DE61982C - Gasmaschine mit sich drehendem, [ steuernden Arbeitskolben - Google Patents
Gasmaschine mit sich drehendem, [ steuernden ArbeitskolbenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Kolben macht neben der geradlinigen hin- und hergehenden Bewegung auch noch
eine beständige Drehbewegung um die Cylinderachse und dient zugleich als Schieber für die
Steuerung des Motors.
Die Arbeitsweise der Maschine ist derartig, dafs während der ersten Auswärlsbewegung
des Kolbens die Füllung in den Cylinder gesaugt , bei der nächstfolgenden Einwärtsbewegung
zusammengeprefst, sodann entzündet wird, worauf die nächste Arbeit leistende Auswärtsbewegung
des Kolbens erfolgt, und endlich bei der nächstfolgenden Einwärtsbewegung des Arbeitskolbens der Auspuff der Verbrennungsproducte
erfolgt.
Die Zündung findet durch eine von aufsen erhitzte Kapsel statt, zu welcher die Füllung
des Cylinders zur geeigneten Zeit Zutritt erhält.
In den beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. 1 eine Vorderansicht,
Fig. 2 ein senkrechter Schnitt,
Fig. 3 eine Draufsicht des Gasmotors nach vorliegender Erfindung.
Fig. 4 bis 17 zeigen einzelne Theile des Motors, zumeist im vergröfserten Mafsstab.
Der von einem Wassermantel umgebene Cylinder α enthält den Kolben b, welcher
durch eine Pleuelstange c2ce eine Kurbel auf
der Welle d treibt, welche Schwungräder d1 άλ
und eine Riemscheibe d2 trägt. Da der Kolben nebst der hin- und hergehenden Bewegung
auch noch eine beständige Drehbewegung um die Cylinderachse machen soll, ist die nachfolgende
Verbindung der Pleuelstange mit dem Kolben und der Kurbel erforderlich, welche in Fig. 15, 15*, 16 und 17 gesondert und im
gröfseren Mafsstab dargestellt ist. Dabei ist Fig. ι 5 eine Vorderansicht, Fig. 15* eine Seitenansicht,
zum Theil Schnitt, Fig. 16 ein Querschnitt
nach der Linie 16-16, Fig. 15*, und
Fig. 17 eine Druntersicht mit abgenommener unterer Hälfte des Kurbellagers.
Die Pleuelstange ist zweitheilig; der eine Theil c6 ist starr am Kurbelzapfenlager c, Fig. 2,
befestigt und bildet am oberen Ende ein Kammlager c6x für den zweiten Theil c2 der
Pleuelstange, welche als Achse bezeichnet werden soll.
Diese Achse c2 ist am oberen Ende mittelst
Kugelgelenkes C1C3 mit dem Kolben b verbunden
und hat bei c 12 im Kurbellagergehä'use c''
11
ihr
Fufslager; aufserdem trägt sie bei c11 ein
Wurmrad, welches in einen Wurm c10 am Kurbelzapfen eingreift. Oberhalb des Kamm- .
lagers c6x sind an der Achse c2 mittelst Klemmfutter
zwei Hörner c5 c5 befestigt, welche in
Schlitze im Bügel c4 eingreifen, durch welchen der Schaft der Achse c2 hindurchgeht und der
mittelst der Zapfen c4* mit dem Kolben b gelenkig verbunden ist.
Die Drehung der Kurbel ertheilt durch den Wurm c10 und das Wurmrad c11 der Achse c2
eine continuirliche Drehbewegung, welche mittelst der Hörner c5 und des Bügels c4 auf den
Kolben übertragen wird, wobei die Anordnung des Kugelgelenkes c1 c3 und die Lagerung des
Bügels c4 jede Störung der geradlinigen Be-
wegung des Kolbens durch die Drehbewegung
und umgekehrt verhindert.
Man kann statt des Wurm- und Wurmradvorgeleges c10 cu auch andere Kupplungen benutzen,
um die Drehung der Kurbel auf die Achse c2 zu übertragen. Die untere Kurbellagerhälfte
wird durch einen Bügel c8 und Bolzen c9 festgehalten, c13 ist die Mutter am
unteren Ende der Achse c2.
Die zusammengesetzte Hin- und Herbewegung und Drehbewegung des Kolbens wird zur
Steuerung des Motors in folgender Weise benutzt:
Der Kolben b besteht aus dem röhrenförmigen Theil b1 und der Wand b2, an
welcher einerseits die Pleuelstange in der oben angegebenen Weise befestigt ist, während die
andere Seite des Kolbens ein Asbestfutter bB oder dergleichen nebst einer zur Befestigung
des Futters bB dienenden Kappe bi trägt und
so die Kolbenwand vor zu starker Erhitzung geschützt wird (Fig. 2 und 4).
In der Seitenwand bl dieses Kolbens ist ein
Loch bx eingeschnitten, welches bei der angegebenen
zusammengesetzten Bewegung des Kolbens an einer Reihe von Löchern in der Cylinderwand vorbeigeht, welche mit dem
Kanal für den Eintritt der Füllung bezw. mit der Zündkammer und mit dem Auspuffkanal
in Verbindung stehen. Fig. 5 zeigt die Abwickelung der inneren Cylinderwand mit den
angeführten Oeffnungen.
Dabei sind a1 a1 a1 a1 die Eintrittsöffnungen
für die Füllung, α2 α1 α2 a2 sind die Auspufföffnungen.
a3 ist die Zündöffnung und λ*
eine kleine Oeffnung, deren Zweck späterhin erläutert wird.
Die Linien b1 b2 in Fig. 5 zeigen die Stellung
der Enden des Kolbens, wenn derselbe sich am inneren Ende seines Hubes befindet; der
Abstand zwischen den Linien b2 b3 giebt die
Länge des Hubes an. Die Drehung des Kolbens erfolgt in solcher Richtung, dafs sich
in der Abwickelung f5 das Loch bx von links
nach rechts bewegt.
Von der in Fig. 5 gezeichneten Stellung ausgehend, geht also die Oeffnung bx in der
. Kolbenwand nach links, und abwärts an der Reihe der dicht an einander stehenden Löcher
a1 ax in der Cylinderwand vorbei, und wird
hierdurch die Füllung angesaugt,, indem die Löcher a1 a' mit dem Luft- und Gaszuleitungskanal
in Verbindung stehen.
Bei der nachfolgenden Aufwärtsbewegung des Kolbens wird die Füllung, nachdem das
Loch bx an einem vollen Theil der Cylinderwand hingleitet, zusammengeprefst, bis das
Loch bx vor die Oeffnung a3 in der Cylinderwand
gelangt, welche mit der Zündkammer in Verbindung steht. Die Füllung wird entzündet
und der Kolben macht seinen Arbeitshub nach abwärts, wobei das Loch bx abermals an
einem vollen Theil der Cylinderwand vorbeigeht. Sodann geht der Kolben wieder hinauf,
wobei das Loch bx nach rechts- und aufwärtsgehend
an den Löchern α2 a2 der Cylinderwand
vorbeigeht, welche mit dem Auspuffkanal des Motors in Verbindung stehen, und es findet der Auspuff statt. Die Theile sind
dann wieder in die Ausgangsstellung zurückgekehrt und das eben beschriebene Spiel wiederholt
sich.
Bei dieser Einrichtung hat der Kolben eine Umdrehung zu machen, während die Kurbel
deren zwei macht. Man kann aber statt einer Oeffnung bx deren zwei einander diametral gegenüberliegende
in der Mantelfläche des Kolbens anbringen und die Oeffnungen al al a2 a2 und α3
auf einer Hälfte des Cylindermantels zusammendrängen;
dann hat der Kolben eine volle Umdrehung zu machen, während die Kurbelwelle deren vier macht. Diese Anordnung empfiehlt
sich bei gröfseren Maschinen. Bei ganz grofsen Maschinen endlich kann man die Oeffnungen
sowohl im Kolben, als auch im Cylinder verdoppeln und hat dann der Kolben wieder eine
Umdrehung während zweier Umdrehungen der Kurbel zu machen. Diese letztere Anordnung
ist in Fig. I3A angedeutet.
Die erforderliche genaue Einstellung des Loches bx im Kolben gegen die Oeffnungen
im Cylinder wird dadurch ermöglicht, dafs einer der Bolzen des Klemmfutters, welches
die Achse c2 mit den Hörnern c5 und hierdurch mit den Kolben verbindet, mit einem
Gewinde in ein mit diesen Hörnern fest verbundenes Wurmrad eingreift (Fig. 15). Durch
Drehung des Bolzens kann somit auch der Kolben langsam gedreht und so mit aller beliebigen
Genauigkeit eingestellt werden.
Es sollen nunmehr die einzelnen Einrichtungen in der Ordnung beschrieben werden,
in welcher sie bei einem Spiel der Maschine in Thätigkeit kommen.
Das Gas wird durch das Rohr h zugeleitet und gelangt zunächst in einen elastischen Sack_/°,
welcher dazu dient, um den Gasdruck gleichmäfsig zu erhalten , worauf es durch das
Regulirventil f1 zu den Löchern αΛ α1 in der
Kolbenwand gelangt. Die für die Füllung erforderliche Luft wird der Atmosphäre entnommen
und gelangt durch dasselbe Ventil zu den Löchern α1 α1. Dieses Ventil ist in einem
Gehäuse / an der Aufsenseite des Cylinders angeordnet. Wie man aus Fig. 6 ersieht,
schliefst dieses Ventil f1, wenn es sich unten
befindet, die Gaseinströmung bei f3 und die Lufteinströmung bei /4 ab. Die Saugwirkung
des Kolbens hebt das Ventil und dann treten sowohl Luft als auch Gas in den Cylinder,
wobei ein Theil des Gases von . der ring-
förmigen Nuth f5 durch Löcher im Ventil
hindurchgeht.
fe ist ein am Ventil befestigter Führungskopf. Das Ventil schliefst, wie man sieht, sowohl
die Gas- als auch die Luftkanäle auf einmal ab, und das Ventil ist durch entsprechende
Bemessung der vorerwähnten Kanäle so construirt, dafs bei den verschiedenen hohen
Stellungen, welche das Ventil einnehmen kann, Luft und Gas in stets nahezu demselben Verhältnifs
eingelassen werden. Der Regulator g begrenzt1 oder verhindert das Emporgehen des
Ventils, wenn die Maschine die entsprechende Geschwindigkeit erreicht. Durch Bewegung
eines Anschlages / über dem Kopf dieses Ventils wirkt das Auseinanderweichen der Regulatorgewichte
durch den Hebel g·2, die Stange g 3 und die Kniehebel gi dahin, den
Anschlag niederzudrücken, und kann schliefslich das Ventil auf seinen Sitz ganz niederdrücken.
Das Ventil läfst noch immer etwas Luft durch, wenn der Gaskanal geschlossen ist, um
das Vacuum im Cylinder zu verringern; dies wird dadurch bewerkstelligt, dafs man die die
Luftkanäle abschliefsende Ventilscheibe aus dünnem Metall, Leder oder anderem biegsamen
Material herstellt.
Die Zündung erfolgt durch Vorrichtungen, die in Fig. 8 bis* 11 dargestellt. Fig. 8 ist ein
senkrechter Schnitt durch die Cylinderwand und die Zündvorrichtung und Fig. 9 ist ein
Aufrifs. Fig. 10 ist ein Schnitt nach der Linie 10-10, Fig. 8 und 11 ein Schnitt nach
der Linie 11-11, Fig. 8.
In der Cylinderwand ist um die Oeffnung a3
eine Ausnehmung angebracht und in diese ist der hohle, spulenförmige Pfropfen m eingesetzt;
derselbe ist mit einem feuerfesten Futter m 1
versehen.
Der Pfropfen ist so gestaltet, dafs ein abgeschlossener'Raum
m2 zwischen ihm und der Cylinderwand verbleibt, und in diesen Raum
wird ein brennbares Gemenge von Luft und Gas eingeleitet. ms ms sind Löcher in den
Seiten des spulenförmigen Pfropfens m, durch welche Gas und Luft in den Brennraum in
diesem Pfropfen eintreten.' mi ist ein Drehgewebe,
welches den Propfen umgiebt, um zu verhindern, dafs die Flamme durch die Löcher
in das entzündbare Gasgemenge im Raum m2 schlage. Der Brennraum ist theils im Stöpsel m
und theils in einem Gufsstück η gebildet, das an der Seite des Cylinders angeschraubt ist.
Ein Schornstein n1 bildet einen Theil dieses
Gufsstückes. Das Gufsstück η schliefst, wenn es sich an seiner Stelle befindet, dicht an das
äufsere Ende des Pfropfens m und nimmt auch ein Metallfutler ο auf, welches vom offenen
Ende aus eingeführt und dann durch eine Drehung festgestellt wird, indem auf demselben
angebrachte Ansätze 0* in Bajonnetnüthen in
der Mündung des Theiles η eingreifen. Das Futter ο ist selbst wieder mit einem feuerfesten
Futter bei o2 versehen, ρ ist eine Kapsel aus
Metall, Porcellan oder anderem feuerfesten Material. Am inneren Ende legt sie sich in
einen Sitz von geeigneter Gestalt, der für dieselbe im Pfropfen m angebracht ist, und die
beiden Theile passen dicht zusammen.
Vom äufseren Ende aus wird die Kapsel oder das Zündrohr durch den Metallklotz q
gegen seinen Sitz gedruckt, welcher das Ende des Futters ο abschliefst, r ist eine Handschraube
, die durch das Muttergewinde im federnden Bügel r l geht. Die Enden des
Bügels r1 sind so gestaltet, dafs sie die Aufsenseite der Zündvorrichtung i umfassen, und das
Ende der Schraube drückt auf den Block q nach vorn. Auf diese Weise wird das Zündrohr
oder die Kapsel elastisch auf ihrem Sitz niedergehalten und die freie Ausdehnung derselben
ermöglicht. Man ersieht, dafs die Brennkammer bei Bedarf leicht geöffnet werden
kann. ■
Die Erhitzung der Brennkammer und der Kapsel, wenn dieselbe sich in Thätigkeit befindet,
erfolgt durch die Verbrennung von Gas, das durch einen Regulirbahn bei t eintritt; es tritt
in ein Rohr u ein und wird durch einen Luftstrom
vorwärts getrieben, der durch die kleine Düse M1 eintritt. Der Luftstrom reifst weitere
Luft mit, welche durch Löcher M2M2 eintritt.
Das Gemenge von Gas und Luft tritt in die Höhlung »i2 ein und von da durch das Drahtgewebe
bei ml und die Kanäle bei m3 in den
Brennraum, wo sie verbrennen. Die Flamme erhält die Kapsel bei Weifsglut und bewirkt
eine rasche und kräftige Entzündung, welche für grofse Geschwindigkeiten nothwendig ist.
Die Luftpumpe e, welche den Luftstrom zur Erhitzung der Zündkammer liefert, ist im
Schnitt in Fig. 14 dargestellt, e1 ist ein hin-
und hergehender Kolben im Cylinder e; e2 ist das Eintritts- und e3 das Austrittsventil.
Diese Luftpumpe wird von der Maschine durch ein Excenter d3 bethätigt, das auf einen
Arm e4 wirkt. Dieser Arm sitzt auf einer von einer Console am Gestell getragenen Achse,
und auf derselben Achse sitzt eine Scheibe e5. Auf einer anderen in der Verlängerung der
ersten gelegenen Achse sitzt ein Hebel ee, der
einen Hebel e1 mit zwei Bolzen trägt, welche
durch den Hebel e5 hindurch in Löcher in der Scheibe eintreten. Wenn das Excenter in
dieser Weise gekuppelt ist, so ertheilt es dem Hebel ee so lange Bewegung, als die Maschine
läuft. Der Hebel e7 kann indessen zurückgelegt werden, und die Pumpe kann dann (beim
Angehen) von Hand aus in Gang gesetzt werden.
Ein Klotz e8 gleitet auf dem Hebel ee; er
sitzt als Mutter auf einer Schraube e9, welche gleichfalls der Hebel e6 trägt. e10 ist eine
Pleuelstange, die an einem Ende mit dem Kolben e1 und am anderen Ende mit einem
Stift oder Zapfen am Klotz eB verbunden ist. Diese Anordnung gestattet, den Hub der Luftpumpe
nach Belieben zu regeln. Die von der Luftpumpe durch das Ventil e3 abgegebene
Luft wird durch ein Rohr zur Düse κ1 geleitet. Ein durch eine Feder belastetes Ventil,
das bei e" eingesetzt ist, gestattet der Luft, zu entweichen, wenn der vorgeschriebene Druck
erreicht ist.
Die vorliegende Maschine ist zum directen Antrieb von Dynamomaschinen und anderer
rasch laufender Maschinen bestimmt, für welche die bestwirkende Zündung unbedingt erforderlich
ist. Es ist zweckmäfsig, auch die folgenden Anordnungen zu benutzen, welche es ermöglichen,
die Maschine ohne Zuhülfenahme der Luftpumpe in Gang zu setzen.
Ein zweites Rohr, wie bei e12, Fig. i, gezeigt,
verbindet die Luftpumpe mit einem Luftbehälter ο am Fufs der Maschine. Der
Luftbehälter ist luftdicht und durch ein Rohr o' mit der Kühlwassercisterne oder einem anderen
Wasserbehälter verbunden, so dafs man eine Druckhöhe von etwa 1,5 bis 2 m Wasser über
dem Behälter 0 erhält, welche den erforderlichen Luftdruck erzeugt, um den Luftstrom
für die Zündkammer hervorzurufen. Der Druck kann durch Vergröfserung oder Verringerung
der Druckwasserhöhe geregelt werden.
Durch die Pumpe wird Luft in den Luftbehälter 0 durch das Rohr e12 geprefst und
verdrängt hieraus alles Wasser, indem es dasselbe durch das Rohr o1 in die Cisterne oder
den Behälter zurückprefst. Das die Pumpe mit der Düse M1 verbindende Rohr ist mit
einem Hahn e13 versehen, welcher geöffnet
werden kann, um gleichzeitig die Zündkammerdüse mit der Füllung des Luftbehälters ο zu
speisen, oder der Hahn en kann geschlossen
werden, bis der Luftbehälter ο vollständig gefüllt ist, worauf der Hahn e14 geschlossen
werden kann, um die aufgespeicherte Luft zur Inbetriebsetzung der Zündkammer zurückzuhalten.
Die Zündkammer kann auch durch den directen, von der von Hand aus betriebenen Pumpe gelieferten Luftstrom in Betrieb
gesetzt werden, bis die Maschine in Gang gesetzt wird, worauf der Hahn eu geöffnet
werden kann, um den Luftstrom unter vorbestimmtem Druck fortzusetzen. Der Hub der
Luftpumpe wird so geregelt, dafs etwas mehr Luft eingelassen wird, als nothwendig ist, um
die Wassersäule auf ihrer Höhe zu erhalten, und alle überschüssige Luft, welche von der
Pumpe kommt, entweicht durch das Rohr o1 und durch das Wasser in die freie Luft. Es
wird so die Gleichmäfsigkeit des Druckes bei allen Geschwindigkeiten der Maschine eingehalten.
Wenn die Wassersäule nicht zu verwenden ist, so schliefst man das Ventil o2,
worauf der Behälter ο zur Aufbewahrung geprefster Luft dient.
Wenn die Pumpe versagt, verwendet man zur Aufrechterhaltung des Luftstromes in der
Zündkammer Druck aus dem Cylinder der Maschine. Zu dem Zweck benutzt man ein Rohr mit einem Ventil j, das aus dem Cylinder
an einer Stelle hinausführt, an der das Ende des Kolbens in beiläufig der Hälfte der Auswärtsbewegung
vorbeigeht, und ein Rohr j1, das durch Absperrventil j2 in den unteren
Theil des Luftbehälters 0 führt und im Behälter in einer Rose oder einem mit zahlreichen
kleinen Löchern versehenen Rohrstück endigt. s ist ein Bunsenbrenner unterhalb der Brennkammer,
durch welchen dieselbe vor dem Angehen der Maschine langsam erwärmt werden kann. Die Flamme vom Brenner steigt durch
Oeffnungen n'2 im Gufsstück η und so.zum
Schornstein auf. Die Zündvorrichtung wird in Thätigkeit gesetzt, indem man oben an den
Schornstein nJ ein Licht hält.
Damit die Entzündung glatt erfolge, setzt man ein kurzes Rohr £>*x an die Oeffnung bx im
Kolben an, wie im Schnitt in Fig. 12 angedeutet ist. Durch dieses Rohr erhält der
Cylinder seine Füllung. Das Rohr hält einen Theil der eintretenden Füllung zurück, welche
von Verbrennungsproducten nahezu vollständig frei ist, von welchen vom vorhergehenden
Hub im Cylinder noch etwas zurückgeblieben ist. Das reine entzündbare Gemenge im
Rohr bx* wird durch den Kolben zur Zündöffnung
a3 geführt. Da dann die Füllung zusammengeprefst
ist, so treibt sie dieses reine Gasgemenge in die Zündöffnung α3, wobei es
alle Verbrennungsproducte vor sich hertreibt, welche sich darin befinden mögen. Die vorerwähnte
Oeffnung al ist zu dem Zweck angebracht
, damit die Zündöffnung in dieser Weise durchgeblasen werden könne.
Diese Oeffnung a* steht mit der Zündöffnung
durch einen Raum unter dem spulenförmigen Propfen m in Verbindung. Unmittelbar vor
der Entzündung ist der Kanal a4 offen, indem
sich dann eine im hohlen Kolben aufserhalb der Querwand desselben geführte Durchbohrung
vor diese Oeffnung stellt. Es entweicht etwas von dem Gasgemenge, wodurch die Zündöffnung von Verbrennungsproducten
gereinigt wird. Die brennbare Mischung kommt dann in Berührung mit der Innenfläche der
weifsglühenden Kapsel und wird hierdurch entzündet.
Die Kurbelkammer, in welche der Kanal α4
durch den Kolben mündet, wird durch ein Rohr ventilirt, das mit einem leichten, sich
nach aufsen öffnenden Ventil versehen ist (w,
Fig. 2). Dieses Rohr führt in einen geschlossenen Behälter ys1, wo alles entweichende
Schmiermaterial abgeschieden und durch das Rohr w" in die Kurbelkammer zurückgeleitet
wird. Die abgeschiedenen Gase werden durch das Rohr w'" zum Auspuff k geleitet.
Man bringt manchmal einen Dichtungsring auf dem Kolben um die Oeffnung herum an,
und dieser liegt, wenn ein innerer Druck vorhanden ist, gasdicht an den Wänden des
Cylinders.
Dieser Dichtungsring ist aus Fig. 12 zu ersehen, und ein Theil desselben ist in Fig. 13
im gröfseren Mafsstab dargestellt und mit b° bezeichnet.
Der Deckel oder das obere Ende des Cylinders α reicht in den röhrenförmigen Kolben
hinein, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, so dafs blos ein geeigneter Raum zum Zusammenpressen
der Füllung bleibt. Der Deckel enthält Wasser, und am Cylinder sind Wasserkanäle
angebracht; das Ganze steht mit einer Cisterne in Verbindung. Das Wasser wird von
der Cisterne in den unteren Theil des Mantels eingelassen und fiiefst am oberen Theil aus,
um in die Cisterne zurückzukehren, und so wird eine beständige Circulation erzielt, α x,
Fig. 3, ist ein Hahn, welcher geöffnet werden kann, um beim Angehen die Zusammenpressung
im Cylinder zu verringern.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Gasmaschine, bei welcher dem als Steuerungsschieber dienenden Arbeitskolben (b) die zur Steuerung erforderliche beständige Drehung in einer Richtung dadurch ertheilt wird, dafs die Kolbenstange vom Kurbelzapfen aus durch Zahnradoder Wurmvorgelege C10C11 um ihre Längsachse gedreht wird und diese Drehung durch Vermittelung einer Kupplung (ci c5) auf den Kolben überträgt.
- 2. Bei der durch Patent - Anspruch 1. gekennzeichneten Gasmaschine die Anordnung der für den Eintritt der Füllung, die Zündung und den Austritt der Verbrennungsproducte dienenden Oeffnungen (al a1 bezw. α3 α2 a2j in der Cylinderwand in einem oder mehreren Sätzen in der Weise, dafs die Oeffnung b x in der Kolbenwand bei der zusammengesetzten Bewegung des Arbeitskolbens ■ der Reihe nach an diesen Oeffnungen vorübergeht, wodurch die Füllung in den Explosionsraum des Cylinders gesaugt, daselbst zusammengeprefst und hierauf entzündet wird, worauf die Verbrennungs-, producte ausgeblasen werden.
- 3. Bei der durch Patent - Anspruch 1. gekennzeichneten Gasmaschine eine Zündvorrichtung, bei welcher die Zündung durch eine von aufsen durch Verbrennung von Gas bis zur Weifsglut erhitzte Kapsel (p) erfolgt, sobald die Füllung mit dem Innern der Kapsel durch Aufdecken der entsprechenden Cylinderwandöffnung in Berührung kommt.
- 4. Bei der durch Patent-Anspruch 1. und 3. gekennzeichneten Gasmaschine die Anordnung eines Kanals α4 in der Cylinderwand, um die Verbrennungsproducte aus der Mündung der Kapsel ρ auszutreiben, indem man durch diesen Kanal einen ' kleinen Theil der zusammengeprefsten Füllung entweichen läfst, wodurch die in der Kapsel ρ zurückgebliebenen Verbrennungsproducte von der vorhergehenden Füllung beseitigt werden.
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