DE621210C - Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von Asynchronmaschinen - Google Patents
Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von AsynchronmaschinenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K17/00—Asynchronous induction motors; Asynchronous induction generators
- H02K17/02—Asynchronous induction motors
- H02K17/34—Cascade arrangement of an asynchronous motor with another dynamo-electric motor or converter
- H02K17/38—Cascade arrangement of an asynchronous motor with another dynamo-electric motor or converter with a commutator machine
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Description
Bei einer Asynchronmaschine kann man bekanntlich eine Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe
bzw. -aufnahme dadurch erreichen, daß man Spannungen veränderlicher
Phase und Größe in den Sekundärkreis einführt. Um die Wirk- und Blindleistung nach
unabhängigen Regelgesetzen verändern oder konstant halten zu können, hat man Schaltungen
entworfen, bei denen in den Sekundärkreis der Asynchronmaschine zwei aufeinander
senkrecht stehende Spannungen in Reihe geschalteter Regeltransformatoren eingeführt
werden.
Als man nun versuchte, derartige Schaltungsanordnungen selbsttätig nach Wirk- und
Blindleistung zu regeln, ergaben sich gewisse Schwierigkeiten. Man kann an sich die die
Wirkleistungsabgabe bestimmende Spannungskomponente durch ,einen Wirkleistungsregler
und die die Blindleistung bestimmende Spannungskomponente durch einen Blindleistungsregler
selbsttätig steuern. Bei veränderlichem Schlupf der Asynchronmaschine ändert sich
jedoch der Einfluß der beiden Spannungskomponenten.
Bei Asynchronmaschinen größerer Leistung muß man die Einfügung der Rotorspannungen
unter Zuhilfenahme einer ständererregten Hintermaschine vornehmen. Die Induktivität
der Erregerwicklung der ständererregten Hintermaschine ändert sich nun abhängig vom
Schlupf. Dies hat zur Folge, daß bei größerem Schlupf eine bestimmte, der Erregerwicklung
der Hintermaschine zugeführte Spannungskomponente, die bei Synchronismus nur im
Sinne einer Wirkleistungsänderung wirkte, nun auch eine Blindleistungsänderung herbeiführt,
während umgekehrt eine bei Synchronismus die Blindleistung ändernde Spannungskomponente bei größerem Schlupf die Wirk-
leistung beeinflußt. Die Folge dieser Erscheinungen ist eine gegenseitige Störung des
Wirkleistungs- und Blindleistungsreglers derart, daß die Regler unstabil arbeiten und
schließlich in ihre Endlage getrieben werden.
Erfindungsgemäß wird das Arbeiten eines Regelsatzes, der aus einer Asynchronmaschine
mit ständererregter Hintermaschine besteht und bei dem in den Erregerkreis der Hintermaschine
zwei durch Wirkleistungs- und Blindleistungsregler selbsttätig geänderte, aufeinander
senkrecht stehende Spannungskomponenten eingeführt werden, dadurch verbessert, daß mit diesen Zusatz spannungen die
Sekundärspannung eines rückwirkungslosen Kompoundtransformators in Reihe geschaltet
wird, dessen Primärwicklung im Primärkreis der zu regelnden Asynchronmaschine liegt.
Es sind bereits Anordnungen vorgeschlagen worden, welche die Abhängigkeit zwischen
dem Regelvorgang und der Schlüpfung der Asynchronmaschine beseitigen sollen. So ist
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Wilhelm Leukert in Berlin-Siemensstadt.
beispielsweise vorgeschlagen worden, je einen Wirk- und Blindleistungsregler zu verwenden,
beide Regler jedoch mit voneinander verschiedenen Regelgeschwindigkeiten arbeiten zu
lasten, etwa derart, daß der eine Regler als Schnellregler, der andere dagegen als Langr
samregler ausgebildet wird. Durch die Erfindung wird die gleiche Aufgabe jedoch mit
wesentlich einfacheren Mitteln gelöst; denn ίο bei der Erfindung können gleichartige Regler
beibehalten werden,, und es braucht nur ein Transformator angewendet zu werden.
Es sei noch bemerkt, daß Kompoundtransformatoren an sich für regelbare Asynchronmaschinen
bereits vorgeschlagen, worden sind, beispielsweise um bei einem Netzkupplungsumformer
unabhängig von etwaigen Frequenzschwankungen der miteinander gekuppelten
Netze die von dem einen Netz auf das andere übertragene Leistung konstant zu halten. Die
bei diesen Regelanordnungen gestellten Aufgaben'weichen jedoch wesentlich von der der
Erfindung „zugrunde liegenden Aufgabe ab;
denn es handelt sich bei den bekannten An-Ordnungen nicht darum, den Einfluß der sich
mit dem Schlupf ändernden Induktivität der Erregerwicklung der ständererregten Hintermaschine
zu beseitigen.
In · der_ Fig. 1 ist eine ;Schaltung gemäß
der Erfindung .dargestellt. Die Asynchronmaschine ι wird über die ständererregte
Hintermaschine 2 und den Frequenzwandler 3 durch die Regeltransformatoren 4 und 5 erregt.
In Reihe mit den Sekundärwicklungen der Regeltransformatoren 4 und 5 liegt die Sekundärwicklung des rückwirkungslosen
Kompoundtransformators 6, dessen Primärwicklung im Ständerstromkreis der Asynchronmaschine
ι angeschlossen ist. Die Spannungen. der Regel transformator en 4 und 5
stehen aufeinander senkrecht. Die Steuerung der Regeltransformatoren erfolgt durch die
selbsttätigen Regler 7 und 8. Der Regler 7 hält beispielsweise die Wirkleistung, der Regler
8 die Blindleistung der Maschine 1 kon-.· stant.
Um die Wirkung der neuen Schaltung übersehen zu können, erscheint es zweckmäßig, von
dem Arfoeitsdiagramm der Kaskade auszugehen, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die
Fig. 2 zeigt das Arbeitsdiagramm für veränderliche Blindleistungsabgabe, und zwar die
Erregerspannung der Maschine 2 als Funktion des Schlupfes und der Blindleistung der
Hauptmaschine i. Die. Erregerspannungen sind in der Figur als Polarkoordinaten eingetragen.
Die Kurve B0 gilt für den Fall, daß
die Asynchronmaschine 1 Blindleistung ins Netz weder abgibt noch aus dem Netz aufnimmt.
Die Kurve B gilt für eine Blindleistungsabgabe bestimmter Höhe, Die Ge-. raden j = -f-1, +2, +3, +4 bzw. —1,
:. — 2, —3 geben den positiven Schlupf bzw. negativen Schlupf an. Den geometrischen Ort
der Erregerspannung für den Synchronismus bildet die Abszissenachse.
Es sei nun angenommen, daß einer der beiden Regeltransformatoren, z. B. der Transformator
4, eine Spannungskomponente in Richtung der Abszissenachse, der andere Regeltransformator, z. B. 5, eine Spannungskomponente in Richtung der Ordinate liefert.
Wird nun die Spannung des Transformators 4 bei einem Schlupf von i°/0 oder 2°/o verringert,
so steigt die Blindleistungsaibgabe der Maschine, da der Endpunkt des Erregerspannungsvektors
auf der Geraden J1 oder J2 in
Richtung von der Kurve B0 zur Kurve J5 wandert.
Wird die gleiche Verringerung der Spannung des Transformators 4 (Spannungsänderung
in Richtung der positiven Abszissenachse) jedoch beispielsweise bei einem Schlupf
von j = 3°/0 vorgenommen, so hat sie nicht
mehr eine Vergrößerung, sondern eine Verringerung der Blindleistungsabgabe zur Folge.
Der Regler arbeitet also unstabil, wenn die Gerade konstanten Schlupfes von der Neigung
für 2°/0 in die Neigung für 3% übergeht. Den Grenzschlupf, bis zu dem vom Synchronismus
aus eine stabile Regelung möglich ist, gibt die Gerade sg wieder.
Gemäß der Erfindung wird nun die Erregerspannung durch den Kompoundtransformator 6
vergrößert, und zwar abhängig von der Belastung. Bei der Blindlast ο ist die vom
Kompoundtransformator 6 gelieferte Zusatzspannung, vorausgesetzt, daß auch keine
Wirkleistung von der Asynchronmaschine 1 aufgenommen wird, gleich Null. Die Zusatzspannungen
sind der Blindleistung proportional. Aus der GeradenJ3 wirdnundie Gerade J3',
die die Gerade J3 in deren Schnittpunkt mit der Kurve B0 schneidet. Die neue Arbeitsgerade
J3' verläuft mit einer Neigung von links
oben nach rechts unten, gestattet also ein stabiles Arbeiten.
Es sei nun angenommen, daß der Regelsatz ohne Einfügung des'Kompoundtransformators
bei einem Schlupf von 4°/0) d. h. auf der Geraden J4, arbeitet. Durch den Kornpoundtrajjsformator
werden wieder abhängig von der Blindleistung die gleichen Zusatzspannungen in den Erregerkreis eingeführt. Aus
der Geraden J4 erhält man also die neue ArbeitsgeradeJ4',
wenn man die Erregerspannung bei der Blindleistung B um den .gleichen
Wert wie beim Schlupf J3 verringert.
Die Figur zeigt, daß auch die Kurve J4' noch mit einer Neigung von links oben nach
rechts unten verläuft.' Die Kurve sg' gibt den neuen Grenzschlupf an, bis zu dem bei Anwendung
des Kompoundtransformators ge-
arbeitet werden kann. Dieser Grenzschlupf ist, wie die Figur zeigt, durch die Anwendung
des Kompoundtransformators erheblich vergrößert worden.
Aus den Arbeitskurven des Regelsatzes läßt sich in der in der Fig. 2 angegebenen Weise
nun jederzeit bestimmen, wie groß der Kompoundtransformator bemessen sein muß, damit
der Grenzschlupf den gewünschten Wert erhält.
In der Fig. 2 sind nur die Verhältnisse dargelegt, die sich bei veränderlicher Blindleistung
ergeben. Gleiche Erwägungen gelten für veränderliche Wirkleistung. Die Arbeitskurven
für diesen Fall liegen entsprechend. Da der Kompoundtransformator sowohl eine
Wirkspannungskomponente als auch eine Blindspannungskomponente in den Erregerkreis
einführt, hat seine Verwendung den Erfolg, daß sowohl der Blindleistungsregler als
auch der Wirkleistungsregler nun bis zu einem bestimmten erhöhten Grenzschlupf stabil arbeiten.
Der Kompoundtransformator hat in der neuen Schaltung gleichzeitig die Wirkung,
die bei Schlupfänderungen eintretenden Leistungsänderungen zu verringern, da er in der
bekannten Weise eine stärkere Neigung der Charakteristik der Maschine hervorruft. Da
die Regler für die Transformatoren 4 und 5 nun auch in der Nähe des Synchronismus eine
verhältnismäßig beträchtliche Spannung einregeln müssen, damit die Spannungen dieser
Reguliertransformatoren die Spannung des Kompoundtransformators aufheben, wird gleiche Empfindlichkeit der Regler im gesamten
Regulierbereich erzielt; ohne Verwendung des Kompoundtransformators mußten die Regler der Transformatoren nahe dem Synchronismus
sehr kleine Spannungen, bei größerem Schlupf jedoch sehr große Spannungen
ausregeln.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von Asynchronmaschinen, die über ständererregte Hintermaschinen von unabhängig regelbaren Spannungsquellen mit aufeinander senkrecht stehenden und selbsttätig geregelten " Spannungen erregt werden, gekennzeichnet durch einen mit den beiden Erregerspannungen"(4, 5) in Reihe geschalteten, primär vom Belastungsstrom der Asynchronmaschine (1) gespeisten rückwirkungslosen Kompoundtransformator (6).
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompoundtransformator (6) derart bemessen ist, daß die von ihm eingeführte Zusatz spannung eine Vergrößerung des für stabiles Arbeiten der Wirk- und Blindleistungsregler (7, 8) zulässigen Grenzschlupfes bis auf den betriebsmäßig durch den Arbeitsbereich gegebenen Wert hervorruft.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES104239D DE621210C (de) | 1932-04-17 | 1932-04-17 | Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von Asynchronmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES104239D DE621210C (de) | 1932-04-17 | 1932-04-17 | Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von Asynchronmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE621210C true DE621210C (de) | 1935-11-02 |
Family
ID=7525726
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES104239D Expired DE621210C (de) | 1932-04-17 | 1932-04-17 | Einrichtung zur Regelung der Wirk- und Blindleistungsabgabe von Asynchronmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE621210C (de) |
-
1932
- 1932-04-17 DE DES104239D patent/DE621210C/de not_active Expired
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