DE652170C - Durch Muskelkraft antreibbares Schwingensegelflugzeug - Google Patents

Description

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AUSGEGEBEN AM
26. OKTOBER 1937

Es sind bereits Segelflugzeuge in Vorschlag gebracht, deren durch Muskelkraft bewegte Schwingen durch Gummiseile mit dem Rumpf verbunden sind. Durch die Gummiseile sollen die Kräfte des Fliegers unterstützt werden. Dieser Zweck wird bei den bekannten Flugzeugen insofern unvollständig erreicht, als der Flieger die Schwingen halten und infolgedessen seine Kräfte dauernd anspannen muß. Nun ist es zwar auch bekannt, die Schwingen feststellbar zu machen, jedoch sind hierfür zweckmäßige Vorschläge bisher nicht gemacht worden.

Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Gummiseile von ineinander verschiebbaren Rohren umschlossen werden, die mittels von Hand einschaltbarer'Klinken zu einer unverschieblichen, die Schwinge in verschiedenen Ausschlaglagen feststellenden Strebe werden. Bei einer derartigen Ausgestaltung des Flugzeuges kann der Flieger die Schwingen feststellen, und zwar ohne die Hand von der Schwinge entfernen zu müssen, und das Flugzeug ohne Kraftaufwand als Segelflugzeug weiter benutzen.

Das Flugzeug gemäß der Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar:

Fig. ι eine teilweise Vorderansicht eines Flugzeuges gemäß der Erfindung,

Fig. 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand der Fig. i,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1 und 2,

Fig. 4 eine teilweise Ansicht eines Einzelteiles des Gegenstandes nach Fig. 1 bis 3 in vergrößertem Maßstabe,

Fig. 5 eine Ansicht von weiteren Einzelteilen,

Fig. 6 -einen Schnitt durch den Gegenstand der Fig. 4 nach der Linie A-B,

Fig. 7 eine Ansicht von Einzelteilen des Gegenstandes nach Fig. 4 in verschiedenen Gebrauchsstellungen und in kleinerem Maßstabe.

Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Flugzeug besteht in seinen Hauptteilen aus einem Gestell 1, Schwingen 2 und dehnbaren Gliedern, zum Beispiel Gummiseilen Gs, die zwischen dem Gestell 1 und den Schwingen 2 angeordnet sind.

Nach der Erfindung sind die Gummiseile Gs von Rohren Ra und Ri umschlossen, die durch Klinken K gegeneinander festgestellt werden können, so daß ein Satz Rohre Ra und Ri eine unverschiebliche Strebe darstellt, durch die die Schwinge in den verschiedensten Stellungen festgehalten werden kann. Das äußere Rohr Ra ist am Flügel und das innere Rohr Ri am Rumpf jeweils allseitig drehbar, z. B. mittels Kreuzgelenkes, befestigt. Die Verstellung und Lösung der Rohre geschieht von Hand aus. Hierzu können vorteilhafterweise an der Unterseite der Schwingen Schwenkhebel H ahgelenkt und feste Griffe G angebracht werden, durch die über Schieber Sch und Seile S die Klinken K gelöst oder zum Schließen freigegeben werden können. Dabei dienen die Hebel H und Griffe G gleichzeitig als Antriebsteile zum Bewegen der

Schwingen. Fa ist eine Ausgleichsfeder in dem Seil S, während F eine etwas schwächere Feder darstellt, die ein Einschnappen der Klinke in den Ausschnitt des Rohres Ri herbeiführt, sobald das Seil 5 gelockert wird.

Die Gummiseile Gs sind so beschaffen, daß sie einerseits vor allzu großer Ausdehnung geschützt sind und andererseits bei gleicher Dehnungslänge die doppelte Spannkraft besitzen. Hierzu sind die Gummistränge (vgl. Fig. 7a bis 7d) je mit drei Gummisträngen versehen, die nacheinander wirksam werden. Zur Erreichung dieses Zieles sind zwischen den Gummisträngen Entlastungsadern E angeordnet.

Diese Entlastungsadern E lassen nur eine ganz bestimmte Ausdehnung der einzelnen Gummistränge zu, wie aus der Fig. 7 zu ersehen ist. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, /laß die einzelnen Gummistränge durch allzu starke "Ausdehnung nicht überlastet werden können.

Durch die besondere Ausgestaltung der

Gummiseile wird ferner erreicht, daß sie die Schwingen zum Beispiel mit der Hälfte ihrer Spannkraft ungefähr in waagerechter Lage in labilem Gleichgewichtszustand zu halten vermögen, sodaß in dieser Normallage die Muskelkräfte in keiner Weise beansprucht werden. Diese können dann ausschließlich für die Betätigung der Schwingen zur Erzeugung von Vor- und Auftrieb ausgenutzt werden. ·

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Durch Muskelkraft antreibbares Schwingensegelflugzeug mit sich bei Schwingenaufschlag spannenden Gummiseilen zwischen Schwinge und Rumpf, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiseile von ineinander verschiebbaren Rohren umschlossen werden, die mittels von Hand einschaltbarer Klinken zu einer unverschiebbaren, die Schwinge in verschiedenen Ausschlaglagen feststellenden Strebe werden.

2. Gummiseilverbindung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Gliederung des Gummistranges in drei nacheinander wirksam werdende, in ihrer Ausdehnung begrenzte Glieder.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen