren geht und daß der Apparat durch wenige Handgriffe auseinandergenommen
werden kann und in allen Teilen so gebaut ist, daß er rasch und sauber gereinigt
werden kann. Durch den Einfluß der Milch durch das Rohr :2i wird im weiteren ein
schaumfreies Einfüllen gewährleistet.