DE650441C - Elektrischer Leistungsschalter mit Lichtbogenloeschung durch ein Loeschmittel - Google Patents
Elektrischer Leistungsschalter mit Lichtbogenloeschung durch ein LoeschmittelInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM
23. SEPTEMBER 1937
23. SEPTEMBER 1937
Bei einem Schalter mit Lichtbogenlöschung durch ein strömendes bzw. expandierendes
Löschmittel, ζ. B. Dampf oder Gas, bei dem beim Ausschalten das bewegliche stiftförmige
Kontaktstück aus einem hohlen oder düsenförmigen Gegenkontaktstück herausgezogen
wird und dabei der Schalterraum gegen den Außenraum oder einen zum Auffangen des
Löschmittels dienenden Behälter geöffnet wird, ist die Blaszone in der Nähe des hohlen
Gegenkontaktstückes für die Löschung des Lichtbogens am günstigsten. Um diese Blaszone
für die Löschung des Lichtbogens auszunützen, ist es bekannt, bei einem Druckgasschalter
den Lichtbogen in der für seine Löschung besonders günstigen Blaszone dadurch festzuhalten, daß in der Bahn des beweglichen
Kontaktstückes eine hohle Zwischenelektrode angeordnet ist, mit der das hindurchgehende
bewegliche Kontaktstück beim Ausschalten vorübergehend elektrisch leitend verbunden ist, und auf die der -Fußpunkt des
Lichtbogens von dem beweglichen Kontaktstück fort verlegt wird. Das bewegliche Kdntaktstück
bleibt mit der Zwischenelektrode mindestens während der Zeitdauer einer Halbwelle
des zu unterbrechenden Wechselstromes durch direkte Berührung oder durch einen kurzen Lichtbogen elektrisch leitend verbunden.
Bei Anwendung der Zwischenelektrode kann also das bewegliche Kontaktstück mittels
einer normalen Antriebsvorrichtung in · die Ausschaltstellung bewegt werden, da eine
stufenförmige Bewegung nicht erforderlich ist.
Während nun aber das zuströmende Löschmittel die Zwischenelektrode ständig gut bespült,
hat es bei den bekannten Schaltern keinen Zutritt zur Spitze der beweglichen Elektrode, während diese sich auf ihrem Wege
innerhalb der Zwischenelektrode befindet. Es bestände daher die Gefahr, daß der Lichtbogenfußpunkt,
statt auf die Zwischenelektrode überzugehen, auf der Spitze der beweglichen Elektrode verbleibt. Daher sind besondere
magnetische Einrichtungen an der Zwischenelektrode angebracht, durch die das Eindringen des Lichtbogens in das Innere der
hohlen Zwischenelektrode verhindert werden soll.
Diese besonderen magnetischen Einrichtungen sind nach der Erfindung dadurch überflüssig
gemacht worden, daß entweder die Zwischenelektrode oder das freie Ende des beweglichen Schaltstückes oder auch beide
mit Strömungskanälen derart versehen sind, daß dem zuströmenden Löschmittel der Zutritt
zur Spitze des beweglichen Schaltstückes freigegeben ist, während sie sich innerhalb
der Zwischenelektrode befindet. Dadurch ist erreicht, daß die Schaltstiftspitze während
des ganzen Unterbrechungsvorganges jederzeit von frischem Löschmittel bespült wird.
Die Zwischenelektrode besteht z. B. erfindungsgemäß aus einzelnen Kontaktfingern,,
die mit Abstand voneinander um das bewegliche Schaltstück herum angeordnet sind. Eine
andere Möglichkeit zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens besteht nach der weiteren Erfindung darin, daß das bewegliche
Schaltstück mit einem an seiner Spitze mündenden Kanal versehen ist, dessen Einströmöffnung
in der Einschaltstellung durch die Zwischenelektrode verschlossen ist.
Die Zwischenelektrode braucht nicht fest angeordnet zu sein, sondern sie kann auch,
wie dies bei Druckluftschaltern an sich bekannt ist, wahrend des Ausschaltvorganges
bewegt werden. Bei den bekannten Schaltern geschieht dies mit Hilfe von lösbaren Klinken,
die die Zwischenelektrode zuerst festhalten und später nach Auslösung durch das zuerst
bewegte Schaltstück freigeben, worauf die Zwischenelektrode durch eine gespannte Feder
gleichfalls schnell bewegt wird. Demgegenüber soll nach der Erfindung die Bewegung
der Zwischenelektrode gleichzeitig mit der des beweglichen Hauptschaltstückes einsetzen,
jedoch langsamer vonstatten gehen, so daß es vom Hauptschaltstück auf seinem Ausschaltwege
gerade dann überholt wird, während es sich in der günstigsten Löschzone befindet,
und daß die Zwischenelektrode diese Zone so langsam durchläuft, daß der Strom
während dieser Zeit mindestens einmal durch Null geht. Durch diese stetige langsamere
Bewegung der Zwischenelektrode werden die bei den bekannten Schaltern durch die plötzliche
ruckartige Beschleunigung der Zwischenelektrode auftretenden mechanischen Beanspruchung
vermieden.
Um die Zwischenelektrode vor Abbrand zu schützen, wird sie, wie an sich bekannt, aus
Wolfram oder einem anderen schwer schmelzbarem Metall hergestellt.
In den Fig. 1 bis 4 sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt.
In den Figuren ist 10 das hohle Gegenkontaktstück
eines Druckluftschalters, aus dem beim Ausschalten das stiftförmige bewegliche Kontaktstück 11 herausgezogen wird.
Mit 12 ist das aus Isoliermaterial bestehende Blasrohr bezeichnet, das nach oben hin durch
das hohle Gegenkontaktstück 10 abgeschlossen wird. In dem Blasrohr 12 ist unterhalb des
hohlen Gegenkontaktstückes 10 eine Zwischenelektrode 13 angeordnet, die nach Fig. 1 und 2
aus einzelnen das Kontaktstück berührenden Fingern und nach Fig. 3 und 4 aus einem
Rohr besteht, durch das das bewegliche Kontaktstück 11 hindurchgeht.
Wird beim Ausschalten das - bewegliche Kontaktstück 11 aus dem hohlen Gegenkontaktstück
10 herausgezogen, so geht der Fuß- .
punkt des- beim Trennen der Kontaktstücke ■gezogenen Lichtbogens von dem beweglichen
'* Kontaktstück 11 auf die Zwischenelektrode 13
über, wenn die Spitze des beweglichen Kon-• taktstückes in die Zwischenelektrode hineingezogen
wird. Die Entfernung der Zwischenelektrode 13 von dem hohlen Gegenkontaktstüek
10 ist nun so groß, daß sich der Lichtbogen dann in der günstigsten Blaszone befindet.
Das bewegliche Kontaktstück 11 bleibt mindestens während einer Halbwelle des zu
unterbrechenden Wechselstromes, d. h. während der Zeit, in der der Lichtbogen ausgeblasen
wird, mit der Zwischenelektrode 13 durch direkte Berührung in leitender Verbindung.-Die
Verbindung zwischen der Zwischenelektrode 13 und dem beweglichen Kontaktstück
11 kann aber auch durch einen kurzen Lichtbogen hergestellt werden, der erlischt,
wenn der Lichtbogen zwischen dem hohlen Gegenkontaktstück 10 und der Zwischenelektrode
13 ausgeblasen ist.
Die Ausbildung der Zwischenelektrode ist in beiden Fällen derart, daß sie bei Einführung
des Druckgases von unten in das Blasrohr das Ausströmen des Druckgases aus
dem Blasrohr durch das hohle Gegenkontaktstück nicht hindert. Bei dem Schalter nach
Fig. 3 und 4 ist außerdem das stiftförmige bewegliche Kontaktstück 11 mit einem Kanal
versehen, der seitwärts in das Kontaktstück hineinführt und an seiner Spitze mündet.
Durch diesen Kanal strömt beim Ausschalten Druckluft und bläst den Fußpunkt des Lichtbogens
von der Spitze des beweglichen Kontaktstückes fort auf die Zwischenelektrode 13.
Claims (5)
1. Elektrischer Leistungsschalter mit Lichtbogenlöschung durch ein Löschmittel,
welches entgegengesetzt zur Richtung der Ausschaltbewegung des beweglichen
Schaltstückes strömt, mit einer Zwischenelektrode, durch welche das bewegliche
Schaltstück hindurchgeht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenelektrode oder/
und das freie Ende des beweglichen Schaltstückes mit Strömungskanälen derart ver-
sehen ist, daß dem zuströmenden Löschmittel der Zutritt zur Spitze des beweglichen
Schaltstückes freigegeben ist, während sie sich innerhalb der Zwischenelektrode
befindet.
2. Schalter nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenelektrode aus einzelnen mit Abstand voneinander angeordneten Kontaktfingern bestellt.
3. Schalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Schaltstück
mit einem an seiner Spitze münden-
den Kanal versehen ist, dessen Einströmöffnung in der Einschaltstellung durch die
Zwischenelektrode verschlossen ist.
4. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenelektrode
in der Ausschaltrichtung bewegt wird, jedoch langsamer als das bewegliche Schaltstück.
5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenelektrode
aus Wolfram oder aus einem anderen schwer schmelzenden Metall besteht.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES112953D DE650441C (de) | 1934-02-21 | 1934-02-21 | Elektrischer Leistungsschalter mit Lichtbogenloeschung durch ein Loeschmittel |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE650441C true DE650441C (de) | 1937-09-23 |
Family
ID=7532141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES112953D Expired DE650441C (de) | 1934-02-21 | 1934-02-21 | Elektrischer Leistungsschalter mit Lichtbogenloeschung durch ein Loeschmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE650441C (de) |
-
1934
- 1934-02-21 DE DES112953D patent/DE650441C/de not_active Expired
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