DE648566C - Malteserkreuzschalteinrichtung fuer Kinoaufnahme- oder -wiedergabeapparate - Google Patents

Description

Zur Schaltung von Normalfilm wird im allgemeinen ein Maltesergetriebe mit einem Malteserkreuz mit vier Schlitzen und tangentialern Eingriff des Einzahnstiftes, verwendet. Bisher war es nicht möglich, dieses bewährte Getriebe in der üblichen Ausführung auch z.B. für 16mm Schmalfilmapparate zu benutzen, und zwar aus folgenden Gründen: Da das Kreuz vier Schlitze hat und bei jeder Schaltung ein Bild schaltet, so .ist für Schmalfilmschaltung eine Vierbildrolle nötig. Diese Rolle erhält aber dann infolge der geringen Bildhöhe einen so geringen Durchmesser, daß sie für 'die Praxis nicht in Frage kommt, weij der Film durch die starke Biegung zu sehr beansprucht wird. Man "hat nun versucht, zwischen Kreuz und Rolle ein Untersetzungsgetriebe einzuschalten, z. B. mit dear Untersetzung ι :2, um so die Möglichkeit zu gewinnen, z. B. sog. Achtbildrollen zu verwenden, d.h. Rollen mit acht statt vier Transportzähnen und entsprechend größerem Durch-· messer. Durch den größeren Rollendurchmesser wird die starke Biegung des Films vermieden und dieser sehr schonend geschaltet. Da man aber als Untersetzungsgetriebe Zahnradgetriebe sowohl mit Außen- als auch mit innenverzahnung verwendete, stellte sich ein großer Übelstand ein. DaS Bild steht nämlich nur so lange genau, als diese. Zahnradgetriebe vollständig spielfrei arbeiten. Es ist aber jedem Fachmann bekannt, daß dieser Zustand nur kurze Zeit aufrechtzuerhalten ist. Selbst 'die besten und genauest gefertigten Zahnräder nutzen sich auch, im Ölbad nach kurzer Zeit ab. Dadurch entsteht eine Unstetigkeit im Zahnwechsel, welcher sich infolge der ungleichmäßigen Belastung durch die ständig wechselnde Schaltgeschwindigkeit in starkem Pendern des angetriebenen] Rades auswirkt, das auf der Welle der FiImschaltrolle sitzt. Dies bedeutet praktisch, daß bei den schnell aufeinanderfolgenden Schaltungen das Bild an verschiedenen^ Stellen erscheint, d.h. das Bild steht nicht. Hinzu kommt noch, daß das stark wechselnd belastete Zahngetriebe nach Eintreten des Spieles durch das sog. Prellen der Zähne starke Geräusche verursacht, bedingt durch das Vor- und Nacheilen der Einzelräder innerhalb des Spieles.

Die Nachteile dieser bekannten Malteserkreuzschaltung mit radialem Eingriff lassen sich bei Einschaltung· einer Untersetzung zwischen Malteserkreuz und Filmtransportrolle nur beheben, wenn eine praktisch spielfreie Formsehlüssigkeit des Untersetzungsgetriebes auch über sehr lange Betriebszeiten gewährleistet ist.

Gemäß der Erfindung wird dieses dadurch erreicht, daß als untersetzendes Zwischengetriebe zwischen Malteserkreuzwelle und der

'") Kon dent Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Max Flinker in Berlin-Pankow.

Welle der Filmtransporttrommel eine umlaufende Kurbelschleife angeordnet ist, bei der Wellen- und Kurbelabstand gleich lang sind, und bei der die Zahl der Nuten nacj£ dem Kardankreisprinzip beliebig wählbar i§£ Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung isjjj in der Zeichnung dargestellt. Die umlaufende'. Kurbelschleife ist bei der in Abb. ι gezeichneten Einrichtung zweinutig ausgeführt. Auf >o dem Ende der antreibenden Malteserwelle ι sitzt ein Flansch 2, in welchem zwei Zapfen 3 und 4 befestigt sind. Die Zapfen 3 und 4 fassen in die Gleitstücke 6 und 5, welche in den Schlitzen der Scheibe 7 der Kurbel- >5 schleife gleiten. Die Scheibe/ ist mit der Welle 8 fest verbunden, auf welcher die Filmtransportrolle 9 sitzt. Die treibende Welle 1 und die getriebene Welle 8 sind im halben Abstand der Bolzen 3 und 4 voneinander gelagert. Dieht sich die treibende Welle 1, so verschieben sich die Gleitstücke 5 und 6 in den Führungsnuten der Scheibe 7, und zwar in der Weise, daß die Gleitstücke 5 und 6 ihre Wege entsprechend den Abb. 2, 3 und 4 abwechselnd überkreuzen. Dadurch wird die Nutenscheibe 7 mit der Welle 8 mit gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit gedreht. Die Untersetzung zwischen Welle 1 und 8 ist 1:2; wenn die Welle 1 eine Umdrehung macht, so dreht sich die Welle 8 also nur eine halbe Umdrehung.

Ein solches Getriebe ist praktisch mit geringstem Spiel herstellbar in einer Ausführung, welche längste Betriebszeiten durchhält. Die Ausführung mit zweinutiger Scheibe ist die zweckmäßigste, da sie Totpunktüberwindung besitzt. Auch Ausführungen mit einnutiger Scheibe sind oft vorteilhaft, wenn die Totpunktüberwindung mit anderen bekannten Mitteln bewirkt wird. Es sind auch drei- und mehrnutige Scheiben anwendbar, doch bieten diese gegenüber der zweinutigen Scheibe meist jjceine Verbesserung, sondern nur eine Ver-

''Falls es erforderlich ist sowohl für Schmalfilm als auch für Normalfilm Rollen mit größerem Durchmesser zu verwenden, ist es zweckmäßig, zwei oder mehr der Getriebe gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung hintereinander zu schalten.

Die Erfindung ist nicht auf Getriebe beschränkt, deren Malteserkreuz nur vier Schlitze besitzt. Das Malteserkreuz kann vielmehr auch ohne weiteres mit einer anderen Zahl von Schlitzen ausgeführt werden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Malteserkreuzschalteinrichtung für Kinoaufnahme- oder Wiedergabeapparate mit untersetzendem Zwischengetriebe vom Kreuz zur Rolle, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischengetriebe eine umlaufende Kurbelschleife ist, bei der Wellen- und Kurbelabstand gleich lang sind und bei der die Zahl der Nuten nach dem Kardankreisprinzip beliebig wählbar ist.
2. 2. Malteserkreuzschalteinrichtung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine einnutige Scheibe mit Totpunktüberwindung.
3. 3. Malteserkreuzschalteinrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung verschiedener Untersetzungen zwischen Malteserwelle und Filmtransportwelle mehrere Zwischengetriebehintereinandergeschaltetsind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen