DE652224C - Moebel mit doppelt ausziehbaren Schubkaesten - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf mit doppelt ausziehbaren Schubkästen versehene Möbel, wie Schreibtische, Schränke, Kommoden usw. Mit der Erfindung wird bezweckt, die bekannten derartigen Möbel durch die Ermöglichung der Unterbringung verschieden hoher, doppelt ausziehbarer Schubkästen in verschiedenen, beliebig einstellbaren Höhenlagen bei größtmöglicher Raumausnutzung baulich zu verbessern und ihre Herstellung zu vereinfachen und zu verbilligen, um auf diese Weise ein Möbelstück zu bekommen, das außer der durch den doppelten Auszug gegebenen, an sich bekannten restlosen Übersicht und Zugänglichkeit zum Gesamtinhalt der Schubkästen auch eine beliebige sparsamste Raumeinteilung des Schreibtisches, Schrankes 0. dgl. und leichte, schnelle Änderung • dieser Einteilung entsprechend den verschiedensten Verwendungszwecken für beliebige Karteien, Unterbringung von Akten, Schriftstücken, beliebigem Bürogerät usw. ermöglicht.

Es sind Möbel mit doppelt ausziehbaren Schubkästen bekannt, deren Ausziehrahmen mittels seitlicher Tragleisten am Möbel gelagert und mittels auslösbarer, die Auswärtsbewegung begrenzender Anschlagriegel an der Hinterleiste aus dem Möbel herausnehmbar sind. Diese Möbel ermöglichen aber entweder überhaupt nicht oder allenfalls nur in sehr schwieriger, umständlicher und nur vom Fachmann vorzunehmender Arbeit sowie übrigens auch in das Möbel verteuernder Art und Weise eine Unterbringung verschieden hoher Schubkästen in verschiedenen Höhenlagen bzw. eine Änderung der Raumeinteilung in der Art, daß die Höhenlage der Schubkästen verändert werden kann. Diejenigen Möbel, welche zwar doppelten Auszug der Schubkästen, aber keine verschieden hohen Schubkästen und auch keine Änderungsmöglichkeit der Höhenlage der Kästen aufweisen, geben zwar eine gute, vollständige Übersicht über den Schubkasteninhalt, sind aber nicht verwendbar für die Unterbringung von Gegenständen stark verschiedener Größe, wie z. B. beim Übergang zu einer anderen Kartei oder Registratur, Akten, anderem Bürogerät usw., oder ihre Schubkästen bzw. ihr Gesamtrauminhalt sind bei Gegenständen von stark verschie- , dener Größe nur sehr schlecht ausnutzbar. Bei denjenigen Möbeln, bei denen zwar verschieden hohe Schubkästen verwendet sind, liegt der Mangel der beliebigen Einstellbarkeit der Höhenlage der Schubkästen daran, daß die Tragleisten für die Ausziehrahmen fest und nicht ohne weiteres lösbar im Möbel angebracht sind. Bei manchen von derartigen Möbeln sind die für die Unterbringung verschieden hoher Schubkästen an diesen vorzusehenden verschieden hohen Gleitschienen und die Führungsstücke für diese erst nach Lösen der Hinterwand des Möbels auswechselbar. Für diejenigen Möbel, bei denen die Tragleisten bzw. Führungsstücke für die Ausziehrahmen in gleichen Abständen übereinander fest im Möbel angebracht sind, ergibt sich außer der Unmöglichkeit oder der nur unter Aufwand von umständlicher und zeit-

raubender Arbeit zu schaffenden Möglichkeit der Änderung der Höhenlage der Tragleisten auch noch eine sehr mangelhafte Ausnutzbarkeit· des Rauminhalts des Möbels, es sei denn, daß/ man zur Ermöglichung der Unterbringung verschieden hoher Schubkästen in verschiedene*!! Höhenlagen schon von vornherein eine ganze Anzahl Tragleisten mehr einbaut; diese verteuern aber nicht nur das Möbel, sondern vergroßem auch dessen Gewicht. Derartige Vörratstragleisten dem Käufer solcher Möbel zur eigenen Anbringung mitzugeben, ist aber sowohl· unvorteilhaft wie auch unmöglich, weil man von dem Laien weder handwerkliche Tüchtigkeit noch fachmännisches Arbeiten in dieser Hinsicht voraussetzen kann. Andere Möbel, bei denen es zwar möglich ist, die Schubkästen auf verschieden hoch einstellbaren Tragleisten anzuordnen, haben aber keinen doppelten Auszug und ermangeln daher einer guten, restlosen Übersicht über den gesamten Schubkästeninhalt, oder bei ihnen ist außerdem noch eine Höhenverstellbarkeit der Tragleisten oder Führungsschienen für die Schubkästen nur mit 25. besonders bearbeiteten und daher teueren Metallteilen möglich, die, wenn es sich im übrigen um Holzmöbel handelt, vom Hersteller solcher Möbel wegen der anderen Beschaffenheit und Bearbeitung ihres Werkstoffes möglichst vermieden werden. ·

Alledem.ist durch das Möbel nach der Erfindung Abhilfe geschaffen. Dieses ist gekennzeichnet durch in der Höhe verstellbare Tragleisten, die mittels Zapfen in Löcher der Hinterpfosten einsteckbar und in, Aussparungen der Vorderpfosten einlegbar sowie durch den in Nuten einschiebbaren Ausziehrahmen gegen Herausfallen gesichert sind. In den Tragleisten sind Aussparungen zur Aufnahme der als Klappriegel · ausgebildeten Anschläge angeordnet. Auf Grund dieser "Erfindungsmerkmale sind gegenüber den bekannten Möbeln mit." doppelt ausziehbaren Schubkästen folgende Vorteile erreicht.

45: Zunächst sind in dem Möbel nach der Erfindung vereinigt die Vorteile des an sich bekannten doppelten Auszuges mit guter, vollständiger Übersicht über den gesamten Schubkasteninhalt mit den Vorzügen der Möglichkeit der Lagerung verschieden hoher Schubkästen in verschiedenen Höhen bzw. der Möglichkeit der Änderung der Höhenlage der Schubkästen. Infolgedessen ist es möglich, daß Möbel nach der Erfindung je nach Belieben für eine allgemeine oder besondere Benutzbarkeit der Schubfächer eingeteilt oder umgeändert werden können, und zwar für die Aufnahme von Gegenständen selbst stark verschiedener Größe, wie z. B. verschieden großen Karteien oder Re-.gistraturen, Akten, Schriftstücken, Bürobedarf' usw. Auf Grund der Erfindungsmerkmale ist die Möglichkeit der Höhenverstellbarkeit der doppelt ausziehbaren Schubkästen mit baulich ₍ einfacheren, an Gewicht leichteren und billigeren Mitteln erreicht als bei den bekannten ^Möbeln, wobei irgendwelche zusätzlichen oder ;'verlierbaren oder nur wenig oder gar nicht benutzten Vorratsteile vermieden sind. Vor allem aber ist bei dem Möbel nach der Erfindung die Raumeinteilung bzw. Änderung der Höhenlage der Schubkästen von jedermann, auch vom Laien, ohne Werkzeuge einfacher, bequemer und schneller vorzunehmen als bei den bekannten Möbeln mit doppelt ausziehbaren Schubkästen. Schließlich ist auf Grund der Erfindung auch eine genauere, raumsparendere Einteilung des Möbels möglich.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der- Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι in Ansicht von vorn einen lotrechten 8d Schnitt nach A-B in Abb. 2 durch die Vorderpfosten des Möbels und die Schubkastenlagerung, /

Abb. 2 eine Ansicht von unten gegen einen Schubkasten,

Abb. 3 eine Oberansicht auf einen doppelt ausgezogenen Schubkasten mit Ausziehrahmen und Tragleisten und

Abb. 4 schaubildlich einen Einblick beispielsweise in den einen der beiden Schrankteile eines Schreibtisches, der gemäß der Erfindung "eingerichtet ist.

Jeder der mehreren Schubkästen α ist auf dem Ausziehrahmen δ gleitend gelagert, mit" diesem durch. Klammern c fest verbunden und erhält Geradeführung durch die an ihm vorge- ■ sehenen Anschläge k. Der Ausziehrahmen δ ist in Nuten zweier seitlicher Tragleisten d verschiebbar geführt. Diese Tragleisten d sind mittels an ihrem Hinterende vorgesehener Zapfen I in übereinander angeordnete Löchert der Hinterpfosten g des Möbels einsteckbar und vorn in den Löchern i entsprechend übereinander angeordnete Aussparungen h der Vorderpfosten f einlegbar. Zwei einander gegenüberliegende entsprechende Tragleisten d sind durch den Ausziehrahmen b, welchen sie in ihren Nuten verschiebbar führen und tragen, gegen Herausfallen aus dem Möbel gesichert und auf diese Weise in ihm gelagert.

Jede der Tragleisten d ist an ihrem Vorderteil mit der Nute zur Gleitführung, für den Ausziehrahmen b versehen. Diese Nute geht am Hinterteil der Tragleiste d in eine Aussparung η über. Diese Aussparung« dient zum Gleiten und Führen je eines an den beiden seitlichen Enden einer Hinterleiste m des Ausziehrahmens δ schwenkbar angebrachten Klappriegels e, die beide, wenn sie nach der Seite umgelegt sind, seitlich über den Ausziehrahmen δ hinaus in die Aussparungen η der seitlichen Tragleisten d eingreifen.

Der Gebrauch und die Wirkungsweise des Möbels nach der Erfindung sind folgende.

Den Schubkasten α kann man zunächst so weit nach auswärts ziehen, bis seine Anschläge k zur Anlage an die Vorderleiste des Ausziehrahmens b kommen. Zieht man den Schubkasten a noch weiter nach auswärts, so nehmen die Anschläge h den Ausziehrahmen b nach auswärts so weit mit, bis' die Kläppriegel e an der Stelle des Überganges der Aussparungen η der Tragleisten d in die Fü'hrungsnuten für den Ausziehrahmen b Anschlag und Halt finden. Auf diese Weise erhält man den doppelten Auszug für den Schubkasten a, bei gleichzeitiger hoher Standfestigkeit selbst bei vollständigem Auszug und starker Gewichtsbelastung des Schubkastens. Die Einwärtsbewegung des Schubkastens α und des Ausziehrahmens b erfolgt entsprechend umgekehrt.

Will man die Tragleisten d hoher oder tiefer stellen, so muß man zunächst den Schubkasten a mit dem Ausziehrahmen b aus dem Möbel herausnehmen. Zu diesem Zweck zieht man lediglich den Schubkasten * und den Ausziehrahmenö, wie zuvor beschrieben, bis in die äußerste Auszugsstellung und klappt die beiden Anschlagriegel e nach oben. Dann kann man den Schubkasten α zusammen mit dem mit ihm verbundenen Ausziehrahmen b aus dem Möbel herausnehmen. Jetzt braucht man nur die Tragleisten d aus hrer ursprünglichen Lage herauszuheben uad in die gewünschte höhere oder tiefere Lage in die Löcher i und Aussparungen h einsetzen. Dann kann man sogleich den Ausziehrahmen b mit Schubkasten α wieder in die Tragleisten d einschieben, und braucht nun schließlich nur noch die Anschlagriegel e wieder zur Seite in die Aussparungen η der Tragleisten d umzuklappen. Es ist erkenntlich, wie einfach, leicht und schnell, aber auch ohne Werkzeuge die Umänderung des Möbels bewerkstpüigt werden kann.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Möbel mit doppelt ausziehbaren Schubkästen, deren Ausziehrahmen mittels seitlicher Tragleisten am Möbel gelagert und mittels auslösbarer, die Auswärtsbewegung begrenzender Anschlagriegel an der Hinterleiste aus dem Möbel herausnehmbar sind, gekennzeichnet durch in der Höhe verstellbare Tragleisten (d),- die mittels Zapfen (/) in Löcher [i) der Hinterpfosten (g) einsteckbar und in Aussparungen (A) der Vorderpfosten (f) einlegbar sowie durch den in Nuten einscbiebbaren Ausziehrahmen (5) gegen Herausfallen gesichert sind.

2. Möbel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in den Tragleisten (d) angeordnete 6c Aussparungen (») zur Aufnahme der als Klappriegel (e) ausgebildeten Anschläge.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen