-
Netzknüpfmaschine Es sind bereits Netzknüpfmaschinen mit zwei Fadensystemen
bekannt, bei welchen die Fäden zu einem Knoten untereinander verknüpft werden.
-
Bei den bekannten, mit Nadeln und Schiffchen arbeitenden Maschinen
dieser Art wird die Bildung der für die Erzeugung der Knoten erforderlichen Schleifen
durch besondere Werkzeuge bewirkt, welche um den erforderlichen Winkel verdreht
werden. Bei der einen Art dieser Maschinen werden aber die Schiffchen zur Schleifenbildurtg
von einem Träger zum anderen durch das mittels besonderer Kämme gebildete Fach übergeben.
-
Bei der anderen Art sind wohl die Schiffchen ortsfest angeordnet,
und die ganze Nadelreihe wird längs der Schiffchenreihe verschoben. Dabei führt
aber die Nadelreihe für jede Knotenreihe mehrere Abwärtsbewegungen aus.
-
Mit vorliegender Erfindung soll nun eine Vereinfachung der Maschine
und somit auch der Knotenbildung dadurch erzielt werden, daB für die Bildung einer
jeden Knotenreihe nur je eine Verschiebung der Nadelreihe gegenüber der ortsfesten
Schiffchenreihe benutzt wird und die waagerecht sich legenden Schleifen der Schiffchenfäden
für den Durchtritt der Nadel durch waagerechte Stöcke mit je zwei senkrechten Schlitzen
an ihren Enden gebildet, werden, welchen eine periodische Drehung um 27o' und axiale
Verschiebung mitgeteilt wird.
-
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform dieser Maschine
dargestellt, und zwar zeigt die Abb. i eine Seitenansicht der Maschine, Abb. 2 eine
Vorderansicht derselben, Abb.3 und 4 den Schiffchenkasten und den Gang der das Netz
bildenden Fäden und Abb.5 bis 9 die Bildung der Knoten bzw. der zur Erzeugung derselben
dienenden Schleifen.
-
Das Schiffchen 2 ist in einem Schiffchenkasten 3 angeordnet, welcher
aus zwei Hälften besteht. In diesem Kasten kann das Schiffchen eine schwingende
Hinundherbewegung ausführen, welche einem 18o'-Ausschlag des an der Welle 5 befestigten
Treibers 4 entspricht. An derselben Welle 5 sitzt ein Ritze16, welches ebenfalls
eine Schwingbewegung von dem Zahnradsegment 7 bekommt. Das letztere ist an der Achse
8 befestigt und an seinem anderen Ende mit einer Gabel versehen, in welcher das
Gleitstück 9 einer Kurbelwelle i o angeordnet ist.
-
Auf diese Weise bekommt das Schiffchen bei der Drehung der Kurbelwelle
i o eine periodische Hinundherbewegung.
-
Der Schiffchenkasten 3 ist in einem ebenfalls aus zwei Hälften i i
und 12 bestehenden Gehäuse angeordnet. Die eine Hälfte i z ist an dem Maschinenrahmen
13 befestigt, während die andere Hälfte 12 an einer Achse i4
sitzt,
Um welche sie nötigenfalls gedreht werden kann.
-
An ihrem unteren Teil hat die Gehäusehälfte 12 einen ;geschlitzten
Ansatz, durchweb chen ein mit einem Bund versehener Schr benbolzen 15 greift, dessen-
Schraubengewir!tk': in einer um eine waagerechte Welle dreh' baren Mutter sitzt.
Um aus der Maschine das Schiffchen nötigenfalls entfernen zu können, wird der Treiber
4 mittels eines Handrades diametral entgegengesetzt gestellt, d. h. das Schiffchen
wird an die Gehäusehälfte 12 gebracht, die Schraube 15 gelöst und bis zur Grenzstütze
18, ausgeschwenkt und die Gehäusehälfte 12 mittels des Handgriffes i9 geöffnet.
-
Die Vorrichtung zur Erzeugung der Knoten besteht aus einem Stock 2o,
welcher an seinem hinteren Ende mit dem mit einer Zahnstange 22 im Eingriff stehenden
Zahnrad 21 versehen ist. Das Zahnrad 21 und die Zahnstange 22 sind in einem oben
und unten geschlossenen Kasten 23 angeordnet, welcher an einem Gleitstück 24 befestigt
ist. Außerdem besitzt der Stock 20 eine an der Unbeweglichen Gehäusehälfte i i befestigte
Führung 25.
-
Der Stock 2o besitzt an seinem vorderen Ende zwei Schlitze in senkrechten
Richtungen, indem der .eine, kleinere Schlitz zum Zurückziehen des Fadens nach vorn,
während der andere, tiefere Schlitz *zum Durchgang der Nadel durch die durch die
Gabel gebildete Schleife dient. Zur Bildung der Schleife bewegt sich zuerst der
Stock geradlinig vorwärts und schiebt den unteren, in dem kleineren Schlitz sich
befindenden Faden vor; daraufhin, nach Zurücklegung einer bestimmten Strecke, wird
er um 27o° gedreht, wickelt auf sich den Faden auf und bildet eine umgekehrte Schleife
und stellt sich mit seinem tieferen, zum Durchgang der Nadel fertigen Schlitze nach
oben ein.
-
Nach der Bildung des Knotens "in der untenstehend näher beschriebenen
Weise kehrt der Stock in seine Ausgangslage zurück und wirft von sich den gebildeten
Knoten ab, und zwar dadurch, daß er in die Öffnung der Führung z5 hineingeschoben
wird.
-
Daraufhin bekommt der Stock 2o eine Vorwärtsbewegung von dem Daumen
der an der Welle io sitzenden Scheibe 26, unter Zuhilfenahme des Winkelhebels 27
und der am Gleitstück 24 angeordneten Rolle 28.
-
Die jeweilige Drehbewegung bekommt der Stock 20 von der an der Welle
i o. sitzenden Daumenscheibe 29 mit einem sinusförmigen Schlitz vermittels des am
Zapfen 31 drehbaren Doppelarmhebels 3o, der Zahnstange 22 und des Zahnrades 2T.
-
Die Daumenscheiben 26 und 29 werden von einer gemeinsamen Welle angetrieben,
indem sie derart gestaltet sind, daß die Hinundherbewegung des Stockes 2o und seine
Drehung >:1.vährend der Bildung der Schleife und des ;:hläwerfens des Knotens mit
der Wirkung der Sänstigen Vorrichtungen der Maschine vollständig übereinstimmen.
-
Die Traverse 32 mit den Nadeln 33 führt eine senkrechte Auf- und Abwärtsbewegung
aus und wird in ihrer oberen Lage auf die Größe der Entfernung zwischen den Stützen
verschoben. Auf diese Weise beschreibt jedes Nadelende während einer Umdrehung der
Maschine einen Weg der Form 1-I.
-
In senkrechter Richtung wird die Traverse durch die an der Welle iö
sitzende Nockenscheibe 34 vermittels der Kniehebel 35, der Stangen 36 und der Schlitten
37 bewegt.
-
Die waagerechte Schwingbewegung der Traverse geschieht an den Führungen
der Schlitten 37 durch Wirkung zweier Scheiben mit Sinusoidschlitzen ähnlich der
Bewegung der Zahnstange 22 für die Drehbewegung des Stockes 20. -Die Vorrichtung
zum Zurückziehen des oberen Fadens besteht aus drei eisernen Führungswalzen 38 mit
Dreiecknuten, einer Holzwalze 39, eines Kniehebelfadenführers 4o und eines abgefederten
Druckhebels 41 mit weichem Gummibelag 42.
-
- Der obere Faden (Kettenfaden) kommt von den an der Decke angeordneten
Spulen über die Führungswalzen 38, läuft um den vollen Umfang die Holzwalze 39 um
und tritt nach dem Umbiegen an der dritten Führungswalze durch die öse der Nadel
33 in den Schlitz unter die Leiste 69.
-
Ist nach dem Gang der Operation nötig, den oberen Faden zum Anziehen
der Knoten wegzuschaffen, so wird der Fadenführer 40 gesenkt, indem diese Bewegung
durch die an der Welle 44 sitzende Daumenscheibe 43 unter Zuhilfenahme der am entgegengesetzten
Arm des Fadenführers sitzenden Rolle 45 bewirkt wird.
-
Bei der weiteren Drehung der Welle 44 kehrt der Fadenführer unter
der Wirkung der Feder 46 in seine Anfangslage zurück.
-
Da es während dieser Wirkung der Maschine erforderlich wird, den oberen
Faden festzuhalten, ist für diesen Zweck der den Faden an die Walze 39 andrückende
Gummibelag 42 vorgesehen.
-
Dieser Belag wird von den an der Weile 44 sitzenden 'Daumenscheiben
ähnlich dem Fadenführer angetrieben.
-
Die Vorrichtung zum Wegschaffen des fertiggeknüpften Netzes besteht
aus der ersten Führungswalze 47 mit kurzen Nadeln an ihren Enden und der zweiten
größeren, der ersten ähnlichen Führungswalze 48, aus einer
Metalleiste
49, der ersten 5o und der zweiten 51 mit Tuch belegten Holzwalzen und der dritten
mit Längsrillen versehenen Metallwalze 52.
-
Die mit Nadeln an ihren Enden versehenen Walzen 47 und 49 dienen zur
Führung der Netzränder, damit das Netz in der Mitte nicht verzogen wird.
-
Die Leiste 49 dient zum endgültigen Verziehen der Knoten. Die sämtlichen
drei Walzen 5o, 51, 52 sind miteinander durch Stirnräder verbunden.
-
Die Achse der mittleren Walze 51 ist länger als die sonstigen zwei.
An dieser Achse ist ein Sperrad 53 befestigt und ein Bügel 54 mit zwei Klinken 55
drehbar angeordnet.
-
An dem Bügel 54 ist eine Stange 56 gelenkig befestigt, welche an ihrem
oberen Ende mit einem Gleitstück 57 ebenfalls gelenkig verbunden ist, das an dem
Arm des Kniehebels 58 durch die Stellschraube 59 beliebig verstellt werden kann.
-
Auf diese Weise wird das Wegschaffen des Netzes durch die Walzen bewirkt,
welche durch den Bügel 54 mittels der Klinken 55 und des Sperrades 53 periodisch
angetrieben werden.
-
Zur Änderung des Hubes wird das Gleitstück 57 durch die Schraube 59
an dem Hebelarm 58 entsprechend in der einen oder anderen Richtung verstellt und
dadurch der Ausschlagwinkel des Bügels 54 vergrößert bzw. verkleinert.
-
Der Hebel 58 hat an seinem kurzen Arm 6o eine Rolle 61, welche
durch die an der Welle 44 sitzende Daumenscheibe 63 betätigt wird. Dadurch bekommt
die Vorrichtung zum Wegschaffen des fertiggeknüpften Netzes entsprechend der Gestalt
der Daumenscheibe 63 eine periodische Schwingbewegung.
-
Die Hauptwelle To der Maschine wird von dem Motor durch einen Riemenantrieb,
ein Reduziergetriebe und Kettenantrieb auf das Kettenzahnrad 64 an der Welle 1 o
angetrieben.
-
An dem anderen Ende der Welle To ist ein anderes Kettenzahnrad 65
zum Kettenantrieb der Welle 44 durch die Kette 66 und das Kettenrad 67 befestigt.
-
Das Schwungrad 68 dient, wie oben erwähnt, zur Drehung der Welle 1
o von Hand beim Stillstand der Maschine, zur Einstellung der Treiberwelle in die
erforderliche Lage beim Entfernen des Schiffchens und zur Auswechslung der Spulen.
-
Der Vorgang der Knotenbildung ist auf den Abb. 5 bis 9 näher erläutert.
-
Der von den im oberen Teil der Maschine angeordneten Spulen kommende
obere Faden (Kettenfaden) wird über die Führungsrollen 38, 39, 4o und durch die
Öse der Nadel 33 dem Spalt zwischen der Leiste 69 und dem Teil 25 (Abb.5) zugeführt.
-
An den Abb. 5 bis 9 ist dieser Faden dikker ausgezogen. Der -Faden
der Schiffchenspulen (Schußfaden) kommt aus dem Schiffchen (an der Zeichnung dünner
ausgezogen) und wird ebenfalls dem Spalt zwischen 69 und 25 zugeführt, in welchem
das fertiggeknüpfte Netz zu den Abführungswalzen 5o, 51, 52 geführt wird.
-
Der untere Faden kommt gerade gegenüber dem jeweils senkrecht angeordneten
kleineren Schlitz des in seiner tiefsten Lage befindlichen Stockes 2o zu liegen.
-
In der auf Abb. 6 gezeigten Lage ist der Stock 2o nach außen vorgeschoben,
hat sich aber bisweilen nicht gedreht.
-
Bei der nächstfolgenden weiteren axialen Verschiebung und Verdrehung
des Stockes 20 um 270° (Abb.7) wird aus dem unteren Faden an dem Stock 2o eine waagerecht
angeordnete Schleife gebildet, indem der längere Schlitz des Stockes nunmehr senkrecht
zu liegen kommt und einen freien Durchgang für die den oberen Faden tragende Nadel
33
liefert.
-
Jetzt kommt die Nadel 33 bis in ihre tiefste Lage nach unten (Abb.8)
und führt somit die von ihr gebildete Schleife des oberen Fadens durch die waagerecht
liegende Schleife des unteren Fadens am Stock 2o hindurch. Daraufhin wird die Nadel
33 bzw. der linke Teil des oberen Fadens etwas angehoben (Abb. 9) und bildet
an der rechten Seite eine lose Stelle (ein Fenster).
-
Durch dieses Fenster tritt nun die Nase des Schiffchens 2 hindurch
und zieht die Schleife des oberen Fadens, -soviel sie nur imstande ist,. an (Abb.
9a).
-
Daraufhin wird das fertige Netz durch die Walzen 5o, 51, 52 abgezogen,
die Stöcke 2o werden axial zurückgezogen, die Nadel 33 geht nach oben. Durch diese
gleichzeitigen übereinstimmenden Bewegungen werden die sich verschlingenden Fäden
von dem Stock 2o abgestreift und zu einem Knoten verzogen.
-
Die Bildung der Maschen wird dadurch bewirkt, daß bei jedem folgenden
Spiel die Nadeln auf eine Teilung (Abstand zwischen zwei Stöcken 2o) verstellt werden,
so daß der obere Faden mit dem benachbarten unteren Faden verbunden wird. Bei dem
weiteren Spiel werden die Nadeln in ihre ursprüngliche Lage zurückgebracht und der
obere Faden mit dem früheren unteren Faden verbunden usw. Es entsteht auf diese
Weise ein Netz nach Abb. 6a.