DE63623C - Instrument zur Bezeichnung der Mitte von sphärischen Linsen sowie der Achse von Cylinderlinsen und zur Messung von Prismenwinkeln - Google Patents
Instrument zur Bezeichnung der Mitte von sphärischen Linsen sowie der Achse von Cylinderlinsen und zur Messung von PrismenwinkelnInfo
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- G—PHYSICS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 42: Instromente.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Instrument zum Centriren von Linsen und zur
Ausführung anderer optischer Messungen und beruht auf dem Umstand, dafs die Linse an
denjenigen Punkten, welche mit Bezug auf den Mittelpunkt symmetrisch liegen, dieselbe Dicke
besitzt, und dafs Ebenen, welche die Linsen an gegenüberliegenden Stellen schneiden und
durch genannte Punkte gehen, parallel sind.
Das Instrument besteht im'Wesentlichen aus zwei oder mehr Sätzen von Tastspitzen, welche,
da sie auf den gegenüberliegenden Seiten der Linse einwirken, als gegenüberliegende Spitzen
bezeichnet werden können. Der eine Satz solcher Spitzen ist mit Bezug auf den anderen
beweglich, wobei der eine oder beide Sätze mit einer Anzeigevorrichtung versehen sind,
welche den Parallelismus oder die Neigung der durch die Berührungspunkte gehenden
Ebenen angeben. Die Vorrichtung kann nicht allein zur Bestimmung der Mittelpunkte der
Linsen benutzt werden, sondern auch mit Hülfe der erwähnten Anzeigevorrichtung zum
Messen der Winkel von Prismen oder zum Bestimmen der Achsen von cylindrischen Linsen
und für andere optische Zwecke.
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulichen Fig. ι bis 4 ein nach vorliegender Erfindung
ausgeführtes Instrument.
Fig. 5. verbildlicht das bei der Centrirung einzuschlagende Verfahren. Durch die Fig. 6
bis 9 ferner wird ein Instrument veranschaulicht, welches ein schnelles Centriren gestattet.
Bei dem durch die Fig. 1 bis 4 veranschaulichten Instrument besteht das Gestell aus zwei
Theilen, einem Rahmen A und einem drehbar mit letzterem verbundenen Träger B. Der
Rahmen A ruht auf Füfsen C; auf seiner oberen Fläche sind in der Nähe des einen
Endes zwei Stifte D D1 befestigt, deren obere Enden zugespitzt sind. Unter diesen Spitzen
befindet sich auf dem Rahmen A ein Zifferblatt E, dessen Mittelpunkt in der Mitte zwischen
den Spitzen der Stifte D D1 liegt. Der Träger B ruht auf einer Feder S, so dafs er
nachzugeben vermag. Der aufrecht stehende Theil des Trägers B ist mit einer Eintheilung
ausgestattet, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist. Mit dem unteren Theil des Trägers B ist ein
Arm G drehbar verbunden, welcher Contactspitzen HH1 hat, die den Spitzen der Stifte
DD1 gegenüberliegen. In der Mitte zwischen
den Tastspitzen H H1 befindet sich eine . Spitze /. Mit dem Arm G ist ein Weiser /
verbunden, welcher sich über die Eintheilung des Trägers B erstreckt. Die Tastspitzen
HH1 haben mit Bezug auf die Contactspitzen
der Stifte DD1 eine solche Anordnung erhalten,
dafs, wenn die Entfernung zwischen den Punkten H und D gleich dem Abstand
der Punkte H1 und D1 ist und somit parallele
Ebenen durch die Punkte HH1 und DD1
gelegt werden können, der Zeiger / auf O steht. Die Bewegung des Hebels G um seinen
Drehpunkt F giebt somit den Unterschied der Entfernung zwischen den Punkten HD und
H1D1 an; diese Bewegung kann infolge der
veränderten Stellung des Zeigers auf seinem Zifferblatt abgelesen werden.
Auf der Zeichnung haben die Punkte HH1
gleichen Abstand, und die Berührungspunkte DD1 sind gleich weit von einer Mittellinie
X-X entfernt, welche beiden, HH1 und DD1,
gemeinschaftlich ist. Wenn der Zeiger J auf O steht, wie in Fig. 2 angedeutet'ist, so liegt die
Spitze I in dieser Mittellinie und giebt den Mittelpunkt der Linse an.
Bei der Benutzung des Instrumentes ist es nur nothwe'nig, dafs die Spitzen HH1 und die
Punkte DD1, wenn sie in parallelen Ebenen liegen, mit Bezug auf die gemeinsame Mittellinie
symmetrisch angeordnet sind; die Entfernung zwischen den Punkten H und H1
braucht nicht nothwendigerweise gleich der Entfernung zwischen den Punkten DD1 zu
sein.
Die Handhabung des Instrumentes zur Bestimmung des Mittelpunktes einer Linse, wie
z. B. K, kann aus den Fig. 1 und 2 ersehen werden. Die Linse wird zwischen die Spitzen
IfD und H1 D1 so gelegt, dafs die durch
Punkte HH1 und DD1 gedachten Ebenen
der Linse dem Augenmafs nach nahezu parallel sind. Die Linse wird nun so lange seitwärts
geschoben, bis der Anzeiger J auf O steht. Der Mittelpunkt wird dann durch die Spitze / angegeben,
d. h. der Mittelpunkt liegt in einer Linie a-a, Fig. 5, welche unmittelbar unterhalb der
Spitze /rechtwinklig zu der Ebene der Tastspitzen HDH1D1 liegt. Der Punkt auf der Linse,
welcher unmittelbar unter Spitze / liegt, kann in geeigneter Weise angemerkt werden. Hierauf
wird die Linse um etwa 900 gedreht, so dafs die gedachte Linie a-a, Fig. 5, in die Ebene
der Spitzen kommt, und wiederum centrirt. Auf diese Weise wird ein Punkt in einer Linie
b-b, Fig. 5, welche durch den Mittelpunkt der Linse geht, bestimmt. Wenn dieser Punkt mit
den vorher bestimmten Punkten auf der Linie a-a zusammenfällt, so ist das Centriren der
Linse beendet; wenn jedoch der zuletzt bestimmte Punkt nicht mit dem ersten zusammenfällt,
so mufs derselbe so lange längs der Linie a-a geschoben werden, bis ein Zusammenfallen
herbeigeführt ist. Ein oder zwei Versuche, welche in kurzer Zeit gemacht werden können, genügen, um die Linsen genau
zu centriren.
Um jedoch das Centriren der Linsen sofort herbeizuführen, ist die Benutzung der in den
Fig. 6 bis 9 gekennzeichneten Vorrichtung vorzuziehen, welche auch zu gleicher Zeit dazu
dient, die Achse von cylindrischen Linsen zu bestimmen.
Die Messung der Winkel eines Prismas kann mit Hülfe einer mehrfachen Bewegung
gemacht werden, indem man das Prisma zwischen die Tastspitzen legt und um die Mitte /
leicht dreht, wobei man den gröfsten durch den Zeiger J angegebenen Ausschlag abliest.
Die auf diese Weise dem Hebel G und seinen Spitzen mitgetheilte Bewegung zerstört die
Gleichheit der Entfernung der Punkte HH1
von der Mittellinie. X-X, Fig. 2, jedoch wird
die Genauigkeit der Messung des Winkels des Prismas dadurch nicht beeinflufst, da die Grade
auf der Scala des Zeigers J für die Angabe der genauen Gröfse in geeigneter Weise adjustirt
werden können.
Zur Bestimmung der Achse einer cylindrischen Linse mit dieser Vorrichtung wird die Linse so
lange gedreht, bis eine Stellung gefunden ist, die gestattet, die Linse von einer Seite nach der
anderen in der Richtung derjenigen Linie zu bewegen, welche die Tastspitzen, ohne Entfernung
des Zeigers / von O, verbindet. Die
Lage der Achse der betreffenden Linse kann in geeigneter Weise bezeichnet werden. Das.
Zifferblatt E ermöglicht die Markirung.
Bei dem Instrument der Fig. 6 bis 9 ist der Rahmen A1 mit dem Arm B1 starr verbunden.
Der vordere Theil des Armes J31 ist mit einer
Führung für einen Schlitten L versehen, auf welchem ein Hebel C1 drehbar ruht. Letzterer
unterscheidet sich von dem vorher beschriebenen Arm G dadurch, dafs er vier
Tastspitzen HH1H12H3 erhalten hat. Diese
Spitzen sind symmetrisch um eine Spitze Z1 angeordnet, welche den Mittelpunkt der Linse
angiebt. Der untere Satz der Tastspitzen, welcher den Spitzen H H1 H- ΗΆ gegenüberliegt,
ist auf zwei drehbaren Hebeln M N angeordnet, deren Spitzen mit Bezug auf die centrale
Spitze I1 gleichfalls symmetrisch liegen. Die Drehzapfen der Hebel MiV sind rechtwinklig
zu dem Drehzapfen des Hebels C1. Jeder Hebel M N ist mit einem Zeiger O
bezw. P versehen, der über einer an dem Untertheil des Instrumentes angebrachten Eintheilung
S liegt. Wenn die Ebenen der Berührungspunkte der Hebel M N zusammenfallen
und ihre Zeiger auf O stehen, so ist diese Ebene parallel derjenigen Ebene, welche durch
die Tastspitzen HH1 H% H3 geht, wenn sich
der Zeiger des Hebels C1 gleichfalls auf Null befindet.
Wenn nun eine sphärische convexe oder concave Linse in der Weise in das Instrument
gelegt wird, dafs sämmtliche Spitzen in Berührung treten und sämmtliche drei Zeiger auf ο
stehen, so befindet sich die Spitze I1 gegenüber dem Mittelpunkt der Linse. Wenn eine
cylindrische Linse auf die Tastspitzen der Hebel M,N gelegt wird, so befindet sich die
Achse dieser Linse parallel zu der durch die Drehpunkte der Hebel gedachten Ebene, sobald
die Zeiger der Hebel auf ο stehen. Die Lage der Achse der Linse kann genau mittelst
des Zifferblattes E1, dessen Zweck derselbe wie
derjenige des Zifferblattes E des vorherbeschriebenen Instrumentes ist, bestimmt werden.
Es liegt auf der Hand, dafs in Verbindung mit den drehbaren Hebeln MN auch ein
Hebel C1 benutzt werden kann, welcher nur ein Paar gegenüberliegender Tastspitzen besitzt,
wie solche bei dem zuerst beschriebenen Instrument zur Verwendung gelangt sind; es ist
dabei nur nöthig, dafs das einfache Paar Spitzen mit Bezug auf die centrale Spitze /'
und die Spitzen der Hebel MN symmetrisch liegt.
Das Verfahren zum Messen des Winkels eines Prismas mit der zuletzt beschriebenen
Vorrichtung wird in derselben Weise wie bei der zuerst beschriebenen Vorrichtung ausgeführt
und bedarf keiner weiteren Erklärung.
Claims (1)
- . Patent-Anspruch:Ein Instrument zur Bezeichnung der Mitte von sphärischen Linsen, sowie der Achse von Cylinderlinsen und zur Messung von Prismenwinkeln, gekennzeichnet durch eine Mittelpunktspitze (I bezw. P), in Bezug auf welche ein oberer (HH1 bezw. HH^ H* H3) und ein unterer (DD1 bezw. MN) Satz von zwei oder mehr Tastspitzen symmetrisch angeordnet sind, wobei der untere Satz entweder fest oder beweglich, der obere Satz dagegen beweglich ist, die beweglichen Sätze mit einem sich über einer Scala bewegenden Zeiger versehen sind und die Spitze (I bezw. I1) behufs Bestimmung der Achsenlage bei Cylinderlinsen von einer Scala umgeben wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE63623C true DE63623C (de) |
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ID=337537
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT63623D Expired - Lifetime DE63623C (de) | Instrument zur Bezeichnung der Mitte von sphärischen Linsen sowie der Achse von Cylinderlinsen und zur Messung von Prismenwinkeln |
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DE (1) | DE63623C (de) |
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0
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