DE640234C - Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von Kraftmaschinen - Google Patents
Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von KraftmaschinenInfo
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Description
S I
Bei den bekannten Regeleinrichtungen zur genauen Einhaltung eines bestimmten Drehzahlwertes,
wie sie insbesondere für die Frequenzreglung in elektrischen Kraftanlagen
Verwendung finden, erfolgt die Reglerrückführung zumeist über den vom -Regler gesteuerten
Servomotor. -Dies hat zur Folge, daß die Rückführung den Regel Vorgang verzögert.
Eine Drehzahlabweichung bewirkt bei den bekannten Reglern zunächst eine Verstellung
des Dampfventils. Bei der Bewegung des Dampfventils wird über die Rückführung
und das Steuerorgan des Reglers eine Unterbrechung des zuletzt gegebenen Regelbefehls
herbeigeführt. Erst eine weitere Drehzahlabsenkung bewirkt einen neuen Steuerbefehl.
Durch die sich hieraus ergebende absatzweise Reglung wird der gesamte Regelvorgarig beträchtlich
verzögert. Bei der Anordnung nach der Erfindung ist dieser Nachteil vermieden. Der Drehzahlregler, der insbesondere zur
Reglung von Kraftmaschinen zum Antrieb von Wechselstromgeneratoren dient, besitzt
dabei in an sich bekannter Weise einen über einen ölkatarakt aufgeladenen Kraftspeicher.
Erfindungsgemäß betätigt die Reglermuffe ein Gestänge, das über den Ölkatarakt und über
den Kraftspeicher auf den Servomotor bzw. auf ein äquivalentes Regelorgan für die Verstellung
der Kraftzufuhr an der zu regelnden Maschine einwirkt. Während bei den bekannten
Reglern die Rückführbewegung also vom Hauptventil abgeleitet wird, geschieht dies
beim neuen Regler von der Reglermuffe aus ■bzw. vom Ölkataraktgehäuse aus, an dem die
Reglermuffe angreift. Dadurch werden die oben geschilderten Verzögerungen des Regel-Vorganges
bei der bekannten Einrichtung'vermieden.
Es ist bereits eine indirekt wirkende Reglungsvorrichtung
für Kraftmaschinen mit hydraulischer Einrichtung für die Rückführung des Steuerorgans einer Hilfskraftmaschine
bekannt, bei der die Rückführung des mit dem Regler verbundenen Steuerorgans der
Hilfskraftmaschine in die Mittellage des· Steuerorgans unmittelbar nach der Bewegungsumkehr
der Reglermuffe plötzlich, dadurch erfolgt, daß die Einwirkung des Kraftmittels
auf die Rückführungsbewegung durch ein Organ gesteuert wird, welches vom Regler
bei der Bewegungsumkehr jeweils entsprechend verstellt wird. Zu diesem Zweck ist die Reglermuffe nachgiebig, z. B. über ein
Reibelement, mit dem Organ für die Steuerung der Einwirkung des -Kraftmittels auf
die Rückführungsbewegung verbunden.
Demgegenüber führt bei der Erfindung die Reglermuffe nicht erst nach ihrer Bewegungsumkehr, also nach Vollendung des Regelvor-
gangs, die Rückführung herbei, sondern bereits während des Regelvorgangs, sofern es
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Richard Helbing in Berlin-Spandau.
sich dabei um nicht allzu rasch verlaufende Vorgänge handelt. Es besteht also auch
gegenüber dieser bekannten Einrichtung der Vorteil einer beträchtlichen Verkürzung des
gesamten Regel Vorgangs.
Gegenüber den bekannten Ausführungen11 hat der neue Regler ferner noch den Vorteil,
daß der Fliehkraftregler, ölkatarakt, Kraftspeicher und Rückführungsgestänge eine in
ίο sich geschlossene Einheit bilden, die von dem Servomotor und dem Kraftmittelzufuhrorgan
baulich getrennt sein kann. Das bisher notwendige Gestänge zwischen Regler und Servomotorkolben
kommt in Fortfall. In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, bei denen die
Regelimpulse unter Vermittlung von elektrischen Kontakten übertragen werden.
Bei der Ausführung nach Fig. ι trägt die Muffe 2 des Drehzahlreglers ι einen waagerechten
Hebel 3, der über die Stangen 4 und 5 sowie den ölkatarakt 6 auf die Kontakte 7
und 8 einwirkt. Der Hebel 3 trägt den Gegenkontakt 9. An dem Kolben 10 des Ölkatarakts
6 greift die Feder 11 an. Das andere Ende der Feder ist an dem Anker 12
befestigt, der sich im Feld der Spannungsspule 13 und Stromspule 14 bewegt. Als
Gegenkraft für den Anker 12 dient die Feder 15. Die Feder 15 wird durch eine geschlitzte
Hülse 16 gefaßt. Durch Verschiebung der Hülse 16 kann die wirksame Länge der Feder
15 geändert werden.
In der Figur sind die Bewegungen des Reglergestänges gestrichelt eingezeichnet, die
sich bei der Entlastung einer vom Drehzahlregler gesteuerten Kraftmaschine, also bei
einer Drehzahlerhöhung, zeigen.
Die Reglermuffe 2 nimmt zunächst den Hebel 3 nach oben mit, der mit dem Drehzahlregler
ι derart verbunden ist, daß er sich stets in senkrechter Lage zur Welle des Drehzahlreglers
befindet. Der Hebel 3 kann hierzu beispielsweise durch die Reglerwelle entsprechend
geführt werden.
Der Hebel 4, der sich nach oben bewegt, zieht durch Drehung des Hebels 5 das Ölkataraktgehäuse
6 mit seinem Kolben 10 und den Kontakten 7 und 8 nach unten. Der Kontakt
9 ist an dem Hebel 3 fest angebracht und wird mit diesem nach'oben bewegt. Die Kontakte
7 und 9 bewegen sich also aufeinander zu. Über diese Kontakte wird ein in der
Zeichnung nicht dargestellter Stromkreis für einen Verstellmotor hergestellt, der nun entweder
unmittelbar oder über einen Hilfsmotor die Kraftmittelzufuhr der Kraftmaschine ändert.
Bei dem beschriebenen Vorgang zieht der Muffenhebel 3 den Kolben 10 des Ölkataraktes
6 über Kontakt 7 nach oben. Es sei nun angenommen, daß die Kraftmaschine entsprechend
ihrer Entlastung verringerte Kraft ■ 'mittelzufuhr erhält bzw. ein von der Kraftmaschine
angetriebener Generator die Ent-'l&situng
seines Netzes abzufangen hat. Die '',Frequenzabweichung dieses Netzes habe jetzt
ihr Maximum erreicht. Damit hört die nach unten gerichtete Bewegung des ölkataraktgehäuses
(über Gestänge 4 und 5) auf. Es herrscht dann Gleichgewicht zwischen der .vom Drehzahlregler über Gestänge 3 ausgeübten
und anderseits von der Feder 11, die zusammengedrückt wurde, ausgeübten Kraft.
Die Kontakte 7 und 9 bleiben geschlossen, so daß der Verstellmotor der Kraftmaschine zunächst
weiterläuft.
Die weitere Belastungsverringerung der antreibenden Kraftmaschine hat, nachdem im
elektrischen Netz noch dieselbe Belastung vorhanden ist, eine Senkung der Frequenz
bzw. der Drehzahl der Synchrongeneratoren zur Folge; dadurch werden die vorher von
der überschüssigen Leistung der Generatoren infolge der Frequenzsteigerung aufgeladenen
Schwungmassen, des Netzes (die Schwungmassen aller an das Netz angeschlossenen
generatorisch oder motorisch oder auch als Blindleistungsmaschine wirkenden Maschinen
samt den Schwungmassen der mit ihnen gekuppelten Arbeits- oder Antriebsmaschinen)
nunmehr zur Energieabgabe herangezogen.
Die Änderung der Drehzahl hat zur Folge, daß der Muffenhebel 3 nach abwärts geht und
dabei über Gestänge 4 und 5 den ölkatarakt anhebt. Die Kontakte 7 und 9 bewegen sich
nun gleichzeitig voneinander weg, und zwar um so schneller, je schneller die zeitliche Frequenzänderung
des Netzes ist. Diese Bewegung der Kontakte dauert an, bis die sich aufeinander zu bewegenden Kontakte 8 und 9
sich berührt haben. Der Verstellmotor für unmittelbare oder mittelbare Änderung der
Kraftmittelzufuhr der geregelten Kraftmaschine bewegt sich in umgekehrter Riehtung,
so daß eine Vergrößerung der Kraftmittelzufuhr eintritt. Die Maschine erreicht schließlich ihren der neuen Netzlast entsprechenden
neuen Lastzustand wieder bei SoIlfrequenz. Einen aperiodischen Verlauf der
Reglung kann man, abgesehen von der Dimensionierung des ölkataraktes und der Feder,
insbesondere auch dadurch gewährleisten, daß man, wie bereits in anderem Zusammenhang
vorgeschlagen wurde, den Querschnitt des Ölkataraktes ändert. Bei der Anordnung nach
Fig. ι erfolgt dies durch den in den ölkataraktkanal
sich hineinbewegenden Stift 17, der über das Gestänge 18 gesteuert wird.
Wie die Figur zeigt, hängt die Drosselung iao des Kataraktquerschnittes ab von der Lage
der Kolbenstange ι ο und damit von der Ab- .
weichung des Regel-Ist-Wertes vom Soll-Wert.
Das Gewicht des ölkataraktes und der Kontakte wird man durch ein Zusatzgewicht
am Gestänge 4 oder S zweckmäßig ausgleichen. Den Hebel 5 kann man in einer
Schneide oder, wie in der Figur angedeutet, durch Blattfedern 19 lagern.
Bei der bisherigen Betrachtung des Reglers
ίο wurde angenommen, daß die Feder 11 am
oberen Ende fest eingespannt ist. Der Regler arbeitete dann, wie erläutert wurde, isodrom.
Ein statisches Arbeiten des Reglers kann man dadurch erzielen, daß man gemäß der Figur
den Angriffspunkt der Feder 11 in Abhängigkeit von der Belastung der geregelten Kraftmaschine,
und zwar zweckmäßig durch ein leistungsmessendes Gerät, verstellt. Den Einfluß der Maschinenbelastung auf den Regel-Vorgang,
also die Neigung der Reglercharakteristik, kann man durch Änderung der Gegenkraft
der Feder 15 mittels der Hülse 16 verändern.
Fig. 2 zeigt eine Reglerbauart, die gegenas über Fig. 1 etwas abgeändert ist. Es ist hier
angenommen, daß die Verstellung der Kraftmittelzufuhr unter Vermittlung eines Wälzkontaktreglers
21 vorgenommen wird, dessen Widerstände im Stromkreis des Verstellmotors
liegen (vgl. Fig. 3). Je nachdem sich der Hebel 22 aus der Mittellage nach oben oder nach unten bewegt, wird der Verstellmotor
in dem einen oder anderen Sinne zur Drehung gebracht.
Der Hebel 3' des Reglers, auf den die Muffe 2 einwirkt, steuert einerseits über den
Hebel 22 den Wälzkontaktregler 2I1 anderseits
über Gestänge 4' und 5' den Ölkatarakt 6. Am Ülkataraktkolben 10 greift wieder dieFeder
11 an. Der Ölkatarakt bildet also die eine Seite eines Paraüelogrammgestänges. Während also
bei der Anordnung nach Fig. 1 die Reglermuffe über das Gestänge 3, 4 und S und über
den Ölkatarakt 6 auf die Stellung der Kontakte 7 und 8, die die Funktion eines Servomotors
ausüben, einwirkt, erfüllt bei der Anordnung nach Fig. 2 der Wälzkontaktregler 21 die Funktion des Servomotors, und die
Einwirkung auf diesen Wälzkontaktregler ist hier durch die Kupplung der Stange 22, der
Hebelstangen 3' und 4.' mit dem Ölkatarakt 10 und dem Kraftspeicher 23 erfüllt. Bei
einer Bewegung der Reglermuffe 2 steht in-■ folge dieser Kupplung die Bewegung des
Wälzkontaktreglers 21 in einem bestimmten Verhältnis zu den Bewegungen am Ölkatarakt
und zu der Spannung des Kraftspeichers. Wenn der Kraftspeicher sich .über den Ölkatarakt wieder entlädt, so hat dies auch eine
entsprechende Verstellung des Wälzkontaktreglers 21 zur Folge.
Es sei angenommen, daß bei Benutzung des Reglers nach FigJ 2 eine Netzeiitlastung eintrat
und die Drehzahl sich erhöhte. Das Reglergestänge nimmt dann wieder die gestrichelte
Lage ein. Bei schnellen Drehzahländerungen wirken die Hebel 3', 4', 5' und 10
als starres Parallelogramm. Befindet sich die Reglermuffe 2 in der Mitte des Hebels 3' und
ist Stange 5' in der Mitte gelagert, so wirkt der Hub der Muffe 2 auf das Gestänge 22 verdoppelnd
ein.
Bei Isodrombettieb ist der obere Befestigungspunkt der Feder 11 und der untere Befestigungspunkt
der Feder 23 starr gelagert. Bei statischem Betrieb sind diese Befestigungspunkte,
wie in Fig. 2 angedeutet, durch einen Hebel 24 zu verbinden. Die an dem Hebel 24 liegenden Angriffspunkte der Federn
11 und 23 aus Fig. 2 entsprechen dann dem 80 " Angriffspunkt der Feder 11 aus Fig. i, den
der Anker 12 trägt. Auch der Hebel 24 der Fig. 2 wird also vorteilhaft abhängig von der
Belastung der geregelten Kraftmaschine verschoben.
Bei dem Regler der Fig. 3 ist die Feder 23 der Fig. 2 in die Teilfedern 231 und 232 unterteilt,
die im Gehäuse des Ölkataraktes 6 eingebaut sind. Die Teilfedern besitzen begrenzten
Hub. Bewegt sich der Kolben το go des Ölkataraktes aus der Mittellage, so wird
jeweils nur die Druckfeder 231 oder 232 wirksam. Im übrigen arbeitet der Regler nach
Fig. 3 in gleicher Weise wie der Regler nach
Der obere Angriffspunkt der Feder 11 ist
nach Fig. 3 in gleicher Weise wie nach Fig. 1 beweglich, und zwar über den Anker 12, auf
den wieder eine Stromspule und eine Spannungsspule wattmetrisch einwirken. An dem
Anker 12 ist ferner eine Ölbremse 25 angebracht, die eine Beeinträchtigung des Regelvorganges
durch schnelle Leistungsänderungen verhindert. Durch Änderung des Vorschaltwiderstandes
26 und Verschiebung des Hebeldrehpunktes 27 kann man eine stoßlose Änderung der Reglerstatik erreichen. Eine
Verstellung des Regelwiderstandes 26 bewirkt dabei eine Verschiebung, eine Änderung der
Lage des Drehpunktes 2,γ eine Drehung der
statischen Kennlinie.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von Kraftmaschinen zum Antrieb von Wechselstromgeneratoren, mit einem über einen- ölkatarakt aufgeladenen Kraftspeicher, dadurch gekennzeichnet, daß die Reglermuffe ein Gestänge betätigt, das über den Ölkatarakt und über den Kraftspeicher auf den Servomotor bzw. auf ein äquivalentes Regelorgan für dieFig. 2.Verstellung der Kraftzufuhr an der zu regelnden Maschine einwirkt.
- 2. Elektrischer Drehzahlregler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den Servomotor steuernden elektrischen Kontakte einerseits von einem durch die Reglermuffe unmittelbar bewegten Hebel., anderseits von dem Punkte getragen werden, der von der Reglermuffe über das Gestänge und über den ölkatarakt und den Kraftspeicher im Gegensinne zu dem ersten Kontakt gesteuert wird.
- 3. Drehzahlregler nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Angriffspunkt der als Kraftspeicher dienenden Feder abhängig von der Leistung der zu regelnden Kraftmaschine verstellt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES104732D DE640234C (de) | 1932-05-22 | 1932-05-22 | Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von Kraftmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES104732D DE640234C (de) | 1932-05-22 | 1932-05-22 | Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von Kraftmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640234C true DE640234C (de) | 1936-12-28 |
Family
ID=7526057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES104732D Expired DE640234C (de) | 1932-05-22 | 1932-05-22 | Drehzahlregler, insbesondere zur Reglung von Kraftmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640234C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767140C (de) * | 1936-10-09 | 1951-11-08 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Regelverfahren fuer Kraftmaschinen |
-
1932
- 1932-05-22 DE DES104732D patent/DE640234C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767140C (de) * | 1936-10-09 | 1951-11-08 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Regelverfahren fuer Kraftmaschinen |
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