DE623227C - Absorptionsturm zur Herstellung von Oleum - Google Patents

Description

• Absorptionsturm zur Herstellung von Oleum Zwecks Herstellung von Oleum durch Absorption von Schwefeltrioxyd in Schwefelsäure Rieseltürme mit Innenkühlung zu verwenden, ist bekannt. Die bisherigen Verfahren leiden aber an dem Übelstand, daß die dazu benutzten Kühlvorrichtungen, insbesondere Rohrschlangen, den Querschnitt der Türme verengen und daß sie Korrosionen ausgesetzt sind.
• Die Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung vermieden. Sie besteht darin, daß unter einer an sich bekannten, z. B. aus Ringen, Steinen oder Kugeln gebildeten Füllkörperschicht im unteren Teile des Absorptionsturmes als Kühlvorrichtung ein Rohrbündel mit senkrecht gerichteten Rohrlängsachsen eingebaut ist, durch dessen von außen, z. B. von Wasser oder Kühlsole, gekühlte Rohre die zu kühlende Flüssigkeit und die absorbierenden Gase fließen. Durch die Zeichnung wird eine solche Vorrichtung beispielsweise veranschaulicht.
• Das Rohrbündel bietet dem zu absorbierenden Gas einen kleineren Widerstand als der mit den Füllkörpern versehene Turmquerschnitt. Die erfindungsgemäße Bauart hat daher und weil die Anordnung der Kühlelemente in senkrechten Rohrbündeln die Ausbildung weit größerer Kühlflächen als bisher gestattet, die von der Flüssigkeit in nur dünner Schicht benetzt werden, gegenüber den bekannten, mit querschnittverengenden Kühlelementen arbeitenden Ausführungsformen den Vorteil einer erheblich größeren Belastungsfähigkeit. Gleichzeitig ist der Strömungswiderstand und damit der Energiebedarf geringer.
• . Ein weiterer Vorteil des neuen Absorptionsturmes besteht darin, daß das Oleum infolge seiner raschen Durchflußgeschwindigkeit in dem senkrecht angeordneten Rohrbündel bei den kritischen Konzentrationen eine viel geringere Neigung zum Erstarren zeigt als bei den bekannten Vorrichtungen mit außerhalb der Türme angebrachten Kühlern, wo das Oleum infolge der nicht zu vermeidenden horizontalen und gekrümmten Leitungen, insbesondere bei Betriebsunterbrechungen, leicht erstarrt.
• Mit innengekühlten Türmen gemäß der Erfindung ist es möglich, Oleumkonzentrationen zu erreichen, die mit anderen bekannten Einrichtungen praktisch nicht erzielbar sind.
• Dies gilt insbesondere gegenüber einer bekannten Ausführung, welche im wesentlichen aus einer Vereinigung mehrerer Abteilungen gebildet wird, von denen jede aus einer Absorptionskammer, einer Kühlkammer und einer beide verbindenden Rohrschlange besteht, wobei die Decken und Böden dieser Kammern von komplizierter Form sind. Schon ein flüchtiger Vergleich lehrt, daß der erfindungsgemäße Absorptionsturm in seinem Aufbau unvergleichlich viel einfacher ist als dieser bekannte, j a sogar bedeutend einfacher als auch nur-eine einzelne von dessen Abteilungen. Infolgedessen ist nicht nur sein Herstellungspreis beträchtlich niedriger, sondern es ergibt sich außerdem eine Reihe anderer Vorzüge.
• Zunächst ist wegen des einfachen Aufbaues die Beobachtung und Regelung der Betriebsvorgänge sehr erleichtert; etwa erforderlich werdende Auswechslungen von Dichtungen oder auch Reparaturen sind bequem auszuführen, während bei der kompliziert verschachtelten vorbekannten Konstruktion viele Dichtungsstellen kaum zugänglich sind und jeder kleine Schaden eine kostspielige Reparatur erfordert.
• Da die neuen Türme einschließlich der Oberfläche des Tragrostes für die Füllkörper mit keramischem Material ausgekleidet werden können, so kommt bei der durch die Zeichnung dargestellten Ausführungsform das .Oleum mit Metall als Apparat- oder Rohrmaterial nur dort in Berührung, wo der Schwefeltrioxydgehalt des Oleums bereits so hoch ist, daß ein Angriff auf das Metall nicht mehr eintritt. Infolgedessen fallen Reparaturen zufolge Säure- bzw: Oleumangriffs praktisch fort; eine derartige Auskleidung ist bei der obenerwähnten bekannten Ausführungsform ausgeschlossen, und dementsprechend ist deren Verschleiß erheblich größer. Der Angriff des Kühlmittels auf die, Kühlrohre läßt sich, sofern man nicht von vornherein besonders beständiges Metall vorsieht, dadurch vermeiden, daß man eine ausreichende Menge des notfalls mit Korrosionsschutzmitteln versetzten Wassers oder einer geeigneten Kühlsole durch das Kühlsystem zirkulieren läßt und in den Kreislauf einen besonderen Regelkühler einschaltet. Die sekundäre Kühlung mit dem zur Verfügung stehenden Gebrauchswasser, das im allgemeinen korrodierende Eigenschaften besitzt, wird so in ein für die Vornahme von Reparaturen leicht zugängliches Kühlsystem außerhalb des Absorptionsturmes verlegt. Außerdem erzielt man den Vorteil, daß das korrodierende Gebrauchswasser in dem sekundären Kühlsystem infolge der hier wesentlich niedrigeren Temperaturen nur eine wesentlich schwächere Korrosionswirkung ausüben kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Absorptionsturm mit Innenkühlung zur Herstellung _ von Oleum aus schwefeltrioxydhaltigen Gasen und Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß unter einer an sich bekannten Füllkörperschicht ein senkrechtes Röhrbündel im unteren Teile des Turmes als Kühlvorrichtung eingebaut ist, dessen von außen gekühlte Rohre von der zu kühlenden Flüssigkeit und den zu- absorbierenden Gasen durchströmt werden.