DE63577C - Regelungseinrichtung für den Zu und Ablauf in Getreidedämpfern oder Darren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Dämpfern oder Heizern für Weizen oder andere Körnerfrüchte, wie sie gegenwärtig gebaut werden, ist mit der Schwierigkeit zu kämpfen, dafs beim Stocken des Ablaufs der Frucht oder bei Ueberfüllung des. Behälters das Korn in dem Dämpfer zurückgestaut und gekocht oder gebacken wird.

Nachstehend beschriebene Einrichtung soll diese Mängel beseitigen, so dafs das Korn gleichmäfsiger und gründlicher gedämpft oder erhitzt wird. In dem unteren Ende des Heizraumes ist über der Ausfiufsöffnung ein Ventil aufgehängt, das mit dem Einlafsventil so verbunden ist, dafs, wenn sich das Korn ein wenig über dem Auslafsventil, zurückstaut, das Gewicht und die Bewegung des Kornes dieses Ventil abwärts treibt, wodurch das Ventil im Zulauf geschlossen wird. Die aus dem Rohr kommende Frucht fällt über eine Anzahl geneigter, trichterförmiger Flächen, welche das Korn zerstreuen, seinen Weg verlängern und es so längere Zeit der Einwirkung des Dampfes oder der Hitze aussetzen.

In der beiliegenden Zeichnung wird der Heizraum durch einen doppelwandigen Mäntel 1, 2 umschlossen, durch welchen der Dampf streicht. Der Deckel 3 hat ebenfalls doppelte Wände, welche einen mit Luft gefüllten Hohlraum bilden, und in welchen das Einlafsrohr 5 eingeschraubt ist, so dafs dasselbe zum Ventil 6 verstellbar ist. Das Kegelventil 6 ist der Gröfse des Einlafsrohres entsprechend und wird in gröfserem oder geringerem Abstand von der Oeffnung des Rohres gehalten. Die Stange 8 trägt das Kegelventil an ihrem oberen Ende und ist im Mittel des Armkreuzes 7 geführt. Der Doppelhebel 9 ist durch Zapfen 19 drehbar gelagert und einerseits mit der Stange 8, andererseits mit der Stange 10 verbunden, an welcher das trichterförmige, über der Austrittsöffnung hängende Ventil 12 aufgehängt ist. Im Armkreuz 11 ist die Stange ι ο geführt. Die über das Ventil 6 fallende Frucht, wird durch den Trichter 13 auf den Kegel 14 geleitet, von dem es in den Trichter 15 und durch den Trichter 16 schliefslich in das Kegelventil 12 fällt, dessen Bodenöffnung in den Trichter 17 und das Ablaufrohr 18 mündet. Der Trichter 17 ist an dem Heizcylinder durch einen Bajonrietverschlufs oder anderweitig leicht abnehmbar befestigt, um ihn zu dem Regulirventil richtig einstellen zu können. Hahn 20 bildet die Dampfzuleitung zum Dampfmantel und Hahn 21 dient zur Ableitung des Niederschlagwassers aus dem Dampfmantel. Die Löcher 22 lassen Dampf aus dem Mantel in das Innere des Heizraumes treten. Die Pfeile zeigen den Gang der Frucht durch den Heizraum an.

Zum Betriebe wird das Rohr 5 in den geeigneten Abstand von dem Kegelventil 6 eingestellt, um die gewünschte Menge Frucht zufiiefsen zn lassen; diese fällt dann von einer geneigten Fläche zur anderen und wird während des Durchgangs durch den Heizraum erhitzt, bis es schliefslich durch das Rohr 18 aus der Vorrichtung herausfällt. Wenn Walzen gespeist werden und deren Zulauf aus irgend einem Grunde vermindert wird, oder wenn die Frucht in einen Behälter läuft und der Behälter voll wird, so wird die Frucht in dem

Rohr und im Heizraum zurückgestaut, bis. das Ventil 12 mehr oder weniger gefüllt ist, worauf dieses durch Eindringen der unteren lothrechten Schneide des Trichters 19 in den angeschütteten Böschungskegel niedergehen und das Ventil 6 mittelst der Stangen 1 o, 8 und des Hebels 9 in die Höhe treiben wird, bis die Einlafsöffnung entsprechend dem verminderten Abflufs genügend geschlossen ist. Sobald die Frucht wieder ungehindert aus dem Heizraum fliefst, steigt das entlastete Ventil 12 wieder hoch und erlaubt dem Kegelventil 6, ■ den Zuflufs so weit wie erforderlich zu öffnen.

Um das Regelungsventil gehoben zu halten, wird das Ventil 6 oder die Stange 8 belastet oder das linke Ende des Hebels oder der Stützzapfen des Hebels kann rechts vom Mittel des Hebels gesetzt werden, wodurch das Gleiche erreicht wird.

Die gezeichnete Vorrichtung ist im Besonderen als Dämpfer eingerichtet. Um die Frucht zu erhitzen, ohne zu dämpfen, werden die Löcher 22, welche rings um den inneren Mantel herumgehen, geschlossen, und dann die geneigten Streuflä'chen mit Vortheil hohl gemacht und mit Dampf gespeist.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Eine Regelungseinrichtung für Getreidedämpfer oder Darren, bestehend aus einem im Auslauftrichter 17 angeordneten Ventil 19 und einem im Einlauf angeordneten Ventil 6, welche Ventile gelenkig so mit einander verbunden sind, dafs bei Rückstau des Speisegutes im Trichter 17 das Ventil 19 sich füllt, durch sein Gewicht in den angeschütteten Böschungskegel einsinkt und dadurch das Ventil 6 mehr oder weniger schliefst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.