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DE642485C - Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder

Info

Publication number
DE642485C
DE642485C DEI51086D DEI0051086D DE642485C DE 642485 C DE642485 C DE 642485C DE I51086 D DEI51086 D DE I51086D DE I0051086 D DEI0051086 D DE I0051086D DE 642485 C DE642485 C DE 642485C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
tanning
water
acid
tanned
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI51086D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Gustav Mauthe
Dipl-Ing Hermann Noerr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to DEI51069D priority Critical patent/DE643087C/de
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI51086D priority patent/DE642485C/de
Priority to GB36047/34A priority patent/GB449249A/en
Priority to US50988A priority patent/US2117811A/en
Priority to US50989A priority patent/US2129854A/en
Priority to FR798137D priority patent/FR798137A/fr
Priority to BE412451D priority patent/BE412451A/fr
Priority to ES0140302A priority patent/ES140302A1/es
Application granted granted Critical
Publication of DE642485C publication Critical patent/DE642485C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder Mineralgegerbte Leder, bei deren Herstellung die wasserlöslichen Salze des Zirkoniums als Gerbmittel verwendet wurden, weisen einige Eigenschaften auf, die ihre Marktfähigkeit beeinträchtigen. So trocknen sie z. B. nach dem üblichen Spülen und Fetten ziemlich hart auf; dieser harte Griff wird zwar durch das nachträgliche Aufstollen verbessert, doch läßt .auch das fertiggestellte Leder in dieser Hinsicht noch manches zu wünschen übrig. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die fertigen zirkongegerbten Leder eine etwas gelbstichige Eigenfarbe besitzen, und zwar ist dieser Übelstand selbst bei Verwendung reiner Zirkonsalze in der Gerbung und heller wasserlöslicher Öle zur Fettüng am fertigen Leder zu beobachten.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese den zirkongegerbten Ledern noch anhaftenden Mängel verhindert oder praktisch vollkommen beseitigt werden können, wenn man während oder nach der Gerbung wasserlösliche nichtgerbende Salze aromatischer Carbon- oder Sulfosäuren oder solche nichtgerbenden Säuren selbst, sofern sie wasserlöslich sind, auf das Leder einwirken läßt. Es hat sich dabei weiterhin gezeigt, daß die verbessernde Wirkung dieser aromatischen Verbindungen auf zirkongegerbte Leder steigt, wenn solche Verbindungen verwendet werden, deren Molekül durch Verknüpfung mehrerer Kerne oder durch Substitution, z. B. durch Chlor oder Hydroxylgrupp.en, beschwert ist..
  • Während z.B. Benzoesäure nur einen geringen Effekt gibt, läßt sich mit Dichlorbenzoesäure schon eine deutlich sichtbare Verbesserung der Lederqualität in bezug auf Fülle und Lederfarbe erzielen. Beschwerung des Moleküls an Stelle mit Chlor durch einen aromatischen Kern, z. B. einen Benzoylrest, wirkt ähnlich günstig. Eine weitere erhebliche Steigerung läßt sich erzielen durch Anwendung hydroxylgruppenhaltiger Verbindungen, wie Chloroxybenzoesäure oder Gallussäure. . Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den aromatischen Dicarbonsäuren. Während z. B. Phthalsäure praktisch noch nicht in Frage kommt, stellen Dichlor- und Tetrachlorphthalsäure ganz hervorragende Hilfsmittel dar, da sie neben einer Verbesserung der Lederfarbe, der Weichheit des Leders, der Narbenbeschaffenheit und der Heißwasserbeständigkeit absolut lichtechte Leder liefern. Auch hier zeigen die komplizierteren, z. B. die zweikernigen Moleküle, wie die Terephthalylbenzoesäure, :eine hervorragende. Wirkung.
  • Bei den aromatischen Sulfosäuren läßt sich eine ähnliche Abhängigkeit der Wirkung von der Konstitution feststellen. Die einfachen Sulfosäuren des Benzols, Naphthalins, Anthracens zeigen eine verhältnismäßig geringe, aber immerhin merkliche Wirksamkeit, die in einernz etwas weicheren Griff und einer Verbesserung. der Fülle des Leders in Erscheinung tritt: Eine erhebliche Verstärkung der Wirkung gegenüber diesen einfachen Sulfosäuren zeigen z. B. die Ligninsulfosäuren oder substituierte Triphenylmethansulfosäuren, wie z. B. Tetrachlordioxytriphenylmethansulfosäuren.
  • Die Behandlung kann in verschiedener Weise und in verschiedenen Stadien der Gerbung erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, die genannten Verbindungen unmittelbar an Stelle der üblichen Abstumpfungsmittel, wie Natriumbicarbonat, zu verwenden; sie können jedoch auch erst nach erfolgter Abstumpfung nachgesetzt werden; eine weitere Möglichkeit besteht in einer Nachbehandlung der gegerbten Leder in frischem Bade vor oder nach dem üblichen Spülprozeß. Dabei sind schon kleine Mengen der aromatischen Verbindungen, die allein oder im Gemisch miteinander angewandt werden können, ausreichend; durchschnittlich verwendet man etwa o,5 bis 5 %, bezogen auf das Blößeng ewicht.
  • In allen Fällen hat die Behandlung eine verbesserte Fettaufnahme und eine Verbesserung der Lederqualität hinsichtlich Farbe, Weichheit, Fülle oder Griff zur Folge.
  • Es wurde zwar schon vorgeschlagen, mit Zirkonsalzen in Verbindung mit synthetischen oder pflanzlichen Gerbstoffen zu gerben.
  • Im Gegensatz dazu handelt es sich jedoch bei vorliegendem Verfahren um die Veredelung von zirkongegerbten Ledern durch Mitverwendung wasserlöslicher aromatischer Säuren bzw. Salze, die keine Gerbstoffe darstellen, d. h. die für sich allein nicht imstande sind, die tierische Haut in marktfähiges Leder zu verwandeln.
  • Beispiel i Gepickelte Kalbsblöße wird mit einerLösung von Kochsalz und Zirkonsulfat bis zur guten Durchgerbung behandelt. Das so hergestellte Leder wird mit i oo % Wasser und 5 0!o Naphthalin-i, 5-disulfosaurem Natrium i bis 2 Stunden im Faß behandelt (die Prozentzahlen beziehen sich auf das Blößengewicht). Dann wird das Leder gut gespült, gefettet, getrocknet, gespänt und gestollt. Man erhält ein weißes Leder von verbesserter Fülle und hervorragender Lichtechtheit.
  • Beispiel 2 Man verfährt wie in Beispiel i unter Ersatz des naphthalin-i, 5-dis,ulfosauren Natriums durch dieselbe Menge des Natriumsalzes von 2, 2''- Dioxy - 3, 5, 3', 5' - tetrachlor - triphenylmethan-2"-sulfosäure. Hierdurch wird in noch stärkerem Maße als gemäß Beispiel i die QWeichheit und der Weißton -des Leders ver-13ssert.
  • Beispiel 3 Eine unter Verwendung von 8% Kochsalz und 7,8 % kristallisiertem Zirkonoxychlorid in i oo % Wasser unter nachträglichem Zusatz von 6 % Natriumsulfat durchgeführte Gerbung wird durch Zugabe von q. °'o ligninsulfosaurem Natrium ins Gerbebad abgestumpft und wie oben beschrieben weiterbehandelt. An dem fertigen Leder beobachtet man verbesserte Fettaufnahme, und es zeigt einen schönen vollen und «eichen Griff.
  • Beispiel Mit Schwefelsäure gepickelte Kalbsblöße wird unter Verwendung von 8 0;o Zirkonsulfat gegerbt: nach erfolgter Durchgerbung stumpft man mit Natriumcarbonat auf PH etwa gleich 3 ab, worauf das Leder in frischem Bad mit q. % Dichlorphthalsäure 2 Stunden gewalkt, über Nacht in dem Bade belassen, bis zur Erreichung eines pH von 4,8 im Leder gespült, schließlich gefettet und, wie üblich, zugerichtet wird. Man erhält ein in der Weichheit verbessertes Leder von rein weißer Farbe, trockenem Griff und vorzüglicher Lichtechtheit.
  • Beispiel 5 Man verfährt wie in Beispiel 4. unter Ersatz der Dichlorphthalsäure durch Terephthalyl-2-b@enzoesäure. Fülle, Weichheit, Griff und Heißwasserbeständigkeit des erhaltenenLeders sind gegenüber einem nicht nachbehandelten zirkonsulfatgegerbten Leder bedeutend verbessert, die Lichtechtheit ist kaum geringer als die des nach Beispiel q. hergestellten Produkts.
  • Beispiel 6 Ein mit Zirkonsulfat gegerbtes Kalbsfell wird mit 5 0/0 2, 5-dichlorbenzoesaurem Natrium in i oo % Wasser nachbehandelt, wodurch nach dem Spülen, Fetten und Auftrocknen eine Verbesserung der Fülle und der Weichheit des Leders erzielt wird.
  • Beispiel 7 Statt des in Beispiel 6 genannten dichlorbenzoesauren Natriums kann mit demselben Erfolg das 4'-chlorbenzoyl-2-benzoesaure Natrium verwendet werden. .
  • Beispiel 8 Ersetzt man das dichlorbenzoesaure Salz in Beispiel 6 .durch dieselbe Menge 5 - Chlor-2-oYybenzoesäure, so ist neben verbesserter Fülle ein schöneres Weiß und bessere Heißwasserbeständigkeit_ des nachbehandelten Leders festzustellen.
  • Beispiel Ein Stückeines unter Verwendung von 8 % Natriumsulfat und 2,5 % Zirkondioxyd (als Zr 0 C12 # 8 H20) in ioo % Wasser gegerbten Ziegenfells wird in frischem, mit 2 % einer Mischung der Natriumsalze der Dichlor- und Tetrachlorphthalsäure versetzten Bad 2 Stunden lang nachbehandelt und dann gut gespült, mit einem hellen, wasserlöslichen Öl gefettet und an Stangen getrocknet. Während ein nicht nach vorliegendem Verfahren nachbehandeltes, lediglich gespültes, gefettetes und getrocknetes Stück stark schrumpft und hart auftrocknet, ist das nachbehandelte Leder viel weicher, weißer und voller; die Lichtechtheit ist vorzüglich.
  • Beispiel io Ein mit Zirkonoxychlorid gegerbtes, mit Natriumbicarbonat abgestumpftes, 24 Stunden gelagertes und gespültes Ziegenfell wird mit einer Lösung von 2 % tetrachlorphthalsaurem Natrium behandelt: Nach dem Spülen, Fetten und .Trocknen zeigen sich ähnliche Unterschiede gegenüber einem nicht nachbehandelten Leder wie in Beispiel 9.

Claims (2)

  1. PATENT ANSPRÜCIIY. i. Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder unter Verwendung wasserlöslicher Zirkoniumsalze als Gerbmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man während oder nach der Gerbung wasserlösliche nichtgerbende Salze aromatischer Carbon-oder Sulfosäuren oder solche nichtgerbenden Säuren selbst, sofern sie wasserlöslich sind, auf das Leder einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliche aromatische Carbon- oder Sulfosäuren durch Substitution beschwerte oder mehrkernige Verbindungen verwendet werden.
DEI51086D 1934-11-24 1934-11-29 Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder Expired DE642485C (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI51069D DE643087C (de) 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen
DEI51086D DE642485C (de) 1934-11-24 1934-11-29 Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder
GB36047/34A GB449249A (en) 1934-11-24 1934-12-15 Improvements in or relating to tanning
US50988A US2117811A (en) 1934-11-24 1935-11-21 Tanning
US50989A US2129854A (en) 1934-11-24 1935-11-21 Manufacture of leather
FR798137D FR798137A (fr) 1934-11-24 1935-11-23 Procédé de tannage
BE412451D BE412451A (fr) 1934-11-24 1935-11-23 Procede de tannage
ES0140302A ES140302A1 (es) 1934-11-24 1935-11-23 Procedimiento de curtido

Applications Claiming Priority (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE798137X 1934-11-24
DEJ0051069 1934-11-24
DE2117811X 1934-11-24
DEI51069D DE643087C (de) 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen
DE2129854X 1934-11-28
DEJ0051086 1934-11-28
DEI51086D DE642485C (de) 1934-11-24 1934-11-29 Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder
GB36047/34A GB449249A (en) 1934-11-24 1934-12-15 Improvements in or relating to tanning

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE642485C true DE642485C (de) 1937-03-06

Family

ID=60201773

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI51069D Expired DE643087C (de) 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen
DEI51086D Expired DE642485C (de) 1934-11-24 1934-11-29 Verfahren zur Herstellung mineralgegerbter Leder

Family Applications Before (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI51069D Expired DE643087C (de) 1934-11-24 1934-11-25 Verfahren zum Gerben von tierischen Haeuten und Fellen

Country Status (6)

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US (2) US2117811A (de)
BE (1) BE412451A (de)
DE (2) DE643087C (de)
ES (1) ES140302A1 (de)
FR (1) FR798137A (de)
GB (1) GB449249A (de)

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ES140302A1 (es) 1936-01-16
GB449249A (en) 1936-06-15
DE643087C (de) 1937-03-31
FR798137A (fr) 1936-05-09
US2129854A (en) 1938-09-13
US2117811A (en) 1938-05-17

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