DE633852C - Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere Tabak - Google Patents
Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere TabakInfo
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- DE633852C DE633852C DEE45483D DEE0045483D DE633852C DE 633852 C DE633852 C DE 633852C DE E45483 D DEE45483 D DE E45483D DE E0045483 D DEE0045483 D DE E0045483D DE 633852 C DE633852 C DE 633852C
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- A24B—MANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
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- A24B15/28—Treatment of tobacco products or tobacco substitutes by chemical substances
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Description
Man hat bereits verschiedentlich versucht, Tabak mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxyd
zu bleichen, indem man Tabak mit wasserstoffsuperoxydhaltigem Äther unter Zusatz
von Ammoniak oder mit (meist alkalischen) Wasserstoffsuperoxydlösungen in der Kälte
oder auch in der Wärme behandelt hat. Während die erstere Art der Tabakbleiche recht
kostspielig und wegen der Möglichkeit einer explosiven Ätherperoxydbildung durchaus
nicht ungefährlich ist, hat die Behandlung des Tabaks mit mehr oder minder verdünnten
Wasserstoffsuperoxydlösungen andere erhebliche Nachteile; es tritt nämlich hierbei nicht
nur ein wesentlicher Gewichtsverlust ein, sondern es wird dabei aus dem Tabak auch eine
Menge wertvoller Stoffe ausgelaugt. Außerdem ist der Verbrauch, an Wasserstoffsuperoxyd
erheblich, da ein einmal benutztes Bleichbad wegen seines Gehaltes an Verun-.
reinigungen und katalytisch wirkenden Stoffen in der Regel nicht mehr weiter gebraucht
werden kann. Ein bloßes Bestäuben des Tabaks mit Wasserstoffsuperoxyd gibt wegen
as der schlechten Netzbarkeit der Tabakblätter
unbefriedigende Resultate, während ein Tränken wegen der damit verbundenen sehr erheblichen Arbeit unwirtschaftlich ist.
Wollte man in der Weise arbeiten, daß man in geheizten Bleichräumen bei gewöhnlichem
Druck Wasserstoffsuperoxyd entwickelt, so hätte eine solche Arbeitsweise den Nachteil,
daß unter gewöhnlichem Druck zunächst hauptsächlich nur Wasser verdampft, so daß
also die Bleichenergie sehr gering ist und die Durchführung der Bleiche außerordentlich
viel Zeit erfordert. Ferner würde sich im Verdampfergefäß allmählich eine so hoch
konzentrierte Wasserstoffsuperoxydlösung bilden, daß eine augenblickliche Zersetzung derselben
eintreten kann., was für das Verfahren eine erhebliche Gefahr vorstellt.
Das vorliegende Verfahren ist frei von den erwähnten Nachteilen. Es besteht darin, daß
man unter Vakuum Gemische von Wasserstoffsuperoxyddampf und Wasserdampf,
welche man durch Erhitzen von Wasserstoffsuperoxydlösungen in einem oder mehreren
Rohrverdampfern erzeugt, im Kreislauf auf den Tabak einwirken läßt. Das dampfförmige
Wasserstoffsuperoxyd durchbleicht hierbei in kontinuierlichem Strom intensiv den Tabak.
Eine Auslaugung und ein Gewichtsverlust finden nicht statt. Dadurch, daß der nicht
ausgenutzte Wasserstoffsuperoxyddampf immer wieder zu seiner Ausgangsstelle zurückkehrt,
arbeitet das Verfahren nicht nur sehr wirtschaftlich, sondern vermeidet vor allem auch
die obenerwähnten Gefahren, da durch das rücklaufende Kondensat das zur Verdampfung
kommende Wasserstoffsuperoxyd immer auf einer ungefährlichen Konzentration gehalten
wird.
Die Arbeitsweise ergibt sich aus beiliegender Zeichnung. Hierin ist das Gefäß α zur
Aufnahme der zu verdampfenden Wasserstoffsuperoxydlösung bestimmt. Aus diesem Gefäß
läuft die Wasserstoffsuperoxydlösung durch
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder: angegeben worden:
Dr. Gustav Reverey in Berlin-Steglitz und Dr. Karl Sagstetter in Berlin-Wilmersdorf.
die Meßstrecke b und tritt in ■ dosierbarer Menge in das Verdampferrohr c unten
ein. Dieses ist mit einem Heizmantel d umgeben, in den direkter Dampf im Gegerfi?.:
strom zur Wasserstoffsuperoxydlösung obig
eintritt. Der Wasserstoffsuperoxyd enthält
tende Dampf und ein etwa nicht verdampfter* geringer flüssiger Anteil treten am. oberen·
Rohrende aus und werden in dem Abscheidere
getrennt. Von hier läuft die flüssige Phase nach α zurück, während der Dampf in
den unteren Teil / des mit Doppelmantel umgebenen erwärmten Bleichgefäßes g strömt.
In diesem Gefäß geht der Bleichprozeß durch die Einwirkung des Wasserstoffsuperoxyd*
. dampfes auf das eingehängte oder eingelagerte Bleichgut im Vakuum vor sich. Das
dampfförmige Wasserstoffsuperoxyd verläßt dann das Gefäß an seinem oberen Ende und
wird in dem Kühler h kondensiert. Von da fließt das Kondensat durch den Abscheider i
in den Behälter α zurück. Bei / befindet sich
auch der Vakuumanschluß für die gesamte Apparatur. Die Wasserstoff sup eroxyddampfzufuhr
zum Bleichbehälter kann auch so geregelt werden, daß der Dampf nicht nur von
unten nach oben, sondern auch von oben nach unten bzw. abwechselnd in beiden Richtungen durch das Bleichgut geführt wird.
In je'dem dieser Fälle sammeln sich etwaige
Verunreinigungen in der Vorlage k:
Die ganze Apparatur ist aus einem· auf
Wasserstoffsuperoxyd nicht zersetzend wirkenden und · von Wasserstoffsuperoxyd nicht
angreifbaren Material, beispielsweise Aluminium, gefertigt.
Ein besonderer Vorteil der beschriebenen Arbeitsweise besteht darin, daß die Wasserstoffsuperoxydlösung
beim Erhitzen praktisch keinerlei Verluste erleidet und - beim Verdampfen
ihre_ ursprüngliche Zusammensetzung nicht ändert, d.h. aus 30/oiger Wasserstoffsuperoxydlösung
wird auch 3 o/oiger Wasserstoffsuperoxyddampf entwickelt, während beim
Verdampfen in einer Destillationsblase aus 3°/oiger Lösung der· Wasserstoffsuperoxydgehalt der Dampfphase nur einen: kleinen
Bruchteil eines Prozents .beträgt. Es besteht also bei dem neuen. Verfahren die Möglichkeit,
in der Dampfphase Menge und Konzentration des Wasserstoffsuperoxyds beliebig,
und zwar augenblicklich, zu variieren, indem man in den Kreislauf je nach Wunsch in
bestimmten Stadien des Bleichprozesses stark konzentriertes Wasserstoffsuperoxyd zur Er-.
höhung oder reines Wasser zur Erniedrigung der Konzentration nachsaugt. Man hat es so
z. B. völlig in der Hand, in demselben Arbeitsgang erst eine schwache Vorbleiche und
im Anschluß daran eine stärkere Nachbleiche durchzuführen. Als ein weiterer zeitsparender
der neuen Arbeitsweise mag schließp erwähnt werden, daß bei Unterbrechung
!'**£?$$(£ nach Beendigung des Bleichprozesses
•i$|s£:Vakuurn alsbald aufgehoben werden kann,
"'-SsC hier die Notwendigkeit des Abkühlens eines größeren Flüssigkeitsvolumens unter
Vakuum im Gegensatz zum Arbeiten mit Destillationsblasen wegfällt.
Die Anbringung einer Vorrichtung, welche gestattet, die jeweils benötigten Umlaufmengen
zu messen und einzustellen, ist für die Erreichung eines bestimmten Bleicheffektes
von besonderer Bedeutung.
• ·,
100 kg inländischer dunkler Tabak (Uckermärker) werden in trockenem Zustande gebündelt
in den Bleichbehälter eingebracht. Alsdann läßt man eine 50/oige Wasserstoffsuperoxydlösung
mit einer Geschwindigkeit von 10 1 je Stunde durch die Apparatur, die auf einen Druck von 1S mm evakuiert
ist, fließen und heizt gleichzeitig den Rohrverdampfer mit Dampf von 1,5 atü. Das
Bleichgefäß selbst wird auf einer Innentemperatur von etwa 50° gehalten. Nach
ι bis, 2 Stunden ist ein schoner, heller Farbton,
des Tabaks erzielt. Das gebleichte Material kommt ebenso trocken aus dem Behälter,
wie es eingebracht worden ist.
Das im vorstehenden beschriebene Verfahren eignet sich in gleicher Weise zum Bleichen
beliebiger anderer Stoffe, z. B. auch von pflanzlichen Fasern, Getreidekörnern, Pflanzensamen,
Wolle und WoHwaren, Haaren und Haarfabrikaten oder Leder. Es findet bevorzugt
dann Anwendung, wenn es sich um solche Stoffe handelt, welche, wie oben dargelegt,
beim Behandeln mit wäßrigen Wasserstoffsuperoxydlösungen oder wäßrigen Lösungen
anderer Bleichmittel unerwünschte Gewichtsverluste erleiden oder darüber hinaus noch wichtige Bestandteile an die Bleichflüssigkeit
durch Auslaugung abgeben können.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere Tabak, mittels Wasserstoffsuperoxyd enthaltenden Wasserdampfes, dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch Erhitzen einer wäßrigen · Wasserstoffsuperoxydlösung in einem oder mehreren Rohrverdampfern erzeugtes Gemisch von Wasserstoffsuperoxyddampf und Wasserdampf unter Vakuum im Kreislauf durch' das Bleichgut führt.Hierzu.! Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE45483D DE633852C (de) | 1934-04-11 | 1934-04-11 | Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere Tabak |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE45483D DE633852C (de) | 1934-04-11 | 1934-04-11 | Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere Tabak |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE633852C true DE633852C (de) | 1936-08-07 |
Family
ID=7080005
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE45483D Expired DE633852C (de) | 1934-04-11 | 1934-04-11 | Verfahren zum Bleichen von Stoffen aller Art, insbesondere Tabak |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE633852C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2777749A (en) * | 1953-05-29 | 1957-01-15 | Du Pont | Process for application of hydrogen peroxide to materials |
-
1934
- 1934-04-11 DE DEE45483D patent/DE633852C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2777749A (en) * | 1953-05-29 | 1957-01-15 | Du Pont | Process for application of hydrogen peroxide to materials |
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