DE64375C - Getreide-Schäl- und Reinigungsmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mit vorliegender Erfindung soll die Bearbeitung je nach der Beschaffenheit des Getreides während des Durchgangs durch die Maschine eingerichtet und die Zeit des Durchgangs geregelt werden.

Wie bei den meisten Getreide-Schäl- und Reinigungsmaschinen hat auch vorliegende Maschine eine Schältrommel A mit in gleichen Entfernungen von einander festsitzenden Schälscheiben α und einen Siebcylinder B. Innerhalb des Siebcylinders sind zwischen je zwei Schälscheiben α Schälringe b befestigt, die in der Mitte eine kreisrunde Oeffnung haben, durch welche das Getreide aus einer durch zwei Schälringe b gebildeten Kammer in die nächstfolgende Kammer eintritt. Trommel A und Cylinder B kreisen in entgegengesetzter Richtung, wie dies ebenfalls bei den meisten Schälmaschinen der Fall ist.

In der Zeichnung sind durch Fig. 1, 2 und 3 Längsschnitt und Stirnansicht der Schälmaschine dargestellt, in Fig. 4. ist die neue Anordnung an dieser Schälmaschine in gröfserem Mafsstab gezeichnet. Trommel und Cylinder sind in den Seitenwänden eines Gestells D gelagert, die mit dem Mantel d- ein geschlossenes Gehäuse bilden, aus welchem der Stäub mittelst eines Absaugers durch die Rohrstutzen i' i ², Fig. 3, oder auch durch eine mittelst Schiebers k abgeschlossene Oeffnung entfernt wird. In den Seitenwänden des Gestells D befinden sich der Einlauf- bezw. Auslauftrichter e bezw. e² für das Getreide.

Die Art der Bearbeitung des Getreides durch vorliegende Schälmaschine unterscheidet sich von derjenigen durch die bekannten Maschinen dadurch, dafs die im Cylinder befestigten Schälringe b nur kleine Oeffnungen haben, wodurch der Uebergang des Getreides von einer Kammer zur anderen zwar erschwert, aber eine stärkere Bearbeitung des Getreides durch die Schälscheiben α und Schälringe b bewirkt wird und aufserdem die Oeffnungen in den Schälringen gegen den Auslauf zu immer kleiner werden, wodurch die Wirkung des Schälens gegen das Ende der Trommel zu eine verschärfte wird. Zugleich wird die Bearbeitung des Getreides dadurch verstärkt, dafs von den Förderleisten h h, die auf der Innenseite des Siebcylinders B axial und radial verstellbar angebracht sind, das Getreide durch den umlaufenden Cylinder hochgehoben und beim Herabfallen durch Schälscheiben α und Schälringe b wiederum scharf bearbeitet wird. Diese Leisten h haben gegen die Achse a^l der Schältrommel eine etwas schräge Lage und befördern dadurch das Getreide in der Richtung vom Einlauf e zum Auslauf e² langsam vorwärts. Werden die flachen Förderleisten h in axialer Richtung schräger gestellt, so wird die Vorwärtsbewegung beschleunigt; werden dagegen die flachen Leisten h zum Umfang der Trommel mehr geneigt, so wird eine kleinere Menge Getreide hochgehoben, als bei radialer Stellung derselben, d. h. es findet eine geringere Bearbeitung des Getreides statt.

Durch die Anwendung von Stufenscheiben C¹ und C² kann die Geschwindigkeit der Trommel A und des Cylinders B vermehrt oder vermindert werden. Hierdurch, sowie durch die Verstellung der Förderleisten h ist inner-

halb gewisser Grenzen eine regelbare Durchgangszeit bei regelbarer Stärke der Bearbeitung des Getreides in der Maschine ermöglicht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Getreide-Schäl- und Reinigungsmaschinen,
   bei welchen· die mit Schälscheiben versehene
   Trommel in umgekehrter Drehrichtung zu dem
   mit Schälringen ausgestatteten Siebcylinder
   rotirt, eine Regulirvorrichtung für Durchlaufzeit
   und Grad der Bearbeitung des Getreides,. dadurch gekennzeichnet, dafs die mehr oder

   minder starke Bearbeitung des Getreides durch die Aenderung der Umlaufgeschwindigkeiten von Schältrommel und Siebcylinder, die Durchgangszeit des . Getreides durch die Maschine mittelst der Verstellung der Schräge der Förderleisten in radialer und axialer Richtung bewerkstelligt und durch Combination von Durchlaufzeit und entsprechender Geschwindigkeit der Schältrommel bezw. des Siebcylinders jeder' gewünschte Beärbeitungsgrad des Getreides innerhalb bestimmter Grenzen ermöglicht ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT W DER REICHSDRUCKEREI.