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Vorrichtung im Webschützen, um das selbsttätige Abstellen eines Webstuhles
durch Abreißen des Schußfadens vor Leerlauf der Schußspule zu veranlassen Die Erfindung
- betrifft eine weitere Ausbildung der Vorrichtung im Webschützen, um das selbsttätige
Abstellen eines Webstuhles durch Abreißen des Schußfadens vor Leerlauf der Schußspule
zu veranlassen, mit an der Spulenspindel des Schützens angeordnetem Schußfühler,
der durch einen Schlitz der Spulenhülse hindurch von innen gegen die Schußspule
fühlt, für solche Webstühle, welche mit einem für sofortiges Stillsetzen des Webstuhles
vor dem nächsten Blattanschlag eingerichteten Mittelschußwächter versehen sind,
nach dem Patent 591 7z¢.
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Nach dem Hauptpatent ist der Schußfühler so ausgebildet, daß er kurz
vor Leerlauf der Spule infolge von wenigstens einem der beiden auf den Schützen
bei Ankunft und Abschlag im Schützenkasten ausgeübten Stöße durch den Schlitz verschwenkt
wird, so daß ein weiteres Abwickeln des Fadens verhindert und beim folgenden Schuß
der Faden abgerissen wird, wodurch der Mittelschußwächter zur Wirkung gelangt.
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Gemäß vorliegender zusätzlicher Erfindung ist der Schußfühler so ausgebildet,
daß er kurz vor Leerlauf der Spule zufolge des Schwergewichtes ver schwenkt wird,
so daß in gleicher Weise wie nach dem Patent 59I74 ein weiteres Abwickeln des Fadens
verhindert, beim folgenden Schuß der Faden abgerissen wird und dadurch der Mittelschußwächter
zur Wirkung kommt.
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Während bei der Vorrichtung nach dem Patent 591 72,4 die bei Ankunft
und Abfahrt des Schützens auftretenden Stöße je nach der Art des Webstuhles, des
Schützens und des Schlages verschieden, unberechenbar und ruckweise sind, so daß
gelegentlich aus unabgeklärten Gründen das rechtzeitige Verschwenken des Fühlers
unterbleibt, ist die die Verschwenkung des Schußfühlers hervorrufende Schwerkraft
konstant und wirkt auf den Fühler nicht schlagartig, sondern sanft und dauernd.
Der Fühler hat daher genügend Zeit, sich zu verschwenken, und es hat sich gezeigt,
daß.tatsächlich sozusagen keine Fehlleistungen (Auslaufer) mehr auftreten.
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Um ein Verschwenken des Fühlers auf der Abstellseite und während der
Fahrt, wodurch Zerrschüsse und Schußbrüche im unrichtigen Moment entstehen, zu verhindern,
hingegen den Fühler auf der gegenüberliegenden Seite, meist der Wechselseite, des
Webstuhles freizugeben, so daß er sich nur auf letzterer Seite durch die Schwerkraft
und die auftretenden Erschütterungen verschwenken kann, ist in der Spulenspindel
über dem Schußfühler eine längs demselben bewegliche
Sperrscheibe
angeordnet, und mit der Fühlerspitze wirkt ein Sperrhebel zusammen. Beim auf die
Verschwenkung des Fühlers folgenden Schuß wird der Webstuhl durch Wirkung des Mittelschußwächters
abgeslel;; und der Schützen befindet sich dann bei ,gib`; gestelltem Webstuhl stets
auf der AbstelU-seite.
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Die Sperrscheibe. verriegelt ferner den durch die Schwerkraft ausgeschwenkten
Schußfühler beim Abschlag.des Schützens auf der Wechselseite, so daß der Fühler
sich nicht zurückverschwenken kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt: Fig. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch einen Teil der Spindel
mit gesperrtem Schußfühler, Fig. z denselben Längsschnitt mit verschwenktem Schußfühler
und Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III der Fig.2.
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In einem Schlitz 39 der Spindel 2 ist ein zweiarmiger Schußfühlerhebel4o',
40" um eine Achse 41: 'schwenkbar `angeordnet, derart, daß er mit seinem hakenförmigen
Endteil 4o' durch einen Schlitz 7 der Spulenhülse 6 hindurch von innen gegen die
Spulenwicklung fühlen und kurz vor Leerlauf der Spule infolge Übergewichtes des.
Hebelarmes 40" nach oben austreten kann. Im Schlitz 39 der Spindel 2 ist ferner
eine Sperrscheibe 42 über dem Schußfühlerhebel 40', 40" so angeordnet, daß sie sich
längs desselben zwischen der in Fig. i gezeigten Endlage und der in Fig. 2 gezeigten
Lage, in welcher sie gegen einen Stift 43 anliegt, bewegen kann. Im Schlitz 39 ist
außerdem ein Sperrhebel 44 auf einer Achse 45 schwenkbar gelagert, welcher sich
aus der in Fig.i in ausgezogenen Linien dargestellten Ruhelage in die gestrichelt
gezeichnete Lage verschwenken kann, in welcher er zufolge Einwirkung auf die Spitze
des Schußfühlerarmes 4o' das Ausschwenken des Fühlers verhindert.
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.Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
_ Der mit einer vollen Spule versehene Schützen befindet sich derart im Schützenkasten,
daß die Spindelspitze gegen die Abstellseite des Webstuhles und der Spindelkopf
gegen die gegenüberliegende Seite, welche meistens die Wechselseite des Webstuhles
ist, gerichtet ist. Der Schußfühlerhebel 40', 40" ist so ausgebildet, daß er auf
der Seite 40", also gegen den Spindelkopf hin, Übergewicht hat, so daß er durch
die Schwerkraft ausgeschwenkt wird, sobald der Garnvorrat nahezu erschöpft ist.
Auf der Fährt von der Wechsel- gegen die Abstellseite verhindert die auftretende
Verzögerung in der Schützenbewegung ein Verschwenken des Fühlers 4o', 4o" durch
das Übergewicht.' und bewirkt ein Verschieben der Sperrscheibe 42 gegen die Spin-:;(.iplspitze
(Fig. i). Die Scheibe42 erreicht 'ehe. äußerste Sperrstellung spätestens durch Yrlii
Stoß bei der Ankunft auf .der Abstelle ite, so daß ein Verschwenken des Fühlers
auf der Abstellseite unmöglich gemacht wird. Beim Abschlag auf der Abstellseite
ist der Fühler 40', 40" zunächst noch durch die Sperrscheibe 42 gesperrt. Infolge
der auf der Fahrt von der Abstell- gegen die Wechselseite auftretenden Verzögerung
der Schützengeschwindigkeit werden sowohl Sperrscheibe 42 als auch der hängende
Sperrhebel 44 gegen den Spindelkopf hin bewegt, der empfindliche Sperrhebel 44 jedoch
früher. Der Fühler 40', 4ö' bleibt somit auf der ganzen Strecke der Fahrt durch
den Sperrhebel 44 gesperrt, kann sich also auf der Fahrt nicht verschwenken,
wodurch Zerrschüsse und Schußbrüche im unrichtigen Moment verhindert werden. Im
Wechselkasten angelangt, also bei stillstehenden Schützen, verläßt der Sperrhebel
44 infolge der Schwerkraft und auch infolge der auftretenden Erschütterungen im
Wechselkasten (durch Aufundabbewegung desselben und durch Hinundherfahrt der anderen
Schützen) seine Sperrstellung und gibt den Fühler 40', 40" frei, welcher infolge
der Schwerkraft des Armes 4o" und derselben Erschütterungen sich verschwenkt. falls
die Schußspule bis auf die Reservewicklung abgelaufen ist. Beim darauffolgenden
Schlag wird der bereits v erschwenkte Fühler 4o'-. 40-durch die Sperrscheibe 42,
welche gegen den Spindelkopf rutscht, in der ausgeschwenkten Stellung vollständig
gesperrt, so daß ein Rückverschwenken des Fühlers 40', 40" auf der Fahrt unmöglich
und der Schußfaden abgerissen wird, wodurch der Mittelschußwächter zur Wirkung kommt
und den Webstuhl abstellt.
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Diese beschriebene Vorrichtung hat noch folgende Vorteile: Es kann
für Links- und Rechtsstühle dasselbe Spindelmodell verwendet werden. Die Spindel
besitzt nur einen Längsschlitz, wodurch eine größere Festigkeit der Spindel und
eine Vereinfachung in deren Herstellung erzielt wird. Der Fühler wirkt nach oben
so, daß auch die Nase am Spindelkopf, welche dazu dient, die Karrette ausgerichtet
aufzustecken, sich oben befindet. Dies ist bedeutend übersichtlicher, als wenn sich
die Nase seitlich befinden würde.